Gottes Mitgefühl für die Welt war so groß, dass er seinen Sohn sandte, um sie zu retten (Johannes 3, 16-17). Von demselben Geist bewegt, empfinden aufrichtige Christen dasselbe Mitgefühl. Sie sehen eine Welt leiden und sehnen sich danach, sie besser zu machen – eine Sehnsucht, die sie erfüllen werden, nachdem Christus wiederkommt und sie an seiner Seite regieren.
Gleichzeitig bietet die Welt eine Vielzahl von wichtigen Anliegen, Bewegungen und Organisationen, die alle die Welt auf ihre eigene Weise und mit ihren eigenen Mitteln verbessern wollen. Viele ihrer Leitbilder sprechen denselben Wunsch in uns an. Gottes Geist in uns wird gerührt, wenn wir ungeborene Kinder sehen, die den Schrecken der Abtreibung ausgesetzt sind, wenn Hass aufgrund der Hautfarbe gegen Individuen entfesselt wird, und wenn Staatslenker die gerechte Beurteilung einer Situation für nackte, politische Erwägungen beiseiteschieben.
Solche Anliegen verleiten uns dazu, ihnen beizutreten und zu versuchen, diese Welt hier und jetzt zumindest etwas besser zu machen. Aber sollten wir das tun? Warum nicht unsere Stimme einem friedlichen Protest vor einer Abtreibungsklinik hinzufügen? Warum nicht die Arme von Politikern hochhalten, die versprechen, eine positive Veränderung vorzunehmen? Warum nicht unsere Social-Media-Konten nutzen, um die Slogans von Organisationen zu fördern, die nach Veränderungen suchen, welche wir von ganzem Herzen für notwendig halten.
Beginnen wir mit einem realistischen Blick auf die Bewegungen und Anliegen der Welt.
„Groß ist die Artemis der Epheser!”
Der Apostel Paulus erreichte die Heiden des ersten Jahrhunderts mit dem Evangelium vom Reich Gottes, zu dem auch der Gehorsam gegenüber Gottes Gebot gegen den Götzendienst gehört (z.B. Apostelgeschichte 17, 22-31). Diese Facette der Wahrheit blieb von den Götzenherstellern nicht unbemerkt – Händler in einer Branche, von der wir wissen, dass sie ziemlich lukrativ war.
Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den Weg. Denn einer mit Namen Demetrius, ein Silberschmied, machte silberne Tempel der Artemis und verschaffte den Handwerkern nicht geringen Gewinn. Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Ihr Männer, ihr wisst, dass unser Wohlstand von diesem Gewerbe kommt; und ihr seht und hört, dass nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asia dieser Paulus viel Volk überredet und verführt, wenn er sagt: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter. Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis wird für nichts geachtet werden; und sie selbst, die verehrt wird in der ganzen Provinz Asia, ja auf dem ganzen Erdkreis, wird ihrer Hoheit beraubt.
Als sie das hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß ist die Artemis der Epheser! Und die ganze Stadt geriet in Aufruhr; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen Gaius und Aristarch aus Makedonien, die Gefährten des Paulus (Apostelgeschichte 19, 23-29).
Was diesen Protest motivierte – einen Aufstand, der so groß war, dass die lokale Regierung eine Intervention Roms befürchtete (Vers 40) –, war nicht die Hingabe an Artemis, sondern die Sorge um ihren Profit.
Aber die Menge wusste das nicht. Tatsächlich hatten die Menschen unterschiedliche Vorstellungen darüber, warum sie sich aufregten, denn „die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren“ (Vers 32). Fast zwei Stunden lang rief die ganze Menge den Slogan der Händler: „Groß ist die Artemis der Epheser!“ (Vers 34).
