Als ich 15 Jahre alt war, erlitt mein Freund Jimmy Mallette einen tödlichen Unfall. Als der Sarg mit Jimmys Leichnam ins Grab hinabgelassen wurde, war mein Geist angefüllt mit Erinnerungen daran, wie wir früher auf den Hügeln von Missouri gesessen und über allerlei Dinge philosophiert hatten. Als Jungendliche waren wir Mitglieder verschiedener protestantischer Kirchen und erkannten, dass wir keine klare Antwort darauf bekamen, warum wir geboren sind, worum es im Leben geht und was das Ziel für die Existenz des Menschen ist. Deshalb saßen wir an langen Sommerabenden im Garten oder auf den Hügeln und diskutierten über solche Dinge.
Gemeinsam besorgten wir uns verschiedene Broschüren und Pamphlete von Vertretern aus Philosophie und Religion, die behaupteten, die Bedeutung des Lebens erklären zu können. Doch einigermaßen intelligent und belesen, wie wir waren, erkannten wir recht schnell, dass diese Leute keine echten Antworten hatten.
In den folgenden Jahren nach Jimmys Tod dachte ich noch weiterhin über diese Themen nach. Ich überlegte, warum wir geboren wurden, worum es im Leben überhaupt geht und was der Zweck unseres Daseins ist. Unser örtlicher protestantischer Prediger leierte weiterhin seine "netten" Floskeln herunter – man solle ein guter Bürger sein, freundlich zu Mitmenschen sein, und vielleicht für die "hungernden Chinesen" (von denen wir damals dachten, sie würden hungern) etwas Geld spenden. Auch wenn die Ideen unseres Pastors, dass man "Gutes tun" solle, bestimmt in gewisser Hinsicht hilfreich waren, so rüttelten sie mich doch zu keiner besonderen Aktivität auf und sie begannen auch nicht annähernd, die immer drängenderen Fragen in meinem Kopf zu beantworten, warum wir überhaupt hier sind. Warum müssen alle Menschen leiden und sterben? Wenn wir nach dem Tod in den Himmel kommen, wie mein Prediger sagte, würden wir dann dort nur herumsitzen und Harfe spielen und nichts mehr zu tun haben?
"Ist das alles?", fragte ich mich.
Ein paar Jahre später las ich eines der Bücher, die mich in meinem Leben am meisten angesprochen und berührt haben. Es hatte den Titel Der Mensch auf der Suche nach Sinn, geschrieben von Dr. Viktor Frankl – einem außerordentlich intelligenten und einfühlsamen Menschen, der später zu einem der angesehensten Psychiater in Europa wurde. Ich fand sein Buch einzigartig darin, mit welchem Ansatz er nach dem wahren Sinn des Lebens suchte. Wegen seiner schrecklichen Erfahrungen als Gefangener in Theresienstadt und Auschwitz hatte er sicherlich eine besondere Sichtweise bei seiner Suche und in der Beantwortung – zumindest in menschlicher Weise – der wichtigsten Frage nach dem Grund unseres Daseins. Er schrieb: "Wenn es überhaupt einen Sinn im Leben gibt, muss es auch einen Sinn für das Leiden und Sterben geben. Aber kein Mensch kann einem anderen erklären, was dieser Sinn ist. Jeder muss ihn für sich selbst herausfinden und die Verantwortung übernehmen, die sich aus seiner Antwort ergibt" (Seite xiii).
Beachten Sie genau, dass der hier zitierte Abschnitt den Zweck für das menschliche Leben beschreibt. Dr. Frankl schrieb: "Jeder muss ihn für sich selbst herausfinden und die Verantwortung übernehmen, die sich aus seiner Antwort ergibt". Aus menschlicher Sichtweise ist das sicherlich auch richtig. Jedoch – und das ist ein riesiges "jedoch" – wenn es einen realen Gott gibt und wenn die Heilige Schrift die Offenbarung dieses Gottes ist, dann sollten wir bereit sein, diese inspirierte Schrift sorgfältig anzusehen, um herauszufinden, was Gott als den Sinn des menschlichen Lebens beschreibt! Offenkundig tun die meisten hoch gebildeten Menschen – Doktoren, Wissenschaftler, Philosophen und Psychologen dies aber gerade nicht. Wohl ohne es zu ahnen lassen sie die einzige echte Möglichkeit außer Acht, die ihnen den wahren Zweck für die menschliche Existenz hätte zeigen können. Denn derjenige, der uns erschaffen hat, offenbarte auch einen wirklichen Sinn für unser Leben. Und wir müssen bereit sein, uns vor unserem Schöpfer zu demütigen und herauszufinden, was er uns über diesen wunderbaren Zweck sagt.
