Eine Umfrage des Gallup-Instituts zeigte vor einigen Jahren, dass etwa drei Fünftel der Amerikaner an eine Hölle glauben.  Doch die verbreitete Meinung kann uns nicht sagen, ob es so etwas wie ein Höllenfeuer, in dem die Seelen der Bösen gequält werden, tatsächlich gibt.  Was sagt die Bibel eigentlich wirklich darüber?

Die Bibel erwähnt eindeutig die Worte Hölle und Feuer.  Aber dennoch gibt es viele fehlerhafte Vorstellungen über die Hölle.  Diese fehlerhaften Vorstellungen gibt es nicht nur unter Christen; tatsächlich haben die Weltreligionen eine Vielzahl von Glaubensvorstellungen hinsichtlich einer Hölle und eines Jüngsten Gerichts.

Zum Beispiel beschreibt die Religion des Islam die Hölle als einen Feuersee.  Das heilige Buch des Islam, der Koran, beschreibt folgende Glaubensvorstellung in Bezug auf böse Menschen: „Und die Hölle genügt als Feuerglut. Diejenigen, die Unsere Zeichen verleugnen, werden Wir gewiss einem Feuer aussetzen. Jedesmal, wenn ihre Haut verbrannt ist, tauschen Wir sie ihnen gegen eine andere Haut aus, damit sie die Strafe kosten“ (Sure 4, Verse 55-56; Übersetzung: Scheich Abdullah As-Samit (F. Bubenheim) und Dr. Nadeem Elyas).

Solche Vorstellungen sind auch in vielen anderen Religionen verbreitet.  In einem Artikel mit dem Titel „Other Faiths, Other Hells“ [Andere Glauben, andere Höllen] (U.S. News & World Report, 25. März 1991) schrieb der Autor Jeffrey Sheler, dass die Religion des Jainismus „der Ansicht ist, dass das Universum drei Orte hat, von denen der unterste 8,4 Millionen Höllen enthält, wo Menschen für ihre Sünden bestraft werden.  Diejenigen, die sich einer unvergebbaren Sünde schuldig gemacht haben, werden für immer in einem Abgrund gefangen gehalten“.  Sheler weist auch darauf hin, dass es im Hinduismus 21 Höllen gibt, wo „die Seele in einem höheren Zustand im nächsten Leben wiederverwendet wird“.

Vergleichen Sie dies mit dem Glauben vieler Christen an ein Fegefeuer, in welchem die Seelen gereinigt werden, indem sie schrecklichste Qualen erleiden, und ihrem Glauben an ein ähnliches, aber nie endendes Höllenfeuer, in dem die Seelen auf ewig gequält werden, ohne jegliche Hoffnung auf Erlösung.

All dies kann ziemlich beunruhigend und beängstigend sein.  Ich erinnere mich, dass ich als kleiner Junge hörte, wie mein Pastor die Flammen der Hölle beschrieb.  Diese lebhafte und schreckliche Vorstellung begleitete mich viele Jahre lang.  Wenn ich hingegen zu jener Zeit die Wahrheit gekannt hätte, wäre ich getröstet gewesen, und nicht verängstigt.  Denn Jesus machte diese trostreiche Aussage: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8, 32).

Diese biblische Wahrheit, die ich später zu meiner großen Überraschung lernte, ist, dass zu diesem Zeitpunkt keine einzige Menschenseele in einem ewig brennenden Höllenfeuer leidet.  Sie haben richtig gelesen!  Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Ihre Angehörigen, die vielleicht nicht zu Ihrer Religion bekehrt waren, im Moment durch ein Höllenfeuer gequält werden könnten!

Enttäuscht Sie das?  Leider gibt es auch Menschen, die sich an dem Gedanken erfreuen, dass Unbekehrte eine ewige Qual erleiden.  Sie erwarten, dass sie die Ewigkeit im Himmel verbringen und auf andere herabschauen, die in der Hölle leiden.  Könnten Sie für alle Ewigkeit den Himmel genießen in dem Wissen, dass Ihre geliebten Angehörigen und andere schreckliche Höllenqualen erleiden?  Viele Menschen erwarten, genau das zu tun.  Sie sind von Satan fürchterlich in die Irre geführt worden und haben ein falsches und unbiblisches Verständnis des Schöpfers als eines grausamen Gottes angenommen, was keineswegs zutrifft.

