Wie ist Gott wirklich? Allein schon die Frage klingt für manche Menschen anmaßend. Sie fragen: Wie könnte man überhaupt eine Gewissheit in solchen Fragen erhalten? Ist Gott von Natur aus unergründlich und den Menschen unverständlich? Viele, die an Gott glauben, halten ihn für ein weit entferntes Wesen oder für nur wenig mehr als die "erste Ursache" des Universums. Für viele Menschen ist Gott deshalb kein aktiver Bestandteil ihres Lebens oder unserer modernen Welt.
Jede menschliche Kultur in der Geschichte hatte ihre eigenen Vorstellungen hinsichtlich des Übernatürlichen. Juden und Muslime betonen den Gedanken, dass es nur einen Gott gibt. Buddhisten und Hindus vertreten Glaubenslehren, die von einem unpersönlichen Monismus bis zu einem pantheistischen Polytheismus mit vielen dazwischen liegenden Variationen reichen. In der westlichen Welt haben viele entweder eine sehr blasse Vorstellung von Gott als dem "Mann da oben" oder haben Lehren aus der "New Age" – Bewegung aufgegriffen (die zum größten Teil aus dem Hinduismus und Buddhismus stammen). Manche halten sich an die traditionelle katholische und protestantische Lehre eines dreieinigen Gottes – zumeist erklärt als "ein Gott in drei Personen." Klar ist nur, dass diese unterschiedlichen Ideen und Vorstellungen nicht alle richtig sein können.
Was glauben Sie, wie Gott ist? Und was ist die Quelle Ihrer Vorstellungen? Kamen diese von Gott oder durch die Überlegungen von Menschen? Überlegen wir einmal: Würde es für einen überaus weisen Schöpfer, der Menschen erschuf, die über die Ewigkeit und das Göttliche nachdenken können, Sinn machen, keine Aufzeichnungen zu hinterlassen, durch die er sich selbst offenbart?
Aus der physischen Welt können wir viele Aspekte über Gottes große Macht und Intelligenz ableiten. Doch solche abgeleiteten Ideen sagen uns noch nichts über den Plan und Zweck seiner Schöpfung. Unser Schöpfer hat uns aber nicht im Unklaren gelassen. Zu den Aspekten, die über Gottes Wesen durch seine Schöpfung offenbar werden, hat er uns auch die Bibel gegeben. In seinem Wort beschreibt Gott seine Wesensart, seinen Willen, seinen Charakter und seinen Plan für das Universum und die Menschheit. Wir können Gott kennen, weil er beschlossen hat, sich uns bekannt zu machen! Als die Philosophen in Athen den Apostel Paulus eingeladen hatten, zu einer Menschenmenge auf dem Areopag zu sprechen, griff er als Thema "den unbekannten Gott" auf (Apostelgeschichte 17, 23). Paulus erklärte seinen Zuhörern, dass der Gott, den sie als den "unbekannten Gott" bezeichneten, in Wahrheit der höchste Schöpfergott war und erklärte ihnen dann Gottes Plan.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir – anhand der Bibel – verstehen, was Gott über sich selbst offenbart. Dabei gewinnen wir auch einen Einblick in Gottes Plan für die Menschheit. Die Wahrheit wird Sie faszinieren – und sie kann mit Ihrer eigenen Bibel nachgeprüft werden.
Ein Blick auf Gottes Natur und Charaktereigenschaften
Die Bibel offenbart sehr viel über Gott. Paulus erklärte, dass Gott ewig, unvergänglich und unsichtbar ist (1. Timotheus 1, 17). Psalm 147, 4-5 betonen seine Allmacht und sein nie endendes Verständnis. Gott kann alles bewirken und kein Ansinnen dieser Welt bleibt vor ihm verborgen (Hiob 42, 2). Er kennt sogar die Gedanken der Menschen (Psalm 94, 11; 1. Korinther 3, 20). Der Apostel Johannes beschreibt, wie Gott in einer glanzvollen, hell erleuchteten und herrlichen Umgebung lebt, umgeben von einem Hofstaat himmlischer Wesen und Millionen von Engeln (Offenbarung 4, 1-6; 5, 11).