Gottes Offenbarung
Wenn wir in unserer Bibel den Beginn der Offenbarung Gottes aufschlagen, so finden wir hier, dass Gott sagte – als er den Menschen erschuf: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau" (1. Mose 1, 26-27).
Von Anfang an machte Gott den Menschen nach seinem eigenen "Bild" oder Aussehen. Wenn wir darüber nachdenken, wird es anhand der Bibel offensichtlich, dass wir in physischer Hinsicht Gott ähnlich gemacht wurden – zumal beschrieben wird, dass Gott ebenfalls Arme, Beine, einen Kopf und ein Gesicht hat. Aber ebenso sind wir – im begrenzten Maß – in dem Sinn Gott ähnlich geschaffen, dass wir eine wirkliche Verstandeskraft und kreative Vorstellungsfähigkeit wie Gott haben – auf eine Weise, wie kein anderes Lebewesen geschaffen wurde. Denn die Bibel offenbart eindeutig, dass es einen "Geist" im Menschen gibt. Der Apostel Paulus schrieb: "Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes. Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen" (1. Korinther 2, 11-13).
Diese "Geistsubstanz", die mit dem menschlichen Gehirn verbunden ist, hebt den Menschen weit über das Tierreich. Denn, um es noch einmal zu sagen: Kein anderes Lebewesen hat auch nur annähernd die Fähigkeiten des Menschen, wenn es um Bereiche wie Wissenschaft, Intellekt, Musik und andere Errungenschaften geht. Kein anderes Lebewesen kann Raumschiffe zum Mond senden, Wolkenkratzer wie das Empire State Building bauen oder die Art von Computern erfinden, die buchstäblich Billionen von Daten pro Sekunde speichern und ausgeben können!
Menschen sind wirklich einzigartig – denn sie sind tatsächlich nach dem Bilde Gottes, ihres Schöpfers, gemacht.
Erinnern wir uns auch, dass Gott im Schöpfungsbericht aus 1. Mose beschreibt, wie alle Tiere und Vögel "ein jedes nach seiner Art" erschaffen wurden (1. Mose 1, 21.24.25). Als Gott sagte: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei", wies er darauf hin, dass der Mensch nach Gottes Art erschaffen werden sollte! Ihre Bibel sagt mehr als einmal: "Gott ist die Liebe" (1. Johannes 4, 8.16). Ein normales, glücklich verheiratetes junges Paar möchte praktisch immer irgendwann seine Liebe, ihr gemeinsames Leben, mit einem Kind teilen – geboren nach "ihrer Art". Sollte der Gott der Bibel dann so egoistisch sein, dass er seine Gedanken, seine Pläne, seine Liebe und sein herrliches Universum nicht auch mit anderen seiner Art teilen wollte? Oftmals wird dieser Gedanke nicht zu Ende gedacht! Aber es sollte offenkundig sein, wenn wir bereit sind, wirklich zu verstehen, was Gott uns in der Bibel auf so vielerlei Weise mitteilt. Denn er sagt uns ja, dass wir "wiedergeboren" werden sollen.
Ist es lediglich eine emotionale, religiöse Erfahrung, die man sich in einer Kirche oder Evangelisationskampagne erarbeitet, wenn man "wiedergeboren" wird? Nein! Es ist die wichtigste und weitreichendste Erfahrung, die wir uns überhaupt vorstellen können – buchstäblich in die Familie Gottes hineingeboren zu werden! Der Apostel Paulus wurde inspiriert, folgendes darüber zu schreiben: "Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll" (Römer 8, 16-18). Hier weist Ihre eigene Bibel klar darauf hin, dass wahre Christen Miterben mit Christus werden sollen und dass wir zusammen mit ihm eine "Herrlichkeit" erleben sollen. Die klare Aussage ist, dass all die Prüfungen, das Leiden und die Ängste, die wir erleben, nur eine Vorbereitung darauf sind, dass wir eines Tages vollwertige Kinder des Schöpfergottes werden – und mit ihm und Jesus Christus, dem erstgeborenen Sohn – seine Herrlichkeit und diese unfassbare Lebensweise teilen werden.
