Fast jeder möchte wissen, was die Zukunft bringt, doch die meisten glauben, dass niemand die Zukunft genau vorhersagen kann.  Der Gott der Bibel sagt jedoch kühn: „Ich bin Gott, und sonst keiner, ein Gott, dem nichts gleicht, der ich zuvor verkündige, was hernach kommen soll... Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich“ (Jesaja 46, 9-11).

Erstaunlicherweise liefern wichtige biblische Prophezeiungen über einen geheimnisvollen ersten Reiter der Apokalypse (Offenbarung 6, 2) wichtige Einblicke in die Geschichte und zeigen, wohin sich die aktuellen Ereignisse bewegen.  Die alten Prophezeiungen der Bibel werden heute lebendig – und werden eine Welt überraschen, die den wahren Gott der Bibel aus den Augen verloren hat.

Vor fast 2000 Jahren erklärte Jesus Christus, dass eine Reihe erkennbarer Ereignisse – falsche Propheten und religiöse Verführung, Kriege und Kriegsgerüchte, Hungersnöte und Naturkatastrophen wie Erdbeben und Krankheitsepidemien – seiner Wiederkunft vorausgehen würden (Matthäus 24, 3-8; Markus 13, 5-8; Lukas 21, 8-11).  Er warnte seine Jünger, nach diesen Zeichen Ausschau zu halten, denn eine ahnungslose Welt wird in der Endzeit von rasch eskalierenden Ereignissen überrascht werden (Matthäus 24, 36-44; Markus 13, 32-36; Lukas 21, 34-36).

Eines dieser Zeichen ist der geheimnisvolle erste Reiter der Apokalypse, den der Apostel Johannes in einer Vision sah und der die Warnung Christi widerspiegelt, dass falsche Lehrer kommen werden, die einen anderen Jesus und ein anderes Evangelium predigen – eine Warnung, die der Apostel Paulus wiederholte (2. Korinther 11, 1-4).

 

Ein geheimnisvoller Reiter

Bibelstudenten wissen, dass die vier Reiter der Apokalypse die Ereignisse der Endzeit symbolisieren, die der Wiederkunft Christi vorausgehen.  Dennoch gibt es Kontroversen über die Identität des ersten Reiters, der auf einem weißen Pferd reitet.  Einige meinen fälschlicherweise, der Reiter stelle Jesus Christus dar, der das Evangelium verkündet, weil er dem in Offenbarung 19, 11-14 beschriebenen Christus auf dem weißen Pferd ähnelt.  Andere glauben, dass der erste Reiter den Antichristen darstellt, der sich Christus bei seiner Wiederkunft widersetzen wird.

Die Bibel liefert natürlich ihre eigene Erklärung.  Die Abfolge der endzeitlichen Ereignisse, die in Matthäus, Markus und Lukas beschrieben werden, entspricht den Ereignissen, die von den vier Reitern in Offenbarung 6 dargestellt werden.  In jedem dieser Evangelien ist das einleitende Ereignis der Endzeitsequenz eine zunehmende Verbreitung von Irrlehrern und religiöser Verführung.  Das bedeutet, dass der erste Reiter nicht Jesus Christus ist, sondern eine mächtige falsche religiöse Bewegung verkörpert.  Die Krone dieses Reiters – ein Symbol für Führung und Autorität – deutet auf einen bedeutenden religiösen Führer hin (Offenbarung 6, 2).  Er trägt einen Bogen, mit dem er Pfeile abschießen kann, im Gegensatz zu Christus in Offenbarung 19, 11-15, der mit einem Schwert und einem eisernen Stab dargestellt wird.  In Epheser 6, 16 schießt Satan „Pfeile“ auf wahre Christen, was darauf hindeutet, dass der erste Reiter mit Satan im Bunde steht.

Wir sollten ernüchtert sein, wenn wir lesen, dass der erste Reiter „auszog sieghaft und um zu siegen“ (Offenbarung 6, 2).  Dies deutet auf den Aufstieg einer militanten Form des falschen Christentums kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi hin.  Dies passt zu dem Endzeitszenario, das die Große Trübsal – eine Zeit, in der wahre Christen verfolgt werden – unmittelbar nach den Ereignissen ansiedelt, die von den vier Reitern dargestellt werden (siehe Matthäus 24, 8-9; Offenbarung 6, 9-11).  Aber wie kann der geheimnisvolle erste Reiter Einblicke in die Geschichte geben, welche die Richtung der aktuellen Ereignisse erklären und die Zukunft offenbaren?

