Jedes Jahr sehen wir dieselben Szenen… dekorierte Bäume, immergrüne Adventskränze und viele bunte Lichter. Manchmal steht in einer Ecke eine Krippe, wo dargestellt ist, wie ein Kleinkind reichlich beschenkt wird. Doch der größte Teil des Geschenkeverteilens dieser Tage wird von verschuldeten Erwachsenen getätigt, die versuchen, sich gegenseitig darin zu überbieten, wie sie ihre Kinder, Familienangehörigen und Freunde mit dem Neuesten vom Neuen beschenken.
Hatte Jesus dies für seine Nachfolger im Sinn? Und was haben diese Traditionen überhaupt mit der Geburt Jesu Christi zu tun? Die Menschen sagen oft: „Bringen wir Christus in das Weihnachtsfest zurück“ – aber war er jemals darin? Woher haben wir unsere vielen Traditionen erhalten? Die Antworten mögen Sie überraschen!
Inhalt
Vorwort - Der Grund für die Festzeit?
Kapitel 1 - Warum der 25. Dezember?
Kapitel 2 - Wann wurde Jesus geboren?
Kapitel 3 - Der Traum eines kommerziellen Weihnachtsfests?
Kapitel 4 - Weihnachtsmann oder „Ho, ho, hohler Schwindel“?
Kapitel 5 - Immergrün und andere Weihnachtstraditionen
Kapitel 6 - Kann Weihnachten Heidnisches heiligen?
Kapitel 7 - Gott bietet einen besseren Weg an
Kapitel 8 - Viele verweigern sich dem Weihnachtsfest
Vorwort - Der Grund für die Festzeit?
Überall auf der Welt ist Weihnachten bei weitem die beliebteste Feier und ebenso der Mittelpunkt der weltgrößten religiösen Traditionen. Neun von zehn Amerikanern erklären, dass sie Weihnachten feiern (Pew Forum, Dezember 2013). Fast alle, die sich selbst als „Christen“ bezeichnen, feiern diese Zeit, und in den USA erklären sogar acht von zehn Nichtchristen, dass sie die Weihnachtsfeiertage in irgendeiner Form begehen (ebenda).
Doch was feiern sie eigentlich? Millionen von Menschen verschulden sich, um Geschenke zu kaufen, damit sie einen Jesus verehren, der uns ermahnt hatte, dass wir nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen können. Der Erlöser, der vor Neid warnte, wird geehrt – so scheinen sie zu denken –, indem man jedes Jahr in einen Konsumrausch verfällt, der sich um den Weihnachtsbaum dreht. Jeden Dezember stürzen sich die Feiernden auf Unmengen von Essen, trinken einen über den Durst und beteiligen sich an zügellosem Verhalten – zu Ehren des Erlösers, dessen Bergpredigt Sanftmut und Bescheidenheit betonte.
Und wie steht es mit der Kirche? Fast jeder Pastor oder Priester kann Ihnen Geschichten von „Zweimal-pro-Jahr-Christen“ erzählen, die sich nur an Weihnachten und Ostern in der Kirche blicken lassen.
Dann wiederum ist Weihnachten auch eine Zeit, in der fromme Gläubige eine Weihnachtskrippe aufstellen und über die Legenden nachsinnen, die es um Christi Geburt gibt. Anstatt ihren Sinn mit den neuesten Konsumgütern oder Schnäppchen zu füllen, bevorzugen sie es, an das Baby Jesus in der Krippe zu denken, das von Weisen besucht wurde, die Geschenke brachten. Wären diese wohlmeinenden Menschen schockiert, wenn sie erfahren, dass sich diese bekannte Weihnachtsszene so nirgends in der Bibel befindet, sondern dass die Bibel selbst auch eine ganz andere Geschichte beweist, als das, was sie gelernt haben?
Weihnachten ist aus verschiedenen Gründen für Milliarden von Menschen wichtig. Es macht Spaß. Es bringt Profit. Es ist eine Gelegenheit, liebgewonnene Traditionen zu pflegen. Doch es gibt eine grundsätzliche Frage, die gewöhnlich unbeantwortet bleibt: Ist Weihnachten christlich?
Lesen Sie weiter, und die Informationen in dieser Broschüre können Ihnen die Augen öffnen, Ihre Perspektive verändern – und Sie vielleicht sogar anregen, eine tiefere, bedeutsamere Beziehung mit dem wahren Jesus Christus anzustreben, mehr als alle Legenden und Traditionen um Weihnachten bewirken können.
Kapitel 1 - Warum der 25. Dezember?
Was ist der Ursprung von Weihnachten? Lange bevor Jesus geboren wurde, war die Zeit um den 25. Dezember bereits eine Geburtstagsfeier! Weihnachten hat vorchristliche Ursprünge!
Um diese Jahreszeit gibt es jedes Jahr ein Ereignis, das für Ackerbaugesellschaften im Altertum sehr wichtig war – genannt die Wintersonnenwende. Dieses Ereignis tritt ein, wenn die Tage nicht mehr immer kürzer, sondern wieder länger werden. Die Sonne steht dann wieder jeden Tag ein wenig höher am Himmel und weist auf die Rückkehr des Frühlings hin, was zu einer Wiedergeburt des Lebens auf der winterlichen, scheinbar toten Erde führt. Kulturanthropologen kommentierten: „Überall auf der Welt haben Menschen seit Jahrtausenden zur Wintersonnenwende an religiösen Ritualen teilgenommen, wenn der Niedergang der Sonne zum Stillstand kommt und sie scheinbar wieder zurück zur Erde kommt. Diese Zustandsveränderung mitten im düsteren Winter wurde als Wiedergeburt der Sonne wahrgenommen und als Geburtstag des Sonnengottes gefeiert, des leuchtenden, göttlichen Kindes“ (The Myth of the Godess [Der Mythos der Göttin], Baring und Cashford, Seite 561).
Wenn die Sonnenbahn am Himmel tiefer verlief und die Tage kürzer wurden, markierte dies den Beginn des Winters und den Verlust der Produktivität im Land. Der kürzeste Tag des Jahres entspricht dem tiefsten Verlauf der Sonnenbahn am Himmel. Dieser Tag wird Wintersonnenwende genannt. Doch nach dieser Zeit beginnt die Sonnenbahn wieder täglich etwas höher am Himmel zu verlaufen und kündigt das Kommen des Frühlings an, sowie eine Verjüngung der Erde. Das Mittwinterfest der Wintersonnenwende war ein wichtiges Ereignis für alle die Sonne verehrenden Kulturen, und viele Mythen haben sich darum gebildet. Sie wurden auch von vielen Feierlichkeiten begleitet.
Die Tatsache, dass Weihnachten heidnischen Ursprungs ist, wird allgemein nicht wirklich bestritten – wie verbreitete Enzyklopädien bestätigen. Beachten Sie, was die Encyclopaedia Britannica dazu sagt: „Seine Einhaltung als Geburtstag des Erlösers wird mit säkularen Bräuchen begangen, die oft von heidnischen Quellen entlehnt wurden; Tatsächlich sind Weihnachten und Dreikönig, das 12 Tage später am 6. Januar gefeiert wird, umgewandelte heidnische Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende, die so eng miteinander verbunden sind, dass ihre Ursprünge nicht getrennt voneinander abgehandelt werden können.
Der 25. Dezember in Rom – das war das Datum eines heidnischen Fests in Rom, das 274 n.Chr. von Kaiser Aurelian als Geburtstag der unbesiegten Sonne (natalis solis invicti) ausgewählt wurde, und das bei der Wintersonnenwende begann, um die Zunahme des Lichts zu zeigen. Zu irgendeinem Zeitpunkt vor 336 n.Chr. richtete dann die Kirche von Rom die Feier der Geburt Christi, der Sonne der Gerechtigkeit, an demselben Tag ein.