Wiedergeboren
Paulus schrieb weiter: "Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern" (Vers 29). Wenn Christus der "Erstgeborene unter vielenBrüdern" ist, dann sollte es klar sein, dass es noch viele weitere Geschwister geben wird, die von Gott geboren werden wie Christus, als er aus dem Grab auferstand. Früher schrieb Paulus bereits, dass Christus "nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten" (Römer 1, 4). Christus wurde also nicht durch eine Evangelisationskampagne von Gott wiedergeboren. Er wurde als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt, indem er von den Totenauferweckt wurde. Denn wie wir bereits gesehen haben, war er der Erstgeborene unter vielen Brüdern.
Dies zeigt uns, wenn man es richtig versteht, dass unser himmlischer Vater nicht einfach niedrigere Wesen wie Kühe, Ziegen oder Eichhörnchen "nach seinem Bilde" erschafft. Vielmehr erschafft er Wesen, die auf vielfältige Weise ihm gleich sind und dasatemberaubende Potenzial haben, durch die Auferstehung von den Toten vollwertige Kinder Gottes zu werden! Diese können dann – mit dem Vater und mit Jesus Christus, ihrem ältesten Bruder und "Erstgeborenen von den Toten" – die Pläne, die Freude und die Erfahrungen der Gottfamilie teilen. Auf diese Weise gibt und teilt Gott sein Leben mit den Menschen, die er liebt, die nach seinem Bilde geschaffen wurden, und die sich ihm unterordnen in der Bereitschaft, ihr Leben nach den Vorgaben des Schöpfer zu leben – was zu Frieden und einem glücklichen Leben für alle Ewigkeit führt!
Das war von Anfang an der höchste Zweck Gottes! Es geht nicht um sentimentale Vorstellungen einiger emotionaler Erlebnisse oder darum, Rituale auszuführen, die von den verführten Kirchen dieser Welt ersonnen wurden (Offenbarung 12, 9) – die allenichtig sind im Vergleich zu diesem atemberaubenden Zweck, für den Gott uns tatsächlich "nach seinem Bilde" erschaffen hat! Das müssen wir begreifen. Und wir müssen bereit sein, den ewigen Gott wirklich anzuflehen, dass es uns hilft, wirklich unseren Teil zu tun, damit wir unsere menschliche Natur, die Verführungen dieser Welt und Satan den Teufel überwinden. Denn die Bibel zeigt immer wieder, dass wir nicht automatisch durch irgendwelche religiösen oder emotionalen Erlebnisse zu Kindern Gottes werden. Vielmehr müssen wir uns unserem Schöpfer wirklich ausliefern – unser altes Ich in Herz und Verstand begraben, wie es symbolisiert wird, wenn wir "mit ihm begraben [sind] durch die Taufe in den Tod" (Römer 6, 4). Wie Jesus sagte: "So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14, 33). Wenn wir uns wirklich dem wahren Gott unterordnen und seine Herrschaft in unserem Leben anerkennen – wenn wir den wahren Jesus Christus als unseren Erlöser und Herrn annehmen und ihn täglich sein gehorsames Leben durch den heiligen Geist in uns leben lassen (Galater 2, 20), dann und nur dann wird Gott seinen heiligen Geist in uns geben, der uns ermöglicht zu Überwindern zu werden und bei der Auferstehung "wiedergeboren" zu werden!
Nur wirkliche Überwinder werden das ewige Leben als vollwertige Kinder des ewigen Gottes erben. Im Buch der Offenbarung sagte Jesus: "Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe, und wie die Gefäße eines Töpfers soll er sie zerschmeißen, wie auch ich Macht empfangen habe von meinem Vater" (Offenbarung 2, 26-28).
Bitte verstehen Sie: Gott wird nicht zulassen, dass Menschen in seine geistliche Familie hineingeboren werden, wenn sie sich nicht zuvor ihm völlig untergeordnet haben, seiner Herrschaft, seinem gerechten Gesetz und seiner gesamten Lebensweise. Andernfalls wären sie ja weiterhin potenzielle Widersacher – wie Satan der Teufel, der versucht hat, sich selbst zu erhöhen und der bereit war, gegen Gott zu kämpfen (Jesaja 14, 12-15)!
