Welche Bedeutung haben die zunehmenden Probleme, mit denen unsere Schulen und unsere Kinder zu kämpfen haben?
In den vergangenen 30 bis 40 Jahren haben sich die Schulen in Amerika und anderen Ländern der westlichen Welt auf dramatische Weise verändert. Aus vielen Klassenzimmern sind Ordnung und Disziplin verschwunden und es findet praktisch kein Lernerfolg mehr statt. Im britischen Fernsehen waren kürzlich Bilder zu sehen, die eine Austauschlehrerin heimlich aufgenommen hatte. Darin war zu sehen, wie die Schüler zu spät zum Unterricht kamen und absichtlich andere Schüler unterbrachen und störten. Die meisten Schüler wirkten uninteressiert und waren nicht gewillt, die gestellten Aufgaben zu erledigen. Manche äußerten obszöne Beleidigungen und Drohungen gegenüber der Lehrerin, griffen andere Schüler körperlich oder verbal an und verließen das Klassenzimmer, als der Lehrer sie darauf ansprach und dafür zurechtwies. Nach ihrem ersten Arbeitstag (nach einer 30-jährigen Arbeitspause) ging diese Lehrerin nach Hause und "weinte bitterlich". Sie fragte sich: "Ist das aus der Schulerziehung geworden?" (The Daily Telegraph, 27. April 2005).
Ein anderer Artikel beschrieb ein Ehepaar aus Neuseeland, das nach Großbritannien kam, um dort zu unterrichten, das dann aber nach weniger als zwei Monaten Schuldienst wieder das Land verließ. Die Ehefrau schrieb: "Innerhalb von sechs Wochen wurde ich öfter angegriffen und angefeindet, als ich in 25 Jahren in meiner Heimat erlebt hatte... [Die Schüler] zeigten keinerlei Respekt gegenüber Autorität, keinen Respekt gegenüber Erwachsenen... Vernunft, Freundlichkeit und Höflichkeit wären bei diesen unverschämten, arroganten Kindern reine Zeitverschwendung... Die Mädchen interessierten sich ausschließlich für ihr Aussehen... und Sex und Schwangerschaften kamen häufig vor... Die Jungs sprachen nur über Fußball und Sex. Nur wenige hatten überhaupt ein wenig Ehrgeiz; die meisten waren völlig gefühlskalt" (The Daily Telegraph, 12. Juni 2005). Ähnliche Berichte chaotischer Zustände im Klassenzimmer und desinteressierter Schüler erscheinen regelmäßig in der Presse.
In den vergangenen Jahren konnte man beobachten, wie Spielplätze sich in Schlachtfelder verwandelten, weil frustrierte Jugendliche systematisch auf Lehrer und Mitschüler schossen. Auf vielen Pausenhöfen gehört Drogenhandel zum Alltag und aggressive Jugendliche – Jungs und Mädchen gleichermaßen – schüchtern andere Kinder ein, wie es ihnen gefällt. Täglich nimmt eine zunehmende Anzahl von Kindern Messer und Schusswaffen mit in die Schule – um sich zu schützen. In einigen Schulen patrouillieren bereits uniformierte Polizeibeamte, um die Ordnung aufrecht zu erhalten – und um die Kinder vor anderen Kindern zu schützen. Zwölfjährige Mädchen stolzieren wie kleine Strichmädchen in knapper Kleidung und mit Tätowierungen und Nasenringen umher, während Jungs mit zu Stacheln frisierten Haaren und sackförmigen Jeans umherziehen, die beinahe herunterzurutschen drohen. In ihrer auf bizarre Weise "coolen" Kleidung sehen viele Kinder so aus, als wären sie gerade von einem anderen Planeten gelandet!
Was passiert mit den Schulen in unserer modernen, westlichen Welt? Warum sind Disziplin, Ordnung und Respekt aus einer zunehmenden Anzahl von Klassenzimmern verschwunden? Warum schießen sexuell übertragbare Krankheiten unter Jugendlichen wieder in die Höhe? Und warum wird Selbstmord zu einer der häufigsten Todesursachen unter Jugendlichen? Obwohl viele Eltern und Erzieher diese ernüchternden Entwicklungen beklagen, verstehen nur wenige die wahren Ursachen der Probleme, die in den Schulen von heute bereits unübersehbar sind.
Und noch weniger Menschen erfassen die wahre Bedeutung dieser dramatischen Veränderungen, die wir bei den Jugendlichen von heute beobachten können. Doch die Bibel und die Geschichte liefern uns wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die gegenwärtigen Zustände – und alleine die Bibel offenbart, wohin diese Veränderungen unsere Kinder und unsere Gesellschaft führen werden. Chaotische Zustände im Klassenzimmer und respektlose Schüler sind Symptome einer Entwicklung, die in ihrer Wucht und Steigerung die Welt in naher Zukunft überraschen und schockieren wird!