Gott ist weder weit entfernt noch desinteressiert und er ist auch kein "Henker", der sich daran erfreut, Menschen in ein ewig brennendes Höllenfeuer zu schicken. Stattdessen ist Liebe die grundlegendste Charaktereigenschaft seiner Wesensart (1. Johannes 4, 8). Und er hat seine Liebe auf die höchste erdenkliche Weise gezeigt, indem er seinen Sohn Jesus Christus für uns geopfert hat, damit die Versöhnung der sündhaften Menschheit mit ihm möglich wurde (Johannes 3, 16). Gott ist auch ein Gott der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit (Psalm 103, 8) sowie der Treue (Psalm 119, 89-90). Er ist aktiv an seiner Schöpfung interessiert und hat die Zukunft im Voraus bekannt gegeben (Jesaja 46, 9-11).
Der wichtigste Weg, durch den Gott sich uns offenbart hat, war durch Jesus Christus von Nazareth. Und täuschen wir uns nicht: Jesus war kein gewöhnlicher Mensch. Er war nicht einfach nur ein "guter Mann" oder ein Prophet. Er war nichts weniger als Immanuel – Gott mit uns!
Johannes 1, 1-3 gibt uns die deutlichste Erklärung, wer Jesus war. Johannes schrieb: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist." Johannes erklärt weiter: "Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Vers 14). Obwohl Christus seit Ewigkeit unglaubliche Macht und Herrlichkeit besessen hatte, hatte er diese aus freiem Willen aufgegeben, um so unser Erlöser zu werden (Hebräer 2, 7).
Vor einigen Jahren erschien im Nachrichtenmagazin Newsweek ein Artikel, in dem die verschiedenen religiösen Ansichten über Jesus Christus untersucht wurden. Ein befragter Rabbi hielt ihn für einen Rabbi – einen guten Juden. Muslime betonten, dass der Koran Jesus einen Propheten nennt, wenn auch nicht so bedeutend wie Mohammed. Viele Buddhisten glauben, dass Jesus ein "Erleuchteter" war, während manche Hindus ihn als einen Avatar oder Guru bezeichneten.
Der Autor dieses Artikels machte eine interessante Beobachtung: Eindeutig ist es das Kreuz, was den Christus des Christentums von jedem anderen Jesus unterscheidet. Im Judaismus gibt es keine Vorstellung von einem sterbenden Messias, noch viel weniger in Form eines wie ein Krimineller Verurteilten, wie es bei Jesus der Fall war. Im Islam wird die Geschichte von Jesu Tod als eine Lästerung Allahs verworfen ... Kurz gesagt gibt es in anderen Religionen keinen Platz für einen Christus, der die volle Last einer sterblichen Existenz durchlebt – und daher gibt es auch keinen Grund, an ihn als göttlichen Sohn zu glauben, der vom Vater von den Toten auferweckt wurde" ("The Other Jesus" [Der andere Jesus], 27. März 2000, Seite 60). In den vergangenen 2000 Jahren hat sich nur wenig geändert. Paulus nannte die Botschaft des gekreuzigten Christus in der Sprache seiner Zeit einen "Stolperstein" und "Torheit." Doch vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung zeigt Gott, dass die Menschheit von ihm wegen ihrer Sünden abgeschnitten ist und der Erlösung und Versöhnung bedarf.
Die Rolle des heiligen Geistes
In Johannes 14, 16-20 betonte Jesus, dass er die Jünger nicht einfach "als Waise zurücklassen" werden würde, nachdem er zum Vater aufgefahren wäre, sondern durch die Kraft des heiligen Geistes (1. Johannes 3, 24) würden Jesus und der Vater in wahren Christen leben (Johannes 14, 20.23). Der heilige Geist verleiht Verständnis und Stärke. Er geht vom Vater aus (Johannes 15, 26) und verbindet unseren Geist mit seinem Geist (4, 24); der heilige Geist ist keine separate, unterschiedliche Persönlichkeit der Gottheit, sondern der Weg, durch den Christus und der Vater ihre Gegenwart in der Herzen und Sinnen der Gläubigen spürbar werden lassen.
Der heilige Geist ist die von Gott ausströmende Kraft (Lukas 1, 35). Er verleiht die Liebe Gottes, indem er in die Herzen der Gläubigen "ausgegossen" wird (Römer 5, 5). Durch ihn hat Gott das ganze Universum erschaffen (Psalm 104, 30). Er ist die Kraft, durch die Gott in den Menschen wirkt, die nach seinem Bilde erschaffen wurden (1. Mose 6, 3). Und er ist auch die Kraft, durch die Lahme auf wundersame Weise wieder gingen, Blinde sahen, Taube hörten und Tote wieder aus ihren Gräbern auferstanden, während Jesus Christus auf Erden wirkte (Lukas 5, 15-17).
