Vor über 50 Jahren schrieb Herbert W. Armstrong ein Buch mit dem Titel
Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung.
Es erlebte zu seinen Lebzeiten viele Neuauflagen, war dann aber einige
Jahre nicht verfügbar, weil die gegenwärtigen Inhaber des Copyrights
entschieden haben, es nicht mehr zu veröffentlichen.
Diese Broschüre baut auf den Nachforschungen von Herrn Armstrong und anderer
Autoren auf um den Leser nicht nur zur Geschichte der Vergangenheit, sondern auch
zu einer im Voraus geschriebenen Weltgeschichte hinzuführen!


Inhalt

Vorwort: Der verlorene Schlüssel ist gefunden!
Hesekiels dramatische Vision
Vor langer Zeit gegebene Verheißungen
Israels Gefangenschaft und verlorene Identität
Die Verheißungen des Erstgeburtsrechts sind erfüllt
Die künftige Wiederherstellung

Inhalt ]

 

Vorwort: Der verlorene Schlüssel ist gefunden!

Was bringt die Zukunft für die englischsprachigen Völker der Welt? Was zeichnet sich wirklich für Amerika, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland am Horizont ab? Staatsoberhäupter wissen es nicht. Führende Analysten der Außenpolitik wissen es nicht. Und ebenso wenig weiß es die überwältigende Mehrheit der Berichterstatter in den Nachrichten. Aber Siekönnen es wissen! 

Unglaublich? Absolut, aber es ist wahr! 

Woher können Sie es wissen? Die Antworten auf die wirklich großen Fragen des Lebens, einschließlich der Zukunft, sind in dem meistverkauften Buch der Welt enthalten – der Bibel. Über ein Viertel der Bibel besteht aus Prophezeiungen, zum größten Teil für unsere Zeit und darüber hinaus. 

Wie können Sie diese Prophezeiungen verstehen? Der vielleicht wichtigste Schlüssel zur Erschließung der Geheimnisse biblischer Prophezeiungen ist in den Seiten dieser Broschüre enthalten. 

Nationen wie Ägypten und Äthiopien sind direkt in Ihrer Bibel erwähnt. Aber wie steht es mit den großen Nationen, die die Hauptrolle auf der heutigen Weltbühne spielen? Wäre es denkbar, dass endzeitliche Prophezeiungen die Vereinigten Staaten und Großbritannien sowie die von den Briten abstammenden Völker in den Nationen des Commonwealth ignorieren? 

Der bedeutende Schlüssel zur Erschließung vieler biblischer Prophezeiungen ist die Kenntnis der wahren Identität der englischsprachigen Völker. Diese Völker werden in der Bibel mit dem Namen ihren Urahnen identifiziert. Wer ist dieser Urahn – und können Sie den Beweis finden? 

Wie kam es, dass die von den Briten abstammenden Nationen die reichsten Teile der Erde in Besitz nehmen konnten? Warum konnten sie sich an so unvergleichlichem Reichtum und an solcher Macht erfreuen? Nach einem schnellen Aufstieg nach dem Jahr 1800 haben Amerika und Großbritannien das 19. und 20. Jahrhundert klar dominiert. Aber wie steht es mit dem 21. Jahrhundert? Werden die englischsprachigen Nationen weiterhin eine führende Rolle innehaben oder steht uns ein Wechsel bevor? Es ist sehr wichtig, dass Sie verstehen, was die Zukunft für Sie und Ihre Familie bringt. Die Ereignisse der kommenden Jahre werden die Experten mit Sicherheit überraschen. Aber Sie können es wissen, wenn Sie verstehen, wie man den verlorenen Schlüssel zum Verständnis der Prophezeiungen einsetzt. 

Obwohl in den vergangenen Jahren viel über biblische Prophezeiungen geschrieben wurde, lagen die meisten Werke völlig daneben, weil ihre Autoren den Hauptschlüssel zum Verständnis der Prophezeiungen nicht gekannt haben! 

Was ist dieser Schlüssel? Einfach ausgedrückt ist er, dass die meisten alttestamentlichen Prophezeiungen an das Haus Israel gerichtet sind. Wenn man also das Haus Israel (alle zwölf Stämme, bzw. nach der Spaltung der Nation die nördlichen zehn Stämme) mit dem Haus Juda (dem südlichen Reich, bzw. dem Stamm Juda) verwechselt, wird man endzeitliche Prophezeiungen nicht richtig verstehen können, die sich auf die heutigen Nationen beziehen, die von den Stämmen Israels abstammen. Wenn wir die meisten populären Publikationen über Prophezeiungen betrachten, finden wir, dass die meisten Bibelkommentatoren deren Bedeutung völlig verkannt haben. Sie kennen nicht die neuzeitliche Identität der Nachkommen der Israeliten des Altertums. Aber sie könnten sie kennen, denn die Aufzeichnungen in der Geschichte und in der Bibel sind sehr klar. 

Obwohl der moderne jüdische Staat und die Stadt Jerusalem sicherlich eine wichtige Rolle in den endzeitlichen Prophezeiungen spielen, sind nicht alle Israeliten Juden. Der altertümliche Patriarch Jakob, dessen Name in Israel umgeändert wurde, war Vater von zwölf Söhnen. Einer dieser Söhne, Juda, war der Urvater des jüdischen Volkes. Doch was geschah mit den Nachfahren der anderen Söhne? 

Als die zwölf Stämme nach der Gefangenschaft in Ägypten in das verheißene Land zurückkehrten, ließ sich jeder Stamm in einer anderen Region nieder. Später spalteten sich die Stämme in zwei Königreiche. Das südliche Königreich, genannt Juda, bestand aus den Stämmen Juda, Benjamin und dem Großteil der Leviten. Die übrigen zehn Stämme formierten sich zum nördlichen Königreich, genannt Israel. 

Im Jahre 721 v.Chr. eroberten die Assyrer nach einer dreijährigen Belagerung Samaria, die Hauptstadt Israels. Sie begannen mit einer systematischen Deportation der Israeliten in das Gebiet nördlich des Euphrat, in die Gegend zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer (2. Könige 17). 

Nach der Eroberung Israels marschierten die Assyrer später in Juda, dem südlichen Königreich ein. König Hiskia, der zu jener Zeit den Thron in Jerusalem innehatte, flehte Gott von Herzen an und Gott griff ein, indem er einen Engel sandte, der die assyrische Armee unter König Sanherib 701 v.Chr. vernichtete. Juda, das dadurch entkam, existierte noch etwa ein Jahrhundert weiter, bevor seine Unabhängigkeit erneut in Gefahr geriet. 

Dann, im Jahre 604 v.Chr., drangen die Babylonier unter König Nebukadnezar in Juda ein und marschierten auf Jerusalem zu. Juda wurde zu einem tributpflichtigen Staat innerhalb des Babylonischen Reichs. Als Nebukadnezar im Jahre 597 v.Chr. zurückkehrte, nahm er König Jojakim von Juda gefangen und setzte Zedekia auf den Thron. Doch weil er mit dessen Verhalten unzufrieden war, kam König Nebukadnezar etwa zehn Jahre später wieder zurück und zerstörte Jerusalem vollständig. Er ließ auch den Tempel niederbrennen und nahm den größten Teil der jüdischen Bevölkerung in die Gefangenschaft nach Babylon mit. 

Jahrzehnte vergingen. Schließlich unterlag Babylon im Jahre 539 v.Chr. selbst im Kampf gegen die persischen Armeen unter Cyrus dem Großen. Innerhalb kurzer Zeit erließ Cyrus ein Dekret, das den Juden erlaubte, aus Babylon zurückzukehren und unter der Führung von Serubbabel ihren Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen.

Die "verlorenen" zehn Stämme

Jedoch – und das ist der wichtige Punkt, den die meisten zu übersehen scheinen: Die nördlichen zehn Stämme kehrten nie aus der Gefangenschaft zurück! Hunderte von Kilometern entfernt von der Gegend angesiedelt, in die die Juden über ein Jahrhundert später in Gefangenschaft geführt wurden, blieben die zehn Stämme Israels völlig getrennt und verschieden von den Juden

Was geschah mit den zehn Stämmen Israels? Die Geschichte nennt sie die "verlorenen zehn Stämme." Wohin sind sie gegangen? Die Antwort auf diese Frage ist eines der faszinierendsten Ereignisse der Geschichte. Und tatsächlich ist die Antwort auf dieses Geheimnis auch der Schlüssel zum Verständnis der meisten alttestamentlichen Prophezeiungen! 

Wie Sie erraten haben mögen, zeigt die Identität und Lokalisierung dieser Völker des Altertums, wer die Völker in Amerika, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland und die von den Briten abstammenden Volksgruppen in Südafrika sind. So erklärt sich, weshalb diese Nationen eine solche Macht und Größe erreicht haben und was mit ihnen geschehen wird, wenn sich das Ende des gegenwärtigen Zeitalters nähert! 

Kenntnis von der Identität der Nachkommen des altertümlichen Israel kann man erlangen, indem man genau die Bibel mit den Aufzeichnungen historischer Geschichtsschreibung vergleicht. Selbst die gebildetsten Leute unserer modernen Welt sind blind gegenüber den wahren Fakten zu diesem Thema. Sie sind durch die Evolutionstheorie verblendet und verwerfen daher völlig die Bibel als für uns heute brauchbar. Daher können sie auch die faszinierende Geschichte bezüglich unserer Zukunft nicht erkennen, die darin dargelegt wird. 

Und die meisten religiösen Führer fallen in dieselbe Kategorie. Selbst diejenigen, die behaupten, dass sie die Bibel als Autorität anerkennen, sind von Vorurteilen durch konfessionelle Tradition verblendet. 

Aber es geht nicht nur um eine Frage bezüglich der Geschichte des Altertums! Ihre Zukunft, die Zukunft Ihrer Familie und die Zukunft Ihres Landes sind mit der Antwort verknüpft! Die Frage ist: Wo sind die "verlorenen zehn Stämme" Israels heute? Wie wir sehen werden, wurde dieser verlorene Schlüssel, der die biblischen Prophezeiungen entschlüsselt, gefunden!

Das nördliche und das südliche Königreich

 

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Hesekiels dramatische Vision

Ein junger jüdischer Gefangener stand am Ufer nahe der Stadt Babylon im südlichen Mesopotamien. Er befand sich unter den Tausenden von Juden, die vor über vier Jahren aus ihrem Heimatland von den babylonischen Armeen unter König Nebukadnezar verschleppt worden waren. 

Im Alter von 30 Jahren, im fünften Jahr seines Exils, schaute der Priester Hesekiel nach oben und sah etwas Bemerkenswertes. Zuerst sah es aus wie ein Wirbelsturm, der sich von Norden her näherte. Als er genauer hinsah, erkannte er, dass dies kein gewöhnlicher Sturm war. Leuchtende Lichtblitze kamen aus dem "Wirbelsturm." Während sich der "Sturm" weiter näherte, begann Hesekiel, in diesem hellen Licht Details zu erkennen. 

Zunächst sah er vier seltsam aussehende, engelsgleiche Wesen. Sie hatten die Form eines Menschen, aber jeder von ihnen besaß vier Flügel und vier Gesichter. Als er genauer hinschaute, bemerkte Hesekiel kreiselähnliche Räder bei jeder dieser Kreaturen. Dann sah er eine Kuppel wie aus Kristall über ihren Häuptern. 

Als sich der ganze Apparat immer mehr näherte, konnte Hesekiel ein strahlendes Licht oberhalb der kristallartigen Kuppel ausmachen. Und in diesem Licht sah er so etwas wie die Gestalt eines Throns und eines herrlichen Wesens, das auf dem Thron saß. Dies, so wird uns berichtet, "war die Herrlichkeit des HERRN" (Hesekiel 1, 28). In dem Moment fiel Hesekiel einfach auf sein Angesicht. 

Plötzlich ertönte eine Stimme von dem Thron und sagte zu Hesekiel, dass er aufstehen solle. Der Gott Israels gab ihm einen Auftrag. Er wurde zum Wächter über das Haus Israel eingesetzt (Hesekiel 2, 3; 33, 7). 

Dieser fantastische Anblick der Herrlichkeit und Majestät beeindruckte Hesekiel zutiefst und machte für ihn die Bedeutung seines Auftrags deutlich. Denn wenn Gott auf so dramatische Weise seine Herrlichkeit offenbarte, dann musste es einen außerordentlich wichtigen Grund dafür geben.

Hesekiels Auftrag

Beachten Sie, dass Hesekiels Auftrag ihn zum Wächter nicht über sein eigenes Volk (das Haus Juda), sondern über die nördlichen zehn Stämme des Hauses Israel einsetzte! Juda befand sich zu jener Zeit nur zum Teil in Gefangenschaft; die Zerstörung Jerusalems lag noch einige Jahre in der Zukunft. Aber das Haus Israel war in ein fremdes Land gebracht worden, Hunderte von Kilometern von Hesekiel entfernt und über 120 Jahre zuvor. Welchen Sinn würde es machen, diese Völker, die sich schon in Gefangenschaft befanden, vor einer drohenden Invasion und Gefangennahme zu warnen? 

Eindeutig war also Hesekiels Botschaft nicht für das Israel seiner Tage gedacht! Gott hat sich nicht um über einhundert Jahre mit seiner Warnung vor künftiger Züchtigung verspätet! Das würde keinen Sinn machen. Und außerdem hatte Hesekiel nie eine Chance, seine Nachricht persönlich an das Haus Israel zu überbringen. Wir können also sehen, dass seine Botschaft für die Endzeit gedacht war, und dass sie niedergeschrieben und überliefert wurde, um von Gottes treuen Dienern heute überbracht zu werden! 