Traditionelle Bräuche – Die traditionellen Bräuche, die mit Weihnachten in Verbindung stehen, wurden von mehreren Quellen entlehnt als Resultat des Zusammenfallens des Fests der Geburt Christi und der heidnischen Landwirtschafts- und Sonnenfeiern im Mittwinter. In der römischen Welt waren die Saturnalien (17. - 24. Dezember) eine Zeit ausgelassener Freude und des Austauschens von Geschenken… Doch unabhängig davon, dass die Weihnachtsfeierlichkeiten indirekt von diesen Bräuchen beeinflusst wurden, gab die Tatsache, dass Weihnachten am Geburtstag der unbesiegten Sonne gefeiert wurde, der Jahreszeit einen Sonnenkontext, verbunden mit den Kalenden des Januar (1. Januar) – dem römischen Neujahr, an dem die Häuser mit Grünzeug und Lichtern dekoriert wurden, und man Kindern und Armen Geschenke übergab. Diesen Sonnenwendfeierlichkeiten wurden germanisch-keltische Jule-Riten beigefügt, als die teutonischen Stämme nach Gallien, Britannien und in das keltische Europa vordrangen. Die Jule-Feiern brachten ihre eigenen Traditionen und Begräbnisriten mit und kombinierten sich mit römischen Sonnenwendriten und Neujahrs-Übergangsriten… Immergrüne Gewächse als Symbol des Überlebens haben eine lange Tradition, assoziiert mit Weihnachtsbräuchen, die wahrscheinlich auf das 8. Jahrhundert zurückgehen, als St. Bonifatius die Christianisierung Germaniens vollendete und die Tanne dem Heiligen Kind weihte, um die heilige Eiche Odins zu ersetzen“ („Christmas“ [Weihnachten], Seite 704, Band 5, Ausgabe 1970).
Eine andere Ausgabe der Britannica fügt hinzu: „Der genaue Ursprung der Festlegung auf den 25. Dezember als Geburtsdatum Christi ist unklar. Das Neue Testament liefert keinen Hinweis darauf. Der 25. Dezember wurde zuerst 221 von Sextus Julius Africanus als Datum für die Geburt Jesu identifiziert, und wurde später zum allgemein anerkannten Datum. Eine weit verbreitete Erklärung für den Ursprung dieses Datums ist, dass der 25. Dezember die Christianisierung des dies solis invicti nati war, des „Tags der Geburt der unbesiegten Sonne“, eines populären Feiertags im Römischen Reich, an dem die Wintersonnenwende als Symbol für die Wiederkehr der Sonne gefeiert wurde, ebenso wie das Austreiben des Winters und die Ankündigung der Wiedergeburt des Frühlings und Sommers. Und tatsächlich erwähnten christliche Autoren, nachdem der 25. Dezember weithin als Datum der Geburt Jesu akzeptiert wurde, häufig die Verbindung zwischen der Wiedergeburt der Sonne und der Geburt des Sohnes. Eine Schwierigkeit mit dieser Sichtweise ist, dass sie eine gleichgültige Bereitschaft seitens der christlichen Kirche zugrunde legt, ein heidnisches Fest zu übernehmen, wo doch die frühe Kirche so sehr darauf aus war, sich kategorisch von heidnischen Glaubenslehren und Praktiken abzugrenzen“ (Encyclopaedia Britannica, „Christmas“ [Weihnachten]).
Die Britannica fährt fort: „Weihnachten befand sich nicht unter den frühesten Festen der Kirche… Weihnachtsbräuche sind eine Evolution aus einer Zeit lange vor dem christlichen Zeitalter – eine Überlieferung aus jahreszeitlichen, heidnischen religiösen und nationalen Praktiken, umgeben mit Legenden und Traditionen“ (1959, Band 5, „Christmas“ [Weihnachten], Seite 642).
Im Süden Europas, in Ägypten und Persien, wurden die Sonnengötter zur Wintersonnenwende mit aufwändigen Zeremonien verehrt, da man dies für eine passende Zeit hielt, dem gütigen Gott des Überflusses Tribut zu zollen, während man in Rom für eine Woche die Saturnalien feierte. In den nördlichen Ländern war Mitte Dezember hingegen eine kritische Zeit, denn die Tage wurden immer kürzer und die Sonne war schwach und weit entfernt. So hielten also all diese Völker im Altertum zu derselben Zeit Feste ab, in der man heute Weihnachten feiert… Und so wurde die zentrale Idee der Wintersonnenwende – die Rückkehr des Lichts – zur Hoffnung der Welt in Form der Geburt Christi, des Lichts der Welt… Als sich die Kirchenväter 440 n.Chr. auf ein Datum einigten, um das Ereignis [der Geburt Christi] zu feiern, wählten sie weise das Datum der Wintersonnenwende, das bereits fest im Denken der Menschen verankert war, und das, was bereits ihr wichtigstes Fest war. Wegen der Veränderungen in den von Menschen gemachten Kalendern variieren die Zeit der Sonnenwende und das Datum von Weihnachten um ein paar Tage“ (ebenda, Seite 643).
Haben Sie das bemerkt? 440 n.Chr. übertrugen bekennende christliche Kirchenautoritäten einfach einen alten, heidnischen Brauch, um nun Christus zu verehren – und dachten im Grunde, dass sie „christianisieren“ würden, was die Heiden bereits praktizierten. Aber haben sie heidnische Praktiken „christianisiert“, oder nicht vielmehr das Christentum „heidnisch“ gemacht?!
Kapitel 2 - Wann wurde Jesus geboren?
Zu welcher Zeit des Jahres wurde Jesus eigentlich geboren? Es mag Sie überraschen, zu erfahren, dass es gar nicht Ende Dezember sein konnte! Lukas 2, 8 berichtet von der Zeit, als Jesus geboren wurde: „Und es waren Hirten in selbiger Gegend, die auf freiem Felde blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde“ (Elberfelder Bibel). Diese Szene konnte sich nicht im Winter zugetragen haben, da die Herden im Herbst vom Land in Ställe gebracht wurden, wo sie vor dem Winter geschützt waren. Die Winter in dieser Region sind kalt, feucht und manchmal bedeckt Schnee die braun gewordenen Weiden. Die Hirten und die Schafe konnten nicht den ganzen Winter den Elementen ausgesetzt bleiben. Beachten Sie die klare Aussage dazu in dem bekannten Adam Clarke’s Bibelkommentar: „Es war Brauch unter den Juden, ihre Schafe um die Passahzeit in die Wüsten zu führen, und sie zu Beginn des ersten Regens wieder nach Hause zu bringen: während der Zeit, die sie draußen waren, wachten die Hirten Tag und Nacht über sie. Da das Passah im Frühjahr stattfand, und der erste Regen früh im Monat Marcheschwan begann, was Teilen unserer Monate Oktober und November entspricht, finden wir, dass die Schafe während des gesamten Sommers auf dem freien Feld gehalten wurden. Und nachdem diese Hirten ihre Herden noch nicht heimgebracht hatten, ist davon auszugehen, dass der Oktober noch nicht begonnen hatte, und dass folglich unser Herr nicht am 25. Dezember geboren wurde, als keine Herden mehr auf den Feldern waren; und er konnte nicht später als im September geboren worden sein, da die Herden auch bei Nacht auf den Feldern waren. Aus diesen Gründen sollte das Geburtsszenario im Dezember aufgegeben werden“ („Luke 2:8“ [Lukas 2, 8]).
Wenn Jesus nicht im Dezember geboren sein konnte, gibt es dann irgendeinen Hinweis darauf, wann er tatsächlich geboren wurde? Das genaue Datum lässt sich aus der Bibel nicht ersehen, aber es gibt starke Hinweise, dass es der Frühherbst gewesen sein muss, um September herum.
Beachten Sie, dass Jesus sein Wirken um seinen dreißigsten Geburtstag begonnen hat. „Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt“ (Lukas 3, 23). Die Evangelien zeigen außerdem, dass er sein Wirken nach dreieinhalb Jahren beendete, als er am Passah gekreuzigt wurde, das im Frühjahr gefeiert wird, zwischen Ende März und Anfang April. Dies legt die Zeit seiner Geburt ein halbes Jahr nach dem Passah auf den Herbst fest, zwischen Ende September und Anfang Oktober.
Auch der Zeitrahmen der Geburt von Johannes dem Täufer liefert eine Bestätigung einer Geburt Jesu im Herbst.
Lukas 1 beschreibt ein wichtiges Ereignis vor der Empfängnis und Geburt Jesu. Dort gab es einen Priester namens Zacharias, der im Tempel diente, und der diesen Dienst gemäß seiner Ordnung versah, der Ordnung Abijas (Vers 5). Elisabeth, seine Frau, war eine Cousine ersten Grades von Maria, der Mutter Jesu. Zacharias und Elisabeth waren „hochbetagt“ und hatten keine Kinder (Vers 7). Als Zacharias zu seiner bestimmten Zeit im Tempel diente, erschien ihm der Engel Gabriel und sagte ihm, dass seine Frau schwanger werden würde. Wir kennen das Kind als den späteren Johannes den Täufer (Johannes 1, 13-17).