Und wir werden sehen, dass Gott in der Zukunft einen Feuersee als ewige Strafe verwenden wird.   Dieses Feuer wird die gesamte Erde erfassen und reinigen.  Dies – und nicht ein ewig andauerndes, quälendes Feuer für die Menschen – ist die tatsächliche Hölle, die in Ihrer Bibel offenbart ist.

 

Das Schicksal böser Menschen

Durch die Tomorrow’s World Sendungen und Publikationen wird Ihnen das Evangelium vom Reich Gottes verkündet.  Dieses Evangelium ist die Gute Nachricht, dass Christus zurückkehren wird, um auf dieser Erde als König aller Könige und Herr aller Herren zu regieren!  Doch sprach Jesus selbst ebenfalls von einem feurigen Gericht?  Ja, das tat er!

Wenn Christus zurückkehrt, wird er Lohn und Strafe bringen.  Er wird seine treuen Diener belohnen.  Die Bibel beschreibt es so: „Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ (Matthäus 25, 34).

Doch es wird auch eine Strafe für diejenigen geben, die ihren Charakter verschlossen haben und in Bosheit gegen Gottes Wege, Gottes Gesetz und Gottes Liebe rebellieren.  Die Bibel erklärt nach der Beschreibung des Lohns für die treuen Diener folgendes: „Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ (Matthäus 25, 41).

Was geschieht mit diesen verfluchten Personen?  Bleiben sie für alle Ewigkeit am Leben?  Oder werden sie völlig verbrannt?  Die Bibel sagt, was mit den unverbesserlich bösen Menschen geschehen wird – denen, die ihren Sinn verschlossen haben und niemals bereuen und niemals Gott gehorchen werden: „Denn siehe, es kommt der Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen“ (Maleachi 3, 19).

Die Bösen werden völlig vernichtet werden.  Sie werden die ewige Todesstrafe erhalten.  Maleachi beschreibt weiter: „Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Staub unter euren Füßen werden an dem Tage, den ich machen will, spricht der Herr Zebaoth“ (Maleachi 3, 21).

Diejenigen, die ihr eigenes Schicksal besiegelt haben, die sich entschieden haben, niemals ihre boshafte Haltung und Wesensart zu bereuen, werden vollständig verbrannt und zu Asche werden!  Sie werden nicht auf ewig gequält.  Sie werden völlig vernichtet!

Viele Menschen haben sich gefragt, warum Gott Menschen zu ewigem Leiden verurteilt, wenn er doch so ein gerechter Gott ist, wo sie doch nie eine echte Chance hatten, das Evangelium zu hören, zu glauben und danach zu handeln.  Die Antwort ist einfach: Das tut er nicht!  Gott ist gerecht und fair.

Satan und seine Engel sind es, die für ewig Qualen erleiden.  Der Satan will, dass wir glauben, sein Schicksal als Geistwesen sei das Schicksal der Menschen!  Der Satan „verführt die ganze Welt“ (Offenbarung 12, 9).  Entgegen Satans Propaganda wird Gott nicht zulassen, dass Menschen auf ewig leiden!

Beachten Sie Jesu erstaunliche Aussage: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle“ (Matthäus 10, 28).

Lesen Sie dies in Ihrer eigenen Bibel!  Gott kann sowohl den Leib, als auch die Seele vernichten.  Ja, Gott ist so mächtig, dass er sogar Seelen für immer vernichten kann!  Dies bedeutet, dass das Leben, griechisch psyche, völlig zerstört wird.  Jesus spricht hier nicht von einer Auferstehung von den Toten!  Wir werden dies deutlicher sehen, wenn wir uns später in diesem Artikel das Buch der Offenbarung ansehen.

Wir haben gesehen, dass es einen weit verbreiteten religiösen Glauben an eine ewige Bestrafung böser Seelen gibt.  Verschiedene Religionen glauben, dass böse Menschen auf ewig durch ein ewig brennendes Höllenfeuer gequält werden.  Doch wir haben auch gesehen, dass Gott fähig ist, die Seelen von Menschen zu zerstören.  Er wird die unverbesserlich bösen Menschen auf ewig aus ihrem Elend herausholen.  Gott ist fair und gerecht!