Gott beauftragte Hesekiel, ein Wächter zu sein. Was genau ist ein Wächter? In früheren Zeiten war es üblich, jemanden auf einen hohen Turm oberhalb der Stadtmauer zu platzieren, der darauf achtete, ob sich eine Gefahr näherte. Es war dann Aufgabe des Wächters, wachsam zu bleiben und Ausschau zu halten, immer den Horizont nach Zeichen eines sich nähernden Feindes abzusuchen. Und wenn er Zeichen eines herannahenden Feindes erkannte, dann sollte der Wächter zum Alarm eine Posaune blasen. 

Auf dieselbe Weise machte Gott es Hesekiel deutlich, dass wenn er nicht Alarm schlagen würde, wie Gott es ihm aufgetragen hatte, und wenn dann ein Unglück über das Volk käme, Gott ihn dafür mit verantwortlich machen würde. Wenn er aber Alarm schlagen würde, ohne dass das Volk darauf achtete, dann hätte das Volk selbst die Verantwortung zu tragen und Hesekiel träfe keine Schuld (Hesekiel 33, 9). 

Das Haus Israel war in Hesekiels Tagen bereits in Gefangenschaft. Die Generation, über die die Gefangennahme kam, hatte damals bereits eine letzte Warnung durch Abgesandte König Hiskias von Juda erhalten (2. Chronik 30, 1-12). Nur wenige hatten darauf geachtet; die Nation lachte insgesamt verächtlich angesichts der Warnungen und Israel geriet geschlossen in Gefangenschaft. Nun, über ein Jahrhundert später, wurde Hesekiel eine ähnliche Botschaft von lebenswichtiger Bedeutung überbracht. 

Die Ereignisse, die sich in Jerusalem und Juda ereignen sollten, waren als ein "Zeichen" für das Haus Israel gedacht (Hesekiel 4, 3). Hesekiels Warnungen galten dem Israel in der Endzeit. Tatsächlich wird uns sogar gesagt, dass diese Warnungen kurz vor dem Tag des HERRN zu hören sein würden (Hesekiel 7, 19; 13, 5; 30, 1-3), in der Zeit, wo Gott am Ende dieses Zeitalters in das Weltgeschehen eingreifen wird. Andere Prophezeiungen in Hesekiel weisen auf eine Zusammenführung nach dem Kommen des Messias hin. Dies wird die Zeit sein, wenn König David wieder erweckt und für immer zum König gemacht werden wird (Hesekiel 37, 21-25). Eindeutig findet dies bei der Auferstehung der Heiligen statt, zu einer Zeit, wo der Prophezeiung nach Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit zur Erde zurückkehrt (1. Korinther 15, 50-53; 1. Thessalonicher 4, 16). 

Hesekiels dramatische Vision hat eine große Bedeutung für uns heute. Sie zeigt uns den Ernst und die Wichtigkeit des Auftrags, den Gott Hesekiel gab. Wenn man dies erkennt, ist es umso wichtiger, klar zu verstehen, wo in der heutigen Welt die Nachfahren des altertümlichen Hauses Israel zu finden sind. Wenn wir einmal deren Identität verstanden haben, müssen wir diesen den Inhalt von Hesekiels dringlicher Botschaft übermitteln. 

Hesekiels Botschaft ist eine Botschaft der Anklage für Sünde, ein Aufruf zur Reue und ein Versprechen zukünftiger Errettung und Erneuerung. Während sie auf der einen Seite eine Nachricht ist, die eine ernste Warnung vor Gottes bevorstehendem Gericht enthält, ist sie andererseits auch eine Botschaft der Hoffnung auf künftige Herrlichkeit. Tatsächlich enthält sie die einzige wahre Hoffnung, die es für uns alle gibt. Die englischsprachigen Nationen haben wie wir alle die moralische Orientierung verloren und irren scheinbar ziellos umher. Mit einigen ernsthaften innenpolitischen und außenpolitischen Problemen und Herausforderungen beschäftigt, scheint uns der Wille und die Weisheit abhanden gekommen zu sein, darauf zu reagieren. 

Vom Höhepunkt ihrer Macht am Ende des 2. Weltkriegs an haben es die amerikanischen und britischen Völker seither mit zunehmenden Schwierigkeiten in der Welt der Nachkriegszeit zu tun gehabt. Aber schlimmer noch als die Herausforderungen der Weltpolitik war der moralische Niedergang im Innern. Inmitten materiellen Wohlstands befinden wir uns in einem Zustand moralischer Armut! Die unmittelbare Zukunft stellt uns vor Herausforderungen, an die die Staatsmänner und der einfache "Mann auf der Straße" noch nicht einmal im Traum gedacht haben. 

Wie können Sie dann aber gewiss sein, dass sich die biblischen Prophezeiungen im Bezug auf Israel hauptsächlich an die amerikanischen und britischen Völker richten? Was bedeuten diese Prophezeiungen wirklich für die Zukunft? Im weiteren Verlauf finden Sie erstaunliche Antworten auf diese und andere Fragen.

 

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Vor langer Zeit gegebene Verheißungen

In 1. Mose 11, 26-32 treffen wir auf Abram, dessen Name später in Abraham geändert wurde. Der Rest der Bibel basiert auf Gottes Kontakt mit ihm und auf den Verheißungen, die er Abraham und seinen Nachkommen gab. Die Verheißungen an Abraham bilden die Grundlage für fast alle folgenden Bibelprophezeiungen! 

Abram wurde in einer Familie geboren, die in Ur lebte, einer südmesopotamischen Stadt der Chaldäer nahe dem altertümlichen Babylon. Nach dem Tod eines Bruders zogen Abram, sein Vater und andere Familienangehörige einige Hundert Kilometer weiter in die Stadt Haran am nördlichen Euphrat. Eine Weile danach starb Abrams Vater Tharah und wurde begraben. Anschließend sagte Gott zu Abram, der dann 75 Jahre alt war, dass er seine übrige Familie zurücklassen und in ein Land gehen solle, das er ihm zeigen würde. Er versprach, ihn zu einer großen Nation zu machen. 

Die Verheißung in 1. Mose 12 ist noch recht ungenau. Sie besteht aus einem undefinierten Land, das später Abram und seiner Familie zum Erbe gegeben werden sollte. Im weiteren Verlauf des 1. Buchs Mose lesen wir die erstaunliche Geschichte, wie sich diese Verheißung Gottes erfüllt hat.

Die Verheißung an Abraham entfaltet sich

In 1. Mose 12, 1-3 ist aufgezeichnet, welche Verheißungen Gott Abram zuerst gegeben hat. Gott sagte zu ihm, dass er ihn "zum großen Volk" machen werde, dass er gesegnet sein werde und dass in ihm alle Geschlechter auf Erden gesegnet sein würden. Außerdem würde Gott "segnen, die dich [Abram] segnen und verfluchen, die dich verfluchen" (Vers 3). 

Nachdem Abram mit seiner Frau und seinem Neffen Lot in das Land Kanaan gekommen waren, geschah etwas, was Gott dazu brachte, die Verheißungen etwas klarer zu stellen. Abram und Lot hatten beide große Herden von Weidetieren und es kam zum Streit zwischen den Hirten der beiden über Weiderechte. Abram löste das Problem, indem er Lot anbot, ein Weideland nach Wahl für sich auszusuchen. Lot entschied sich, den Jordan zu überqueren und seine Herden in der Ebene des Jordantals zu weiden, nahe den Städten Sodom und Gomorra. Im Anschluss an die Trennung zwischen ihnen wiederholte Gott seine Verheißung an Abram: "Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du wohnst, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit und will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen zählen" (1. Mose 13, 14-16). In 1. Mose 15 wird diese Verheißung noch erweitert. Abram wird gesagt, dass seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne sein würden (Vers 5). Ihm wurden auch die Grenzen seines Erbteils im Nahen Osten gesagt. In den Versen 18-21 wird Abram gesagt, dass das Land, das Gott seinen Nachkommen geben würde, sich vom Nil in Ägypten bis hin zum Euphrat erstrecken würde, einschließlich des Gebiets einiger Völker, die zu der Zeit noch das Land besaßen.

Ein Vater vieler Völker

Abram und seine Frau Sarai waren beide bereits im fortgeschrittenen Alter und hatten bislang keine Kinder zeugen können. Doch Gott hatte Abram gesagt, dass er Nachkommen haben werde, die das Land ererben würden. Für 24 Jahre nachdem sie Haran verlassen hatten, warteten Abram und Sarai und dachten über diese Verheißung nach. Schließlich, als Abram 99 Jahre alt war, erschien Gott ihm erneut. 

In 1. Mose 17, 6 versprach Gott: "Ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen, und auch Könige sollen von dir kommen." Zu diesem Zeitpunkt erfuhr Abram auch, dass er ein Vater vieler Völker werden solle (Vers 4). Gott sagte zu ihm, dass er seinen Namen in Abraham ändern würde, was "Vater einer Menge" bedeutet. Sarais Name wurde in Sara geändert, was "Prinzessin" heißt. Innerhalb eines Jahres, so wurde ihm mitgeteilt, würde Sara ihm einen Sohn schenken (1. Mose 17, 19; vgl. 18, 14). Dies erschien zu unglaublich, um es in Worte zu fassen, aber dennoch geschah es so. Wie Gott es vorausgesagt hatte, wurde Isaak in dieser vorher bestimmten Zeit geboren. 

Tatsächlich hatte Abraham bereits 14 Jahre vor Isaaks Geburt einen Sohn gezeugt, doch dieser Sohn, Ismael, war nicht der Sohn der Verheißung. Nach zehn Jahren des Wartens auf Gottes Versprechen hatte Sara Abraham gesagt, er solle ihre Magd Hagar zur Frau nehmen, um durch sie ein Kind zu haben. Indem er dies tat, legte er den Grundstein für die Probleme und Konflikte, die bis in unsere Zeit andauern. 

Nach Isaaks Geburt schickte Abraham Hagar und Ismael fort (1. Mose 21, 14). Schließlich heiratete Ismael eine Frau aus dem Volk seiner Mutter, den Ägyptern, und hatte zahlreiche Nachkommen. Die arabischen Nationen leiten ihren Ursprung von den Söhnen Ismaels ab. 

Jahre später erschien Gott Abraham noch einmal, diesmal um seinen Glauben auf das Äußerste zu testen. Gott, der zu jener Zeit bereits jahrzehntelang persönlichen Kontakt mit Abraham gehabt hatte, sagte zu ihm, er solle seinen Sohn Isaak nehmen, ihn auf den Berg Morija bringen und dort für Gott opfern. Im Glauben darauf antwortend tat Abraham, was Gott gesagt hatte und war schon im Begriff, seinen Erben und legitimen Sohn zu opfern, als Gott eingriff und ihm Einhalt gebot. Stattdessen sollte er im Austausch für Isaak einen Widder opfern, der sich in einer Hecke verfangen hatte. 

Anschließend bestätigte Gott die Verheißungen an Abraham und machte sie bedingungslos. "Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deinen einzigen Sohn nicht verschont, will ich dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast" (1. Mose 22, 15-18). 

Einige entscheidende Punkte gibt es hierbei zu beachten. Die Verheißungen sind nun nicht mehr von künftigen Handlungen Abrahams und seiner Nachkommen abhängig. Weil Abraham diesen größten Test seines Gehorsams bestanden hat, hat Gott die zukünftige Erfüllung seiner Verheißung bedingungslos zugesichert. 

Und noch ein weiteres Detail wird hier ersichtlich. Abrahams Nachkommen sollten letztlich die "Tore ihrer Feinde" besitzen. Ein Tor ist eine enge Passage, ein Eingang oder Durchgang. Diese Verheißung bedeutet, dass Abrahams Nachkommen nicht nur viele Nationen bilden würden, sondern dass sie auch Bereiche kontrollieren würden, die ihre Feinde passieren müssen, um von einem Gebiet in ein anderes zu gelangen. Wir werden die Bedeutung dieser bemerkenswerten Verheißung später noch eingehend untersuchen.

Verheißungen wurden geistlich und physisch erfüllt

"Aber sind denn nicht alle Verheißungen an Abraham in Christus erfüllt?" mögen manche fragen. Diese Frage muss direkt aus der Bibel beantwortet werden. 

Eindeutig werden nach Galater 3, 26-29 alle wahren Christen als geistliche Kinder Abrahams und Erben der Verheißung bezeichnet. Die höchste Erfüllung der Segnungen Gottes an Abraham schließen das Versprechen ein, dass er und seine geistlichen Nachfahren die ganze Erde ererben würden (Römer 4, 13; vgl. Matthäus 5, 5). Abraham wurde ein ewiges Erbe versprochen (1. Mose 17, 8), was natürlich den vorherigen Besitz ewigen Lebens voraussetzt! 

Offensichtlich gab es einen geistlichen Aspekt der Verheißungen Gottes an Abraham! Gottes Gnade sollte allen Menschen durch den einen Nachkommen Jesus Christus zuteil werden (vgl. Galater 3, 16). Der Messias, der von Abraham abstammen würde, sollte derjenige sein, durch den der Segen der Erlösung von der Sünde und das Geschenk des ewigen Lebens von Gottes Gnade allen Menschen zugänglich werden würden. 