Die Bildungskrise
Die heutigen Schulen sind ein ernüchterndes Fallbeispiel dafür, was mit unserer modernen Kultur schief gelaufen ist. Die Vereinigten Staaten von Amerika geben mehr Geld für Bildung aus (über 350 Milliarden Dollar pro Jahr) als jedes andere Land der Welt – dennoch finden sich ihre Schüler in Vergleichstests immer auf den untersten Rängen in Mathematik, den Wissenschaften und in Erdkunde. Viele Schüler verlassen das öffentliche Schulsystem nach zwölf Jahren als funktionale Analphabeten – sie können nicht richtig lesen oder buchstabieren und sind unfähig, einfache Probleme zu lösen. Dies hat zu einer "Verdummung" des Bildungswesens und der Gesellschaft geführt (America in Crisis [Amerika in der Krise], Bohannon, Seite 20). Weshalb geschieht dies in einer der wohlhabendsten Nationen der Erde? Warum lernen viele Kinder nichts Vernünftiges mehr in unseren heutigen Schulen? Warum finden Kinder von heute fast alles an der Schule langweilig? Wie ist diese Krise im modernen Bildungswesen entstanden?
Früher war es einmal so, dass Schulen die moralischen und intellektuellen Werte unterstützten und bestärkten, die von Kirchen befürwortet und von den Eltern zu Hause gelehrt wurden. Doch in den vergangenen Jahrzehnten sind Schulen und Erzieher dazu übergegangen, eine führende Rolle dabei einzunehmen, gerade diese traditionellen, biblisch begründeten Ideen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen anzugreifen. Kürzlich wurde ein Elternteil im US-Bundesstaat Massachusetts vor Gericht gebracht, weil er die Bestrebungen der Schule kritisierte, die befürwortete, dass schon Kindern im Kindergarten Ideen von Homosexualität und gleichgeschlechtlicher Ehe nahe gebracht werden sollten! Vor zwanzig oder dreißig Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen. Doch die Schulen von heute behaupten, es sei ihr gutes Recht, Kinder solchen Ideen auszusetzen. Wie kam dieser dramatische Wandel zustande? Warum wird Kindern beigebracht, wie man "sicheren Sex" haben kann, während sie unfähig bleiben, einfache Mathematikaufgaben zu lösen? Weshalb sind die Klassenzimmer zu einem Forum geworden, in dem alternative Lebensstile und abwegige Ideen befürwortet werden?
Beeinflussende Faktoren
Wenn Kinder sich in der Klasse auffällig benehmen, keine Motivation haben und unfähig sind, etwas zu lernen, fällt die Schuld oft direkt auf die Eltern zurück. Während viele Eltern sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich der Weitergabe solider Werte an ihre Kinder widmen, gibt es auch Eltern, die ihre Rolle als Eltern nicht begreifen und nicht erfüllen. Viele schieben die Verantwortung an die Schule, an Verwandte oder an Sozialarbeiter ab. Viele Kinder wachsen heutzutage bei Alleinerziehenden auf, wo Disziplin selten ausgeübt wird und wo Respekt gegenüber Autorität nie gelehrt wird. Mit der explosiven Zunahme von Schwangerschaften unter Teenagern sehen wir zudem ein Phänomen, dass plötzlich Kinder von Kindern erzogen werden. Die Unsicherheit, die durch allgegenwärtige Scheidungen hervorgerufen wird, elterlicher Drogen- und Alkoholmissbrauch, die endlose Reihe wechselnder Partnerschaften und der ständige Gebrauch von Fäkalsprache durch gewalttätige und misshandelnde Erwachsene – all dies belastet die Kinder, führt zu Störungen in der geistigen Entwicklung, zu Verhaltensstörungen und behindert den Lernprozess.
Wenn beide Elternteile an einem Arbeitsplatz arbeiten, werden die Kinder kaum überwacht. Fernsehen und Computerspiele werden als Babysitter verwendet und die Kinder gewöhnen sich daran, ständig unterhalten und stimuliert zu werden. So lernen sie nicht, Gefallen am eigenen Lesen und kreativen Denken zu finden. Die sekundenschnelle Szenenfolge im Fernsehen und in Videofilmen fördert eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, die die Kinder stark darin beeinträchtigt, sich lange genug zu konzentrieren, um im Klassenzimmer effektiv lernen zu können. Akademischer Unterricht wirkt langweilig auf Kinder, die es gewöhnt sind, unterhalten zu werden und die nicht gelernt haben, selbst zu denken. Es ist unwahrscheinlich, dass Eltern, die selbst Stunden damit verbringen, Sport, Seifenopern und bizarre Charaktere in Talkshows anzusehen, ihre Kinder so erziehen werden, dass sie einen Ehrgeiz entwickeln, um akademische Leistungen und hervorragende Ergebnisse zu erzielen.