 

Die Gabe des ewigen Lebens

Johannes 3, 16 ist einer von vielen Versen in der Bibel, der Gottes liebevolle Wesensart gegenüber den Menschen aufzeigt.  Diejenigen, die glauben, Gott könne oder werde die unverbesserlich Bösen nicht völlig vernichten, sollten diesen Vers genauer betrachten: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Johannes 3, 16; Einheitsübersetzung). 

Lassen Sie uns zunächst klarstellen, dass Gott seinen Sohn für Sie hingegeben hat!  Sie müssen nicht unter den unverbesserlich Bösen sein, die im feurigen Pfuhl verbrannt werden.  Ihnen kann vergeben werden, wenn Sie bereuen und an das Evangelium glauben, wie Jesus sagte: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium“ (Markus 1, 15).

Doch Sie müssen wissen, was Sie tun, anstatt nur emotional zu reagieren, ohne sich selbst die Wahrheit bewiesen zu haben.  Die Bibel sagt uns: „Prüft aber alles und das Gute behaltet“ (1. Thessalonicher 5, 21).  Wir möchten Sie ermutigen, genau das zu tun, indem Sie anhand Ihrer eigenen Bibel überprüfen, was Sie in den Seiten unserer Publikationen lesen.

Natürlich, wenn Sie bereits eine unsterbliche Seele besäßen, würden Sie nie zugrunde gehen.  Sie hätten ja bereits das ewige Leben.  Aber wiederum, was steht in Johannes 3, 16? „…damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“.

Jesus sagte, dass die Bösen zugrunde gehen, während diejenigen, die ihm wirklich glauben und gehorchen, die Gabe des ewigen Lebens empfangen.  Wenn Sie bereits ewiges Leben als eine unsterbliche Seele besäßen, wäre ewiges Leben keine Gabe mehr.  Dies wird auch in einer weiteren Schriftstelle betont, die Ihnen vertraut sein dürfte, wenn Sie unsere Publikationen schon länger lesen: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn“ (Römer 6, 23).  Wiederum sehen wir hier, dass die Strafe für Sünde der Tod ist!  Tod ist die Abwesenheit von Leben.  Das ewige Leben hingegen ist eine wertvolle Gabe durch Jesus Christus!

 

Dante und das Höllenfeuer

Woher kam eigentlich das Konzept von Seelen, die in einem Höllenfeuer brennen?  Manche Vorstellungen entstanden aus vorchristlichen Konzepten, aber die verbreitete Idee einer Hölle wurde durch das berühmte Gedicht Die göttliche Komödie von Dante Alighieri populär, welches zwischen 1302 und Alighieris Tod 1321 verfasst wurde.  Das Gedicht besteht aus drei Teilen: Inferno, Purgatorio und Paradiso – oder Hölle, Fegefeuer und Paradies.  In Inferno begleitet der Poet Vergil Dante auf seiner Reise durch die Hölle.  Am Eingang der Hölle treffen sie die ahnungsvolle Inschrift: „Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren“ (Inferno, 3. Gesang, Vers 9).  Vergil sagt zu Dante hinsichtlich seiner Reise durch die Hölle: „Dass du mir folgest und ich sei dein Führer, der rettend durch den ew'gen Ort dich leite.  Dort wirst du der Verzweiflung Schrei'n vernehmen, die Trauerschar der alten Geister schauen, wo jeglicher des zweiten Tods begehret“ (Inferno, 1. Gesang, übersetzt von Philalethes, Peter J. Oestergaard Verlag Berlin-Schöneberg).

Dante setzt seine Reise durch die verschiedenen Abschnitte der Hölle fort und schreibt: „So kocht' hier unten, nicht durch Feuersgluten, nein, durch des Schöpfers Kunst, ein dicker Pechbrei… Ich sah ihn (nichts erblickend von dem Inhalt, als nur die Blasen, die das Kochen auftrieb), sah ihn sich heben und verdickt dann setzen“.  Dante sieht dann einen Sünder, der der Hölle übergeben wird: „Der sank zum Grund,… Mit mehr denn hundert Haken drauf ihn packend…“ (Inferno, 21. Gesang).

Dante schrieb Die Göttliche Komödie als eine Allegorie, ein Sinnbild, um bestimmte Prinzipien und Lehren aufzuzeigen.  Ihr Inhalt spiegelte auch die Politik und Gesellschaft Italiens zur Zeit Dantes wider.  Sein Gedicht ist keine wörtliche Wiedergabe biblischer Lehren über die Hölle, aber viele haben irrtümlicherweise die Sinnbilder, die von Dante in seinem Gedicht beschrieben werden, als buchstäbliche Wahrheit angenommen!