Doch es gab auch einen physischen Aspekt der Verheißungen an Abraham. Das Erstgeburtsrecht beinhaltete Verheißungen nationaler Größe sowie Reichtum in Landwirtschaft und an Bodenschätzen. In 1. Mose 13, 16 sagte Gott zu Abraham, dass er dessen Nachkommen so zahlreich wie den Staub auf Erden machen würde. Dies bezieht sich eindeutig auf Abrahams zahlreiche physische Nachkommen, die nationale Größe erben und die Tore ihrer Feinde besitzen sollten. 

Die Verheißungen an Abraham schließen also geistliche und physische Komponenten mit ein. Sie weisen auf Jesus als den Messias hin, zeigen aber auch Segnungen des Erstgeburtsrechts auf, die einer Menge von seinen Nachkommen zukommen würden, welche eine große Nation und eine Menge von Nationen bilden würden. Dies bedeutet nicht, dass die Empfänger dieser Segnungen etwas Besonderes oder in irgendeiner Weise besser sind, als andere, die keine solchen Segnungen empfangen haben. Tatsächlich sehen wir, dass diejenigen, die solche physischen Segnungen erhalten haben, diese zum größten Teil verschwendet und sich gegen Gott gewendet haben, wofür sie eines Tages Rechenschaft abliefern müssen.

Israels Anfang

Viele Jahre, nachdem die Verheißungen zum ersten Mal geäußert wurden, bestätigte Gott sie gegenüber Abrahams Sohn Isaak: "Bleibe als Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat meine Rechte, meine Gebote, meine Weisungen und mein Gesetz" (1. Mose 26, 3-5). Die Verheißung an Isaak basierte auf Abrahams Gehorsam gegenüber Gott (vgl. Vers 24). 

Isaak und seine Frau Rebekka hatten zwei Söhne. Sie hießen Jakob und Esau, und obwohl sie Zwillinge waren, waren sie von Anfang an völlig verschieden im Bezug auf ihr Temperament und ihren Charakter. Gott hatte bereits vor ihrer Geburt offenbart, dass der Ältere, Esau, dem Jüngeren, Jakob, dienen werde (1. Mose 25, 23). Doch Jakob, der von Natur aus ungeduldig war, konnte es nicht abwarten, von Gott das Erstgeburtsrecht zu erhalten. Er nahm sich vor, seinen Vater auszutricksen, um es nach dem von ihm und seiner Mutter ausgeheckten Plan für sich zu sichern. Gott erlaubte dies, weil er bereits beabsichtigte, dass Jakob die Verheißungen empfangen sollte. Jakob musste dann aber einige harte Lektionen lernen, die ihn durch Erfahrungen zur Reue führten. 

Doch sehen wir uns die Segnungen des Erstgeburtsrechts an, die Isaak auf Jakob übertrug: "Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!" (1. Mose 27, 28-29). Hier werden zwei Einzelheiten zum ersten Mal erwähnt. Erstens würden Jakobs Nachkommen großen landwirtschaftlichen Wohlstand besitzen. Und zweitens würden sie über andere Völker und Nationen herrschen. 

Nachdem Jakob seinen Bruder getäuscht hatte, rieten Isaak und Rebekka ihm, in das Land zu ziehen, wo die Familie seiner Mutter lebte. Dort könne er eine Frau finden und die Zeit verbringen, bis der Ärger seines Bruders verraucht sei. Isaaks Abschiedsworte waren: "Der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du werdest wie ein Haufe [eine Menge] von Völkern, und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du besitzest das Land, darin du jetzt ein Fremdling bist, das Gott dem Abraham gegeben hat" (1. Mose 28, 3-4). 

Kurze Zeit später erschien Gott Jakob in einem Traum und erweiterte noch die Verheißungen. In seinem Traum sah Jakob eine große Himmelsleiter und Engel, die auf ihr auf und nieder stiegen. "Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden" (1. Mose 28, 13-14). 

Hier sehen wir erstmals, dass das Erbe, das Gott Abraham verheißen hatte, mehr umfasste, als nur ein Land im Nahen Osten. Jakobs Nachkommen sollten sich von diesem Erbe ausbreiten, und die ganze Welt beeinflussen. Ihr Erbe würde sie mit Völkern auf der ganzen Welt in Kontakt bringen. 

Die Geschichte im 1. Buch Mose geht weiter, und wir sehen die Lektionen, die Jakob während seiner Abwesenheit aus Kanaan lernte. Schließlich, als er in sein Heimatland zurückkehrte, traf Gott ihn an einem Ort, der später Pniel genannt wurde. Nachdem Jakob die ganze Nacht mit dem göttlichen Boten gerungen hatte, sagte Gott zu ihm: "Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen" (1. Mose 32, 28). Jakob – Israel – war der Vater von zwölf Söhnen, die die Urväter der zwölf Stämme Israels wurden. 

Die Verheißungen an Abraham wurden jeweils vom Vater auf den Sohn übertragen und schrittweise erweitert. Und es sollte noch viel weiter gehen! Abraham wurde, gesagt, dass "viele Völker" oder Nationen von ihm ausgehen würden, die es zu nationaler Größe bringen würden. Auch eine königliche Linie sollte durch ihn entstehen. Diese Verheißungen wurden nun auf zwei der zwölf Söhne Israels aufgeteilt. Beachten Sie die klare Schilderung in 1. Chronik 5, 1-2: "Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels – denn er war zwar der Erstgeborene, aber weil er seines Vaters Bett entweihte, wurde sein Erstgeburtsrecht gegeben den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, doch wurde er nicht in das Geschlechtsregister als Erstgeborener aufgezeichnet; denn Juda war mächtig unter seinen Brüdern, und einem aus seinem Stamm wurde das Fürstentum gegeben, Joseph aber erhielt das Erstgeburtsrecht." 

Juda erhielt also eindeutig die Verheißung des Zepters, einer königlichen Linie, deren Höhepunkt der Messias, der König aller Könige werden sollte. Aber beachten Sie! Das Erstgeburtsrecht nationaler Größe ging nicht an die Juden, sondern an die Nachkommen Josephs. Dies zu verstehen ist der wichtigste Schlüssel, mit dessen Hilfe sich alles Weitere dem Verständnis öffnet!

Ephraim und Manasse empfangen das Erstgeburtsrecht

Sehen wir uns nun näher an, wie die Verheißungen des Erstgeburtsrechts für die Nachkommen Josephs erweitert wurden. Ein wichtiger Teil der Geschichte ereignete sich kurz vor dem Tode Jakobs (Israels). Zu dieser Zeit lebten er und seine ganze Familie in Ägypten, wo Joseph als Verwalter direkt unter dem Pharao diente. Joseph kam, um seinen alten und kranken Vater zu besuchen und brachte seine beiden Söhne, Ephraim und Manasse mit. Eine bisher wenig verstandene Zeremonie fand bei diesem Besuch statt. 

In 1. Mose 48, 5 informierte Israel Joseph, dass er Ephraim und Manasse adoptieren werde – dass sie als seine Söhne gezählt und somit ein Teil der 12 Stämme Israel sein sollten. Dadurch wurde Joseph eine doppelte Portion zuteil. Nachdem Joseph seine beiden Söhne nahe zu Israel gebracht hatte, nahm dieser sie an, legte ihnen seine Hände auf und gab ihnen einen besonderen Segen. 

Doch hier geschah etwas Merkwürdiges. Joseph hatte seine Söhne absichtlich so herangeführt, dass der Ältere, Manasse, an Israels rechter Seite stand, während der Jüngere, Ephraim, auf der linken Seite stand. Dadurch sollte Israel seine rechte Hand, die den größeren Segen symbolisierte, auf Manasse legen, und die linke auf Ephraim. Israel kreuzte jedoch seine Hände und legte seine rechte Hand auf Ephraim und die linke auf Manasse. Als Joseph dies sah, versuchte er, zu korrigieren, was er als einen Irrtum seines fast erblindeten Vaters ansah. Doch Israel weigerte sich und erklärte, dass er die Hände mit Absicht überkreuzt hatte. 

Israel sagte dann zu Joseph, dass dessen älterer Sohn Manasse zu einem großen Volk werden solle, Ephraim aber zu einer Menge oder Gemeinschaft von Völkern (Vers 19). Wir sehen also hier, dass eine große Nation und einegroße Gemeinschaft von Nationen aus den Nachkommen Josephs entstehen würden. Sie waren es, die das Erstgeburtsrecht nationaler Größe empfangen sollten. Dies sollte den Besitz strategischer Kontrollpunkte, durch die deren Feinde passieren müssen, sowie einen enormen Reichtum an Landwirtschaft und Bodenschätzen und einen Status als Weltmächte mit einschließen, so dass sie eine Vormachtstellung gegenüber anderen Nationen einnehmen würden. Da Gott verheißen hatte, dass sie ein Segen für andere Nationen werden würden, wissen wir, dass deren Dominanz als Weltmächte im Allgemeinen in gutwilliger Absicht ausgeübt werden würde. 

Gibt es historische Belege, dass diese Verheißungen erfüllt worden sind? Bevor wir dies untersuchen, sehen wir uns noch ein paar weitere Details an, die sich im 1. Buch Mose entfalten. Kurze Zeit nach seiner Adoption Ephraims und Manasses und der Übertragung des Erstgeburtssegens auf sie, rief Israel alle seine Söhne zu sich. Er war am Ende eines langen Lebens angelangt und wollte seiner Familie letzte Ermahnungen und Segnungen mit auf ihren Weg geben. 

Beachten Sie, was er ihnen sagte: "Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dass ich euch verkünde, was euch begegnen wird am Ende der Tage" (1. Mose 49, 1; Fußnote der rev. Elberfelder Übersetzung). Israels Prophezeiung, die dann folgte, galt nicht seiner Zeit und auch nicht der Zeit, wenn seine Nachkommen aus Ägypten heraus und in das gelobte Land gehen sollten. Sie galt der Endzeit! Eindeutig sollten die Nachkommen Israels in der Endzeit noch immer als separat identifizierbare Stämme existieren. 

Lesen Sie seine Worte an Joseph: "Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, dass die Zweige emporsteigen über die Mauer" (Vers 22). Dies ist ein poetischer Ausdruck für ein Volk, das sich vermehren und überall hin verbreiten sollte. Schließlich sollten Josephs Söhne einmal zu einer großen Nation und einer großen Gemeinschaft von Nationen werden. Israel sah also voraus, dass sie ein großes kolonisierendes Volk werden würden. Er gab ihnen auch den Segen vom Himmel herab und von der Tiefe, die unten liegt (Vers 25; Schlachter-Übersetzung). Dies lässt auf großen Reichtum an Bodenschätzen (Segnungen aus der Tiefe) und auf Segnungen im Wetter schließen, die eine Grundlage für landwirtschaftlichen Wohlstand bilden (Segnungen vom Himmel herab). 

Aber wurden diese fantastischen Segnungen jemals an den Nachkommen Ephraims und Manasses erfüllt? Die Echtheit der Bibel als das Wort Gottes steht hier mit auf dem Prüfstand! 

Nachdem sie Ägypten verlassen hatten, lebten die Stämme Israels über Jahrhunderte hinweg in dem Gebiet im Nahen Osten, das Gott ihnen versprochen hatte. Es gibt aber keine Aufzeichnungen, die darauf hinweisen, dass Ephraim und Manasse vor Israels Gefangenschaft jemals zu einer großen Nation und einer Gemeinschaft von Nationen geworden sind. Sie wurden nie zu einem Segen für alle Nationen der Welt, bevor sie im 8. Jahrhundert v.Chr. in Gefangenschaft der Assyrer gerieten. Eindeutig fand die Erfüllung der Verheißungen Gottes an Abraham, die er gegenüber dessen Nachkommen bestätigt hatte, nicht statt, bevor die zehn Stämme Israels aus den Seiten Ihrer Bibel und dann aus den Seiten der Geschichtsbücher verschwanden. 

Wie diese Verheißungen dennoch erfüllt wurden, ist wie wir sehen werden "der Rest der Geschichte!"

 

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Israels Gefangenschaft und verlorene Identität

Bevor die Kinder Israels jemals in das gelobte Land kamen, wurde Mose von Gott inspiriert, diese vor künftigen Ereignissen zu warnen. Die Verheißungen Gottes waren sicher, aber der Zeitpunkt ihrer Erfüllung lag in Gottes Ermessen und hing von Israels Verhalten ab

In 3. Mose 26, 1-2 warnte Gott durch Mose die Israeliten: "Ihr sollt euch keine Götzen machen... Haltet meine Sabbate und habt Ehrfurcht vor meinem Heiligtum. Ich bin der HERR." Dann sagte er: "Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun, so will ich euch Regen geben zur rechten Zeit, und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen" (Verse 3-4). In den folgenden Versen gab Gott einige Details landwirtschaftlichen Überflusses und Friedens, die die Nation erleben würde, wenn sie treu bliebe. In Vers 12 schloss er mit den verheißenen Segnungen und sprach: "Ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein." 

Ebenso aber, wie es Segnungen für Gehorsam gab, so gab es auch ernste Konsequenzen für Ungehorsam. Sollte Israel sich dem Götzendienst zuwenden und Gottes Sabbate vergessen, dann würde Gott die Nation dafür züchtigen. In den Versen 16-17 sind einige Details einer solchen Züchtigung aufgeführt, wie Krankheiten und feindliche Eingriffe in ihr Territorium. Was sollte geschehen, wenn Israel auch nach wiederholter Züchtigung noch immer bei seiner Rebellion gegen Gott und seine Gesetze bleiben würde? Vers 18 sagt uns: "Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht, so will ich euch noch weiter strafen, siebenfältig, um eurer Sünden willen." Das hebräische Wort, das hier als "siebenfältig" übersetzt ist, kann sich sowohl auf die Intensität, als auch auf die zeitliche Ausdehnung der Strafe beziehen, also "sieben Zeiten" bedeuten.