Die Bibel beschreibt den heiligen Geist auf vielfältige Weise. Zunächst wird er mit Wind verglichen. Das griechische Wort für "Geist" – pneuma – bedeutet auch "Wind" oder "Atem." Das im Alten Testament mit "Geist" übersetzte Wort ist ruach und hat dieselbe Bedeutung wie pneuma.
Ein weiterer Vergleich ist der mit fließendem Wasser (vgl. Johannes 7, 38-39). Wie Luft und Wasser lebensnotwendige Kräfte sind, so ist auch der heilige Geist die Quelle ewigen Lebens für Christen (Römer 8, 11). Wie Luft und Wasser beide in Bewegung sind und die Kraft haben, das zu verändern, was mit ihnen in Kontakt kommt, so ist es auch mit dem heiligen Geist.
Gott bietet uns seinen Geist aus wichtigem Grund an! Durch diesen können wir an der Kraft Gottes, seiner Einstellung, seiner Liebe und seinen Gedanken teilhaben. Gottes Geist soll unser Leben verändern durch Erneuerung unseres Sinnes (Titus 3, 5; Römer 12, 2). Wir werden zu einer neuen Schöpfung, weil Gott uns verändern, sein Gesetz in unseren Sinn und in unser Herz gibt (Hebräer 8, 10).
Im ersten Kapitel des 1. Johannesbriefs beschrieb der "geliebte Apostel" die Bedeutung unserer Beziehungen zu Gott und zueinander. Beachten Sie, was Johannes schrieb: "Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus" (Vers 3). Die Bibel spricht nirgends davon, dass wir in derselben Weise Gemeinschaft mit dem heiligen Geist haben, wie wir mit dem Vater und Christus Gemeinschaft haben. Stattdessen geht der heilige Geist vom Vater und von Christus aus (Johannes 15, 26) und ist die Grundlage unserer Verbindung zu Gott und der Verbindung der Gläubigen untereinander. Er ist das Mittel, durch das Christus sein Leben in uns lebt (Galater 2, 20).
Wussten Sie, dass der Begriff "Drei-einigkeit" nirgendwo in der Bibel auftaucht? Es gibt jedoch ein paar Schriftstellen, die manchmal zitiert wer-den, um der Dreieinig-keitslehre Glaubwür-digkeit zu verleihen.
Lesen wir zu-nächst 1. Johannes 5, 7. In manchen alten katholischen Bibelaus-gaben findet sich hier der Textzusatz "und drei sind es, die dies bezeugen im Himmel: der Vater, das Wort und der Geist." Ober-flächlich scheint dieser Vers die Dreieinigkeit klar zu bestätigen. Das Problem ist: Dieser Zusatz befindet sich in keinem alten griechischen Manuskript. Von Bibelgelehrten wird fast ausnahmslos bestätigt, dass es sich hier, wie die Fußnote in der "Lutherbibel erklärt" von 1984 anmerkt, um einen Zusatz zu lateinischen Übersetzungen seit 350 n.Chr. handelt. The Interpreter's One Volume Commentary on the Bibel erklärt hierzu, dass der Text während der Kontroverse um die Dreieinigkeit im vierten Jahrhundert verändert wurde – zuerst in Spanien und später in der Vulgata, der offiziellen, römisch-katholischen Version in lateinischer Sprache (Seite 939). Bullinger's Companion Bible erklärt in einer Fußnote zu 1. Johannes 5, 7: "Die Worte lassen sich in keinem gr. MS [griechischen Manuskript] vor dem sechzehnten Jahrhundert finden. Zuerst fand man sie als Randbemerkung in manchen lateinischen Abschriften. Von dort schlichen sie sich in den Text ein." Es wird deutlich, dass die frühen Vertreter der Dreieinigkeitslehre in der Römisch-Katholischen Kirche so sehr auf verlorenem Posten standen, wenn es um Bestätigung ihrer Lehre in der Bibel ging, dass sie zu dem Mittel greifen mussten, dem Text Worte hinzuzufügen.