 

Ein Ritt einer falschen Religion

Der Prophet Daniel schrieb von einem „Horn“ in Verbindung mit einem römischen System, das „Festzeiten und Gesetz“ ändern würde (Daniel 7, 21.25).  Die Bibel zeigt, dass Jesus, seine Jünger und die frühe Kirche den Sabbat und die biblischen heiligen Tage hielten (Lukas 2, 41-42; 4, 16; Apostelgeschichte 17, 2).   Im Gegensatz dazu ist historisch belegt, dass die Römische Kirche die Einhaltung des biblischen Passahfestes verbot und auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. die Einhaltung des Osterfestes vorschrieb.  Die Römische Kirche verbot auch die Einhaltung des biblischen Sabbats und legte auf dem Konzil von Laodizäa im Jahr 363 n. Chr. den Sonntag als Tag der Anbetung fest.  Die Römische Kirche adaptierte die heidnischen Feiern des 25. Dezember zum Gedenken an Christi Geburt, angeblich, um den Heiden den „Übertritt“ zum Christentum zu erleichtern.  Durch solche Veränderungen wurden die Lehren der frühen Kirche durch das Heidentum korrumpiert – und damit erfüllten sich Prophezeiungen von Daniel, Jesus und Paulus.

Daniel prophezeite, dass das „Horn“ des vierten Reiches, Rom, über zukünftige Wiederbelebungen dieses Reiches herrschen würde (Daniel 7, 7-8.24), Krieg gegen die Heiligen führen und bis zur Wiederkunft Christi gegen sie bestehen würde (Daniel 7, 21-22.25).  Diese Wiederbelebungen verbinden das „Horn“ mit der militanten Form des korrupten Christentums, das am Ende des Zeitalters aufkommen wird, und mit einer politisch aktiven Kirche – der „großen Hure“, die auf dem Tier reitet, das aus zehn Königen besteht, und mit dem die weltlichen Herrscher intime Beziehungen unterhalten haben (Offenbarung 17).  Die Kirchengeschichte lässt kaum Zweifel daran, welche Institution diese Rolle erfüllt hat.

Die Pontifizes von Rom haben mehrere Wiederbelebungen des Römischen Reiches geleitet.  Während des Mittelalters rief das Papsttum zu Kreuzzügen auf, um die Feinde der herrschenden Kirche zu vernichten.  Zu diesen „Feinden“ gehörten nicht nur muslimische „Ungläubige“, sondern auch viele, die sich zu Christus und dem Gott der Bibel bekannten – darunter Mitglieder der orthodoxen Ostkirche, die bei der Plünderung Konstantinopels umkamen, viele Juden, sabbathaltende Katharer und Albigenser in Südfrankreich und Waldenser in Norditalien und Deutschland. Diejenigen, die den Lehren Jesu Christi, der Apostel und der frühen Kirche folgten, wurden als Ketzer bezeichnet und im Laufe der Jahrhunderte abgeschlachtet, weil sie den Anordnungen der Römischen Kirche nicht folgen wollten.

 

Eine Rückkehr nach Rom?

Wir dürfen nicht vergessen, dass die protestantischen „Hauptströmungen“ die meisten ihrer Lehren und Praktiken – einschließlich der Dreifaltigkeit, der unsterblichen Seele und der Einhaltung von Weihnachten und Ostern – aus den Lehren der Römischen Kirche übernommen haben.  Diese heidnisch inspirierten Lehren und Praktiken finden sich nicht in der Bibel, und doch hat die „Hauptströmung“ des bekennenden Christentums sie sogar durch die Reformation hindurch beibehalten und damit ihre Verbindung zu ihrer „Mutter“-Kirche bewiesen (Offenbarung 17, 5).  Rom würde es sicher gerne sehen, wenn seine „Töchter“ in den Schoß zurückkehren würden – und verkündet die Ökumene, obwohl es eindeutig nur sich selbst als die eine wahre Kirche sieht (siehe Jesaja 47, 1-8).

Die Römische Kirche wirbt für ein geeintes Europa, in dem sie die herausragende Rolle, die sie im „Heiligen Römischen Reich“ gespielt hat, wiedererlangen kann.  Während der Herrschaft der „Heiligen Römischen“ Kaiser und anderer katholischer Monarchen nutzte die Römische Kirche die Staatsgewalt und die Inquisition, um gegen ihre „Feinde“ vorzugehen, in der Hoffnung, ein Reich unter einem Monarchen und einem religiösen Führer zu schaffen.  Die Geschichte des mittelalterlichen Europas wirft ein Licht darauf, wie eine trügerische und militante falsche Form des Christentums Millionen von Menschen beherrschen wird, wenn der erste Reiter der Apokalypse seinen intensiven und tödlichen Ritt durch die Endzeit beginnt.  Achten Sie darauf, damit Sie nicht überrascht werden, wenn diese Ereignisse eintreten – und zwar viel früher, als die meisten Menschen glauben!