Siebenfache Züchtigung

In Daniel 4 lesen wir von einem Traum König Nebukadnezars von Babylon. In diesem Traum wurde ihm gesagt, dass er für seinen Hochmut bestraft werde, indem er sowohl sein Königreich, als auch seinen Verstand verlieren werde. In diesem Traum wurde ihm gesagt, dass "sieben Zeiten" vergehen würden, bevor er wieder gesund werde. In der historischen Erfüllung dieses Traums ist es offensichtlich, dass die sieben Zeiten eine Periode von sieben buchstäblichen Jahren darstellten. 

Was waren dann die sieben Zeiten der Züchtigung Israels, die in 3. Mose 26, 18 verheißen wurden? Wenn dies eine zeitliche Dauer bedeutete, wie lange sollte sie dann anhalten? Ein Verständnis der Bedeutung der siebenfachen Bestrafung Israels eröffnet einem einen viel tieferen Sinn der Geschichte, als Sie ihn vielleicht jemals erkannt haben. 

Lassen Sie uns zunächst die Frage bezüglich der Länge von "sieben Zeiten" beantworten. Wie viele Tage wären "sieben Zeiten"? In Offenbarung 11 und 12 finden wir Hinweise, um dies zu verstehen. 

Offenbarung 11, 2-3 stellt zwei Zeitabschnitte einander gleich: 42 Monate und 1260 Tage. Dies ist einfach zu verstehen, da es genau 1260 Tage in 42 Monaten zu je 30 Tagen gibt. In Offenbarung 12, 6 finden wir eine weitere Erwähnung von 1260 Tagen, aber diesmal wird der Zeitabschnitt in Vers 14 mit "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit" gleichgesetzt. Wir haben bereits gesehen, dass 1260 Tage so viel sind wie 42 Monate, was wiederum genau dreieinhalb Jahren entspricht. Die Bibel setzt also eindeutig "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit" dreieinhalb Jahren mit 1260 Tagen gleich. 

"Sieben Zeiten" ist das Doppelte von "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit" (oder dreieinhalb Jahren). Also entsprächen sieben Zeiten einer Dauer von 2520 Tagen (zwei Mal 1260 Tage). Eine wie lange Zeit der Bestrafung für Israel wären dann also 2520 Tage in der biblischen Prophezeiung? Um dies zu begreifen, müssen wir uns ein anderes Ereignis in der Züchtigung Israels ansehen. 4. Mose 13 und 14 geben uns einen Bericht von Mose, der zwölf Spione aussandte, einen aus jedem Stamm, um das gelobte Land auszukundschaften. Zehn der Spione brachten einen negativen Bericht zurück, der das Volk entmutigte und es veranlasste, sich zu weigern, in das gelobte Land zu ziehen. Gott war sehr ungehalten angesichts ihres Mangels an Glauben. Beachten Sie, welche Konsequenz dies nach sich zog: "Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land erkundet habt – je ein Tag soll ein Jahr gelten –, sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen, auf dass ihr innewerdet, was es sei, wenn ich die Hand abziehe" (4. Mose 14, 34). 

Israels Ungehorsam führte zu einer vierzigjährigen Verzögerung ihres Einzugs in das gelobte Land und des Empfanges der Verheißung Gottes an ihre Vorfahren. Die vierzig Jahre der Bestrafung ergaben sich aus dem Prinzip "ein Tag für ein Jahr." Ein ähnlicher Vergleich findet sich in Hesekiel 4 über die Bestrafung Judas und Israels. In diesem Bericht wurde dem Propheten Hesekiel gesagt, er solle für die Dauer von 390 Tagen auf seiner linken Seite liegen, um die Dauer der Bestrafung Israels durch Gott zu symbolisieren. Dann wurde ihm gesagt, er solle sich umdrehen und für 40 Tage auf der rechten Seite liegen, um die Bestrafung Judas zu zeigen. Dann wurde Hesekiel gesagt: "... ich gebe dir hier auch je einen Tag für ein Jahr" (Vers 6). Mit anderen Worten wird auch hier für bestimmte Bibelprophezeiungen ein Tag mit einem Jahr gleichgesetzt. 

Wenn jeder Tag in der Erfüllung der Bestrafung Israels ein Jahr darstellt, so kommen wir bei sieben Zeiten auf 2520 Jahre. Welche Bedeutung hat dieser Zeitabschnitt? Wir werden gleich die erstaunliche Antwort sehen. Aber zunächst sollten wir uns ansehen, weshalb Israel überhaupt in Gefangenschaft geriet.

Warum die zehn Stämme in Gefangenschaft gerieten

In 3. Mose 26 machte Gott deutlich, dass er durch Bestrafungen die Aufmerksamkeit der Israeliten erwecken wollte, falls sie sich der Anbetung von Götzen zuwenden und seine Sabbate brechen würden. 

Die Erfüllung dieser Prophezeiung lässt sich im Buch Richter verfolgen, wo Israel in Sünde abrutschte und Gott Terrorangriffe umliegender Nationen zuließ, die Israels Frieden und wirtschaftliche Entwicklung störten. Gelegentlich brachten diese Nationen Israel sogar für einige Jahre unter ihre Herrschaft. Dieser Zyklus setzte sich über dreihundert Jahre fort, bevor die Monarchie eingeführt wurde. 

Nach dem Tod König Salomos spaltete sich das Königreich Israel in zwei völlig separate Nationen. Die nördlichen zehn Stämme wählten Jerobeam, den Sohn Nebats, zu ihrem König, während Juda König Rehabeam, Salomos Sohn, treu blieb. Kurz nach der Spaltung des Reichs traf Jerobeam eine Entscheidung, die die zehn Stämme Israels für den gesamten weiteren Verlauf ihrer Geschichte beeinflusste. 

Wir lesen diese entscheidende Geschichte in 1. Könige 12. Jerobeam fürchtete, dass die zehn Stämme sich eines Tages nach einer Wiedervereinigung mit Juda sehnen würden. Er dachte, dass sich die Einwohner Israels in einem nostalgischen Gefühl nach den "guten alten Zeiten" zurücksehnen würden, wenn sie jedes Jahr zu den Festzeiten nach Jerusalem wanderten, um Gott zu verehren. Er hatte Sorge, dass sie sich die Zeit zurückwünschen würden, als sie alle eine Nation unter der Dynastie König Davids in Jerusalem waren. Dies, so glaubte er, würde dazu führen, dass eines Tages er und seine Nachfahren abgesetzt werden würden. 

Während er so über dieses Problem nachdachte, kam ihm ein Einfall, den er als eine Lösung ansah. Er rief das Volk zusammen und verkündete einige Änderungen. Um die Dinge etwas bequemer zu gestalten, sagte er, werde man von nun an zwei Stätten der Anbetung im Norden Israels haben, unter denen man wählen könne. Dadurch müssten die Leute nicht mehr ganz bis herunter nach Jerusalem wandern. Die neuen Stätten der Anbetung platzierte er in der Stadt Dan im Norden und in Bethel im Süden Israels. An beiden Orten wurde ein goldenes Kalb zur Anbetung aufgestellt. Zusätzlich ersetzten Männer, die Jerobeam und seiner neuen Religion treu waren, das levitische Priestertum. Uns wird gesagt, dass Jerobeam "Priester aus allerlei Leuten" machte (1. Könige 12, 31). Und als ob dies alles noch nicht genug wäre, führte er auch noch eine Änderung in der Zeitrechnung der jährlichen Festtage ein. Das Laubhüttenfest, das im siebten Monat gemäß Gottes heiligem Kalender gefeiert wird, wurde in den achten Monat verschoben. 

Im Laufe der folgenden 200 Jahre, in denen Israel als unabhängige Nation fortbestand, kamen und gingen viele Dynastien. Unabhängig davon jedoch, wer gerade König war, wird uns immer wieder gesagt, dass der jeweilige König "tat, was dem HERRN missfiel und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, womit er Israel sündigen gemacht hatte" (vgl. 1. Könige 15, 34; 16, 19; 2. Könige 3, 3; 10, 29; 13, 2.6.11; 14, 24; 15, 18.24.28; 17, 22). Die zehn Stämme verwarfen völlig die Ermahnungen Gottes, die er durch Mose an deren Vorfahren gerichtet hatte. Sie verehrten Götzen, brachen Gottes Sabbate und ignorierten generell Gottes Gesetze. 

Die Konsequenzen waren unvermeidlich. Gott hatte schon Jahrhunderte zuvor durch Mose gewarnt, dass eine "siebenfache" Bestrafung erfolgen würde, wenn sie immer wieder in ihrem Ungehorsam verharren würden. Schließlich, Mitte des 8. Jahrhunderts, marschierten die Armeen des mächtigen Assyrischen Reichs in Israel ein. 

Israels König Menahem erkaufte sich einen Aufschub, indem er König Pul von Assyrien eine große Summe Geld übergab, damit dieser sich zurückzog. Doch ein paar Jahre später, während der Herrschaft eines Nachfolgers von Menahem, König Pekach, kamen die Assyrer unter König Tiglath-Pileser zurück. Dieses Mal unterwarfen die Assyrer einen großen Teil des östlichen und nördlichen Reichsgebiets. Einige Stämme, darunter viele von Ruben, Gad und Naphthali, wurden in Gefangenschaft geführt und nach Assyrien deportiert. Während der Herrschaft König Hoseas, des Nachfolgers von Pekach, wurde alles noch schlimmer. Die Assyrer kamen unter einem neuen König, Salmanasser, erneut zurück und forderten Tribut vom Rest Israels. Dann, wieder ein paar Jahre später, kamen sie und belagerten Samaria. Nach einer dreijährigen Belagerung fiel Samaria. Die Assyrer begannen nun mit der Massendeportation der Bevölkerung der zehn Stämme Israels.

Israels letzte Chance

Diese Deportation brauchte Jahre. Bevor sie weit fortgeschritten war, kam ein gerechter König auf den Thron in Juda, dem südlichen Reich. Dieser König, Hiskia, erhielt 714 v.Chr., nach dem Tode seines Vaters Ahas, die alleinige Regierungsgewalt. Er war zuvor bereits mit seinem Vater für einige Jahre Mitregent, hatte aber bis zum Tode seines Vaters keine unabhängige Vollmacht. Im deutlichen Gegensatz zu seinem Vater war er ein Mann, der von ganzem Herzen Gott nachfolgen wollte. Gleich zu Beginn seiner Alleinherrschaft begann er eine Erneuerung in Juda. Er ließ den Tempel in Jerusalem öffnen und rief das Volk zur Reue auf; sie sollten sich alle wieder auf die Verehrung des wahren Gottes besinnen.

Gefangenshaften Israels und Judas

Hiskia sagte dem Volk: "Unsere Väter haben sich versündigt und getan, was dem HERRN, unserm Gott, missfällt, und haben ihn verlassen und haben ihr Angesicht von der Wohnung des HERRN abgewandt und ihr den Rücken zugekehrt. [...] Daher ist der Zorn des HERRN über Juda und Jerusalem gekommen, und er hat sie dahingegeben zum Entsetzen und Erschrecken, dass man sie verspottet, wie ihr mit euren Augen seht; denn siehe, um dessentwillen sind unsere Väter durchs Schwert gefallen und unsere Söhne, Töchter und Frauen weggeführt. Nun habe ich im Sinn, einen Bund zu schließen mit dem HERRN, dem Gott Israels, dass sein Zorn und Grimm sich von uns wende" (2. Chronik 29, 6-10). 

Diese Erneuerung unter Hiskia gab Juda nicht nur eine Gnadenfrist vor den Schwertern der Assyrer, die gerade nördlich von ihnen das Königreich Israels zerstörten, sie war auch eine letzte Chance für die nördlichen zehn Stämme, das völlige Exil abzuwenden. Beachten Sie, was König Hiskia tat: "Und Hiskia sandte hin zu ganz Israel und Juda und schrieb Briefe an Ephraim und Manasse, dass sie zum Hause des HERRN nach Jerusalem kommen sollten, Passa zu halten dem HERRN, dem Gott Israels ... und sie fassten den Beschluss, eine Einladung ergehen zu lassen durch ganz Israel von Beerscheba bis Dan, dass sie kämen, um dem HERRN, dem Gott Israels, Passa zu feiern in Jerusalem. Denn sie hatten es lange Zeit nicht so gefeiert, wie es vorgeschrieben war" (2. Chronik 30, 1.5; rev. Elberfelder Übersetzung). Hiskias Boten warnten die übrig gebliebenen Einwohner des nördlichen Königreichs: "So seid nun nicht halsstarrig wie eure Väter, sondern gebt eure Hand dem HERRN... denn wenn ihr euch bekehrt zu dem HERRN, so werden eure Brüder und Kinder Barmherzigkeit finden bei denen, die sie gefangen halten, so dass sie in dies Land zurückkehren ..." (Verse 8-9). 