Beweis aus den Briefen des Apostels Paulus
Fast alle Briefe von Paulus enthalten einen einleitenden Vers ähnlich wie in Römer 1, 7: "Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus." Die Briefe 1. und 2. Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, 1. und 2. Thessalonicher und Philemon werden alle mit denselben Worten eingeleitet. Eine etwas abgewandelte Version finden wir in 1. und 2. Timotheus und Titus. Ähnliche Sätze bilden die Einleitung zu 2. Petrus, 2. Johannes und Judas. Doch kein Buch des Neuen Testaments wird mit einem Vers eingeleitet, dem auch nur im Entferntesten ein Dreieinigkeitsgedanke zu Grunde liegt, indem der heilige Geist in Verbindung mit dem Vater und Christus als separate, unterschiedliche Persönlichkeit erwähnt wäre. Paulus würde niemals die Person Gottes entehren; wir sehen aus seinen Briefen, dass er den heiligen Geist, der von existenzieller Bedeutung für das christliche Leben ist, nicht als eine Person wie Jesus Christus und den Vater angesprochen hat.
Befürworter der Dreieinigkeit verweisen oft auch auf Kapitel 14 und 15 im Johannesevangelium, um ihre Idee zu stützen, dass der heilige Geist eine Person wie der Vater und Jesus Christus sei. In der Nacht seines letzten Passahmahls sagte Jesus zu seinen Jüngern, dass er zum Vater zurückkehren werde, ihnen aber einen anderen Tröster oder Fürsprecher senden werde. Das griechische Wort für Tröster ist parakletos und bezieht sich gewöhnlich auf jemanden, der Hilfe oder Unterstützung gibt. Im Textzusammenhang von Johannes 14 bezieht es sich eindeutig auf den heiligen Geist, von dem Jesus versprochen hat, ihn den Jüngern nach seiner Himmelfahrt zu senden (Apostelgeschichte 1, 4-5; vgl. Johannes 15, 26).
Weil diese Verse sich auch mit "er" auf den Tröster beziehen, haben viele angenommen, dass der heilige Geist als eine "Person" in der Gottheit angesehen werden sollte. Doch dies ist ein Missverständnis. Im Deutschen wie im Griechischen wird Namenwörtern ein grammatikalisches Geschlecht zugeordnet, das nichts mit dem natürlichen Geschlecht oder einer Persönlichkeit zu tun hat. Zum Beispiel heißt es auch das Mädchen und man sagt "die Hand" unabhängig davon, ob sie zu einer Frau oder einem Mann gehört. Das persönliche Fürwort – er, sie oder es – muss dabei immer mit dem grammatikalischen Geschlecht des Namenwortes übereinstimmen, für das es steht. Für das Griechische gelten dieselben Regeln (siehe The Language of the New Testament [Die Sprache des Neuen Testaments], Eugene Van Ness, Goetchius, Ausgabe 1965, Seiten 33-34). Im Griechischen ist das Wort pneuma – übersetzt mit "Geist" – neutral und erfordert das persönliche Fürwort "es," während parakletos maskulin ist und das maskuline Fürwort erfordert. Das verwendete Fürwort hat also keine Beweiskraft für das Vorhandensein einer Person!
Der Ursprung der Dreieinigkeitslehre
Als Gegengewicht zu den weltlich orientierten Humanisten und den Anhängern der New Age Bewegung, die die westliche Kultur zunehmend dominieren, sehen sich die Anhänger der Dreieinigkeitslehre oft als "Verteidiger des Glaubens." Sie sind überzeugt, dass sie die Bibel gegen diejenigen verteidigen, die deren Offenbarungen als Quelle des Wissens über Gott verwerfen. Aber stimmt das überhaupt? Woher stammt die so genannte "orthodoxe" christliche Lehre über die Natur Gottes?
Judas schrieb drei Jahrzehnte nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche und ermahnte die Geschwister, für den Glauben zu kämpfen, der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist (Judas 3). Mit anderen Worten war der wahre christliche Glaube bereits überliefert und intakt, bevor Judas schrieb. Judas – als Sohn von Maria und Josef Jesu Halbbruder – erklärte, dass sich gottlose Menschen in die Kirche eingeschlichen hatten und bereits dabei waren, die wahren Lehren zu verändern, die Jesus Christus seinen Jüngern überliefert hatte.