Einige Jahrhunderte zuvor hatte König David die Priester, die im Tempel ihren Dienst verrichteten, in 24 rotierende Ordnungen eingeteilt (1. Chronik 24, 1-19). Zacharias‘ Ordnung war die achte von 24, was einer bestimmten Zeit im Jahr entsprach – gegen Ende Mai in unserem Kalender. Der heilige Tag des Pfingstfests lag in der Woche nach Zacharias‘ Ordnung, und er musste auch zu dieser Festzeit dienen, wie alle Priester. Er war während seines Dienstes von seiner Frau getrennt, und so war der früheste Zeitpunkt, an dem er nach Hause zurückkehren und ein Kind zeugen konnte, etwa in der zweiten Juniwoche.
Derselbe Engel, Gabriel, wurde sechs Monate später auch zu Elisabeths Cousine ersten Grades, der Jungfrau Maria, gesandt, um ihr mitzuteilen, dass sie durch die Kraft des heiligen Geists von dem Messias schwanger werden würde. „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Lukas 1, 35-37).
Wenn Johannes der Täufer gezeugt wurde kurz nachdem Zacharias Mitte Juni zurück nach Hause kam, und Jesus sechs Monate später empfangen wurde, bringt dies die Geburt Jesu auf Mitte bis Ende September. Zu dieser Zeit des Jahres wären die Herden noch immer auf den Feldern gewesen, wie es Lukas 2, 8 besagt: „Und es waren Hirten in selbiger Gegend, die auf freiem Felde blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde“ (Elberfelder Bibel). Christi Geburt fand nicht bei der Wintersonnenwende Ende Dezember statt.
Jeden Dezember kann man es hören – „bringen wir Christus zurück ins Weihnachtsfest“. Der Grund, warum Menschen das Bedürfnis spüren, „Christus in das Weihnachtsfest zu bringen“, ist, dass er nie darin gewesen ist – und auch heute nicht ist!
Kapitel 3 - Der Traum eines kommerziellen Weihnachtsfests?
Viele beklagen die „Kommerzialisierung“ des Weihnachtsfests. Einzelhändler haben sogar einen Begriff dafür – „Christmas creep“ –, um zu beschreiben, wie der Verkauf von Weihnachtsartikeln schleichend jedes Jahr früher einsetzt. Viele erinnern sich noch an die Zeit, als die Festdekorationen in den Läden nur im Dezember auftauchten. Dann begann die Verkaufssaison, in den November hineinzukriechen, und in den Läden konnte man Weihnachtsmusik schon um die Zeit des Erntedankfests in den USA hören. Dann rückte es bereits in die Woche vor Erntedank. Und heute sehen wir üblicherweise schon entsprechende Dekorationen und hören die Musik dieser Jahreszeit in den Einkaufszentren um Halloween im Oktober. Im Jahr 2015 haben manche Läden in den USA ihre ersten Weihnachtsartikel bereits direkt nach dem Tag der Arbeit zum Verkauf angeboten – am ersten Montag im September! Wird Rudolf mit der roten Nase bald dem Osterhasen Konkurrenz machen, wenn es um das Geld der Konsumenten geht?
Was die säkulare Motivation für die Weihnachtsfeiertage betrifft, ist der „Grund für die Festzeit“ klar: „Folge dem Geld“!
„Black Friday“, schwarzer Freitag, ist der Name, den die Einzelhändler dem Tag nach dem amerikanischen und britischen Erntedankfest gegeben haben – oder in Frankreich „Vendredi Noir“. Alle finden gegen Ende November statt. Damit wird die Zeit bezeichnet, von der ab die Händler traditionell davon ausgehen, dass ihr Umsatz für das Jahr von der Verlustzone – wo man den größten Teil des Jahres rote Zahlen schreibt – in die Gewinnzone geht, wo sie dann erklären, „in den schwarzen Zahlen“ zu sein. Das bedeutet, dass der größte Teil ihres Profits von den Verkäufen in der Weihnachtszeit kommt – kein Weihnachten, kein Profit!
Die Weihnachtsfeiertage sind von entscheidender Bedeutung für den Einzelhandel. Es ist nur natürlich, dass sie diese Kaufperiode so lange wie möglich ausdehnen wollen. Es besteht ein großer finanzieller Anreiz dazu, die Verkaufsaktivitäten in dieser Zeit zu maximieren.
Weihnachten kann entscheidend für das wirtschaftliche Überleben eines Einzelhändlers sein. Jedes Jahr müssen sie Wege finden, ihr Verkaufszahlen während der Festzeit beizubehalten oder zu erhöhen. Kreative Marketing-Strategen finden zahlreiche Methoden, um eine längere Verkaufssaison zu schaffen, denn dies bedeutet, dass mehr von dem hart verdienten Geld der Konsumenten verfügbar ist, um deren Produkte zu kaufen. Wenn die Konsumenten nicht während des Jahres für die Weihnachtseinkäufe sparen – was die meisten Menschen inzwischen nicht mehr tun – werden sie wahrscheinlich ihre Einkäufe finanzieren müssen, sei es durch das laufende Budget oder durch Aufnahme von Krediten. Eine für drei oder vier Monate andauernde Verkaufssaison zu haben, bringt also effektiv höhere Verkaufszahlen, als wenn man nur im Dezember diese Festzeit vermarktet – deshalb sehen wir das, was die Einzelhändler „Christmas Creep“ nennen. Die Vermarktung der Festzeit „schleicht“ sich in den November, den Oktober, oder auch früher, wenn die Händler damit durchkommen.
Eine der wichtigsten Vermarktungstaktiken ist es, einen „Geist von Weihnachten“ in den Läden und Einkaufszentren zu schaffen. Anfänglich erinnert eine Festtagsdekoration die Kunden an die Festzeit und trägt zur Feststimmung und Beteiligung daran bei. Dann kommt die der Jahreszeit entsprechende Musik in den Läden hinzu – in der Regel aus dem populären Genre, um zu vermeiden, dass man nicht-religiöse Kunden abschreckt. Diese ist ein sehr überzeugungskräftiges Element, wenn es darum geht, dass die Kunden mehr und mehr kaufen sollen. Schnulzensänger, von denen manche schon lange nicht mehr existieren, singen sentimentale Darbietungen über „Santa Claus is coming to town“ oder „Rudolf the red-nosed reindeer“. Nach dem Ende der Verkaufssaison im Januar sind die meisten Menschen sehr erleichtert, dem konstanten Musikmarketing zu entkommen.
Viele Arbeitgeber gewähren einen Bonus zum Jahresende, und die Händler wollen so viel wie möglich von diesen Boni abgreifen. Daher gibt es bei vielen Händlern dann auch riesige Schlussverkäufe, um die übrig gebliebenen Produkte loszuwerden und noch mehr von diesem Geld für sich zu erhaschen!
Ein schlechtes Gewissen lässt auch die Kassen klingeln. Eltern wird eingeredet, dass sie keine guten Eltern seien, wenn ihre Kinder kein „großes Weihnachtsfest“ haben. Wie oft hört man nicht die Frage: „Hattest du dieses Jahr ein großes Fest?“ Mit viel Sentimentalität werden viele Eltern dazu gebracht, finanzielle Opfer zu bringen, um Dinge zu kaufen. Und der hauptsächliche Nutznießer dieser sentimentalen Gefühle dürfte der Händler sein, der die Geschenke verkauft hat – und nicht der Empfänger der Geschenke.
Sich an Weihnachten aus emotionalen Gründen finanziell zu übernehmen ist ein weit verbreitetes Problem – wie Inkassofirmen bestätigen.
Kreditkartenschulden – der „Geist der vergangenen Weihnachten“
„Was sagen die Karten?“ Schulden von Weihnachten! Die Schulden auf Kreditkarten steigen während der Festzeit sprunghaft an – und müssen dann den Rest des Jahres mit sehr hohen Zinsen zurückgezahlt werden. Finanzexperten nennen diese Anhäufung von hohen Schulden den „Festtags-Hangover“. Inkassofirmen lieben ihn! „Schuldnerberatungen sehen einen Anstieg von 25 Prozent in der Anzahl von Personen, die im Januar und Februar Hilfe suchen, und die Hauptprobleme, mit denen sie kommen, sind Rechnungen von den Feiertagen, die die Konsumenten verfolgen wie der Geist der vergangenen Weihnachten… ‚Viele Leute schaffen es gerade so, den Mindestbetrag für ihre Kreditkartenschulden abzahlen‘, sagt Durant Abernethy, Präsident der National Foundation for Credit Counseling [Nationalen Stiftung für Schuldnerberatung]. ‚Kommen dann noch die Rechnungen für die Feiertage dazu, sind plötzlich auch die Mindestbeträge mehr, als was sie sich leisten können‘“ (Eileen Alt Powell, „Lingering Christmas Bills Can Lead to Debt Woes“ [Liegengebliebene Weihnachtsrechnungen können zu Schuldenkrisen führen], ABCNews.go.com, 7. März 2014).