Was war Israels Reaktion? "Und die Läufer gingen von einer Stadt zur andern im Lande Ephraim und Manasse und bis nach Sebulon. Aber die verlachten und verspotteten sie. Doch einige von Asser und Manasse und Sebulon demütigten sich und kamen nach Jerusalem" (Verse 10-11). Zum größten Teil ignorierte Israel König Hiskias Warnung und seinen Aufruf zur Reue – die letzte Warnung, die sie erhalten sollten. In den direkt darauf folgenden Jahren entvölkerten die Assyrer das nördliche Israel völlig und siedelten Leute babylonischer Abstammung dort an. Diese Neuankömmlinge wurden später als Samariter bekannt, benannt nach der Hauptstadt Israels. 

Israel hatte eine Odyssee begonnen, die noch viele Jahrhunderte andauern sollte – 2520 Jahre sollten vergehen, bevor die Nachkommen Israels beginnen würden, die Segnungen aus dem Erstgeburtsrecht zu empfangen, die ihren Vorfahren zugesichert worden waren. Für 2520 Jahre – ein Jahr für einen Tag – würden sie erfahren, was es heißt, wenn Gottes "Hand abgezogen" ist (vgl. 4. Mose 14, 34).

Israels verlorene Identität

In 2. Mose 31, 12-17 gab Gott Mose die Anweisung, dass seine Sabbate ein Zeichen zwischen ihm und Israel von Geschlecht zu Geschlecht sein sollten. Ein Zeichen ist etwas, das einen identifiziert. Der Sabbat ist eine ständige Erinnerung daran, wer Gott ist und wer sein Volk ist. Solange Israel den Sabbat einhielt, bewahrten sie ihre Identität. 

Bis auf den heutigen Tag haben die Juden ihre Identität bewahrt, unabhängig davon, in welcher noch so weit entfernten Ecke der Welt sie leben. Sie haben das Zeichen des Sabbats behalten und nie aus den Augen verloren, wer sie sind. 

Israel auf der anderen Seite hat seit den Tagen Jerobeams Gottes Sabbate verlassen und sie gegen eigene Tage der Anbetung ausgetauscht. Dadurch haben sich die Israeliten in ihrer Gefangenschaft auch nicht mehr von den sie umgebenden Nationen und Völkern unterschieden. Wer ihnen begegnete, brachte sie nicht mit den Juden in Verbindung, und letztlich vergaßen die meisten Israeliten selbst ihre wahre Identität. 

Viele der Bräuche, die Israel in der Gefangenschaft ausübte, stammten von den heidnischen Nationen um sie herum. Zur Zeit der assyrischen Gefangenschaft Israels war der Prophet Micha in Juda. Er warnte Israel vor der bevorstehenden Bestrafung und weshalb sie eintreffen würde. "Denn du hieltest dich an die Weisungen Omris und alle Werke des Hauses Ahab und folgtest ihrem Rat. Darum will ich dich zur Wüste machen und ihre Einwohner, dass man sie auspfeifen soll, und ihr sollt die Schmach meines Volkes tragen" (Micha 6, 16). 

Wer war Omri und was waren seine Weisungen? Was hat dies mit der verlorenen Identität Israels zu tun?

Die gefangenen Israeliten werden als Kimmerier bekannt

In der Gefangenschaft verlor Israel sogar den Namen seiner Nationalität. Als die Israeliten das Zeichen ihrer Identität, das Gott festgelegt hatte, aufgaben, gingen sie für die meisten Historiker verloren. Doch für Gott gingen sie mit Sicherheit nicht verloren. Beachten Sie die Botschaft, die der Prophet Amos unter seiner Inspiration in den Jahren vor Israels Gefangenschaft niederschrieb: "Siehe, die Augen Gottes, des HERRN sehen auf das sündige Königreich, dass ich's vom Erdboden vertilge, wiewohl ich das Haus Jakob nicht ganz vertilgen will, spricht der HERR. Denn siehe, ich will befehlen, und das Haus Israel unter allen Heiden schütteln lassen, gleichwie man mit einem Sieb schüttelt und kein Stein zur Erde fällt" (Amos 9, 8-9). 

In 1. Könige 16 lesen wir von Omri und seinem Aufstieg zur Macht. Er stürzte seinen Vorgänger Simri und errichtete eine mächtige Dynastie. Obwohl er nur zwölf Jahre regierte, errichtete er die Hauptstadt Samaria und erließ Gesetze, die die Nation für den Rest ihrer Geschichte leiteten. Seine Rolle als Gesetzgeber war so verwurzelt, dass sich 150 Jahre nach seinem Tod und viele Dynastien später der Prophet Micha immer noch darauf bezog, dass Israel die "Weisungen Omris" einhielt. Das Haus Israel, das die Gesetze, die Gott durch Mose verkündet hatte, klar verworfen hatte, entschied sich stattdessen, die Gesetze zu halten, die Omri erlassen hatte. "Omri," so heißt es in der Schrift, "tat, was dem HERRN missfiel, und trieb es ärger als alle, die vor ihm gewesen waren" (1. Könige 16, 25). 

Die Weisungen Omris enthielten also eindeutig heidnische religiöse Praktiken. Sein Sohn Ahab heiratete Isebel, die Tochter Ethbaals, des Priester-Königs der Sidonier. Auch wenn viel von dem äußerlichen Prunk der Baalsverehrung später durch einen nachfolgenden König, Jehu, wieder beseitigt wurde, kehrte Israel nie wieder wirklich zu Gott zurück. 

Beachten Sie, was die Encyclopaedia Britannica über Omris Einfluss sagt: "Omri wird in der Bibel kurz und unrühmlich erwähnt (1. Könige 16; Micha 6, 16), aber neuzeitliche Gelehrte halten ihn für einen der wichtigsten Herrscher des Nordreichs. Sein Name erscheint häufig in assyrischen Inschriften und es ist bekannt, dass er Moab eroberte, ein Bündnis mit Tyrus schloss und die Hauptstadt nach Samaria verlegte" (Fünfzehnte Ausgabe, 1991, Seite 948). 

Langers Encyclopedia of World History [Enzyklopädie der Weltgeschichte] erklärt ebenfalls bezüglich der Ausdehnung von Omris Einfluss: "Omri errichtete eine langlebige Dynastie. Er baute eine neue Hauptstadt in Samaria und erneuerte die Allianz mit Tyrus ... Er eroberte auch Moab wieder, wie wir aus den Inschriften von Mescha wissen. Omri war allem Anschein nach ein mächtiger König. Die Assyrer nannten Israel nach seinem Namen, Bit Omri (Khumri)" (Ausgabe 1968; Seite 44). 

Abgesehen von den Aufzeichnungen der Bibel ist uns die Geschichte des Altertums durch die Schriften und Monumente der großen Reiche des Altertums und durch die Schriften der griechischen Historiker überliefert. Die Assyrer gebrauchten in ihren Monumenten nicht den Namen "Israel," sondern erwähnten vielmehr die "Khumri." Unter diesem Namen war Israel in der Gefangenschaft bekannt. Dieser Name und die Varianten davon in den Sprachen der benachbarten Völker ist der Name, durch den das Volk Israel in der weltlichen Geschichte identifiziert ist

Das Volk, das auf den assyrischen Monumenten als Khumri identifiziert ist, wurde auf Babylonisch Gimirrai (oder Gimiri) genannt. Die griechischen Geographen wie Herodot nannten sie Kimmerer. So sind also die Namen, durch die Israel in Gefangenschaft in der weltlichen Geschichte identifiziert wird, die Namen, die es von anderen erhielt, und diese Namen variierten in ihrer Schreibweise und Aussprache je nach der Sprache des Autors.

Israels Wanderungen

Was geschah mit den Israeliten, die von den Assyrern gefangen genommen wurden? Die Bibel sagt uns, dass sie nahe dem Fluss Gosan und in den Städten der Meder angesiedelt wurden (2. Könige 17, 6). Gosan war ein Nebenfluss des nördlichen Euphrat. Die Städte der Meder befanden sich direkt südlich von Armenien, zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer. 

Das apokryphische vierte Buch Esra, geschrieben etwa ein Jahrhundert vor Christus, enthält die Tradition, die die Juden seither bewahrten: "Dies sind die zehn Stämme, die gefangen hinweggeführt wurden aus ihrem eigenen Land ... und er [Salmanasser] brachte sie übers Wasser und so kamen sie in ein anderes Land. Aber sie berieten sich untereinander, dass sie die Menge der Heiden verlassen sollten, um in ein weiter entferntes Land zu gehen, wo noch nie ein Mensch gelebt hat ... Und sie kamen zum Euphrat durch die engen Passagen des Flusses" (13, 40-43; Übersetzung aus dem Englischen). 

Zu sagen, dass die wandernden Israeliten den "engen Passagen des Flusses" folgten, heißt einfach, dass sie nordwärts zogen durch die engen Gebirgspässe an der Quelle des Euphrat. Dies brachte sie in den Norden des Kaukasus und an das nördliche Ufer des Schwarzen Meeres. Und dies ist genau die Gegend, wo sich der Geschichte nach die Kimmerer befanden, die später das Donautal und das Rheintal entlang nach Nordwesteuropa zogen. 

Lempriere's Klassisches Wörterbuch gibt das Gebiet der Kimmerier an als "... nahe dem Palus Maeotis" (Seite 149). Palus Maeotis war der Name, den die Griechen im Altertum dem See nördlich des Schwarzen Meeres gegeben hatten. Heute wird er Azovskoje More genannt. Aus diesem Gebiet wanderten manche der Kimmerier direkt flussaufwärts nach Nordwesteuropa, während andere in Kleinasien eindrangen. Nachdem sie von dort vertrieben worden waren, zogen sie ebenfalls nach Nordeuropa. 

Im Bezug auf die Einwanderung der Kimmerier-Israeliten in Nordwesteuropa schreibt M. Guizot in The History of France from Earliest Times to 1848 [Die Geschichte Frankreichs von den frühesten Zeiten bis 1848]: "Vom siebten bis vierten Jahrhundert v.Chr. breitete sich eine neue Bevölkerung in Gallien aus, nicht sofort, sondern in einer Serie von Einwanderungswellen, von denen die zwei größten zu Beginn und am Ende dieser Epoche stattfanden. Sie nannten sich selbst Kymrier oder Kimrier... der Name eines Volkes, das die Griechen am Westufer des Schwarzen Meeres und auf der Kimmerischen Halbinsel platzierten, die noch heute Krim genannt wird" (Seite 16). Von den Römern als Gallier oder Kelten bezeichnet, breiteten sich diese Völker im heutigen Frankreich und auf den Britischen Inseln aus. 

Die stärksten Zeiten dieser Einwanderung in Nordwesteuropa waren kurz nach der ursprünglichen Invasion der Assyrer, und dann noch einmal fast 400 Jahre später. 331 v.Chr. besiegte Alexander der Große die Meder und Perser. Diejenigen Israeliten, die sich noch im ehemaligen Gebiet der Meder befanden, waren nun frei, wegzuziehen, wohin sie wollten. Interessanterweise ergeben sich exakt 390 Jahre vom Fall Samarias bis zur Niederschlagung der Meder (721v.Chr. – 331v.Chr.) – genau die Zeitspanne, die Hesekiel für das Haus Israel prophezeit hatte (Hesekiel 4, 5). 

Ein weiterer Name, unter dem die im Exil lebenden Israeliten im Altertum bekannt waren, ist "Skythen." Ein riesiges Gebiet der heutigen eurasischen Ebene Russlands war damals als Skythien bekannt. Viele Völker bewohnten dieses große Gebiet, einschließlich einiger Stämme der im Exil lebenden Israeliten. Der griechische Historiker Herodot schrieb: "... die Perser nannten sie Sacae, da dies der Name war, den sie allen Skythen geben" (Die Persischen Kriege, VII, Seite 64). Das Wort Sacae oder Sakae ist abgeleitet von Isaak, dem Vorfahren der Israeliten. Dies ist der wahre Ursprung von Namen wie Schottland (Scot-land), Sachsen (Saak-son), und Skandinavien. 

Die Schotten bewahren bis heute die Geschichte ihres skythischen Ursprungs im berühmtesten Dokument schottischer Geschichte, der Erklärung von Arbroath auf. Diese Erklärung wurde 1320 geschrieben und von Robert the Bruce und seinen Edlen unterzeichnet. Darin findet sich die Aussage, dass die Schotten "... reisten von Groß-Skythien über das Thyrrhenische Meer... Sie kamen zwölfhundert Jahre, nachdem die Israeliten durch das Rote Meer gezogen waren [ca. 250 v.Chr.] in ihre Heimat im Westen, wo sie noch heute leben." Das Original dieses alten Dokuments, das viele als "Schottlands wertvollsten Besitz" bezeichnen, ist in einem Glaskasten im Registerhaus in Edinburgh ausgestellt. Dem Pergament sind die Siegel der 25 unterzeichnenden Edelleute angeheftet. 

Wir sehen also, dass die zehn Stämme des nördlichen Staates Israel im achten Jahrhundert v.Chr. aus ihrem Heimatland entwurzelt und von ihren Eroberern in ein anderes Gebiet gebracht wurden. Als sie ihre Identität verloren hatten, wurden sie in der Geschichte unter einer Vielzahl von Namen bekannt. Kimmerier, Skythen und Kelten sind nur einige davon. Heute können wir, geleitet durch alte Aufzeichnungen, die Wanderbewegungen dieser Völker vom Schwarzen Meer bis auf die Britischen Inseln und nach Nordwesteuropa nachvollziehen. 

Wie passt all dies zu den Prophezeiungen Ihrer Bibel? Lesen Sie die erstaunlichen Antworten.