Wie wir bereits in Römer 6, 23 gesehen haben, ist der Lohn der Sünde der Tod – nicht Leben!  Interessanterweise erwähnt Dantes Gedicht einen zweiten Tod als Erlösung aus der ewigen Qual.  Die Bibel beschreibt den zweiten Tod als völlige Vernichtung des Lebens im feurigen Pfuhl.  Der zweite Tod ist also kein Leben an einem Ort, der Hölle genannt wird.  Tod ist Tod, nicht irgendeine andere Form des Weiterlebens.  Tod ist die Abwesenheit von Leben!

 

Welche „Hölle“ meinen Sie?

Erstaunlich ist, dass in den meisten Diskussionen über die Hölle die Ansicht vorherrscht, dass Hölle automatisch ein ewiges Höllenfeuer meint!  Dies ist eine sehr irreführende Definition.  Tatsächlich gibt es in der Bibel vier Worte, die mit „Hölle“ übersetzt werden.  Gehen wir der Sache auf den Grund.

Die Ursprache des Alten Testaments ist Hebräisch.  Bis zur Lutherbibel 1912 wurde das hebräische Wort sheol in der Regel mit „Hölle“ übersetzt – auch wenn es einfach nur Grab bedeutet.  Neuere Versionen der Lutherbibel übersetzen es nun mit „Totenreich“.  Es bezeichnet nicht einen Ort eines ewig brennenden Feuers!  Das hebräische Wort sheol kommt im Alten Testament 65 Mal vor und wird je nach Übersetzung mit „Grab“, „Hölle“ oder „Grube“ wiedergegeben.  Die Elberfelder Bibel und Schlachterbibel übersetzen das Wort sheol nie als „Hölle“.  Das Wort sheol bedeutet einfach nur eine „Grube“ oder ein „Grab“.

Wenn jemand Sie also fragt, ob Sie an die Hölle glauben, können Sie durchaus zurückfragen: „Welche Hölle?“.  Das deutsche Wort „Hölle“ in Ihrer Bibel bedeutet nicht automatisch einen Ort voller Feuer oder einen Ort ewiger Bestrafung!

Im Griechischen gibt es drei Worte im Neuen Testament, die manchmal mit „Hölle“ übersetzt werden, von denen aber jedes eine andere Bedeutung hat.  Es sind: hades, gehenna und tartaros.

Das griechische Wort hades bedeutet „Grab“ oder „Grube“, ebenso wie das hebräische Wort sheol.  Es bezeichnet keinen Ort voller Feuer.

Das Wort gehenna ist abgeleitet von dem hebräischen Ausdruck ge hinnom und bedeutet „Tal von Hinnom“.  Dieses Tal befindet sich am Südrand von Jerusalem.  Wie Millionen anderer Besucher war ich mehrere Male dort. Man könnte sagen, ich war in der Hölle, und kam wieder zurück!

Im Altertum wurde das Tal von Hinnom als Ort benutzt, wo der Abfall von Jerusalem weggeworfen wurde, welcher dann durch aus Schwefelquellen gespeistes Feuer verbrannt, oder durch Würmer und Maden zerfressen wurde.   Gelegentlich wurde der Leichnam eines zum Tode verurteilten Kriminellen in dieses Feuer geworfen.  So wurde Gehenna zu einem Symbol für einen Ort des Gerichts, der mit Feuer in Verbindung gebracht wurde.  Das griechische Wort gehenna wurde vom Autor des Matthäusevangeliums verwendet, während er Jesu Worte wiedergab: „Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig“ (Matthäus 5, 22).  Dieses „höllische Feuer“ ist tatsächlich das Feuer von Gehenna.

Jesus sagte, dass diejenigen, die eine unverbesserlich mordende Einstellung haben, Gefahr laufen, in Gehenna zu enden.  Wie wir später sehen werden, ist dies der feurige Pfuhl, in dem die unverbesserlich Bösen verbrannt werden und somit die Strafe des ewigen Todes erleiden!

