Vor fast 2000 Jahren sprach Jesus in einem Gleichnis von zehn Jungfrauen (Matthäus 25, 1-13). Für viele ist dies eine nette Geschichte über Lampen, Öl und Hochzeitsvorbereitungen. Doch das Gleichnis ist in Wirklichkeit eineWarnung im Bezug auf die Zustände am Ende dieses Zeitalters. Zielgruppe dieser Warnung ist die Generation, die Jesu Christi Rückkehr erleben wird! Das Gleichnis steht in Verbindung mit Prophezeiungen über die letzten Tage, die jetzt schon begonnen haben (vgl. Matthäus Kapitel 24 und 25).
Aber was hat dieses Gleichnis mit uns zu tun? Oft wird angenommen, dass Christus in Gleichnissen sprach, um die Bedeutung seiner Lehren klar zu machen. Doch die Schrift sagt das genaue Gegenteil (vgl. Matthäus 13, 10-17). Die Bibel lässt erkennen, dass Gott ein richtiges Verständnis seiner Schrift vor der Welt verborgen hat und diese wichtigen Informationen nur durch seinen Geist denen offenbart, die er beruft (1. Korinther 2, 7-16). Diejenigen, die bereit sind, sich durch den Geist Gottes leiten zu lassen, werden die wahre Bedeutung der Schrift erforschen und verstehen. Was können wir also aus dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen lernen? Welche wichtigen Lektionen, die für uns heute von Bedeutung sind, können wir diesem Gleichnis entnehmen?
Die zehn Jungfrauen
Zunächst müssen wir bedenken: Wer sind die zehn Jungfrauen? Das Gleichnis berichtet von zehn Jungfrauen, die hinausgehen, um dem Bräutigam (Jesus Christus) entgegenzugehen. Die zehn Jungfrauen wurden beschrieben als "die erwartende christliche Gemeinschaft" (siehe The Expositor's Bible Commentary). Viele, die sich heute Christen nennen, erwarten die Rückkehr des Messias. Doch das Gleichnis gibt – wie auch viele andere Schriftstellen – zu erkennen, dass viele bekennende Christen, die Christi Rückkehr erwarten, ihren erhofften Lohn nicht erhalten werden (Matthäus 7, 21-23), weil sie die wichtigen Lektionen aus diesem Gleichnis nicht gelernt haben. Sie werden dann schockiert und überrascht sein, aber so sagt es die Bibel eindeutig.
Uns wird gesagt, dass fünf dieser Jungfrauen klug waren und fünf von ihnen töricht. Was bedeutet es also, klug oder töricht zu sein? Wie definiert die Bibel diese Begriffe? Und zu welcher Kategorie gehören wir? Jesus erklärt, dass die Klugen diejenigen sind, die seine Lehren nicht nur hören, sondern auch tatsächlich danach handeln (Matthäus 7. 24-29). Und Jesus definiert eine törichte Person als jemanden, der das Wort Gottes hört, aber ihn nicht nachfolgt! Toren ersinnen allerlei Begründungen und Entschuldigungen, weshalb die Gebote und Anweisungen der Schrift für uns heute nicht mehr anwendbar sein sollen.