Die Herrlichkeit der Familie Gottes
Wenn wir wirklich von Gott geboren worden sind, werden wir tatsächlich wie Gott sein. Obwohl Gott der Vater immer völlige Macht und Autorität als höchstes Oberhaupt der Familie haben wird und Jesus Christus immer unser ältester Bruder und Hohepriester sein wird, werden wir dieselben grundsätzlichen Fähigkeiten besitzen, wenn wir einmal zu Geistwesen undvollwertigen Kindern unseres Schöpfers gemacht wurden! So, wie Jesus jetzt aussieht, mit "Augen wie eine Feuerflamme" und einer Stimme "wie großes Wasserrauschen" – wie die mächtigen Wellen, die gegen die Felsen an der Meeresküste branden – so werden wir sein, wenn wir mit Gott als Teil der Familie des Schöpfers vereint sein werden und mit Gott und Christus für alle Ewigkeit in herrlicher Macht herrschen, wenn wir uns unserem Schöpfer völlig unterordnen!
Während die Menschheit seit vielen Jahren bemüht ist, den Weltraum zu erforschen und – in diesem Sinne – zu "erobern", werden Gottes vollwertige Kinder eines Tages wirklich fähig sein, dies alles zu tun, und zwar praktisch ohne Kraftanstrengung! Denn dann werden wir Mitglieder der Gottfamilie sein! Können wir das begreifen? Gott macht die wahren Christen zu vollwertigen Kindern in seiner verherrlichten Familie – um mit diesen zukünftigen Kindern die Herrlichkeit, die Macht, die volle kreative Vorstellungskraft und Intelligenz zu teilen, die er besitzt.
Denken Sie nur darüber nach! Ohne auf die Krücken von Raketen und Raumkapseln mit Lufttanks angewiesen zu sein, damit wir im Weltraum atmen können, werden wir fähig sein, zum Mars oder Pluto oder noch weiter reisen zu können – nicht mit Schallgeschwindigkeit, sondern mit der Geschwindigkeit der Gedanken! Können wir beginnen, uns die Größe des enormenZwecks vorzustellen, zu dem Gott die Menschen "nach seinem Bilde" erschaffen hat?
Der Apostel Paulus war inspiriert, für Christen zu beten, dass sie "mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen" (Epheser 3, 18-21). Wenn wir buchstäblich "erfüllt" sind "mit der ganzen Gottesfülle", dann werden wir vollwertige Mitglieder der Gottfamilie sein. Denn Gottes tatsächliche Kinder sind nicht vergleichsweise wie Ziegen oder Kühe – sie sind echte Kinder. So, wie meine vier Kinder dasselbe Potenzial und dieselben Fähigkeiten von Menschen mit mir als ihrem Vater teilen, so werden dies auch Gottes Kinder tun! Erkennen wir das? Können wir es begreifen?
Der ewige Gott inspirierte den Apostel Paulus, im Hebräerbrief dies alles näher zu auszulegen. Gott erklärte uns durch ihn: "Denn nicht den Engeln hat er untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden. Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht: ‚Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Preis und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan'. Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist" (Hebräer 2, 5-8).
Sprachforscher bestätigen, dass das griechische Wort, das hier als "alles" übersetzt ist, buchstäblich "alles" bedeutet – dasgesamte Universum! Denn Gott plant, seine wahren Kinder zu echten Kindern zu machen, mit allen Fähigkeiten der Gottfamilie in derselben Weise, wie alle Mitglieder in einer menschlichen Familie vollständig Menschen sind! Der Apostel Petrus schrieb hinsichtlich dieser phantastischen Tatsache, uns werden die "teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur" (2. Petrus 1, 4). Gott nennt uns also – wenn wir bei der Auferstehung buchstäblich von Gott geboren wurden – nicht nur seine Kinder. Vielmehr gibt er seine eigene Wesensart und Natur in uns, sodass wir direkt von Gott kommen, seine göttliche Wesensart in uns tragen – in derselben Weise, wie wir direkt von unseren menschlichen Eltern kommen und ihre Wesensart haben. Das ist es, was es bedeutet, "von Gott geboren" zu sein.