Ein modernes Beispiel für eine alte Realität
Allzu oft ahmen die Anliegen und Bewegungen dieser Welt die Proteste von Ephesus nach. Die Straßen sind voller Menschen, die leidenschaftlich an ihrem Glauben interessiert sind und sich für eine bestimmte Sache einsetzen. Wenn wir jedoch tiefer graben, finden wir oft Individuen im Kern des Ganzen mit Überzeugungen und Anliegen, die die meisten „Fußsoldaten“ der Bewegung nicht einmal kennen mögen.
Zum Beispiel drücken die Worte „black lives matter“ [die Leben von Farbigen sind wichtig] eine unbestreitbare Wahrheit aus, Die Leben von Farbigen sind tatsächlich wichtig! Diejenigen, die anders denken, widersetzen sich dem allmächtigen Gott, der jedes menschliche Leben nach seinem eigenen Bild und zu seiner eigenen Ehre gemacht hat. Mit einem solchen Namen würde man denken, dass die Organisation Black Lives Matter eindeutig Unterstützung und Ermutigung verdient.
Wenn das nur wahr wäre. Der Besuch von BlackLivesMatter.com offenbart die Ziele der Führungskräfte der Organisation in ihren eigenen Worten. Im Abschnitt „Was wir glauben“ auf ihrer Webseite machen sie deutlich, dass sie danach trachten, „das zu tun, was zum Abbau des Cisgender-Privilegs erforderlich ist“. Für diejenigen, die mit dem Wort Cisgender nicht vertraut sind – sie drücken damit aus, dass sie es einem Mann leichter machen wollen, sich selbst zur Frau zu erklären, einer Frau, sich selbst zum Mann zu erklären, und die Menschen davon zu überzeugen, dass solch ein Durcheinander normal ist. Sie erklären auch ihr Bestreben, „die vom Westen vorgeschriebene Anforderung an die Struktur der Kernfamilie zu stören“ (womit sie sich auf das biblische Modell der Familie beziehen – verheiratete Eltern und ein Vater, der als Oberhaupt des Haushalts fungiert), und „ein Netzwerk zu fördern, das Queer-Ideen stärkt“, sowie, die Menschen von dem zu befreien, was sie als „festen Griff des heteronormativen Denkens“ bezeichnen. – Mit anderen Worten: Sie wollen die Gesellschaft aggressiv dazu bringen, Homosexualität und andere Lebensstile als gleich oder besser als Gottes eigenes Design zu akzeptieren.
In der „Artemis-Bewegung“ von Ephesus hatten die Hintermänner der Proteste Interessen, von denen viele der aufrichtigen Teilnehmer nichts wussten. Wenn wir dementsprechend der Organisation Black Lives Matter Geld spenden oder #BlackLivesMatter zu unseren Online-Posts hinzufügen, woher wissen wir dann, dass wir keine Agenda unterstützen, der wir niemals zustimmen würden, wenn wir die Details kennen würden?
Tatsächlich wissen wir das nicht.
Wiederum: Diejenigen, die mit den Worten „black lives matter“ nicht einverstanden sind, sind auch nicht mit dem Schöpfer selbst einverstanden. Organisationen und Bewegungen werden jedoch nicht unbedingt durch das Etikett definiert, das sie der Welt präsentieren. Jesus Christus gebot seinen Nachfolgern: „Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht“ (Johannes 7, 24). Die Nachfolge Christi erfordert eine Tiefe der Unterscheidungsfähigkeit, die nur wenige praktizieren wollen, denn was auch immer wir tun, wir reflektieren den Namen Gottes (Apostelgeschichte 9, 15) und sind verantwortlich für das, woran wir diesen Namen anhängen.
Korrupte Welt, korrupte Taktik, korrupte Motive
In einer von Sünden durchzogenen Welt ist keine Seite des politischen Spektrums frei von sündhaften Taktiken.