Sogar katholische Gelehrte bestätigen, dass Tertullian (ca. 150 – 225 n.Chr.) der erste war, der den Begriff der "Dreieinigkeit" in einem Versuch gebrauchte, die christliche Gottheit zu beschreiben. Wenn also diese "Dreieinigkeitslehre" richtig wäre, weshalb wurde sie dann erst über 150 Jahre nach Jesu Christi Kreuzigung und Auferstehung "offenbart"? Warum haben Christi erste Jünger und Paulus diese Lehre nicht erklärt? Tatsächlich lehrten sie sogar eine ganz andere Beschreibung über die Natur des wahren Gottes!
Griechische philosophische Schriften und nicht der biblische Text bilden die Grundlage der Diskussionen im dritten Jahrhundert über die "Dreieinigkeit." Das Roman Catholic New Theological Dictionary [Neues römisch-katholisches theologisches Wörterbuch] macht hierzu einige Eingeständnisse. In dem Artikel "Dreieinigkeit" wird über die biblische Lehre über die Natur des heiligen Geistes zugegeben: "Der Geist als solcher ist nie ausdrückliches Objekt der neutestamentlichen Anbetung und der Geist wird in den neutestamentlichen Ausführungen nie in einer Weise dargestellt, als habe er persönlichen Umgang mit dem Vater und dem Sohn."
Wenn wir die Entstehung der "christlichen" Theologie im späten zweiten und frühen dritten Jahrhundert betrachten, tauchen zwei Namen immer wieder auf: Origenes und Tertullian. Katholische Quellen geben zu, dass sie "vieles aus der hellenistischen Weltanschauung übernommen haben ... [Tertullian machte] den ersten bekannten Gebrauch von dem Begriff ‚Dreieinigkeit'" (New Theological Dictionary [Neues theologisches Wörterbuch], Seite 1054).
Überlegen Sie! Tertullian und Origenes waren katholische Theologen, deren Blütezeit im späten zweiten und frühen dritten Jahrhundert lag. Beide wurden erst über ein Jahrhundert nach der Gründung der neutestamentlichen Kirchegeboren. Und diese waren es, die das Fundament für die katholische (und später protestantische) Lehre hinsichtlich der "Dreieinigkeit" und der Natur Gottes legten – und nicht neutestamentliche Apostel wie Petrus, Paulus oder Johannes.
Gott ist eine Familie
Die wohl tief greifendste, wenn auch nur von wenigen verstandene Wahrheit über die Natur Gottes ist, dass Gott eine Familie ist! Diese Wahrheit wird durch die Lehre der "Dreieinigkeit" völlig verschleiert. Die endgültige Bestimmung der Menschen, die ursprünglich nach dem Bilde Gottes erschaffen worden sind, ist es, durch eine innere, geistliche Erneuerung bekehrt und verändert zu werden, um letztlich bei der Auferstehung in die Familie Gottes wiedergeboren zu werden. Gott führt viele Söhne zur Herrlichkeit (Hebräer 2, 10)! Jesus Christus wird als Erstgeborener unter vielen Brüdern beschrieben (Römer 8, 29).
Beachten Sie die klaren Offenbarungen der Bibel im Bezug auf die Gottheit. In 1. Mose 1, 2 lesen wir, dass Gott am Anfang Himmel und Erde erschaffen hat. Das hebräische Wort für Gott ist elohim – ein Wort, das der Form nach im Plural steht, aber in der Einzahl gebraucht wird. Etwas später, in 1. Mose 1, 26 lesen wir, dass Gott sprach: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei." Gottes größte Absicht ist es, sich selbst zu reproduzieren!
Beachten Sie, was Paulus in Römer 8, 14 erklärte: "Welche der Geist Gottes treibt [leitet], die sind Gottes Kinder." Was bedeutet das? Wenn wir Gottes Kinder sind, so sind wir auch Erben – "nämlich Gottes Erben und Miterben Christi" (Vers 17). Am Ende werden Gottes Kinder "mit der ganzen Gottesfülle" erfüllt sein (Epheser 3, 19). Gott errichtet eine Familie und diese Familie trägt den Namen ihres Vaters – es ist die Familie Gottes (3, 14-15).
Die Wahrheit darüber, wie Gott wirklich ist und was er hier vollbringt, geht weit über die Vorstellungskraft der meisten Menschen hinaus. Gott kann erkannt werden, weil er entschieden hat, sich selbst zu offenbaren. Er will, dass wir ihn kennen lernen und mit ihm eine Beziehung aufbauen, die dazu führen wird, dass Sie zu einem Teil seiner ewigen Familie werden!
WIG, März 2004
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Englischer Titel: What Is God Really Like?
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