Jesu letztes Gebet
In einer Behandlung dieses transzendenten Themas sollten wir niemals das großartige und wirklich inspirierende Gebet außer Acht lassen, das Jesus zu Gott in der Nacht vor seinem Tod gebetet hat. Jesus sagte: "Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche… Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war" (Johannes 17, 1.4-5).
Und später sagte er: "Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst" (Verse 20-23).
Hier bat unser Erlöser – der Gott im Fleisch war und den Gott im Anfang gebrauchte, um alles zu erschaffen (Johannes 1, 3) – den Vater, seinen Jüngern dieselbe Herrlichkeit zu geben, die er mit dem Vater seit aller Ewigkeit geteilt hatte!
In diesem letzten Abschnitt des äußerst inspirierenden Gebets Jesu betete er offensichtlich auch für uns – uns heute, die "durch ihr Wort" glauben – durch die Worte, die die ersten Jünger für uns in der Bibel niederschrieben. Er betete, dass "sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir" (Johannes 17, 20-21).
Bei der Auferstehung werden wahre Christen – die echten Überwinder – aus Geist geboren und somit zu vollwertigen Mitgliedern der Familie Gottes werden. Sie werden vollkommen eins mit Gott und mit Christus sein, wie sie auch eins miteinander sein werden. Beachten Sie, wie Jesus erklärte, dass die atemberaubende Herrlichkeit, die Gott ihm gegeben hatte, auch durch Jesus seinen wahren Nachfolgern gegeben wurde – "damit sie eins seien, wie wir eins sind" (Vers 22).
Könnte es noch klarer gesagt werden?
Dieser Vers weist eindeutig darauf hin, dass wir zu vollwertigen Kindern Gottes und vollständig zu Mitgliedern in Gottes eigener Familie werden – "eins" mit Gott und mit Christus, wie sie eins sind! Wenn Sie mehr über dieses wichtige Thema erfahren wollen, bestellen Sie unsere kostenlose Broschüre Die Bestimmung Ihres Lebens.
Indem Gott durch seinen Geist in uns wirkt – und uns allen erlaubt, unsere Fehler zu begehen, Prüfungen und Schwierigkeiten durchzumachen, unsere eigenen menschlichen Regierungen, Bildungssysteme und Religionen auszuprobieren – werden wir letztlich an den Punkt gelangen, wo wir uns unserem Schöpfer völlig unterordnen und dann – durch seinen Geist – bereit sein werden, die herrliche Macht des Schöpfers als vollwertige Mitglieder der Familie Gottes zu erhalten. Dann können wir endlich mit Gott und Christus wandeln, reden und Gemeinschaft haben, in einer Weise, wie es sich nur wenige heute überhaupt vorstellen können. Wir werden als Mitglieder der Gottfamilie fähig sein, verschiedene Herausforderungen gemeinsam zu meistern, die sich ergeben, wenn wir regieren und Gottes Plan für das gesamte Universum erfüllen. Zu diesem Zeitpunkt werden wir Geistwesen sein. Wir werden niemals ermüden, niemals krank werden, niemals entmutigt sein. Denn wir werden dann verherrlichte Geistwesen in der göttlichen Familie sein – der Familie des Schöpfers des gesamten Universums! Das ist die herrliche Zukunft für diejenigen, die bereit sind, sich ganz ihrem Schöpfer unterzuordnen und seinen Willen zu tun.
All das vorangegangene Leiden der Menschheit – all die Prüfungen und Tests, die Folterlager, der Verlust geliebter Menschen durch Krankheiten, Unfälle oder Kriege, all die Angst und Traurigkeit, die wir über uns selbst gebracht haben, weil wir und die ganze Menschheit den falschen Weg beschritten haben – all das wird verschwinden! Die Bibel sagt uns: "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen" (Offenbarung 21, 4). Möge Gott uns allen helfen, wirklich den höchsten Zweck zu verstehen – den wahren Grund, warum wir geboren wurden. Und möge er uns helfen, die Bereitschaft und Demut zu besitzen, sein inspiriertes Wort zustudieren – diese Dinge für uns selbst nachzuprüfen und – durch seinen Geist – unsere "Berufung und Erwählungfestzumachen".
WBL, Februar 2011
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Englischer Titel: What Is the MEANING of Your Life?
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