Viele mögen sich an die letzten Wochen der Kampagne zur Wiederwahl für den US-Präsidenten George W. Bush 2004 erinnern. Als Republikaner begann der amtierende Präsident, eine Änderung der Verfassung der Vereinigten Staaten zu erörtern, die die Ehe als Vereinigung von einem Mann und einer Frau schützen sollte – ein gerechtes Anliegen angesichts der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen „Ehe“ im Mai 2004 im Bundesstaat Massachusetts. Diese Präsidentschaftswahlen haben den höchsten Prozentsatz der Amerikaner seit fast 40 Jahren zur Wahl gebracht. Viele schreiben diese rekordverdächtige Teilnahme der Menge religiöser Konservativer zu, die von Bushs Eintreten für die Änderung zum Schutz der Ehe bewegt wurden.
Doch nachdem die Wahl gewonnen war, bevor er überhaupt für seine zweite Amtszeit vereidigt wurde, gab Präsident Bush bekannt, dass er nicht vorhabe, auf die Änderung zu drängen. Die Ehe galt als sicher genug. Natürlich leben die Vereinigten Staaten jetzt in der Folgezeit, und die gleichgeschlechtliche „Ehe“ ist landesweit Realität.
Es ist schwer zu sagen, ob ein Vorstoß für eine Änderung zum Schutz der Ehe funktioniert hätte, aber es ist auch schwer, keine Hintergedanken in seinem Wahlversprechen zu vermuten. Unabhängig davon fühlten sich viele religiöse Konservative in den USA letztendlich benutzt und manipuliert.
Sogar die Pro-Life-Bewegung, die gegen das offensichtliche Übel der Abtreibung kämpft, war in letzter Zeit von Fragen und Kontroversen überschattet. In einem Dokumentarfilm vom Mai 2020 erklärte Norma McCorvey – die „Jane Roe“ im berüchtigten Fall Roe gegen Wade, der Abtreibung auf Abruf in den USA legalisierte –, dass ihre späteren Kommentare gegen Abtreibung nicht aufrichtig gewesen seien. Das Bild, das sich zeigt, ist, dass sie diese wegen des Geldes abgegeben hat, und sie von den Führern der Pro-Life-Bewegung als „Requisite“ benutzt wurde. Sie behauptete, sie gäbe dem Dokumentarfilmer ihr „Sterbebett-Geständnis“. Viele enge Freunde und geistliche Berater, die sie kannten, waren jedoch durch ihre Aussagen verwirrt, da sie glaubten – und weiterhin glauben –, dass ihre Überzeugungen gegen Abtreibung sehr real waren.
Es ist durchaus möglich, dass Frau McCorvey vor dem Ende ihres Lebens einfach verwirrt und von Schuldgefühlen geplagt war. Jetzt, wo sie gestorben ist, werden wir es in diesem Leben vielleicht nie erfahren. Unabhängig davon, wie Bewegungen und Organisationen in dieser Welt größer werden, verwandeln sie sich oft in Geschäftsvorhaben, was uns nachdenklich machen sollte – das ist eine Tatsache, die es wert ist, erwähnt zu werden. Die Geldgier ist in der Tat die Wurzel vieler Übel (1. Timotheus 6, 10).
Die Welt des Teufels mit den Mitteln des Teufels reparieren?
Solche verdorbenen Motivationen und Taktiken charakterisieren sicherlich nicht jede Bewegung auf dieser Welt, aber sie sollten uns auch nicht überraschen. Ob betrügerisch oder transparent, zu viele Anliegen und Bewegungen dieser Welt haben zwei wichtige Merkmale gemeinsam. Sie sind Produkte der Welt des Teufels und stellen im Allgemeinen Versuche dar, die Welt des Teufels mit Mitteln des Teufels zu verbessern.
Natürlich hat Gott die Welt erschaffen und letztendlich liegt alle Autorität bei ihm. Doch Gottes Wort macht deutlich, dass die Welt um uns herum jetzt nicht so ist, wie er es gerne hätte, sondern stattdessen Satan widerspiegelt, den Teufel, der über sie herrscht. Der Teufel sagte deutlich zu Jesus: Alle weltliche Autorität „ist mir übergeben und ich gebe sie, wem ich will“ (Lukas 4, 6). Wenn der Teufel gelogen hätte, wäre diese Versuchung überhaupt keine Versuchung gewesen, da Satan nicht geben kann, was er nicht hat!