 

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Die Verheißungen des Erstgeburtsrechts sind erfüllt

Im Altertum gab Gott Abraham und seinen Nachkommen bemerkenswerte Verheißungen. Wir haben bereits gesehen, dass die nördlichen zehn Stämme aus ihrer Heimat entwurzelt wurden und dass sie letztlich in Nordwesteuropa einwanderten. Was wurde aber aus der Erfüllung der Verheißungen an Abraham? 

Sehen Sie, auf welch bemerkenswerte Weise Gott in die Geschichte eingegriffen hat, um seinen Zweck zu erfüllen und sein Wort zu halten. 

Sieben prophetische Zeiten – 2520 Jahre – vergingen seit der Zeit, als Samaria gefallen und Israel 721 v.Chr. in Gefangenschaft geraten war. Dies bringt uns ins Jahr 1800 n.Chr. und in die Zeit, in der nach der Schrift Abrahams Nachkommen anfangen sollten, in den Besitz der Verheißungen aus dem Erstgeburtsrecht zu kommen. Die Entwicklung, die sich in der Geschichte der englischsprachigen Völker nach 1800 ergab, ist erstaunlich. 

Um ganz zu verstehen, was geschah, und um es in die richtige Perspektive zu bringen, wollen wir uns kurz die Geschichte Europas ansehen. Am Ende des 11. Jahrhunderts n.Chr. waren die meisten Völkerwanderungen in Europa beendet und die Nationen befanden sich im Wesentlichen in den Gebieten, wo wir sie auch heute noch finden. Die Israeliten waren in Jahrhunderte andauernden Wanderungswellen in den neuen Ländern angekommen, die sie ererben sollten. Schließlich hatte Gott Jakob vor langer Zeit gesagt, dass seine Nachkommen sich nach Norden, Westen, Osten und Süden ausbreiten würden (1. Mose 28, 14). 

Über die zehn Jahrhunderte vom Zusammenbruch Roms bis ins 15. Jahrhundert war Europa völlig von der Katholischen Kirche dominiert und befand sich in einem Zustand der Armut, der Unwissenheit und der Kriegführung. Ein großer Teil dieser Zeitspanne wurde von Historikern als das "finstere Mittelalter" bezeichnet. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts fanden dann drei bahnbrechende Ereignisse statt. Das Erste war der Fall Konstantinopels an die Türken 1453. Hierdurch kamen viele Gelehrte und griechische Manuskripte des Neuen Testaments nach Westeuropa. Als Zweites vervollkommnete Johannes Gutenberg 1456 die Verwendung beweglicher Lettern, was die Geburtsstunde der Druckindustrie kennzeichnet. Dadurch wurde erstmals die weite Verbreitung von Wissen möglich. Dann, 1492 entdeckte Christoph Kolumbus ein Land und damit begann die ungebrochene Verbindung zwischen Europa und der neuen Welt Amerikas. 

Zur selben Zeit kam England gerade aus dem so genannten Rosenkrieg heraus. Endlich hatte es unter der Dynastie der Tudors mit Heinrich VII. eine stabile Regierung. Im Laufe des folgenden Jahrhunderts machte England eine erstaunliche Veränderung durch. Immer mehr Menschen konnten lesen, die katholische Kontrolle wurde abgeschüttelt und die winzige Inselnation wurde zur Seemacht. 

Das Jahr 1588 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Englands. Spanien hatte den Versuch unternommen, England zu erobern und es wieder der Katholischen Kirche einzuverleiben. Um dies zu erreichen, stach eine riesige Armada von Spanien aus in See. Zerrüttet von Stürmen vor der Küste Englands, wurde sie jedoch besiegt und das kleine England war gerettet. 

Beachten Sie, was Sir Winston Churchill in seinem Buch History of the English-Speaking Peoples [Geschichte der englischsprachigen Völker] schrieb: "Aber für das gesamte englische Volk war die Vernichtung der Armada wie ein Wunder. Für 30 Jahre hatte der Schatten der Macht Spaniens die politische Szene verdunkelt. Eine Welle religiöser Gefühle erfüllte die Menschen. Eine Medaille, die im Gedenken an den Sieg geprägt wurde, trägt die Inschrift ‚Afflavit Deus et dissipantur' – ‚Gott blies, und sie verschwanden.' Elisabeth und ihre Seeleute wussten, wie wahr dies war" (Band II, Seite 131). 

Dieser wundersame Sieg stellte sicher, dass England nicht wieder unter päpstliche Kontrolle kommen konnte und bereitete so den Weg für die künftige Religionsfreiheit in England. Das Bewusstsein der Rolle Gottes in der Geschichte Englands gab den Ansporn für ein wiedergefundenes Interesse an der Bibel. Dieses Interesse führte zur Übersetzung und weiten Verbreitung der Bibel unter der Herrschaft von Königin Elisabeths Nachfolger King James I., nach dem diese Bibelübersetzung benannt wurde. 

Während des 16. und 17. Jahrhunderts brachen Seeleute und Forscher von England aus in die ganze Welt auf. Dies markierte den Beginn Englands als Seemacht und bereitete den Weg für seine künftige Größe als Wirtschafts- und Handelsmacht. 

Dennoch besaßen England und seine ehemaligen amerikanischen Kolonien, die flügge gewordenen Vereinigten Staaten, im Jahr 1800 nur einen kleinen Teil von den Reichtümern und Ländern der Erde. In Europa war Napoleon bemüht, ein riesiges kontinentales Reich aufzubauen, mit Frankreich an der Spitze. Doch anstatt dass diese Bemühungen von Erfolg gekrönt worden wären, geschah etwas völlig Anderes. 

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte kam England in den Besitz des riesigen British Empire. Es war das größte Reich, das die Welt bis dahin gesehen hatte. Über ein Viertel der Landmasse der Welt und ihrer Bevölkerung befand sich am Ende des 19. Jahrhunderts unter der britischen Flagge. Die Vereinigten Staaten, die sich im Jahr 1800 noch immer an die Ostküste klammerten, hatten sich in nur fünf Jahrzehnten bis über den ganzen nordamerikanischen Kontinent ausgebreitet. Die mächtigste Nationengemeinschaft, das British Empire, und die größte einzelne Nation, die Vereinigten Staaten, traten genau nach Zeitplan in Erscheinung. Das Jahr 1800 markierte die Zeit, als die 2520 Jahre der Zurückhaltung des Erstgeburtsrechts zu Ende gingen.

Das British Empire steigt auf

"Wie haben die Briten das geschafft? Wie in aller Welt konnte eine periphere Insel von solch primitiver Armseligkeit zur Weltherrschaft gelangen? Und wie konnten sie es zwischen den [Welt-] Kriegen immer noch schaffen, ihr wackeliges Reich mit scheinbar so wenig Anstrengung zusammenzuhalten?" (The Europeans [Die Europäer], Seite 47). Diese Fragen stellte sich der Autor Luigi Barzini, und sie wurden von Vielen wiederholt. 

Während andere Nationen einen klaren Plan hatten, um große Gebiete zu erobern und ein Reich zu errichten, wurde von den Briten gesagt, dass sie geistesabwesend in ihr Reich hineinstolperten. Wie kam es zu einer so erstaunlichen Veränderung? 

Kanada, eine riesige Schatzkammer an landwirtschaftlichen und mineralischen Reichtümern, fiel fast ungebeten in die Hände des British Empire. Nach Englands Sieg über Frankreich im Siebenjährigen Krieg (1756-63) sprachen sich sogar viele im Parlament dagegen aus, Kanada überhaupt von Frankreich anzunehmen und warnten: "... sein spärlicher Handel mit Biberfellen könnte niemals die Last seiner Verteidigung und Verwaltung ausgleichen ..." (A History of England and the British Empire [Eine Geschichte Englands und des British Empire], Hall & Albion, Seite 463). Tatsächlich war "Halifax [in Nova Scotia] die einzige Siedlung in Amerika, die aufgrund direkten Eingreifens der britischen Regierung gegründet wurde" (Seite 456). 

Australien und Neuseeland wurden Großbritannien nicht weniger als Teil ihres Empire aufgedrängt. Von Australien wurde berichtet, dass die Entdeckung von Gold 1851 "... aus einer Kolonie eine Nation machte" (Seite 664). Die Bevölkerung sprang von 250000 auf fast eine Million in nur wenig mehr als einem Jahrzehnt. Und Neuseeland: "Die örtliche Regierung widersetzte sich lange den Bemühungen, Neuseeland unter die britische Flagge zu bringen ... So ging Neuseeland seinen Weg der Anarchie, bis die geplante Ansiedlung englischer Siedler eine direktere Kontrolle notwendig machte" (Seite 664). 

Im Laufe des 19. Jahrhunderts kam Großbritannien in den Besitz von Gebieten auf der ganzen Welt. Unter diesen Besitztümern waren praktisch alle strategischen Meerengen. Der Besitz der "Tore ihrer Feinde" war einer der Segen, die Gott Abraham für dessen Nachkommen verheißen hatte. Diese engen Passagen, durch die der Seeverkehr hindurch musste, waren für Großbritannien von unschätzbarem Wert, sowohl in kommerzieller Hinsicht, als auch hinsichtlich der Sicherheit in den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Die britische Kontrolle über den Suezkanal, die Straße von Gibraltar und die strategisch gelegene Insel Malta waren entscheidend für die Kontrolle der Alliierten über das Mittelmeer im 2. Weltkrieg. 

Mit Australien, Neuseeland und Kanada kam Großbritannien in den Besitz einiger der reichsten landwirtschaftlichen Gebiete der Erde. Die riesigen Kornfelder und unzählbaren Herden an Schafen und Vieh waren eine Erfüllung der alten Verheißungen Gottes an Abraham. Zusätzlich gab es noch unvorstellbare Mengen an Bodenschätzen in Kanada, Australien und Südafrika. Großbritannien selbst erlangte Kontrolle über viele der Ölreserven im Nahen Osten. Seine dortigen Besitztümer und Pipelines lieferten den Alliierten das Öl, das sie brauchten, um im 2. Weltkrieg zu kämpfen. 

Insgesamt gesehen war der britische Einfluss für die ganze Welt von Vorteil, wie Gott es einst prophezeit hatte. Die britische Marine war es, die den internationalen Sklavenhandel im frühen 19. Jahrhundert unterband. Die British and Foreign Bible Society, mit Hauptsitz in London war dafür verantwortlich, dass die Bibel in fast alle Sprachen übersetzt und erstmals Völkern auf der ganzen Welt zugänglich gemacht wurde. 

Im Empire selbst wurde die britische Herrschaft nicht durch riesige Besatzungsarmeen erzwungen. Die britische Armee war im 19. Jahrhundert sogar recht klein. Sie wurde "die dünne rote Linie" genannt. Im riesigen Indien, wo schon im 19. Jahrhundert Dutzende von Millionen Menschen lebten, bestand die britische Zivilverwaltung nie aus mehr als ein paar Hundert, die regierten. Sie übten die Rechtsprechung aus, zogen Steuern ein und setzten die Gesetze durch. "Sie alleine waren es, die mit den Einwohnern in direkten Kontakt kamen ... sie arbeiteten hart und effizient ... Korruption war unter ihnen unbekannt und sie hielten Gerechtigkeit, Frieden und Ordnung über einige Jahrzehnte auf triumphale Weise aufrecht" (Seite 738). 

Das winzige England stieg praktisch über Nacht zur Herrschaft über das ausgedehnteste Reich auf, das die Welt je gesehen hatte. Dieses Reich entwickelte sich zu einer Staatengemeinschaft, die durch die Treue zu einer gemeinsamen Krone zusammengehalten wurde. Wo sonst könnte man in vergleichbarer Weise auf eine Erfüllung der alten Verheißung zeigen, die Jakob seinem Enkel Ephraim mit auf den Weg gab? Eindeutig hat Gott gegenüber Abraham sein Wort gehalten!

Vereinigte Staaten und Vereinigtes Königreich größte Ausdehnung der Besitzungen

Der Thron Davids

Gott gab König David von Israel ein bemerkenswertes Versprechen. Durch Nathan, den Propheten, sprach er zu David: "Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich. Ich will sein Vater sein und er soll mein Sohn sein. Wenn er sündigt, will ich ihn mit Menschenruten und mit menschlichen Schlägen strafen; aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie habe weichen lassen von Saul, den ich vor dir weggenommen habe. Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir, und dein Thron soll ewiglich bestehen" (2. Samuel 7, 12-16). 

Gott erklärte David, dass er, auch wenn er dessen Nachkommen für ihre Sünden strafen werde, dennoch das Königtum nicht aus seiner Abstammungslinie entfernen werde, wie er es bei Saul getan hatte. Was geschah mit dieser Abstammungslinie von Königen? Die Geschichte berichtet, dass König Zedekia, ein Nachkomme Davids der letzte König war, der auf dem Thron Judas in Jerusalem saß. 586 v.Chr. nahm Nebukadnezar von Babylon Zedekia gefangen, brachte ihn nach Babylon, brannte den Tempel nieder und zerstörte die Stadt Jerusalem. Beachten Sie die Aussage in 2. Könige 25, 7: "Und sie erschlugen die Söhne Zedekias vor seinen Augen und blendeten Zedekia die Augen und legten ihn in Ketten und führten ihn nach Babylon." 

Hatte Gottes Verheißung an David versagt? 