Viele Kinder sind unfähig, in der Schule zu lernen, weil sie die Fähigkeiten nicht entwickelt haben, die Voraussetzung für effektives Lernen sind – Selbstdisziplin, um ruhig sitzen bleiben zu können, Respekt für ältere Menschen, die sie lehren, die Fähigkeit, Anweisungen zu folgen und eine Aufgabe zu Ende bringen zu können, und die Fähigkeit, sich lange genug zu konzentrieren, damit der Lernprozess einsetzen kann. Viele Eltern haben darin versagt, ihren Kindern diese grundlegenden Werte und Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben. Somit haben sie zum Chaos in heutigen Klassenzimmern beigetragen.
Die populäre Kultur hat ebenfalls zur Krise im Bildungswesen beigetragen. Moderne Massenmedien üben einen mächtigen und negativen Einfluss auf Kinder von heute aus. Fernsehserien, die Texte von Rapmusik und der Inhalt von Groschenromanen attackieren die traditionellen jüdisch-christlichen Werte wie Anstand, Ehrlichkeit, Treue, Keuschheit, Schönheit, Mitgefühl, Selbstaufopferung und harte Arbeit, und machen sie lächerlich. Stattdessen werden die Kinder einem konstanten Sperrfeuer wütender, vulgärer und obszöner Liedertexte ausgesetzt, während Filme und Fernsehen Gewalt verherrlichen, sofortige Befriedigung von Bedürfnissen befürworten und Scheidung und außerehelicher Sex ständig als normal und aufregend dargestellt wird! Wenn die Köpfe der jungen Menschen so zugemüllt werden, bleibt wenig Raum für akademisches Lernen. Leider sehen sich Eltern, die ihre Kinder mit festen, auf der Bibel begründeten Werten ausstatten wollen, einem feindlichen Umfeld gegenüber, das von unserer weltlich geprägten Kultur erzeugt wird und das einfach nicht mit der Entwicklung jüdisch-christlicher Werte vereinbar ist.
Auch die Regierungen und Kirchen haben zur Krise im Bildungswesen und zum moralischen Chaos, das viele Schulen und Klassenzimmer durchzieht, beigetragen. Historiker haben erkannt, dass die Gerichtsentscheidungen in den USA, mit denen die Zehn Gebote von öffentlichen Plätzen verbannt wurden, sowie "Gerichtsbeschlüsse zur Abschaffung von Gebet, Weihebildern und jeglicher Zurschaustellung religiöser Symbole wesentlich dazu beigetragen haben, die Gesellschaft moralisch zusammenbrechen zu lassen" (When Nations Die [Wenn Nationen sterben], Black, Seite 87). Auf der einen Seite Gewaltdarstellungen und sexuell freizügige Unterhaltung unter dem Deckmantel der Redefreiheit zuzulassen, Diskussionen über Hexerei und Homosexualität im Klassenzimmer zu erlauben und auf der anderen Seite zu behaupten, dass es eine illegale Indoktrination sei, in der Schule über Gott und über religiöse Werte zu sprechen – das ist ein großer Trugschluss unserer Zeit! Gerichtsbeschlüsse, die Abtreibung – den Mord an ungeborenen Kindern – legalisieren, tragen nicht gerade dazu bei, dass man Respekt vor menschlichem Leben lernt. Kirchen, die Ehebruch, gleichgeschlechtliche "Ehen" und die Weihe Homosexueller zu Priestern gutheißen – alles, was die Bibel klar als Sünde bezeichnet – tragen weiter zur Erosion grundlegender moralischer Werte in der heutigen Jugend und Gesellschaft bei. Es ist erstaunlich, wie liberale Erzieher, Politiker und Theologen zögern, eine Verbindung zwischen diesen Gesetzen und Trends einerseits und der Krise in den Klassenzimmern herzustellen. Diese Art isoliertes, episodisches Denken – die Unfähigkeit, Ursache und Wirkung zu erkennen – ist tatsächlich ein Symptom geistiger Zurückgebliebenheit und ein Hinweis auf eine kranke Gesellschaft (siehe Jesaja 1, 2-6).
Lehrer und Erzieher, die von fehlgeleiteten Ideen beeinflusst waren, haben die Krise des heutigen Schulwesens noch geschürt. Wohlmeinende Personen haben auf Fälle von Kindesmissbrauch überreagiert und fast jegliche Art von Disziplin verbannt. Anstatt klare Richtlinien zu bestimmen und Disziplin mit Weisheit einzusetzen, versuchen liberale Erzieher, mit aufsässigen Kindern zu argumentieren und zu verhandeln, was nur weiter zum Chaos im Klassenzimmer beiträgt. Heutige Schüler fordern ihre Rechte ein und drohen mit einer Klage, wenn sie zurechtgewiesen oder von der Schule verwiesen werden. Selbst die Eltern drohen noch den Lehrern, wenn diese die Kinder zurechtweisen wollen. Da überrascht es nicht, dass viele Lehrer tätliche Angriffe nicht mehr anzeigen und dass die Schulverwaltung sich duckt aus Angst vor Gerichtsverfahren, während Disziplin und Ordnung sich weiter in Luft auflösen!