Aber er hat diese Autorität in der gegenwärtigen Welt – eine Tatsache, die Jesus dreimal in seinen eigenen Aussagen bekräftigt und den Teufel den „Fürst dieser Welt“ nennt (Johannes 12, 31; 14, 30; 16, 11). Paulus bezeichnet Satan als den „Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4, 4). Offenbarung 12, 9 macht deutlich, dass Satan ständig „die ganze Welt verführt“, und 1. Johannes 5, 19 sagt rundweg: „Die ganze Welt ist in der Gewalt des Teufels“ (Gute Nachricht Bibel).
Umfasst „die ganze Welt“ nicht auch ihre Anliegen, Organisationen und politischen Kampagnen? Oder meint die Bibel nicht, was sie sagt?
Betrachten Sie unsere Politiker. Wir sollten für alle unsere Führer beten, unabhängig von unseren persönlichen Gefühlen ihnen gegenüber (1. Timotheus 2, 1-4). Aber wird die Wiederwahl oder der Austausch eines von ihnen den Würgegriff des Satans auf die Welt irgendwie beseitigen oder sogar erheblich verringern? Gott wird den Führern erlauben, zu regieren, damit seine Absichten erfüllt werden (Daniel 4, 17), aber kümmert es den Teufel wirklich, wer gewählt wird oder welche Partei an die Macht kommt?
Letztendlich nein. Solange der Führer nicht Jesus Christus ist, ist jeder gut genug, was den Teufel betrifft. Und Mitglieder der Kirche, die versuchen, den einen oder anderen politischen Führer in den sozialen Medien öffentlich zu fördern oder herabzuwürdigen, erfreuen den Teufel, unabhängig von ihrem Ziel. Sicherlich begeistern nur wenige Dinge Satan mehr, als zu sehen, wie Gottes Volk sich in den Angelegenheiten seiner Domäne engagiert. Er liebt es, wenn diejenigen, die von Gott zu heiligen Zwecken abgesondert wurden, in den „Lauf dieser Welt“ zurückgezogen werden (Epheser 2, 2; Schlachterbibel).
Auch wenn Gott keiner bestimmten Partei oder Politik beipflichtet, kümmert er sich natürlich um menschliche Fairness und hasst Rassismus. Er interessiert sich sicherlich für das ungeborene Leben. Und obwohl Demokratie nicht Gottes Herangehensweise an die Regierung ist, hasst er es auf jeden Fall, wenn Führer diejenigen missbrauchen, für die sie eingesetzt wurden, um ihnen zu dienen.
Aber möchte Gott, dass wir jetzt die fehlerhaften, fleischlichen Werkzeuge dieser Welt verwenden, um die Welt zu „reparieren“? Sollten wir daran arbeiten, die Sünden der Welt mit den Mitteln des Teufels anzugehen? Oder hat er uns berufen, um sie ganz anders anzugehen?
Psalm 11, 3 stellt uns vor eine herausfordernde Frage: „Wenn die Grundfesten eingerissen werden, was soll der Gerechte tun?“ (Schlachterbibel 2000). Die Frage ist rhetorisch, weil ihre Antwort offensichtlich ist: Nichts. Wenn die Fundamente zerstört werden, können selbst die Gerechten nichts von Wert auf den Trümmern errichten – und die Fundamente dieser Welt sind zerbrochen. Seit dem Garten Eden ist diese Welt auf Sünde aufgebaut.
Gott bemerkt und ehrt jedoch diejenigen, die über die vielen Gräuel in dieser Welt seufzen und jammern (Hesekiel 9, 4-6). Was sollen wir mit den Emotionen und Sorgen tun, die diese Gräuel in uns hervorrufen?