Überlegen Sie nur, dass mit einem typischen Zinssatz von 17 Prozent bei Kreditkarten ein Verbraucher innerhalb eines Jahres 170 Euro für je 1000 Euro an Kreditkartenschulden anhäuft. Jemand, der ständig eine Kreditkartenschuld von 5000 Euro beibehält, wird jedes Jahr 850 Euro alleine an Zinsen zahlen. Und manche Zinssätze sind noch deutlich höher. Die Schulden von Kreditkarten nur mit den Mindestbeträgen abzuzahlen, kann außerordentlich teuer werden. Bei einer Mindestrate für die Rückzahlung von monatlich 2,5 Prozent der Kreditschulden (120 Euro von 5000 Euro), die die meisten Karten fordern, braucht es 21 Jahre und 2 Monate, um diese 5000 Euro zurückzuzahlen. Der Schuldner wird dabei 6045,45 Euro alleine an Zinsen gezahlt haben – zusätzlich zu der ursprünglichen Kreditsumme!
Kreditkartenfirmen lieben die Festzeit und den „Festtagsschulden-Hangover“, der daraus entsteht. Er ist extrem einträglich für sie, und er ist extrem unklug für die Festtags-Einkäufer. Es gibt zahllose vernünftige Ratschläge, wie man mit den Problemen umgeht, die die Festzeit schafft. Deborah Fowles rät auf about.com: „Wie man den finanziellen Festtags-Hangover vermeidet: Kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor? Sie verwenden Ihre Kreditkarten, um Ihre Weihnachtseinkäufe zu tätigen und versprechen sich selbst, dass Sie die Schulden innerhalb von zwei oder drei Monaten abzahlen werden. Sechs oder acht Monate später (oder noch mehr) bezahlen Sie noch immer, und die Gegenstände, die wie so tolle Schnäppchen aussahen, kosten Sie letztlich wegen der Zinsen der Kreditkarte 10 bis 20 Prozent mehr, als Sie dachten. Für viele Amerikaner wiederholt sich dieses Schuldenverhalten Jahr für Jahr. Persönliche Finanzberater nennen dies den ‚Festtags-Hangover‘. Es gibt Situationen, wo es sinnvoll ist, etwas mit der Kreditkarte zu finanzieren, aber Geschenke kaufen gehört nicht dazu. Die Verwendung von Kreditkarten führt oft zu Impulskäufen und dazu, zu viel auszugeben, und so steigt die Schuldenlast“ („Avoid Credit Card Debt During the Holidays“ [Vermeiden Sie Kreditkartenschulden während der Feiertage]).
Wenn das Kaufen von Geschenken während der Festzeit ein wirtschaftlicher Segen für den Einzelhandel und die Kreditkartenfirmen ist, so sind die Monate nach den Festtagen eine wahre Goldmine für Inkassofirmen. Inkassobüros haben ihre Hauptarbeit infolge von Kreditkartenkäufen während der Festzeit.
Das so genannte „Christmas Creep“ der Händler vermittelt den Eindruck, dass die Verkäufe zu den Festtagen jedes Jahr früher beginnen, aber die Festtage an sich begannen bereits viel früher, als die meisten Menschen vermuten. Es ist eine historische Tatsache, dass die Feier des 25. Dezember als Geburtstag des Sonnengottes begann, nicht des Sohnes Gottes!
Kapitel 4 - Weihnachtsmann oder „Ho, ho, hohler Schwindel“?
Wie viele Kinder haben bereits ihre Eltern gefragt: „Was hat der Weihnachtsmann mit der Geburt Jesu zu tun?“ Oder: „Meine Freunde sagen, es gäbe gar keinen Weihnachtmann. Ist der Weihnachtsmann echt?“ Haben sie eine ehrliche Antwort bekommen?
Kinder werden ermutigt, an den Mythos des Weihnachtsmanns zu glauben, aber früher oder später finden sie heraus, dass die ganze Geschichte nie wahr gewesen ist. Sie lernen, dass es keinen unsterblichen, bärtigen, beleibten Mann in einem roten Anzug gibt, keine fliegenden Rentiere und keine Fabrik am Nordpol, in der Elfen Spielzeug herstellen. Die Schlussfolgerung, die sie aus dieser unvermeidlichen Entdeckung ziehen, ist die Vorstellung, dass ihre religiösen Glaubensüberzeugungen mit Mythen durchsetzt sind. Weihnachten ist schließlich vorgeblich ein religiöses Fest. Der Mythos des Weihnachtsmanns wird dem leicht zu beeindruckenden Sinn eines Kindes als faktische Wahrheit dargestellt – und dann findet das Kind heraus, dass dies faktisch nie wahr gewesen ist. Eltern täuschen sogar manchmal durch falsche Beweise den Besuch des Weihnachtsmanns vor, wie zum Beispiel durch ein leer getrunkenes Milchglas oder ein halbvolles Limonadenglas. Wenn das Kind dann die Wahrheit herausfindet, verfestigt sich die Idee, dass Beweise für Übernatürliches wahrscheinlich gefälscht sind. Unvermeidlich lernen sie, dass die ganze Geschichte erfunden war – eine Lüge, oder sogar eine komplexe Reihe zusammenhängender Lügen. Und das lernen sie bereits in jungem Alter.
David Kyle Johnson, Assistenzprofessor für Philosophie am King’s College, Pennsylvania, schrieb auf der Psychology Today Webseite, dass ein Kind, das an einen echten Weihnachtsmann glaubt, wirklich ein „Aha-Erlebnis“ hat, sobald es erfährt, dass dies einfach nicht wahr ist. Er berichtet, dass es „…einige erschreckende Geschichten über diesen ‚Aha-Moment‘ gibt – Geschichten, die zeigen, dass die Entdeckung der Wahrheit über den Weihnachtsmann oft nicht ohne Folgen bleibt – Folgen, die von der Untergrabung der elterlichen Autorität und Vertrauensstellung bis dahin gehen, dass ein Kind Atheist wird. Zum Beispiel verteidigte [ein Junge] die Existenz des Weihnachtsmanns vor der ganzen Klasse allein auf Grundlage dessen, dass seine Mutter ihn ja nicht anlügen würde. Dann las er den Eintrag in einer Enzyklopädie über den Weihnachtsmann und entdeckte im selben Moment vor der ganzen Klasse, dass sie es doch getan hatte. Als [ein kleines Mädchen] erkannte, dass der Grund, warum sie nicht immer bekam, was sie sich vom Weihnachtsmann gewünscht hatte, einfach der war, dass er nicht existiert, schlussfolgerte sie, dass die Nicht-Existenz Gottes die beste Erklärung dafür war, dass auch ihre Gebete unbeantwortet blieben. Ich sage nicht, dass das bei allen Kindern geschieht; ich sage nur, es ist eine Möglichkeit. Wenn Sie religiös sind, bezweifle ich, dass dies eine Möglichkeit wäre, die Sie bewusst heraufbeschwören wollten. Natürlich, wenn Sie ein Atheist sind, gefällt Ihnen vielleicht, dass die Lüge über den Weihnachtsmann so etwas bewirkt“ („Say Goodbye to the Santa Claus Lie“ [Verabschieden Sie sich von der Weihnachtsmann-Lüge], Dezember 2012).
Natürlich reagieren nicht alle Kinder negativ auf dieses „Aha-Erlebnis“, und viele wenn nicht sogar die meisten Kinder, sind belastbar. Aber Zweifel und Skepsis, die man als Kind lernt, können sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen.
Nein, Virginia…
Am 21. September 1897 ereignete sich eine bekannte Geschichte in Bezug auf Weihnachten. Ein achtjähriges Mädchen namens Virginia O’Hanlon schrieb an die Zeitung New York Sun und sagte:
„Lieber Herausgeber – Ich bin 8 Jahre alt. Manche meiner kleinen Freunde sagen, es gäbe keinen Weihnachtsmann. Papa sagt: ‚Wenn du es in der Sun siehst, dann ist es so‘. Bitte sagen Sie mir die Wahrheit, gibt es einen Weihnachtsmann?“
Sie erhielt eine berühmte Antwort, die zum Teil folgendes sagte: „Virginia, deine kleinen Freunde haben Unrecht… Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann… Ach! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann geben würde! ... Nicht an den Weihnachtsmann glauben? Da kann man genauso gut nicht an Märchen glauben“.