Das vierte Wort, das in der Bibel mit „Hölle“ übersetzt wird, basiert auf dem griechischen Wort tartaros.  Dies beschreibt einen Zustand der Einschränkung – und betrifft keine Menschen, sondern gefallene Engel.  Beachten Sie 2. Petrus 2, 4: „Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie zum Gericht aufbewahrt werden“.

Lesen Sie hier die Erklärung, die im Expository Dictionary of Biblical Words von W. E. Vine gegeben wird: „Das Verb tartaroo, das in 2. Petrus 2, 4 mit ‚in die Hölle gestoßen‘ übersetzt wird, bedeutet ‚dem Tartaros übergeben‘, welcher weder Sheol, noch Hades, noch Hölle ist, sondern der Ort, an dem diejenigen Engel festgehalten werden, deren besondere Sünde in dieser Passage erwähnt wird, ‚damit sie zum Gericht aufbewahrt werden‘; die Region wird als ‚Gruben der Finsternis‘ beschrieben“.

Was also ist die Hölle?  Aus biblischer Perspektive ist es einer von drei unterschiedlichen Orten oder Zuständen:

  • Sheol (im Hebräischen) oder Hades (im Griechischen) bedeutet „Grube“ oder „Grab“.
  • Gehenna bedeutet „Tal von Hinnom“. Symbolisch steht dies für ein feuriges Gericht.
  • Tartaros bezeichnet das Fesseln der gefallenen Engel.

Sie sehen also, dass es die Wahrheit der Bibel nicht korrekt wiedergibt, wenn das Wort „Hölle“ für alle drei Bedeutungen gleichermaßen verwendet wird!  Sie müssen also hinterfragen: „Um welche spezielle Hölle geht es?“.

 

Was geschieht mit den Unwissenden?

Ist Gott unfair?  Wird er nicht allen auf Erden eine echte Chance auf das Heil geben?  Würde Gott Personen, die nach seinem Bilde erschaffen wurden, fesseln und in ein ewig brennendes Höllenfeuer sperren, obwohl sie niemals das Evangelium gehört haben?  Nein!  Gott ist nicht unfair – er wird jedem eine Chance geben!

Doch wie werden die Massen von Menschen, die nie den Namen Christi gehört haben, ihre Chance erhalten?  Erinnern wir uns, dass der Apostel Petrus, als er über den Namen unseres Erlösers Jesus Christus sprach, klar zum Ausdruck brachte: „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ (Apostelgeschichte 4, 12; Schlachterbibel 2000). 

Doch Milliarden von Menschen haben noch nicht einmal das wahre Evangelium oder den Namen ihres Erretters gehört.  Wie könnten sie dann eine Chance haben, daran zu glauben?  Die Bibel zeigt jedoch, dass alle Menschen ihre Gelegenheit zum Heil haben werden.  Für diejenigen, die nicht berufen wurden, wirklich die Wahrheit zu verstehen, gibt es das Gericht des Großen, Weißen Throns, das in Offenbarung 20 beschrieben ist.

Wer wird in diesem Gericht sein?  Wer wird dann die erste Gelegenheit zum Heil bekommen?  Sehen wir uns ein ermutigendes Beispiel an.  Was glauben Sie, ist das Schicksal einiger der schlimmsten Menschen auf Erden – Menschen, die Gott wirklich bestraft hatte?  Beachten Sie, was Jesus über die bösen Menschen von Sodom sagte: „Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis zur Hölle hinabfahren. Denn wenn in Sodom die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch heutigen Tages.  Doch ich sage euch: Es wird dem Land von Sodom erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir“ (Matthäus 11, 23-24).

Gott vernichtete die Bevölkerung von Sodom mit Feuer und Schwefel und zerstörte jegliches menschliche Leben dort!  Leiden diese Menschen nun im sogenannten Höllenfeuer?  Nein!  Sie sind tot!  Dennoch sagte Jesus, es werde ihnen am Tag des Gerichts „erträglicher ergehen“.  Welcher Tag des Gerichts ist das?  Wir entdecken in Offenbarung 20 eine Auferstehung zum Gericht, in der Bücher aufgetan werden, wie es in der Bibel heißt.  Zu diesem Zeitpunkt geschieht es, dass all diejenigen, die bislang geistlich blind waren, zum ersten Mal ein Verständnis der Bibel und der Worte des Lebens erhalten: „Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken“ (Offenbarung 20, 12).