Das Buch der Sprüche gibt uns weitere Definitionen. Eine weise Person hat Ehrfurcht vor Gott und ist eifrig darauf bedacht, Einsicht, Weisheit und Verständnis zu suchen (Sprüche 4, 4-9; 9, 10), aber "Toren verachten Weisheit und Zucht" (Sprüche 1, 7) – sie sind nicht bereit, Anstrengungen zu unternehmen, um diese wichtigen Qualitäten heranzubilden. Eine kluge Person sucht Rat und hört auch Zurechtweisung (Sprüche 10, 8), aber Toren ignorieren Ratschläge und wehren sich gegen Zurechtweisung (Sprüche 11, 14). Ein Tor reagiert auf eine Situation mit sofortigem Wutausbruch, wo eine kluge Person Beleidigungen ignoriert und sich in Selbstbeherrschung übt (Sprüche 12, 16). Toren sehen sich immer im Recht und sind sich der Richtigkeit ihrer Meinung absolut sicher, während eine kluge Person bereit ist, auf Ratschläge zu hören (Sprüche 12, 15; 28, 26). Eine kluge Person überlegt im Voraus, wohin eine bestimmte Entscheidung oder Handlung führt und bemüht sich, Fehler zu vermeiden. Doch Toren rechnen nicht mit den Konsequenzen ihrer Handlungen und kommen so immer wieder in Schwierigkeiten (Sprüche 22, 3). Die Auswahl unserer Freunde hat ebenfalls einen Einfluss darauf, was wir werden, denn "wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Toren Geselle ist, der wird Unglück haben" (Sprüche 13, 20).
Die Lehre aus diesem Teil des Gleichnisses ist, dass wir darauf achten, wohin uns unsere Handlungen führen werden! Sind wir darauf bedacht, von Gottes Geist geleitet zu werden und seinen offenbarten Anweisungen Folge zu leisten, oder suchen wir ständig nach Ausflüchten, wie wir die Schrift umgehen können, damit wir tun können, was wir selbst wollen? Das Gleichnis gibt zu erkennen, dass bis zu 50 Prozent derjenigen, die sich für Mitglieder von Gottes Kirche halten, törichte Entscheidungen treffen könnten! Dies sollte uns eine Warnung sein, während wir uns dem Ende des Zeitalters nähern.
Öl – oder kein Öl?
Das Gleichnis besagt, dass die törichten Jungfrauen kein Öl für ihre Lampen mitnahmen, während die klugen Jungfrauen einen Extravorrat mitnahmen, als sie auf die Rückkehr des Bräutigams warteten. Kommentatoren bieten verschiedene Ideen an, was das Öl symbolisieren könnte (zum Beispiel Gnade oder gute Werke), doch die Bibel lässt erkennen, dass Öl symbolisch für Gottes Geist steht. Als Saul und David zu Königen von Israel erwählt wurden,salbte Samuel sie mit Öl und "der Geist des HERRN" geriet über sie (1. Samuel 10, 1-6; 16, 13). Die Bibel sagt eindeutig, dass wir, wenn wir im Reich Gottes sein wollen, Früchte hervorbringen müssen (Matthäus 3, 8; Johannes 15, 1-8). Galater 5, 22-26 gibt eine Aufzählung von Früchten des Geistes, von denen Gott möchte, dass wir sie aufweisen. Darunter sind Liebe [ein aktives Interesse am Wohlergehen anderer], Freude, Friede, Geduld, Treue und Selbstkontrolle (Lutherbibel 1975). Gottes Geist ist friedfertig und lässt sich etwas sagen (Jakobus 3, 17). Andere, hervorstechende Früchte des Geistes Gottes beinhalten eine Kraft, die aus der Überzeugung erwächst und eine besonnene Einstellung (2. Timotheus 1, 7). Wer diese Eigenschaften nicht besitzt, wird schnell ungeduldig, hört nicht auf Ratschläge anderer, konzentriert sich auf sich selbst, wird leichter den Glauben verleugnen und Überzeugungen kompromittieren und schließlich nicht mehr wahr von falsch unterscheiden können. Solche Personen lassen zu, dass ihr Ölvorrat [Gottes Geist] zur Neige geht und schließlich verbraucht ist.