Für den Rest der Geschichte beachten Sie die Prophezeiung, die Gott Hesekiel eingab (Hesekiel 17). Sie beginnt mit einem Rätsel, in dem ein Adler beschrieben wird, der zu einer großen Zeder kommt und deren Wipfel hinwegnimmt. Dieser Wipfel wurde in die "Händlerstadt" gebracht (Vers 4). Was beschreibt dieses Rätsel? Vers 12 sagt uns: "Sprich doch zu dem Haus des Widerspruchs: Wisst ihr nicht, was damit gemeint ist? Und sprich: Siehe, es kam der König von Babel nach Jerusalem und nahm seinen König und seine Oberen und führte sie weg zu sich nach Babel." 

Aber das ist nicht das Ende der Geschichte. Gott fuhr fort, Hesekiel in den Versen 22-23 zu sagen: "Dann will ich selbst von dem Wipfel der Zeder die [jetzt verbleibende] Spitze wegnehmen und ihr einen Platz geben; ich will oben von ihren Zweigen ein zartes Reis brechen und will's auf einen hohen und erhabenen Berg pflanzen. Auf den hohen Berg Israels will ich's pflanzen, dass es Zweige gewinnt und Früchte bringt und ein herrlicher Zedernbaum wird, so dass Vögel aller Art in ihm wohnen und alles, was fliegt, im Schatten seiner Zweige bleiben kann." 

Wir haben bereits gesehen, dass der "Wipfel" der Zeder Judas letzten König Zedekia symbolisiert. Ein Zweig (kleiner Reis), der aus diesen Zweigen stammt, wäre dann eines seiner Kinder. Wir haben auch gesehen, dass seine Söhne getötet wurden. Dieser "kleine Reis" muss sich also eindeutig auf eine seiner Töchter beziehen! Gott spricht davon, dass er auf einen hohen Berg gebracht wird (Berge stehen in der Bibel symbolisch für Völker), wo er eingepflanzt werden und zu einem großen Zedernbaum wachsen soll. Das zeigt, dass diese Tochter heiraten und Kinder haben würde, und dass die Dynastie auf diese Weise fortbestehen würde. Beachten Sie auch, dass Davids Abstammungslinie zuvor über Juda regiert hatte, nun aber "eingepflanzt" würde, um über Israel zu regieren. 

Die irische Geschichte berichtet den Rest der Geschichte. Sie spricht von dem Propheten Jeremia und seinem Schreiber Baruch, die nach dem Fall Judas mit einer jungen Prinzessin und ihrem Krönungsstein, auf Keltisch lia failgenannt, nach Irland kamen. In den alten irischen Aufzeichnungen heißt die Prinzessin Tea Tephi. Sie heiratete den Sohn des hohen Königs von Irland. Ihre Nachkommen regierten über mehrere Jahrhunderte von Tara aus über Irland. Später, in den Tagen von Kenneth McAlpine, verlegten sie ihren Herrschaftssitz nach Scone in Schottland. Dieselbe Dynastie hat sich bis in unsere Tage erhalten und wird heute durch Königin Elisabeth II. vertreten, eine direkte Nachfahrin von Tea Tephi und ihrem Mann. Gott hat sein Versprechen gegenüber König David genau so erfüllt, wie er gesagt hat!

Die Vereinigten Staaten und die Segnungen Manasses

Wie steht es mit den Vereinigten Staaten von Amerika? Stammt das amerikanische Volk auch wirklich vom Israel des Altertums ab? Sehen wir uns die klaren Aufzeichnungen der Geschichte an. 

Die erste permanente Ansiedlung englischer Siedler in den heutigen Vereinigten Staaten gab es in Jamestown, Virginia, im Jahre 1607. Ein paar Jahre später landeten Pilger in Plymouth Rock, Massachusetts. Während des 17. und 18. Jahrhunderts strömten Siedler von den Britischen Inseln in das, was später zu den Vereinigten Staaten wurde. Tatsächlich gab es, wie Professor David Fischer in seinem bedeutsamen Buch Albion's Seed [Die Saat Albions] hervorhebt, vier hauptsächliche Immigrationswellen während dieser zwei Jahrhunderte in den späteren Vereinigten Staaten. Diese Immigrationswellen hatten ihren Ursprung in spezifischen Teilen der Britischen Inseln und die Immigranten siedelten sich in unterschiedlichen Gebieten der amerikanischen Kolonien an. 

New England wurde zum Beispiel hauptsächlich von Immigranten aus East Anglia besiedelt. Manche Gemeinden dieser südöstlichen Region Englands waren zwischen 1629 und 1641 fast ausgestorben, weil ganze Gruppen von Familien massenweise auswanderten. "Heute erscheint East Anglia als eine sehr ländliche Gegend im Vergleich zu anderen Regionen Englands. Aber im frühen 17. Jahrhundert war es einer der am dichtesten besiedelten und am meisten verstädterten Teile Englands und war es über viele Jahrhunderten" (Albion's Seed, Seite 43). 

Die überwiegende Zahl der Einwanderer, die sich vor dem Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten niederließen, kam aus Nordwesteuropa. Die meisten davon kamen aus den Britischen Inseln und manchen Teilen Norddeutschlands. Diese Einwanderer prägten den Charakter der amerikanischen Nation und bilden bis heute den größten Teil der Führungsschicht dieser Nation. Selbst diejenigen, deren Vorfahren später aus anderen Teilen Europas einwanderten, können durchaus israelitische Vorfahren haben. Schließlich wurde durch Amos die Prophezeiung gegeben, dass das Haus Israel aus den Nationen gesiebt werden würde, so dass kein Stein zur Erde fällt (Amos 9, 9). 

Beginnend mit dem Erwerb Louisianas 1803 fing in den Vereinigten Staaten eine rapide Gebietserweiterung an, die sich innerhalb einer Generation über den ganzen Kontinent erstreckte. Das Gebiet, das von Napoleon für weniger als 5 Cent pro Ar gekauft worden war, schloss die reichste Agrarregion der Erde ein – den amerikanischen Mittelwesten. 

Durch die Kombination aus landwirtschaftlichem Ertragsreichtum und den Reichtum an Bodenschätzen gelangte Amerika schnell an die Spitze des Pro-Kopf-Einkommens der Welt. Sei es an Korn und Vieh, an Kohle, Eisen und Ölförderung, Amerika hatte einen unvergleichlichen Überfluss. Zum Beispiel förderten die Ölfelder in Osttexas während des 2. Weltkriegs mehr Öl als alle Achsenmächte zusammen. Die Prophezeiung des gealterten Israel an seinen Enkel Manasse, dass seine Nachkommen die größte einzelne Nation werden würden, hat sich sicherlich in den Vereinigten Staaten von Amerika erfüllt.

Ausdehnung der Vereinigten Staaten nach Westen

 

Zudem besaßen die Vereinigten Staaten mit der Übernahme des Panamakanals und zahlreicher Inseln, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts hinzukamen, ebenfalls die Tore ihrer Feinde. In Verbindung mit England kontrollierte Amerika praktisch alle strategischen Durchgänge auf Erden für den Großteil des 19. und 20. Jahrhunderts. 

Auf ihrem Höhepunkt besaßen oder kontrollierten die amerikanischen und britischen Nationen einen überragenden Teil des Reichtums der Welt. Es gibt einfach keine andere Nation, die sich mit diesem Reichtum und mit dieser Machtfülle vergleichen ließe, wie sie von den englischsprachigen Völkern kontrolliert wurde. 

Große Segnungen bringen jedoch auch eine große Verantwortung. Außerdem traten gewisse Gefahren für diese Nationen auf, vor denen sie in einem Buch gewarnt wurden, das überall in der englischsprachigen Welt verfügbar geworden ist – der Bibel.

Eine Warnung für die modernen Nationen Israels

Mose war einst von Gott inspiriert worden, die Nationen inmitten ihres fabelhaften Wohlstandes und Überflusses an etwas zu erinnern: "Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land ... ein Land, wo du Brot genug zu essen hast, wo dir nichts mangelt ... So hüte dich nun davor, den HERRN, deinen Gott, zu vergessen, so dass du seine Gebote und seine Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht hältst. Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaut und darin wohnst ... dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergisst ... Du könntest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir diesen Reichtum gewonnen" (5. Mose 8, 7-17). Wir werden ermahnt: "Gedenke an den HERRN, deinen Gott; denn er ist's, der dir Kräfte gibt, Reichtum zu gewinnen, auf dass er hielte seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, so wie es heute ist" (Vers 18). 

Eine der größten Gefahren von Reichtum und Überfluss ist eine auf das Selbst ausgerichtete, materialistische Perspektive. Anstatt das dankbarste aller Völker zu sein, werden wir am egoistischsten. 

Die Größe dieser Nationen wurde nicht deshalb erreicht, weil sie selbst bessere Menschen waren, als andere. Vielmehr wurden ihnen die Anteile an den besten Besitztümern der Erde zuteil, weil Abraham einst Gott treu und gehorsam war und Gott ihm dies versprochen hatte. Mose erinnerte die Israeliten: "Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat" (5. Mose 7, 7-8). 

Israel wurde dazu berufen, eine heilige Nation unter Gott zu sein. Heute haben wir direkten Zugang zu Gottes Wort, wie noch niemals zuvor. Doch das Verhalten der Menschen und Staatsoberhäupter hinkt weit hinter dem her, wozu Gott uns ermahnt hat. Inmitten eines materiellen Überflusses sind wir undankbar und dem Gott, der uns alle gesegnet hat, ungehorsam. So, wie Gott mit den Israeliten im Altertum verfahren hat, so wird er auch mit ihren Nachfahren und allen, die es ihnen gleichtun, verfahren. 

Alle Völker, allen voran Amerikaner und Briten und alle von den Briten abstammenden Völker, werden bald von Gott zur Rechenschaft gezogen werden!

 

Inhalt ]

Die künftige Wiederherstellung

1897, im Jahr des "diamantenen Thronjubiläums" von Königin Victoria, brachte einer der beliebtesten Poeten Großbritanniens die Menschen in eine nachdenkliche Stimmung. Das British Empire war auf dem Höhepunkt seiner Macht. In diesem Kontext schrieb Rudyard Kipling Recessional [Abgesang], ein Gedicht mit erstaunlich prophetischem Inhalt. "Gott unserer Väter, seit langem bekannt / Herr unserer weit ausgebreiteten Kampfeslinie / unter dessen Ehrfurcht gebietender Hand wir verweilen / Herrscher über Palmen und Pinien / Herr Gott der Heerscharen, sei doch mit uns, dass wir nicht vergessen – dass wir nicht vergessen!" Er fügte hinzu: "Siehe, all unser Pomp von gestern ist eins mit Ninive und Tyrus! Richter von Nationen, hab' Erbarmen mit uns / dass wir nicht vergessen – dass wir nicht vergessen!" 

Über ein Jahrhundert ist vergangen, seit Kipling diese anspornenden Worte geschrieben hat. Und was ist geschehen? Traurigerweise haben die von den Amerikanern und Briten abstammenden Völker wie fast alle anderen ihren Gott vergessen, dessen direkte Warnung an die vergesslichen Nationen über all die Jahrhunderte zu uns schallt: "Wirst du aber den HERRN, deinen Gott, vergessen und andern Göttern nachfolgen und ihnen dienen und sie anbeten, so bezeuge ich heute, dass ihr umkommen werdet" (5. Mose 8, 19). 

Wie haben diese überaus gesegneten Nationen ihren Gott und seine Gesetze vergessen? Der grundlegendste Baustein einer Nation, die Familie, wurde durch Scheidungen und uneheliche Beziehungen zerrüttet. Zunehmend werden gleichgeschlechtliche Beziehungen "Ehe" genannt und man gibt ihnen dieselben Vergünstigungen und Anerkennung wie der von Gott eingerichteten Verbindung eines Mannes mit einer Frau. Inzwischen ist es Routine, in den Straßen von London bis San Francisco, und von Tel Aviv bis Sydney Paraden von Leuten zu sehen, die stolz darauf sind, homosexuell zu sein. Abtreibungen sind nach wie vor ein stiller Holocaust, der in den vergangenen Jahrzehnten das Leben von etlichen Millionen ungeborener Babys gekostet hat. In vielen Städten herrscht Gewalt, sodass die Menschen sich vor Angst nachts nicht mehr in die Öffentlichkeit wagen. Habgier, Materialismus und unmoralisches Verhalten sind inzwischen untrennbar mit dem Verhalten der Nationen in der westlichen Welt verwoben. 

Die Botschaften der Propheten des Altertums sind genauso treffend in der Beschreibung unserer Zustände, wie eine Nachrichtensendung. "Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind" (Jesaja 1, 4). 

Man schämt sich sogar nicht einmal mehr angesichts des Verhaltens unserer Nationen. "Der Ausdruck ihres Angesichts zeugt wider sie, und ihre Sünden künden sie aus, wie die Sodomiter, und verbergen sie nicht. Wehe ihren Seelen, denn sie fügen sich selbst Schaden zu" (Jesaja 3, 9; Schlachter-Übersetzung).

Die Botschaft des Wächters

Wie wir bereits früher in dieser Broschüre gesehen haben, setzte Gott den altertümlichen Propheten Hesekiel als Wächter über das Haus Israel ein. "Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Mund hörst, sollst du sie in meinem Namen warnen" (Hesekiel 33, 7). Was ist die Botschaft an das moderne Israel, die durch Hesekiels Hand für unsere Tage aufbewahrt wurde? 