Jesus Christus gibt die Antwort in seinem Beispiel und seinen Lehren. Ist nicht die Schlüsselfrage für jeden gläubigen Christen: Was würde Jesus von mir wollen?
Ein geduldiger und fokussierter Erlöser
Wir müssen glauben, dass wenn wir von den Ungerechtigkeiten und Übeln in der Welt bewegt werden, der Schöpfer dieser Welt es noch mehr sein muss. Wie sehr muss er sich danach sehnen, endlich alle Fehler zu korrigieren, die Unterdrückten aufzurichten und dem bösen Einfluss ein Ende zu setzen!
Während seines Wirkens im Fleisch lehnte er jedoch standhaft alle Möglichkeiten ab, sich in den Lauf dieser Welt einzumischen. Er wurde mit einem Plan und einer Mission geschickt, und er hielt an beiden fest.
Wir sollten nicht vergessen, dass Judäa im ersten Jahrhundert von ungeheuren Ungerechtigkeiten erfüllt war. Zu Jesu Zeiten war Judäa ein besetztes Gebiet. Seine Bewohner lebten und starben im Schatten des Römischen Reiches. Die Römer brachten zwar Ordnung, jedoch um den Preis der Unterwerfung und Herrschaft. Die römische Regierung selbst war in gewisser Weise verderbt. Jesu eigener Prozess zeigt, wie leicht die Mächtigen die Unschuldigen hinrichten können. Die Kirche des ersten Jahrhunderts begann inmitten der Pax Romana, des römischen Friedens – und doch war es ein Frieden, der durch Roms überwältigenden, eisernen Griff erreicht und erhalten wurde.
Die Juden, das Volk Jesu, waren sozial unterdrückt und hoch besteuert. Diese Steuern trugen dazu bei, die Ordnung aufrechtzuerhalten, die Paulus in Römer 13, 6 feststellte – eine Ordnung, die friedliche Gottesdienste, Straßen, auf denen das Evangelium verbreitet werden konnte, und andere Annehmlichkeiten der Gesellschaft des ersten Jahrhunderts ermöglichte. Diese Steuern finanzierten aber auch die Kreuzigung der Juden, förderten die Unterdrückung durch das römische Militär und bezahlten heidnische, staatlich geförderte Tempel und Feste. Wenn wir befürchten, dass unsere modernen Steuern missbraucht werden könnten, sollten wir darüber nachdenken, was die Steuern, die an Rom im ersten Jahrhundert gezahlt wurden, ermöglichten.
Doch hat sich Jesus Christus inmitten dieser Unterdrückung und Ungerechtigkeit, die seinem eigenen Volk zugefügt wurde, antirömischen Bewegungen angeschlossen oder diese unterstützt?
Hat er nicht. Tatsächlich zeigt eine sorgfältige Überprüfung seines Wirkens eine engagierte Abgrenzung vom Lauf dieser Welt und einen uneingeschränkten Einsatz für eine Mission, die ohne fleischliche Motive oder Bewegungen erfüllt wurde.
In Markus 12, 13-17 versuchten jüdische Führer, Jesus in ihre eigenen Diskussionen über die Moral der Steuerzahlung einzubeziehen. Es war natürlich eine Falle, da sie mehr daran interessiert waren, ihn zu diskreditieren, als eine Antwort zu hören. Doch Jesus antwortete in seiner Weisheit – wenn auch nicht auf eine Weise, in der er sich mit irgendeiner weltlichen Sache verbündet hätte. Er erklärte vielmehr: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Vers 17).
In Lukas 12 lesen wir von einem Mann, der zu Jesus kam und ihn bat, zwischen ihm und seinem Bruder über ihr Erbe zu urteilen (Vers 13). Der Messias, der eines Tages die ganze Welt richten wird, antwortete: „Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter über euch gesetzt?“ (Vers 14). Denken Sie daran, dass Jesus vom Vater buchstäblich dazu bestimmt wurde, die ganze Menschheit zu richten (Apostelgeschichte 17, 31; Gute Nachricht Bibel). Tatsächlich wird er im Millennium „unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen“ (Micha 4, 3). Aber Jesus weigerte sich, diese Autorität vorzeitig zu übernehmen, selbst auf so kleine Weise. Die Welt würde warten müssen.