Gottes Geist ist eine dynamische Komponente – sie steigt und fällt in unserem Leben, abhängig davon, wie wir damit umgehen und den Geist gebrauchen. Deshalb hat Paulus Timotheus ermahnt, "die Gabe Gottes anzufachen" (2. Timotheus 1, 6; Schlachter-Übersetzung). Und wir sind auch gewarnt: "Den Geist dämpft nicht" (1. Thessalonicher 5, 19). Wir fachen Gottes Geist an durch regelmäßiges Gebet, Bibelstudium, Fasten und durch ein Bestreben, die Früchte dieses Geistes auszuüben – in einer liebevollen und geduldigen Weise zu handeln, auch wenn unsere normale Reaktion wäre, über die Stränge zu schlagen! Das bedeutet es, vom Geist Gottes geleitet zu sein (Römer 8, 14). Wenn wir von Gottes Geist geleitet werden, sind wir Kinder Gottes und Miterben Christi (Römer 8, 14-17). Gott gibt seinen Geist denen, die ihm gehorsam sind (Apostelgeschichte 5, 32). Ohne Gottes Geist sind wir keine wirklichen Christen (Römer 8, 9). Wenn wir unseren Ölvorrat zur Neige gehen lassen, werden die Früchte des Geistes Gottes in unserem Leben nicht mehr bemerkbar sein und wir werden nicht bereit sein, Christus zu begegnen, wenn er kommt. Dann werden wir auf törichte Weise unsere Gelegenheit verpasst haben, als Erstlingsfrüchte an der ersten Auferstehung Teil zu haben! Dies ist eine weitere, wichtige Lektion, die wir aus dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen lernen können. Wann war das letzte Mal, dass Sie Ihren Ölstand nachgeprüft haben?
Eine vielsagende Verzögerung
Einer der bedeutendsten Aspekte des Gleichnisses ist das, was geschah, als der Bräutigam seine Ankunft verzögerte. Zu allen Zeiten haben immer wieder einige versucht, vorherzusagen, wann Christus zurückkehren würde. Die Jünger dachten zu Anfang, dass er zu ihren Lebzeiten zurückkäme (Lukas 19, 11), doch die Bibel lässt erkennen, dass es eine lange Verzögerung geben würde (Matthäus 24, 48; 25, 5; 14, 19). Was wir während dieser Verzögerung tun, zeigt viel über unsere Überzeugung und Tiefe unserer Bekehrung. Die meisten Menschen sind von Enthusiasmus erfüllt, wenn sie zum ersten Mal die Wahrheit lernen, doch dieser Enthusiasmus lässt oft nach. Jesus warnte, dass manche anfangen würden, die Gebote zu ignorieren und zu brechen und in ihre ichbezogenen, weltlichen Wege zurückfallen würden (Matthäus 24, 45-51). Er warnte auch, dass manche aufgrund von Prüfungen und Verfolgung straucheln und den Glauben verlieren würden, und dass andere vom Kurs abkommen würden, weil sie Reichtum und kurzlebigen, weltlichen Vergnügungen nachjagen (Matthäus 13, 18-23). Es ist ernüchternd, im Gleichnis von den zehn Jungfrauen zu erkennen, dass alle einschliefen, während sie auf Christi Rückkehr warteten!
Die neuere Geschichte der Kirche Gottes ist ebenfalls lehrreich. Schriften und Lehren der Kirche veranlassten in der Vergangenheit viele zu der Schlussfolgerung, dass Christus in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zurückkommen könnte. Als dies nicht geschah, begannen manche, sich abzuspalten und eigene religiöse Tätigkeiten zu entwickeln. Herr Armstrong meinte, dass Christus zu seinen Lebzeiten zurückkehren könnte. Als er gestorben und Christus noch nicht zurückgekehrt war, fingen mache an, sich zu fragen, ob Herr Armstrong sich auch in vielen anderen Dingen geirrt haben könnte. Die darauf folgenden Diskussionen und Änderungen im Bezug auf die Lehren führten zu Spaltungen und weiterer Zersplitterung. Heute haben viele die klaren Gebote und Anweisungen der Bibel verworfen und glauben nun, dass es nur notwendig ist, "den Herrn zu lieben und an Jesus zu glauben." Vieles davon ist geschehen, weil Jesus Christus nicht zu dem Zeitpunkt zurückgekommen ist, als viele erwartet haben, dass er es tun würde. Unsere Herausforderung und eine weitere Lektion des Gleichnisses ist es, an der Wahrheit und unserer Überzeugung festzuhalten – und weiterhin das Werk zu tun, wie Jesus uns geboten hat – bis er zurückkehrt! Die Bibel sagt, dass wenn wir einmal unseren Entschluss zur Nachfolge Jesu gefasst haben, und wir dann zurückblicken auf das, was sonst hätte sein können, oder das, was wir verpasst haben könnten, wir nicht geeignet sind für das Reich Gottes (Lukas 9, 62). Sind wir wach und auf das Ziel seines Reiches konzentriert? Oder sind wir eingeschlafen? Hängen wir nostalgischen Gedanken nach, was wir aufgegeben haben? Dieses Gleichnis sollte ein Weckruf für uns sein!