Märchen?
Ohne Zweifel wurde Virginia von ihren Eltern beigebracht, dass sie die Wahrheit sagen müsse, und sie hatte den Herausgeber gebeten, „Bitte sagen Sie mir die Wahrheit…“. Sie fragte, ob es den Weihnachtsmann wirklich geben würde. Glauben Sie, die Antwort, die Sie erhielt, war die Wahrheit? Nein Virginia, das war nicht die Wahrheit! Aber eines Tages entdeckte ohne Zweifel auch Virginia die Wahrheit über den Weihnachtsmann… und auch über Märchen.
Ein Kind fragt sich: Wenn ein magischer Weihnachtsmann ein mythischer Teil des Weihnachtsfestes ist, wie steht es dann mit der wundersamen Geburt Jesu? Haben wirklich Engel die Geburt angekündigt? Sind die Weisen wirklich erschienen? Gab es wirklich einen Stern von Bethlehem? Ist Jesus tatsächlich ein König? Wenn sie die Wahrheit über den Weihnachtsmann entdecken, lernen Kinder den Gedanken, dass religiöse Wunder auch einfach nur Mythen sein können. Eine sehr bedauerliche Eigenschaft des Mythos vom Weihnachtsmann ist, dass Kindern beigebracht wird, dass man einfach an ihn glauben muss. Wenn dann dieser Glaube verloren geht, kann dies für die Zukunft einen Skeptizismus gegenüber jeglichem Glauben an religiöse Vorstellungen erzeugen.
In Wahrheit kommt der Weihnachtsmann nicht in die Stadt, und es ist das Beste, wenn der religiöse Glaube eines Kindes auf Dingen aufgebaut wird, die wahr sind. Jesus sagte: „Dein Wort ist die Wahrheit“ (Johannes 17, 17).
Alte Mythen
Woher stammt der moderne Mythos vom Weihnachtsmann? Historiker erklären, dass er sich aus einer Vielzahl von Quellen über viele Jahrhunderte entwickelt hat. Im vierten Jahrhundert n.Chr. gab es tatsächlich einen griechischen Bischof in Myra (der heutigen Türkei) namens Nikolaus, der von der Römischen Kirche heiliggesprochen wurde. Der Nikolaustag, der sein Gedenktag ist, war am 6. Dezember, hat sich aber in seinen Bräuchen allmählich mit dem Tag der „Christmette“ (Weihnachten) vermischt, der später in diesem Monat folgt.
Bevor sie zur Römisch Katholischen Kirche konvertierten, hatten die germanischen Völker über viele Jahrhunderte ein Mittwinterfest namens Jule gefeiert. Folglich wurden viele Traditionen aus der Zeitspanne des Julfests im Weihnachtsfest übernommen. Rom hielt es für nützlich, viele der alten, heidnischen Bräuche zu „christianisieren“, um die Heiden empfänglicher für die katholischen Bekehrungen zu machen. Die Bedeutung des Tags mag sich oberflächlich geändert haben, aber die tatsächlichen Praktiken und die Zeit im Sonnenkalender sind dieselben geblieben.
Manches der Symbolik des Weihnachtsmanns, wie wir ihn heute kennen, hat seinen Ursprung in dem germanischen Gott Odin, von dem gesagt wurde, dass er einen weißen Bart hatte, Geschenke brachte und durch den Himmel flog. „Die Erscheinung des Weihnachtsmanns, dessen Tag der 25. Dezember ist, hat Odin viel zu verdanken, dem alten Geschenkebringer aus dem Norden mit blauer Mütze, Mantel und weißem Bart, der auf seinem achtfüßigen Ross Sleipnir im Mittwinter durch den Himmel flog, sein Volk besuchte und Geschenke brachte… Odin verwandelte sich in den Weihnachtsmann, gedieh zusammen mit St. Nikolaus und dem Christkind und wurde zu einer führenden Rolle auf der Weihnachtsbühne“ (Margaret Baker, Discovering Christmas Customs and Folklore: A Guide to Seasonal Rites Throughout the World [Entdeckung von Weihnachtsbräuchen und Folklore: Ein Leitfaden für jahreszeitliche Riten in aller Welt], Seite 62). Über die Jahrhunderte hat eine Vielzahl von Quellen die vielen Varianten der Weihnachtsmann-Mythologie beeinflusst.
Die Encyclopedia Americana kommentiert: „Am Vorabend dieses Festttags… dreht St. Nikolaus seine Runde, besucht Paläste und Hütten… Wenn er weg ist, stellen die Kinder Behälter für die Geschenke auf, die St. Nikolaus durch den Schornstein fallen lassen soll…“ („Saint Nicholas‘ Day“ [Nikolaustag], Band 20). Die niederländische Version des Namens war Sinterklaas, die in Amerika sprachlich zu Santa Claus wurde. Die englische Version des Father Christmas hat weitere bekannte Varianten in vielen Sprachen, wie z.B. Papá Noel im Spanischen und Le Père Noël im Französischen. Sogar die muslimischen Türken haben ihre eigene Version eines Father Christmas: Noel Baba („Vater Noel“). Doch weil sie mehrheitlich muslimisch sind, bringt er vorgeblich die Geschenke an Neujahr. Für türkische Christen kommt er dagegen an Weihnachten. Die Person des Santa Claus erscheint in vielen Kulturen und sein Name wurde in viele Sprachen übersetzt.
Der moderne Weihnachtsmann
Die allgemeinen Ursprünge des Namens Santa Claus sind weithin bekannt. Doch die populären Abbilder des heutigen Weihnachtsmanns unterscheiden sich deutlich von dem germanischen Gott Odin oder von St. Nikolaus aus dem 4. Jahrhundert. Woher stammt also das moderne Bild eines beleibten, lachenden Elfen in einem roten Anzug? Hauptsächlich aus drei Quellen.
„Twas the Night Before Christmas“ [Es war die Nacht vor Weihnachten] – ursprünglich bekannt unter dem Titel „A Visit From St. Nicholas“ [Ein Besuch des Nikolaus] war ein Gedicht von Clement Clark Moore, das zuerst am 23. Dezember 1823 in der Zeitung New York Sentinel veröffentlicht wurde. Es etablierte die Vorstellung eines fröhlichen, bärtigen Elfen, der kleinen Kindern Geschenke brachte, die er auf seinem Schlitten hatte, der von Rentieren durch den Himmel gezogen wurde. Diese Vorstellung hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem germanischen Gott Odin, der den Kindern um die Zeit der Wintersonnenwende Geschenke brachte, und manchmal auf einem fantasiereich geschmückten achtfüßigen Ross durch den Himmel ritt. Dieses Gedicht wurde sehr populär und brachte eine bestimmte Vorstellung von Santa Claus in Umlauf.
Später wurde den Worten dieses Gedichts eine grafische Form verliehen, als der Cartoonist Thomas Nast 1881 ein Bild von Santa Claus zeichnete. Der berühmte Cartoon zeigte einen lächelnden, beleibten, weißbärtigen Mann, der Geschenke für Kinder trug – und dies beeinflusste die Vorstellung der Öffentlichkeit.
Das Bild wurde schließlich weiterentwickelt von den Marketingstrategen der Firma Coca-Cola, die überall Bilder eines fröhlichen, weißbärtigen Mannes in einem Coca-Cola-roten Anzug veröffentlichte, auf denen er glücklich das Produkt der Firma hochhielt. Dieses kommerzielle Bild – oder Variationen davon – wird inzwischen in der gesamten Weihnachtsvermarktungszeit von Händlern und Weihnachtskartenherstellern verwendet. Und es ist das bekannteste Bild des Weihnachtsmanns in der heutigen Öffentlichkeit.
Kommt der Weihnachtsmann in Ihre Stadt? Man könnte sagen, dass er in einem gewissen mythischen Sinn als Schutzpatron der Händler kommt. Aber für ein Kind, das darum bittet: „Bitte sagen Sie mir die Wahrheit…“ wie es Virginia O’Hanlon tat, lautet die Antwort: „Nein, er kommt nicht – und tatsächlich ist er noch nie gekommen“.
Kapitel 5 - Immergrün und andere Weihnachtstraditionen
Der Gebrauch von Immergrün um die Zeit der Wintersonnenwende findet sich in vielen alten, heidnischen Kulturen, einschließlich der Ägypter, der Römer, der Druiden und der Wikinger. Sie werden gewöhnlich mit der Verehrung des Sonnengottes in Verbindung gebracht, speziell um die Zeit des Winterfests.