Tatsächlich zeigte Christus ein volles Bekenntnis zum Zeitplan seines Vaters, was den Umgang mit der Welt betrifft. Zum Beispiel zeichnet die Bibel Momente auf, in denen der Erlöser aus Mitgefühl bewegt wurde, das Leiden bestimmter Nichtjuden anzusprechen, wenn ihr Glaube stark war – und dabei oft ihren starken Glauben im Gegensatz zu den Juden um ihn herum hervorhob (z. B. Matthäus 15, 22-28). Dennoch sperrte er sich ausdrücklich gegen die Ausweitung des Heils auf die Heiden im weiteren Sinne, bis die Zeit des Vaters gekommen war, als Petrus göttlich angewiesen wurde, Cornelius zu taufen (Apostelgeschichte 10 und 11).
Christus widmete sich ganz dem Zweck und dem Timing seines Vaters. Lukas beschreibt, wie Satan Jesus „alle Reiche der ganzen Welt“ anbot (Lukas 4, 5-6). Jesus hätte nur den Preis für die Anbetung des Teufels bezahlen müssen (Vers 7) und alles hätte ihm gehört, um die Welt sofort zu verbessern!
Natürlich hat Jesus diesen Köder nicht geschluckt (Vers 8). Christus wird keine Kompromisse mit dem Teufel eingehen, um diese Welt mit dessen eigenen Mitteln, Methoden und Institutionen zu heilen. Heute ist nicht sein Tag, um die Erde zu reinigen – dieser Tag wird in der Welt von Morgen kommen. Er wird im Plan Gottes keine Abkürzung einschlagen!
Abgesondert für das wichtigste Anliegen
Also, was würde Jesus von uns wollen?
Die Antwort ist sehr klar. Er würde wollen, dass wir genau das tun, wozu er uns beauftragt hatte – der Welt das Reich Gottes zu predigen.
Unser Schöpfer – Jesus Christus, der Sohn Gottes – wurde Mensch und ließ sich quälen und ermorden, um jeden von uns durch die Vergebung unserer Sünden und das Innewohnen des Heiligen Geistes von der Welt abzusondern. Gott hat Sie und mich zu sich gerufen und fügt uns zu seiner Familie hinzu – also müssen wir uns um das Anliegen unseres Vaters kümmern (Lukas 2, 49).
Glauben wir oder glauben wir nicht, dass die Botschaft des Reiches Gottes wirklich die einzige Hoffnung ist, die die Welt hat? Glauben wir oder glauben wir nicht, dass nur diese Botschaft alle Aspekte abdeckt und die wahren Gründe für menschliches Leiden löst? Und wenn wir Gottes Botschaft nicht in die Welt tragen, wer wird es dann tun?
Die in Lukas 14, 25-33 enthaltenen Lehren Jesu machen deutlich, wie viel Hingabe das wahre Christentum erfordert. Er fasste diese Anforderung zusammen, als er sagt, „Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein“ (Vers 33). „Alles, was er hat“ umfasst auch Teile unseres Herzens, die wir versucht wären, anderen Anliegen, Botschaften und Missionen zu widmen. Und „kann nicht“ ist eine starke Wortwahl.
In Lukas 9, 57-62 verwendete Jesus die Anfragen von drei „Möchtegern“-Anhängern, um den vollen Preis der Jüngerschaft hervorzuheben und uns zu helfen, zu verstehen, was es bedeutet, die Kosten zu überschlagen. Zum Beispiel betonte er, dass es, wenn wir ihm nachfolgen wollen, oft bedeutet, dass wir in gewissem Sinne „heimatlos“ sind und keinen Ort auf der Erde haben, den wir wirklich unser Eigen nennen können (Verse 57-58). Und diejenigen, die ihm nachfolgen, müssen entschlossen sein, das zu vollenden, was sie begonnen haben, und sich auf seine Ziele für ihr Leben freuen, ohne umzukehren (Verse 61-62).