Der mitternächtliche Aufruf
Das Gleichnis lässt darauf schließen, dass die schlafenden Jungfrauen alle überrascht wurden, als der Bräutigam um Mitternacht eintraf. Wie bezieht sich das auf Sie und Ihre Situation? Erkennen Sie die Bedeutung der Zeiten, in denen wir leben? Sind Sie sich spezifischer Prophezeiungen bewusst, die nun fast täglich vor Ihren Augen ihre Erfüllung finden? Oder wurden Sie von denen eingeschläfert, die sagen, dass alle Prophezeiungen in Jesus ihre Erfüllung gefunden hätten und dass alttestamentliche Prophezeiungen für den Glauben neutestamentlicher Christen nicht relevant seien?
Erkennen Sie, wo heute das Werk Gottes getan wird? Wer lehrt wirklich nach der Schrift (Jesaja 8, 20), und wer verwässert die Wahrheit und verändert die Lehren? Wer predigt das wahre Evangelium, das auch Jesus und die Apostel predigten (Markus 1, 14-15; Lutherbibel 1912), und wer predigt ein anderes Evangelium (Galater 1, 6-9)? Wer warnt die Welt im Bezug auf die prophetische Bedeutung heutiger Ereignisse wie Christus es tat (Matthäus 24; Markus 13; Lukas 21), und wer predigt in Christi Namen (Matthäus 24, 5) einen anderen Jesus (2. Korinther 11, 1-4)? Können Sie die Wölfe identifizieren, die die Herde Gottes spalten und vernichten wollen? Können Sie unterscheiden, wer eine laodizäische Einstellung in sich trägt? Wir müssen fähig sein, den mitternächtlichen Ruf zu erkennen, wenn wir ihn hören, weil Gottes Diener aktiv an der Verbreitung dieses Rufs beteiligt sein werden (vgl. Jesaja 58, 1; Hesekiel Kapitel 2, 3 und 33). Doch Satan wird ebenso dafür sorgen, dass seine falschen und verführten Diener am Ende dieses Zeitalters aktiv sind – und sie werden viele verführen, die zu schlafen begonnen haben, wie die zehn Jungfrauen! Wir können es uns nicht leisten, in dieser bedeutsamen Zeit der Weltgeschichte einzuschlafen (vgl. 1. Thessalonicher 5, 1-6).