Wussten Sie, dass die Dekoration von Bäumen mit Silber und Gold – in Verbindung mit einem himmlischen Ereignis – schon in der Bibel erwähnt wird? Doch der Bezug ist dort keineswegs positiv.
Der Prophet Jeremia war ein Gefangener im Babylon des Altertums. Kommt Ihnen das Ereignis, das er beschreibt, bekannt vor? Vielleicht haben Sie genau dasselbe zu Weihnachten bei Ihnen zuhause getan, was Jeremia beschreibt: „Höret, was der Herr zu euch redet, ihr vom Hause Israel! So spricht der Herr: Ihr sollt nicht den Gottesdienst der Heiden annehmen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fürchten. Denn ihre Götter sind alle nichts. Man fällt im Walde einen Baum und der Bildhauer macht daraus mit dem Schnitzmesser ein Werk von Menschenhänden, und er schmückt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel und Hammer, dass es nicht umfalle. Sie sind ja nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können nicht reden; auch muss man sie tragen, denn sie können nicht gehen. Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten; denn sie können weder helfen noch Schaden tun“ (Jeremia 10, 1-5).
In der westlichen Welt wurde die Tradition dekorierter, immergrüner Gewächse um die Weihnachtszeit, besonders von Tannen, von den Germanen aufrechterhalten und von diesen auch in die englischsprachige Welt mitgebracht.
Warum Geschenke geben?
Der Brauch des Austauschens von Geschenken während des Winterfests geht zurück auf römische Zeiten und früher. Eine bekannte Enzyklopädie schreibt: „Die Feierlichkeiten der Saturnalien beinhalteten das Herstellen und Weitergeben kleiner Geschenke (Lateinisch: saturnalia et sigillaricia). Diese Festzeit wurde über eine Reihe von Tagen hinweg gefeiert, beginnend mit dem 17. Dezember (dem Geburtstag Saturns) und endend am 25. Dezember (dem Geburtstag von Sol Invictus, der ‚unbesiegten Sonne‘). Diese kombinierten Feste ergaben eine ausgedehnte Winterfestzeit… Das Fest von Sol Invictus am 25. Dezember war ein heiliger Tag in der Religion des Mithraismus, die im Römischen Reich weit verbreitet war. Ihr Gott, Mithras, war ein Sonnengott persischen Ursprungs, der mit der Sonne identifiziert wurde. Diese erwies ihre Unbesiegbarkeit als „Sol Invictus“, wenn sie nach der Wintersonnenwende wieder begann, höher in den Himmel zu steigen – folglich wurde der 25. Dezember als Geburtstag der Sonne gefeiert. Im Jahr 274 n.Chr. bestimmte Kaiser Aurelian offiziell den 25. Dezember zum Fest von Sol Invictus“ („Christmas“ [Weihnachten], New World Encyclopedia).
Woher stammt das Wort „Christmette“?
Das englische Wort „Christmas“ wie das deutsche Wort „Christmette“ ist von der katholischen Bezeichnung „Messe Christi“ oder „Christi Messe“ übernommen. Die Catholic Encyclopedia schreibt dazu: „Das Wort für Christmas im späten Altenglisch ist Cristes Maesse, die Messe Christi, zuerst 1038 verwendet, sowie Cristes-messe im Jahr 1131… Christmas [Weihnachten] befand sich nicht unter den frühesten Festen der Kirche“ (Artikel „Christmas“).
Die Geschichte der Feier des 25. Dezember reicht lange vor die Geburt Jesu und kam in das Christentum als ein „hineingetauftes“ heidnisches Fest. Die frühen katholischen Väter wollten ihren vom Heidentum Konvertierten den Übergang zum katholischen Glauben erleichtern und fanden es oft nützlich, existierenden heidnischen Praktiken eine kirchliche Bedeutung zu verleihen. Historisch befanden sich unter solchen heidnischen Praktiken der Austausch von Geschenken, Partys, das Dekorieren immergrüner Bäume, Stechpalmen und Mistelzweige, sowie die Feier der Geburt oder Wiedergeburt eines Gottes.
Kapitel 6 - Kann Weihnachten Heidnisches heiligen?
Historiker wissen, dass Weihnachten seine Ursprünge im heidnischen Altertum hat, aber Theologen haben seit langer Zeit argumentiert, dass es möglich sei, „Heidnisches zu heiligen“. Bei dieser Sichtweise kann eine Kultur ihre vorchristlichen Bräuche beibehalten, nur dass die vormals heidnischen Symbole und Mythen dann in ihrer Bedeutung und ihrem Sinn christlich gedeutet werden. Der einflussreiche katholische Geistliche, Kardinal Newman, schrieb: „Von Eusebius [einem frühen Kirchenhistoriker] wird uns auf vielerlei Weise gesagt, dass Konstantin in seiner Empfehlung für die Heiden die äußeren Ornamente, die sie gewohnt waren, auf die neue Religion übertrug…. Der Gebrauch von Tempeln, und dass diese speziellen Heiligen geweiht waren… Feiertage und Festzeiten… sich nach Osten zu wenden, später, sich Bildnissen zuzuwenden… all das hatte heidnische Ursprünge und wurde durch die Übernahme in die Kirche geheiligt“ (An Essay on the Development of Christian Doctrine [Eine Abhandlung über die Entwicklung der christlichen Lehre], Kapitel 8:6).
Der Theologe Christian Dawson ging sogar noch weiter, als er schrieb: „Die vollständige Heiligung des Heidnischen ist das Endergebnis der Christianisierung der Welt“ (The Leavening Process in Christian Culture [Der Durchsäuerungsprozess in der christlichen Kultur], 7. August 1955). Bei dieser Sichtweise beinhaltet die Bekehrung der Welt also notwendigerweise die Übernahme ihrer heidnischen Praktiken. Doch was wurde dabei vom was übernommen? Übernahm damit das Heidentum den christlichen Glauben, oder wurde nicht vielmehr das Christentum vom Heidentum übernommen? Es ist klar, dass die Tatsache unter säkularen und religiösen Historikern weithin bekannt ist, dass viele der Symbole des Weihnachtsfests und die Zeit seiner Feier von heidnischen Praktiken abstammen. Zur Debatte steht die Lehre der „Heiligung von Heidnischem“, die herangezogen wird, um viele Praktiken des Christentums zu rechtfertigen.
Auch wenn diese Denkweise für Theologen und Traditionalisten attraktiv sein dürfte, widerspricht sie doch der Bibel. Gott sagte: „Wenn der Herr, dein Gott, vor dir her die Völker ausrottet, zu denen du kommst, ihr Land einzunehmen, und du es eingenommen hast und darin wohnst, so hüte dich, dass du dich nicht verführen lässt, es ihnen nachzutun, nachdem sie vertilgt sind vor dir, und dass du nicht fragst nach ihren Göttern und sprichst: Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient? Ebenso will auch ich es tun! So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem Herrn ein Gräuel ist und was er hasst; denn sie haben ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter mit Feuer verbrannt. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davontun“ (5. Mose 12, 29 – 13, 1).
Wie kann irgendjemand es wagen, sich dieser klaren Anweisung aus dem inspirierten Wort Gottes zu widersetzen! Wenn Sie einen heidnischen Brauch als „nett“ ansehen, und nicht als „verabscheuungswürdig“, macht dies den Brauch dann zu einem akzeptablen Teil der Anbetung Gottes? Manche, die unbedingt die modernen Gegenstücke der heidnischen Feiertage einhalten wollen, behaupten, dass das in der Bibel steht. Gott habe den Israeliten lediglich verboten, die abscheulichsten „Gräuel“ der Heiden zu praktizieren, wie zum Beispiel das Opfern von Kindern. Und so argumentieren sie, dass alles andere erlaubt sei. Aber das ist nicht, was Gott sagte. Er verbot alle heidnischen Praktiken und befürwortete seine eigenen. Selbst wenn Sie also glauben, etwas sei „ganz nett“ – er sagte, dass wir es nicht tun sollten. Gott sagte: „Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davontun“.
Manche mögen aus theologischer Sicht vorbringen, dass Gott ja alles reinigen und heiligen kann, was er will – aber der Punkt ist, dass er unzweideutig erklärte, dass er das nicht tun will. Uns wird geboten, einzuhalten, was er gebietet, und nichts dazu hinzuzufügen und nichts davon wegzulassen!