Ja, diejenigen, die aufgrund ihrer eigenen Sünden gelitten haben, und diejenigen, die unschuldige Opfer von Unterdrückung und Völkermord wurden, werden auferweckt und werden das Buch des Lebens verstehen.  Sie werden ihre erste echte Chance erhalten, das Evangelium und die Liebe Gottes, des Vaters, für die gesamte Menschheit zu verstehen.  Wie Petrus schrieb: „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde“ (2. Petrus 3, 9).

Im Gericht des Großen, Weißen Throns werden Milliarden von Atheisten, Sündern und Heiden endlich aus den Leiden der Vergangenheit lernen und sie werden die Gelegenheit erhalten, wirklich zu bereuen, das Evangelium zu glauben und letztlich das Reich Gottes zu ererben.

 

Der zweite Tod

Doch wie steht es mit denen, die ihr Gewissen verschlossen haben und sich nicht von ihrem Eigenwillen, der Rebellion, dem Hass und der Sünde trennen wollen?  Diejenigen, die Gottes Wahrheit kannten, aber dennoch willentlich und bewusst seine Vergebung und Liebe ablehnen, werden in einem feurigen Pfuhl verbrannt: „Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl.  Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl“ (Offenbarung 20, 14-15).

Hier finden wir den zweiten Tod – die ewige Todesstrafe, aus der es keine Auferstehung gibt.  Diejenigen, die ihren Sinn verschlossen haben und niemals bereuen oder sich Jesus Christus unterordnen wollen, werden vollständig verbrannt werden.  Sie leiden die Qual, ihr endgültiges Schicksal zu erkennen, bevor sie letztlich hingerichtet werden.  Doch ein liebevoller Gott wird sie von ihrem Leiden für alle Ewigkeit erlösen.

Dann wird die gesamte Erde durch Feuer gereinigt! „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein.  Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen“ (2. Petrus 3, 10-11).

Nachdem die Erde durch dieses Gehenna-Feuer, den feurigen Pfuhl, gereinigt worden sein wird, wird jeder Mensch entweder ein verherrlichtes Mitglied der Familie Gottes sein (wie es in 1. Korinther 15, dem „Auferstehungskapitel“, beschrieben ist) – oder sie werden für alle Ewigkeit tot sein, verbrannt im feurigen Pfuhl.  Der Teufel und seine Engel hingegen werden, da sie unsterbliche Geistwesen sind, für immer Qualen erleiden.  Das ist deren Schicksal, nicht das der Menschen!

Gott ist ein Gott absoluter Gerechtigkeit und absoluter Liebe.  Er wird jedem eine Gelegenheit zur Errettung geben, zu seiner Zeit und auf seine Weise.  Der Teufel hat die ganze Welt verführt und die große Mehrheit der Menschen auf der Erde von heute verblendet.  Doch Gott hat einen Heilsplan, sogar für die bösen Sünder von Sodom.  Sie werden eine äußerst schmerzhafte Lektion gelernt haben und im zukünftigen Gericht des Großen, Weißen Throns ihre Chance erhalten.  Und diejenigen, die unschuldige Opfer von Ungerechtigkeit und Völkermord wurden, werden geheilt, wiederhergestellt und gesegnet werden mit ihrer ersten Gelegenheit zum Heil!

Die Menschen, die in diesem Zeitalter berufen, auserwählt und glaubenstreu sind, werden mit Christus in seinem Reich regieren.  Sie werden mithelfen beim Lehren, Dienen und Regieren über die Erde unter Christus für 1000 Jahre.  Nach diesem „Millennium“ kommt die Auferstehung zum Gericht.  Dann wird letztlich das eigentliche Höllenfeuer – der feurige Pfuhl – die unverbesserlich Bösen verzehren.

Bis dahin sollten wir die Warnung des Apostels Petrus beachten: „Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen“ (2. Petrus 3, 11-12).

Ja, wir müssen geistlich wachsam und treu sein, im Ausblick auf eine wundervolle Zukunft, eine von Hoffnung erfüllte Zukunft, von der Sie in unseren Publikationen lesen können.  Petrus schrieb weiter: „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.  Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet“ (2. Petrus 3, 13-14).  Tatsächlich können wir uns mit dem Apostel Petrus freuen, dass es durch unseren Erlöser Jesus Christus eine Hoffnung für uns alle gibt.