Die Lampen
Die Lampen der zehn Jungfrauen illustrieren eine weitere, wichtige Lektion. Die Lampen der klugen Jungfrauen, die einen Ölvorrat mitbrachten, brannten hell. Gefüllt mit Öl war es diesen Lampen möglich, ein Licht in der Welt zu sein und somit Christi Erwartung an seine erwählten Jünger zu erfüllen (Matthäus 5, 13-16). Wenn wir Gottes Geist nähren, werden andere in unserem Leben die Früchte der Liebe, des Gehorsams, des Glaubens und guter Werke sehen. Bedauerlicherweise gingen die Lampen der törichten Jungfrauen aus, weil ihnen das Öl ausging. Wenn wir anfangen, die Wahrheit Gottes zu kompromittieren und seine Gebote und Anweisungen zu ignorieren oder zu brechen, dann beginnen wir, Gottes Geist zu verlieren. Die Früchte des Geistes Gottes werden verschwinden und durch ichbezogene Gedanken und Handlungen ausgetauscht, die oft nichtig und unschön sind (Galater 5, 19-21). Sexuelle Sünden, Streitereien, Abweichungen vom Glauben und Spaltungen werden aufkommen und die Einheit in den Gemeinden und Familien verschwindet (1. Korinther 1, 10-17). Personen, die ihre Lampen in einen solchen Zustand kommen lassen, werden an der Hochzeit nicht teilnehmen und ihre Berufung zu Erstlingen in Gottes Reich nicht erfüllen. Dies ist eine ernste Warnung! Wie ist der Zustand Ihrer Lampe? Brennt sie hell, oder ist sie am Ausgehen? Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie andere Menschen, was diese sehen. Bitten Sie Gott, Ihnen den Zustand Ihrer Lampe zu zeigen, und seien Sie gewillt, seine Antwort zu hören.
Ausleihen nicht möglich – muss gekauft werden
Eine besonders ernüchternde Lektion des Gleichnisses ist, dass wir, egal wie viel Glauben, Mut, Charakter, Überzeugung, Bereitschaft, gute Werke oder Bekehrung wir erreichen, diese weder verleihen, noch teilen, geben oder selbst von anderen ausleihen können! Diese sind so personenbezogene Qualitäten, dass sie Teil des geistlichen Gebäudes sind, das jeder Einzelne von uns in Zusammenarbeit mit Gott heranbildet (1. Korinther 3, 5-17). Doch die Schrift offenbart auch, dass das, was wir heranbilden, eingehend getestet werden wird. Wenn es diesen Test besteht, werden wir unseren Lohn empfangen, aber wenn es versagt, werden wir den Lohn verlieren. Es ist also sehr wichtig, wie wir bauen – und mit welchen Materialien. Wir müssen sorgfältig bauen und unsere Glaubensüberzeugungen weise heraussuchen!
In dieser Hinsicht muss sich jeder von uns ein paar sehr persönliche Fragen stellen: Habe ich die Wahrheit gefunden, und wurde mein Sinn geöffnet, damit ich sie verstehen kann? Dies ist eine besondere Gelegenheit, die nur wenigen heute zuteil wird (Matthäus 13, 10-17; Johannes 6, 44.65). Haben Sie in diese "kostbare Perle" genug investiert – von Ihrem Herzen, Verstand und Ihrer Energie (Matthäus 13, 44-46), oder haben Sie "juckende Ohren," die lieber "neue Lehren" und Geschichten hören wollen (2. Timotheus 4, 3-4)? Haben Sie sich sorgfältig bewiesen, woran Sie glauben, oder folgen Sie Ihrem Gefühl und hören auf die neueste Lehrmeinung eines selbsternannten Propheten oder Lehrers, der gerade aufkreuzt (1. Thessalonicher 5, 21)? Trachten Sie zuerst nach dem Reich Gottes, oder sind Ihnen andere Prioritäten wichtiger für Ihr Leben (Matthäus 6, 33)? Bemühen Sie sich, Gott näher zu kommen, solange er sich finden lässt, oder schieben Sie die wichtigsten Entscheidungen Ihres Lebens auf einen späteren Zeitpunkt (Jesaja 55, 6-9)? Warten Sie voller Spannung auf die Rückkehr Christi und bereiten Sie sich aktiv darauf vor, oder hoffen Sie, noch ein bisschen länger Zeit zu haben, damit Sie ein paar vergängliche Vergnügungen dieser Welt genießen können? Jesus sagte, dass unser Herz dort ist, wo unser Schatz liegt, worin wir also unser Geld, unsere Zeit und unsere Energie investieren (Matthäus 6, 19-21). Wir können vielleicht andere täuschen, aber Gott täuschen wir nicht. Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen macht klar, dass wir es nicht in Gottes Reich schaffen aufgrund der Anstrengungen eines anderen Christen. Diese Investitionen und Anstrengungen müssen wir selbst tätigen!