Hat Jesus einen heidnischen Brauch praktiziert? Manche weisen darauf hin, dass Jesus das Fest der Tempelweihe mitfeierte (Johannes 10, 22), das am 25. Kislew nach dem hebräischen Kalender stattfand – also um Mitte Dezember nach unserem modernen Kalender. Aber dieses traditionelle Fest wurde von einem großen Helden der Juden eingesetzt, Judas Makkabäus, und erinnert an ein wichtiges Ereignis in der jüdischen Geschichte – die erneute Weihung des Tempels, nachdem dieser durch einen griechischen Herrscher, Antiochus Epiphanes, entweiht worden war. Diese Traditionsfeier richtet sich nach dem hebräischen, luni-solaren Kalender, und nicht nach dem römischen Kalender, und sie ist auch kein aus dem Heidentum übernommener Brauch. Sie erinnert an ein wichtiges historisches Ereignis und entspricht etwa Thanksgiving [Erntedank] oder dem Unabhängigkeitstag in den USA. Purim ist ein weiteres jüdisches Fest, das im Spätwinter oder Anfang Frühling gefeiert wurde, und das an Gottes Schutz für das jüdische Volk in der Zeit von Esther erinnert. Beide Feste richten sich nach dem hebräischen Kalender und keines von beiden wurde aus dem Heidentum entlehnt. Jesus war ein praktizierender Jude und beging daher auch die Traditionen seines Volks – aber er hat nie etwas Heidnisches praktiziert.
Manche vermuten irrtümlich, dass es akzeptabel sein muss, Dinge heidnischen Ursprungs auch in unseren religiösen Aktivitäten zu verwenden, weil wir diese ja in unserem Alltag benutzen. Sie weisen darauf hin, dass die Namen der Wochentage ihren Ursprung in heidnischen Wörtern haben. Zum Beispiel stammt der Name Donnerstag von Thor bzw. Donar, einem nordischen Gott. Freitag ist abgeleitet von einer weiteren nordischen Gottheit, Freya. Der Samstag heißt im englischen Sprachraum Saturday, abgeleitet vom lateinischen Saturni dies. Saturnus war ein römischer Gott. Auch verwenden die meisten westlichen Institutionen nicht den biblischen luni-solaren Kalender; sie gebrauchen den auf der Sonne basierenden Gregorianischen Kalender.
Tatsache ist, dass sogar der Kalender der Israeliten Monatsnamen babylonischen Ursprungs verwendete. Doch es ist wichtig, dies zu unterscheiden: Menschen lesen oder singen nicht im Gottesdienst aus ihrem Kalender. Die Tatsache, dass die Gesellschaft unzählige vom Heidentum beeinflusste Praktiken hat, bedeutet nicht, dass wir eine klare, biblische Anweisung ignorieren können. Gott sagt nicht, dass ein Monat keinen babylonischen Namen haben darf; er gebietet aber, dass seine Anbetung nicht von babylonischen (oder anderen heidnischen) Praktiken übernommen werden darf.
Wer übernahm wen?
Der römische Kaiser Konstantin erlaubte ab dem Jahr 318 n.Chr., dass das Christentum im Römischen Reich praktiziert werden durfte, und später, im Jahr 380 n.Chr., wurde es zur offiziellen Staatsreligion erklärt. Historiker haben schon vor langer Zeit bestätigt, dass zu der Zeit, als die römische Welt begann, sich zum Christentum zu bekennen, viele Religionsführer es als vorteilhaft ansahen, diverse heidnische Bräuche an den neuen Glauben anzupassen. Je weniger Veränderungen es bei den alten Bräuchen gab, so dachten sie, desto besser!
Der angesehene Historiker Will Durant schrieb ein elfbändiges Geschichtsbuch mit dem Titel The Story of Civilization [Kulturgeschichte der Menschheit]. In Band 3 mit dem Titel Caesar and Christ [Cäsar und Christus] kommentierte er sehr offen, welchen Einfluss das Heidentum auf die Entwicklung des bekennenden Christentums gehabt hat. Er schrieb: „Das Christentum zerstörte das Heidentum nicht; es adoptierte es. Die griechische Denkweise, im Abstieg begriffen, kam zu neuem Leben in der Theologie und Liturgie der Kirche; die griechische Sprache, die für viele Jahrhunderte die Philosophie beherrscht hatte, wurde zum Träger christlicher Literatur und des christlichen Rituals; die griechischen Mysterien wurden in den beeindruckenden Mysterien der Messe fortgesetzt. Weitere heidnische Kulturen trugen zum synkretistischen Ergebnis bei. Aus Ägypten kamen die Ideen der göttlichen Dreieinigkeit, des letzten Gerichts und einer persönlichen Unsterblichkeit mit Belohnung und Bestrafung; aus Ägypten kam ebenfalls die Verehrung einer Mutter mit Kind…. Aus Phrygien stammte die Verehrung einer Muttergottes; aus Syrien das Auferstehungsdrama von Adonis; aus Thrakien wohl der Kult des Dionysios, des sterbenden und rettenden Gottes.... Das Ritual des Mithras war der Eucharistiefeier der Messe so ähnlich, dass die christlichen Väter den Teufel beschuldigten, diese Ähnlichkeiten erfunden zu haben, um schwache Seelen zu verführen. Das Christentum war die letzte große Erfindung der altertümlichen, heidnischen Welt“ (Seite 595).
Manche mögen argumentieren, dass es keinen Unterschied macht, ob sie heidnische Praktiken in ihrem Gottesdienst verwenden, solange sie dies tun, um Gott damit zu ehren. Aber was sie sich stattdessen fragen sollten, ist, ob Gott seine Haltung dazu geändert hat. Er sagte nämlich: „Ich, der Herr, wandle mich nicht“ (Maleachi 3, 6), und: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13, 8). Jesus zitierte den Propheten Jesaja, als er sagte: „Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind“ (Matthäus 15, 8-9). Gott hat seine Einstellung hinsichtlich der Art, wie er angebetet werden soll, nicht geändert.
Gott lehnt heidnische Bräuche ab und weist uns an, sie nicht in seine Anbetung einzubeziehen. Er sagt uns, welche Tage wir feiern sollen, wie wir sie feiern sollen, und warum wir sie feiern sollen. Es gab keinerlei Anweisung Christi oder der Apostel, eine jährliche Gedenkfeier für die Geburt Christi zu haben, oder die Heiden in ihren Festen zu kopieren – ganz im Gegenteil: Das Nachahmen der Heiden in der Verehrung Gottes war verboten.
Nein, wir können nicht „Heidnisches heiligen“!
Kapitel 7 - Gott bietet einen besseren Weg an
Hat die ursprüngliche Kirche Weihnachten gefeiert? Nein. Weder in der Bibel, noch in säkularer Geschichte wird irgendwo erwähnt, dass die Kirche des ersten Jahrhunderts Weihnachten – oder irgendein vergleichbares Fest – zur Zeit der Wintersonnenwende gefeiert hätte. Wie bereits zuvor erwähnt, ist geschichtlich belegt, dass das Feiern von Weihnachten erst ein verbreiteter Brauch geworden ist, als der römische Katholizismus die offizielle Religion des Römischen Reichs wurde. Es ist leicht nachvollziehbar, dass mit der Änderung der offiziellen Staatsreligion nicht plötzlich Millionen von Heiden im gesamten Reichsgebiet ein „Bekehrungserlebnis“ hatten – vielmehr behielten sie weiterhin ihre Bräuche und Traditionen bei, denen die Römische Kirche einfach eine neue Bedeutung verlieh.
Es gibt historische Belege, dass Christi angebliche Geburt am 25. Dezember bereits vor Konstantins sogenannter Bekehrung 336 n.Chr. gefeiert wurde. Doch vor diesem Zeitpunkt war dies sogar in der Römischen Kirche keine institutionalisierte Praxis! Und was die Kirche des ersten Jahrhunderts betrifft – die ursprünglichen Gläubigen, die von Christi eigenen Aposteln gelehrt worden waren – gab es niemals eine solche Feier! Die Kirche des ersten Jahrhunderts verwendete den hebräischen luni-solaren Kalender (wie das Neue Testament zeigt) und vermied religiöse Feiern, die in Verbindung mit dem römischen Sonnenkalender standen – demselben Kalender, den wir heute benutzen.
Welche Gedenkfeier hat Christus geboten?