"Du Menschenkind, willst du nicht richten die mörderische Stadt? Zeige ihr alle ihre Gräueltaten ... Durch das Blut, das du vergossen hast, wurdest du schuldig, und durch die Götzen, die du dir machtest ..." (Hesekiel 22, 2-4). Außer Gewalt und Götzendienst wirft Gott Israel durch Hesekiel auch seine Unmoral einschließlich Ehebruch und Inzest vor (Verse 9-11). Er spricht auch vom Zusammenbruch der Familienstruktur und der Bedrängnis der Bedürftigen und Hilflosen (Vers 7). Und Gott sagt ebenso: "Du verachtest, was mir heilig ist, und entheiligst meine Sabbate" (Vers 8). 

Das Buch Hesekiel enthält eine Klageschrift wegen unserer Sünden, einen Aufruf zur Reue und eine Warnung vor Gottes bevorstehendem Gericht. Und es wirft einen Blick auf die Zeit nach dem Gericht, wenn die Nationen bereuen und nach Christi Rückkehr wieder zusammengeführt werden. 

Die Völker der westlichen Welt haben sich in ihrer Gesamtheit mehr und mehr von Gott entfernt. Sie handeln gottlos, obwohl sie sich als "christliche Nationen" bezeichnen. Die Sünden unserer Nationen sind Gott ein Gräuel. Dabei hat er uns so überreichen Segen zuteil werden lassen! 

Auf die englischsprachigen Völker, das moderne Haus Israel im Besonderen, aber auch auf andere Nationen kommen Probleme zu, die wir uns jetzt kaum vorstellen können. Gott erklärt: "Ich will den Vorrat an Brot in Jerusalem wegnehmen" (Hesekiel 4, 16). Er spricht von einer Zeit der Hungersnöte und Zerstörungen, wenn die Städte verwüstet werden (12, 20). So undenkbar dies für moderne Amerikaner, Kanadier, und Briten heute sein mag, so sagt der allmächtige Gott doch, dass es geschehen wird! 

Eine große, Nationen übergreifende Union in Europa, die sich jetzt bereits zu formen beginnt, wird dem System nach zur siebten und letzten Wiederauferstehung des Römischen Reichs werden. Dieses System wird, so steht es in Offenbarung 13 und 17, für eine kurze Zeit die ganze Erde beherrschen. Diese starke europäische Supermacht ist es, die letztlich die amerikanischen und britischen Völker angreifen und unterwerfen wird. Sie wird ebenfalls den jüdischen Staat im Nahen Osten, der Israel genannt wird, besetzen. 

Die Menschen unserer Tage wiegen sich noch in Selbstzufriedenheit und denken materialistisch. Sie haben ihren Schöpfer vergessen und sein Anleitungsbuch, die Bibel, ignoriert. Aber es kommt ein Tag des Gerichts. Und die meisten von Ihnen, die diese Broschüre lesen, könnten ihn noch zu Ihren Lebzeiten kommen sehen. 

Es gibt jedoch einen Weg, diesem Strafgericht zu entkommen. "Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott, der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? [...] Darum will ich euch richten, ihr vom Haus Israel, einen jeden nach seinem Weg, spricht Gott, der HERR. Kehrt um und kehrt euch ab von allen euren Übertretungen, damit ihr nicht durch sie in Schuld fallt. Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott, der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben" (Hesekiel 18, 23.30-32). 

Gott wünscht sich Reue, nicht Bestrafung. Bei vielen jedoch wird Gott sich nur durch schwerwiegende nationale Züchtigung Gehör verschaffen können. Viele werden einfach auf keine warnende Botschaft hören, bis ihre "heile Welt" in Stücke zerfällt. Wie steht es mit Ihnen? 

Gottes Kirche verkündet Hesekiels warnende Botschaft und die Botschaft der Hoffnung für das moderne Haus Israel und alle Nationen. Es ist wichtig, dass alle Menschen, insbesondere aber die Völker der israelitischen Nationen, verstehen, was uns nach Gottes eigenen Worten bevorsteht – und dass wir dann entsprechend diesem Verständnis handeln!

Entwicklung der Ereignisse in den kommenden Jahren

Beachten Sie diese eindringliche Warnung, die Gott seinem Volk gibt: "Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und nicht alle diese Gebote tun und werdet ihr meine Satzungen verachten und meine Rechte verwerfen… so will auch ich euch dieses tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, mit Auszehrung und Fieber, dass euch die Augen erlöschen und das Leben hinschwindet" (3. Mose 26, 14-16). Was könnte die modernen westlichen Länder besser beschreiben? Sie verachten Gottes Satzungen und erleben zunehmend Schrecken durch Terrorangriffe, Seuchen und andere Probleme, die eines deutlich machen sollten – ohne Gott sind sie verwundbar wie nie zuvor. 

Katastrophale wirtschaftliche und soziale Zusammenbrüche werden den Weg bereiten für bald kommende, prophezeite Ereignisse. Das einst so mächtige British Empire ist schon jetzt nur noch ein Schatten seiner früheren Herrlichkeit, und die USA – heimgesucht von wirtschaftlichen, politischen und sozialen Unruhen – sind längst nicht mehr unangefochten als alleinige Supermacht. Es gab eine Zeit, als Gott tatsächlich die von den Amerikanern und Briten abstammenden Nationen gebrauchte, um die Welt zu führen, zu inspirieren – und sogar als Weltpolizist zu agieren. Aber diese Zeit neigt sich rasch ihrem Ende. Nationen, die den Namen Gottes verwenden, gleichzeitig aber seine Gebote verwerfen, können nicht weiterhin seine Segnungen empfangen. Stattdessen wird Gott ihre Halsstarrigkeit brechen (3. Mose 26, 19). 

Um dieses Machtvakuum auszufüllen, wird plötzlich ein mächtiger und charismatischer Führer auf der politischen Bühne in Europa erscheinen. In einer Allianz mit einem Religionsführer, der durch etwas, was die Schrift als "lügenhafte Zeichen und Wunder" (2. Thessalonicher 2, 9) bezeichnet, eine emotionale Massenhysterie auslösen wird, wird dieser militärisch-politische Führer durch Täuschungsmanöver zu großer Macht gelangen. Er wird ein wiederbelebtes "Heiliges Römisches Reich" anführen, das in der Bibel "das große Babylon" genannt wird (Offenbarung Kapitel 17 und 18). 

Diese europäische Union von Kirche und Staat wird weltweiten Wohlstand versprechen und für eine kurze Zeit die ganze Welt wirtschaftlich dominieren. Hesekiel 27 vergleicht sie sinnbildlich mit Tyrus, der Handelsstadt des Altertums und beschreibt ihre weltweiten Wirtschaftsverbindungen, die Nationen in Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien einschließt – ebenso wie Israel und Juda (Hesekiel 27, 17). Teile aus Hesekiel 27 werden in Offenbarung 18 umschrieben oder zitiert, wo das endzeitliche System, genannt das große Babylon, beschrieben wird. 

Die englischsprachigen Nationen werden allerdings nicht für lange Zeit am zunehmenden Wohlstand dieses Systems teilhaben. Letztlich werden sie sogar von ihm militärisch besiegt und zerstört. Vor diesem militärischen Angriff und ihrer Besetzung werden diese Nationen verheerende Wetterprobleme und innere, zivile Unruhen erleben ("große Verwirrung darinnen", vgl. Amos 3, 9; Schlachter-Übersetzung). Diese werden die Nationen an den Rand des Zusammenbruchs bringen. 

"Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist," schrieb der Prophet Hosea unter Gottes Inspiration (Hosea 4, 6). Wir haben die Erkenntnis Gottes und seine Wege verworfen. Je mehr wir in materieller Hinsicht vorangekommen sind, desto mehr haben wir uns in Sünden verstrickt (Verse 7-8). Es scheint, als hätten Unmoral und Missbrauch von Alkohol und Drogen den inneren Zusammenhalt in unseren Ländern unterwandert und zerstört (Vers 11). 

Gott hat Amos eingegeben, über diese Zeit ernsthafter Dürren und Wasserknappheit in Verbindung mit Missernten und Epidemien zu prophezeien (Amos 4, 7-10). "Darum will ich's weiter so mit dir machen, Israel! Weil ich's denn weiter so mit dir machen will, so bereite dich, Israel, und begegne deinem Gott! Denn siehe, er ist's, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Er macht die Morgenröte und die Finsternis, er tritt einher auf den Höhen der Erde – er heißt ‚HERR, Gott Zebaoth'" (Verse 12-13). 

Der Prophet Jeremia nennt diese kommende Zeit nationalen Unglücks "Zeit der Angst für Jakob" (Jeremia 30, 7). Er sagt, dass diese Zeit schlimmer sein wird, als alles was die Welt bisher gesehen hat. Jesus Christus sprach von derselben Zeit in Matthäus 24, 21: "Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird." Es kann sicherlich keine zwei Zeiten geben, die beide schlimmer sind, als alle anderen, also ist die große Bedrängnis vornehmlich eine Zeit der Bedrängnis und Züchtigung für das moderne Haus Israel. Doch die Züchtigung ist noch nicht das Ende der Geschichte!

Künftige Errettung und Wiederherstellung

Der Prophet Hesekiel spricht von einer zukünftigen Zeit, wenn Israel nach der Rückkehr des Messias in Macht und Herrlichkeit wieder zusammengeführt wird. "Und die Heiden sollen erkennen, dass das Haus Israel um seiner Missetat willen weggeführt worden ist. Weil sie sich an mir versündigt hatten, darum habe ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und habe sie übergeben in die Hände ihrer Widersacher ... Ich habe ihnen getan, was sie mit ihrer Unreinheit und ihren Übertretungen verdient haben, und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen. Darum – so spricht Gott, der HERR: Nun will ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen ... Dann werden sie erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie unter die Heiden weggeführt habe und wieder in ihr Land sammle und nicht einen von ihnen dort zurücklasse" (Hesekiel 39, 23-28). 

Auch Jesaja gab einen erfreulichen Ausblick auf die Zeit, wenn Gott Israel wieder erwählen und sie in dem ihnen zugedachten Land zusammenführen wird (Jesaja 14, 1). Gott wird ihnen Ruhe von ihren Leiden, Ängsten und dem harten Joch, das sie durchgemacht haben, verschaffen (Vers 3). Israel wird aus der Gefangenschaft wieder zusammengeführt werden und sie werden "blühen und grünen [...], dass sie den Erdkreis mit Früchten erfüllen" (27, 6). Sie werden die in Ruinen liegenden Städte wieder aufbauen (61, 4). Nachdem die bevorstehende Zeit der Bedrängnis und Züchtigung sie endlich zur Reue gebracht hat, werden diese Völker wieder aus ihrer Gefangenschaft unter den Heiden herausgeführt werden. Gott inspirierte Hesekiel, die Bekehrung Israels auf nationaler Ebene zu beschreiben, die dann folgen wird. Dies wird der Anfang für die Bekehrung aller Nationen der Welt sein: "Von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben ... Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun" (Hesekiel 36, 25-27). 

Christus wird zurückgekehrt sein und die Heiligen werden auferweckt worden sein, um mit ihm zu regieren (Offenbarung 20, 6). Wir sehen in zahlreichen Schriftstellen, dass der König David des alten Israel unter den Auferweckten sein wird und tatsächlich der direkte Herrscher über das gesamte, wieder zusammengeführte Israel sein wird (Hesekiel 37, 24). Jeder der zwölf Apostel wird direkt über einen der z Stämme Israels regieren (Lukas 22, 29-30). 

In dieser herrlichen Zeit, wenn Gottes Reich über alle Nationen regieren wird, mit Christus als König aller Könige in Jerusalem, dann wird wahr, was Jesaja so beschreibt: "Wolf und Schaf sollen beieinander weiden; der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, aber die Schlange muss Erde fressen. Sie werden weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR" (Jesaja 65, 25). 

Was also bringt die Zukunft für Amerika und Großbritannien? Gottes kommendes Gericht! Und auch die anderen Nationen werden nicht entkommen. Eine Züchtigung für unsere Sünden zeichnet sich schon am Horizont ab. Sie wird schnell und hart erfolgen und die ganze Welt in Staunen versetzen. Diese Züchtigung wird die Nationen mehr erschüttern als alles, was sie bisher erlebt haben! Für die meisten Menschen wird sie jedoch der Anlass und Beginn einer tiefen, aufrichtigen Reue sein und sie werden sich wieder Gott zuwenden, wie es in unseren Tagen noch nie geschehen ist (Hesekiel 36, 24-32). 

Es gibt zwei Wege, unsere Lektion in diesem Leben zu lernen, den einfachen und den harten Weg. Zurzeit scheint es, als ob wir den harten Weg einschlagen werden. 

Wie steht es aber mit Ihnen persönlich? Werden Sie die Warnungen, die in dieser Broschüre wiedergegeben wurden und direkt aus Gottes Wort stammen, ernst nehmen? Oder wählen auch Sie den harten Weg, um Ihre Lektion zu lernen? 

Wir können nur einen Ausweg aufzeigen, aber Sie müssen bereit sein, nicht nur an Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu glauben, sondern auch zu tun, was Gott gebietet. Sie müssen bereit sein, Gott zu suchen, wie noch niemals zuvor in Ihrem Leben! Sie müssen bereit sein, aus diesem modernen Babylon "herauszukommen" – aus seinen Ideen und Praktiken, seinen falschen Religionen und Philosophien – und sich dem ernsthaften Studium von Gottes Wort widmen, um "nach einem jeden Wort Gottes" zu leben (Matthäus 4, 4). Sie haben die Wahl! Möge Gott Ihnen helfen, sich weise und richtig zu entscheiden.