Bereit, oder nicht?
Die letzte Lektion des Gleichnisses hat damit zu tun, wie bereit wir bei der tatsächlichen Rückkehr Christi sein werden. Diejenigen, die dann bereit sind, werden zur Hochzeit eingeladen. Wer nicht bereit ist, wird draußen bleiben, obwohl diese auch gehofft hatten, daran teilnehmen zu können! Wie bereiten wir uns auf die Rückkehr Christi vor? Die Bibel sagt im Hinblick auf die Hochzeit des Lammes, die Braut habe "sich bereitet" (Offenbarung 19, 7-9). Sie ist in ihrem Verständnis der Wahrheit gewachsen und hat gelernt, nach jedem Wort Gottes zu leben. Sie hat einen starken, christlichen Charakter herangebildet, in Prüfungen überwunden und hat im Glauben ausgeharrt bis ans Ende. Sie war bereit, als der Bräutigam kam. Diejenigen, die diesem Beispiel folgen, werden zum Hochzeitsmahl eingeladen, und danach wird die Türe geschlossen.
Andere, die sich auch auf die Rückkehr Christi gefreut haben und sich gewünscht haben, auch an der Hochzeit teilzuhaben, – die aber unvorbereitet angetroffen wurden –, sind deswegen nicht unbedingt schlechten Menschen. Sie haben vielleicht einfach nur getan, was sie für richtig gehalten haben, einschließlich "guter Werke" (Matthäus 7, 21-23), aber haben nur nicht getan, was sie nach Jesu Christi Anweisungen hätten tun sollen! Gott hat zum Beispiel geboten: "Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten" (2. Mose 20, 8; rev. Elberfelder Übersetzung). Jesus und die Apostel hielten den Sabbat (Lukas 4, 16; Apostelgeschichte 17, 2), und er wird im Reich Gottes gehalten werden (Jesaja 66, 23). Dennoch wird den Menschen heute erzählt, dass Gott es akzeptiert, wenn wir irgend einen Tag als Tag der Anbetung einhalten – aber das entspricht nicht dem Vorbild, das Jesus uns gab! Zu denen, die darauf bestehen, Dinge nach ihren eigenen Vorstellungen zu tun, sagte Jesus: "Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr, die ihr die Gesetzlosigkeit tut" (Matthäus 7, 23; vgl. Interlinear-Übersetzung). Sie werden nicht zur Hochzeit eingeladen sein, weil sie nicht bereit sein werden, wenn der Bräutigam ankommt. Die Tür zum Hochzeitsmahl wird verschlossen sein, und sie werden draußen stehen und flehentlich um Einlass bitten! Die Frage, die wir uns alle stellen müssen, ist: "Wo werden wir sein, wenn die Türe zu ist? Werden wir drinnen mit Jesus Christus sitzen, oder draußen – desillusioniert und enttäuscht (Matthäus 24, 51)?
Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen enthält bedeutsame Lektionen, die außerordentlich relevant für diejenigen sind, die am Ende dieses Zeitalters leben, und auf die sie zugeschnitten sind. Gott inspirierte diese Warnungen zu unserem Wohl, weil er uns liebt und will, dass wir unter seinen Erstlingsfrüchten im kommenden Reich Gottes sind. Wir müssen auf diese Warnungen hören und die Lektionen dieses Gleichnisses lernen, damit wir den unglaublichen Lohn nicht versäumen!
GZJ, Mrz 2002
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Englischer Titel: The Parable of the Ten Virgins
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