Welches waren gemäß Bibel und säkularer Geschichte die religiösen Feiern der Kirche des ersten Jahrhunderts? Was war der „Glaube […], der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist“ (Judas 3), für den sie kämpfen sollten, und welches waren die jährlichen Feste der Kirche, die die Apostel lehrten? Im klaren Gegensatz zu der Vorstellung, dass es eine Feier zu Ehren der Geburt Christi geben solle, gab Jesus Christus selbst seinen Jüngern die Anweisung, eine Gedenkfeier seines Todes einzuhalten. Und dieses Gebot wurde von den Aposteln an die Gemeinden weitergegeben, die sie gründeten.
Findet man Ostern und Weihnachten in der Bibel? In der Lutherbibel von 1912 erscheint das Wort „Ostern“ an mehreren Stellen, wie zum Beispiel Johannes 19, 14 oder Apostelgeschichte 12, 4. Doch es ist eine Fehlübersetzung von Pascha, dem griechischen Wort (Πασχά) für Passah. Dieser Fehler wurde in späteren Revisionen der Lutherbibel korrigiert und erscheint auch nicht in anderen modernen Übersetzungen, die alle das Wort richtig als „Passah“ wiedergeben. Das Wort „Ostern“ stammt von dem althochdeutschen Wort für ein Frühlingsfest zu ehren der teutonischen Göttin „Eostre“ oder „Ostara“. Der Name des Fests und einige der damit in Verbindung stehenden Bräuche wurden von den frühen Angelsachsen übernommen, als sie sich zum römischen Katholizismus bekehrten.
Wie wollte Christus also, dass man seiner gedenkt? Der Apostel Paulus wies die Christen in Korinth, Griechenland – einer aus heidnischen Gläubigen bestehenden Gemeinde – an: „Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward [am 14. Nisan, dem Beginn des Passahs], nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt [bei jeder Passahfeier], zu meinem Gedächtnis“ (1. Korinther 11, 23-25). Die frühe Kirche hielt eine Gedenkfeier für den Tod Christi ab, so wie die Anweisungen Jesu und der Apostel lauteten. Christi Opfertod als das Lamm Gottes ist von großer Bedeutung für die ganze Welt. Er gab uns keine Gedenkfeier für seine Geburt!
Jesus fragte: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6, 46). Er sagte auch: „Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen“ (Matthäus 15, 8). Menschen sagen, sie wollen Christus ehren, aber sie gehen ihre eigenen Wege im Widerspruch zu dem, was Christus geboten hat. Jesus sagte weiter: „…aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind“ (Verse 8-9). Wenn wir wirklich Christus ehren möchten und unser Herz ihm nahe ist, werden wir das tun, was er geboten hat – und wir werden nicht die Dinge tun, von denen er sagte, dass wir sie meiden sollen. Wir haben also eine klare Entscheidung zu treffen zwischen den Praktiken, die Gott autorisiert hat, und den Traditionen, die die Menschen nach ihren eigenen Wünschen eingesetzt haben.
Kapitel 8 - Viele verweigern sich dem Weihnachtsfest
Sollte Weihnachten für Sie ein religiöses Fest sein? Die Ursprünge des Weihnachtsfests sind gut bekannt und nicht besonders umstritten. Es ist ein traditionelles Fest, das seinen Ursprung im Heidentum hat und im vierten und fünften Jahrhundert n.Chr. in das bekennende Christentum eingebracht wurde. Es ist kein biblisches Fest und wurde von der Kirche des ersten Jahrhunderts nie gefeiert. Jesus Christus autorisierte niemals eine Gedenkfeier für seine Geburt; vielmehr gab er seinen treuen Nachfolgern die Anweisung, eine Gedenkfeier für seinen Tod abzuhalten (Lukas 22, 19; 1. Korinther 11, 23-26). Und die Bibel verbietet die Übernahme heidnischer Bräuche für die Anbetung des wahren Gottes – des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs. Jesus selbst sagte, dass die Verwendung menschlicher Traditionen zu seiner Anbetung ihn nicht ehrt (Matthäus 15, 9). Weihnachten ist also keine angemessene religiöse Feier für jemanden, der erklärt, Christus zu gehorchen!
Zusätzlich sind weltliche Aspekte der Weihnachtsfeiertage – die Kosten und der Stress, die diese Saison bestimmen – Schwierigkeiten, die viele lieber vermeiden würden. Die Feierlichkeiten dieser Jahreszeit beinhalten oft exzessives Trinken, und die Anzahl von Verkehrsunfällen nimmt während der Feiertage dramatisch zu. Jeder sollte dann besonders vorsichtig auf den Straßen sein, besonders bei Nacht.
Die Vermarktung von Weihnachten dominiert die Festzeit. Einkaufen kann dabei sehr stressreich sein, da die Läden gedrängt voll mit Kunden sind, die versuchen, ihre langen Listen an Geschenken abzuarbeiten. Und die Schulden, die sich während dieser Saison auftürmen, bleiben oft für einen guten Teil des folgenden Jahres mit den Käufern. Mehr und mehr Menschen verweigern sich deshalb diesem weltlichen Fest – und verspüren dabei eine große Erleichterung.
Als religiöses Fest ist Weihnachten nicht biblisch. Tatsächlich steht in der Bibel sogar die Anweisung, keine heidnischen Praktiken in unserer Anbetung des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs zu verwenden. Und wir sollten unseren Kindern nicht beibringen, dass Mythen – wie der Weihnachtsmann – religiöse Wahrheiten seien. Als weltlicher Brauch ist Weihnachten allgemein eine teure, stressreiche Zeit, die viele Menschen lieber nicht durchmachen würden.
Ehrt Weihnachten Christus? Was sagt die Bibel? Sie berichtet, dass – historisch belegt – die Kirche Gottes des ersten Jahrhunderts das christliche Passah feierte, wie auch die sieben jährlichen Festtage, wie sie in 3. Mose 23 geboten sind. Indem sie dies taten, versuchten sie nicht, „jüdisch“ zu sein – sie gehorchten einfach nur Gott. Die Bibel enthält keine Aufzeichnungen einer Feier der Geburt Jesu. Wir ehren ihn, indem wir ihm gehorchen und diese Festtage einhalten, die den Heilsplan versinnbildlichen.
Das Passah ist ein Sinnbild für die Reinigung von unseren Sünden durch das Opfer des Lammes Gottes, „Christus, der geopfert ist“ (1. Korinther 5, 7). Die Tage der Ungesäuerten Brote zeigen dann symbolisch, wie Gottes Kirche von Sünde „ungesäuert“ wird und bleibt. Pfingsten stellt die Gründung und Heiligung der Kirche Gottes durch die Gabe des heiligen Geistes dar. Das Posaunenfest versinnbildlicht die Rückkehr Christi in Macht und Herrlichkeit beim Erschallen einer großen Posaune – der Stimme eines Erzengels! Das Fasten, das dann am Versöhnungstag durchgeführt wird, ist ein Sinnbild für das Binden des Satans und die Befreiung dieser Welt von der Herrschaft des Satans. Das große Laubhüttenfest veranschaulicht dann die Herrschaft Christi als Königs aller Könige zusammen mit seinen Heiligen für 1000 Jahre auf dieser Erde. Der Letzte, Große Tag symbolisiert schließlich das Gericht des großen, weißen Throns, der Hoffnung für all diejenigen, die jemals gelebt haben. Die jährlichen heiligen Tage sind heilige Zeit, und sie sollten nicht durch unsere regulären Tätigkeiten entweiht werden. Für Christen haben sie eine große Bedeutung und entschlüsseln Gottes Plan für die Menschheit.
Indem Gott uns die Einhaltung dieser Feste gebot, lässt er uns im Endeffekt diesen großen Plan durchleben, indem wir an seinen jährlichen Festen teilnehmen, sodass wir uns immer wieder daran erinnern. Der Apostel Judas ermahnte die Kirche des ersten Jahrhunderts – und uns heute: „Ihr Lieben, nachdem ich ernstlich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich's für nötig, euch in meinem Brief zu ermahnen, dass ihr für den Glauben kämpft, der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist“ (Judas 3). „Ein für alle Mal“ schloss dabei Kirchenmitglieder jüdischen und heidnischen Ursprungs gleichermaßen mit ein.
Biblisch wie historisch beinhaltete der „Glaube, der ein für alle Mal überliefert ist“ die jährlichen biblischen Feste. Die eigentliche Entscheidung heute ist also, ob wir den Anweisungen Christi und der Apostel Folge leisten – wie sie in der Bibel aufgezeichnet sind –, oder ob wir weitermachen mit den vertrauten Traditionen der Menschen, die diese Anweisungen ersetzt haben. Christi klare Anweisung an seine Kirche lautet, eine Gedenkfeier für seinen Tod zu abzuhalten, nicht für seine Geburt.
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