Aber die Verse 59-60 scheinen vielen Lesern am härtesten zu sein, „Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes”.
Es scheint grausam, und wir lenken uns oft von seiner Bedeutung ab, indem wir versuchen, die Schärfe dieser Aussage abzumildern – und kommentieren, dass dies vielleicht bedeutete, dass er auf den Tod seines Vaters warten wollte, was Jahre hätte dauern können. Die Deutung Christi ist jedoch glasklar: „Die Welt ist erfüllt von denen, die verloren sind und zugrunde gehen, und sie beschäftigen sich mit den Geschäften derer, die zugrunde gehen. Du aber gehe hin und predige das Reich Gottes“.
Die Angelegenheit eines Christen – Botschafter für Jesus Christus
Zu der Verpflichtung, die Christus seiner Kirche auferlegt, gehört es natürlich auch, der Welt ihre Sünden laut vorzuhalten und uns dabei nicht zurückzuhalten (Jesaja 58, 1)! Die Sünden dieser Welt – der Gräuel der Abtreibung, die Geißel des Rassismus und die gierige Habsucht so vieler weltlicher Führer – sind Teil des Grundes, warum die prophezeite Vernichtung auf die Welt vor dem Reich Gottes kommt!
Sollen wir jedoch weltliche Organisationen bei unserer Verurteilung dieser Sünden vertreten? Kommen wir in ihrem Namen? Nein! Gott erwartet von uns, dass wir zusammenarbeiten, um ein vollständiges Zeugnis zu geben – eines, das klar und eindeutig auf Jesus Christus als die Autorität hinter unserer Botschaft hinweist!
Wir sind Botschafter für die kommende Herrschaft Christi (Epheser 6, 20). Sollen wir diese Rolle eines Botschafters verwässern, indem wir zwei Herren dienen? Oder wird es denen klar sein, die uns hören, wen genau wir vertreten?
Unsere Verpflichtung ist klar: Wir wurden berufen, das Evangelium vom Reich Gottes zu predigen. Nicht das Evangelium vom Kapitalismus, Sozialismus oder Kommunismus. Nicht das Evangelium von sozialer Gerechtigkeit, Justizgerechtigkeit oder Umweltgerechtigkeit. Nicht das Evangelium der Republikaner, Demokraten oder Libertären. Nicht das Evangelium der Konservativen, Liberalen oder Gemäßigten. Nicht das Evangelium von CNN, Fox News oder MSNBC. Nicht das Evangelium der Tea-Party-Bewegung, der Black Lives Matter- oder der Pro-Life-Bewegung.
Es ist das Evangelium vom Reich Gottes. Und wir sollen es unverfälscht und uneingeschränkt predigen.
Das Anliegen unseres Erlösers ist die Sache, der wir uns ganz und gar widmen sollen. Das Banner in unseren Händen soll sein Banner sein, und nur sein Banner. Und nach unserer Auferstehung und Verherrlichung, wenn wir mit ihm aus dem Himmel stürmen, um diese Welt endlich aus den Händen des Teufels zu reißen (Offenbarung 19), wird dieses Handeln in Leben gipfeln, die Seite an Seite mit unserem zukünftigen Ehemann gelebt wurden. Wir werden die Welt mit seinen Augen betrachten und uns danach sehnen, die Angelegenheiten richtig zu machen, in einer Weise, wie er sie richtig machen will.
Jesus Christus wird unsere Hingabe nicht mit einer von Menschen geschaffenen sozialen Bewegung teilen, und diejenigen, die ihm ergeben sind, werden nicht den Wunsch haben, ihre Hingabe zu teilen. Sie werden mit ihm sagen: „Lass die Toten ihre Toten begraben. Wir werden das Reich Gottes predigen“.