Seit Jahrzehnten haben sich liberale Erzieher bemüht, die Ausbreitung von geschlechtlich übertragbaren Krankheiten und von Schwangerschaften unter Jugendlichen einzudämmen, indem sie mit den Kindern diskutierten. Ergebnis waren ein immer mehr ins Detail gehender Aufklärungsunterricht in immer niedrigeren Klassenstufen, kostenlose Verhütungsmittel und anonyme Beratungen zur Abtreibung für die Kinder. Dennoch haben sexuelle Aktivitäten, Erkrankungen und Schwangerschaften unter Jugendlichen weiter zugenommen! Statistiken belegen, dass diese "progressiven" Methoden einfach nicht funktionieren. 13 bis 16-Jährige von sexuellen Aktivitäten abzuhalten, indem man ihnen beibringt, "wie man guten Sex hat" ist, als würde man Benzin ins Feuer gießen und sich dann über die Explosion wundern (siehe "This ist he mother of all failures" [Das ist die Mutter aller Versagen], Mary Kenny, The Times, 13. Juni 2005). Die Wissenschaftlerin Valerie Riche beobachtete: "Aufklärungsunterricht verhält sich zur Bildung wie Voodoo zur Medizin. Er beruht auf Glauben, nicht auf Fakten".
Viele Erzieher haben sich der politisch korrekten, aber doch naiven Idee des Multikulturalismus zugewandt, – der Idee, dass alle Kulturen denselben Wert haben. Doch Kulturen, die Unterdrückung, Mord, Vergewaltigung, Ritualmorde, Voodoo, Mystizismus, Ignoranz und Korruption fördern, haben nicht denselben Wert wie eine Kultur, die Ehrlichkeit, Vernunft, Freiheit, Fortschritt und einen informierten Glauben an einen echten Gott schätzt. Die Terroranschläge in London haben die britische Öffentlichkeit alarmiert, dass das "multikulturelle Großbritannien nicht funktioniert" (The Daily Telegraph, 3. August 2005). Lehrer, die behaupten, dass alle Werte relativ sind – dass es nichts Absolutes gibt und kein richtig und falsch, dass Menschen ihre eigene Wahrheit erschaffen – äußern nichts als Unsinn! Der langjährige Erzieher Vincent Ruggiero erklärte deutlich: "Wenn jungen Menschen eine bedeutungsvolle moralische Erziehung vorenthalten wird, so ist das Ergebnis ein moralisches Analphabetentum" (siehe Warning: Nonsense Is Destroying America [Warnung: Unsinn zerstört Amerika], Seite 132). Lehrer, die religiös begründete moralische Werte ins Lächerliche ziehen, ablehnen oder denen verboten wird, solche zu lehren, schaffen damit faktisch ein moralisches Vakuum, das die Schüler ohne ein solides moralisches Fundament zurücklässt, mit dessen Hilfe sie Entscheidungen für ihr Leben treffen könnten. Folge ist, dass Schüler heute keine Orientierung und keinen Sinn in ihrem Leben sehen. Schüler, denen keine Grundlagen der Geschichte vermittelt werden, werden die Fehler der Geschichte wiederholen. Junge Menschen, die keinen Sinn in ihrem Leben sehen und erleben, dass "ein Leben auf der Überholspur" sich letztlich als bedeutungsleer herausstellt, sind vermehrt selbstmordgefährdet, es sei denn, sie können erkennen, dass es auch einen besseren Weg gibt.
Gutes lehren
Die Bibel ermahnt Eltern: "Gewöhne einen Knaben an seinen Weg" (Sprüche 22, 6; vgl. 5. Mose 4, 1-9; 6, 1-9). Kindern wird geboten, ihre Eltern zu "ehren" (2. Mose 20, 12; Epheser 6, 1-4). Wenn Kindern zu Hause diese Grundlage vermittelt wird, können sie sich im Klassenzimmer benehmen und etwas lernen.
Die Bibel erklärt weiter, dass Erwachsene "Gutes lehren" sollen (Titus 2, 1-8). Sie sollen klar auf den "richtigen" Weg hinweisen (Jesaja 30, 20-21). Lehrer haben ebenfalls eine wichtige Aufgabe in der Erziehung der Kinder. Damit junge Menschen wachsen und gedeihen können, müssen Eltern und Lehrer gemeinsam klare Ziele und vernünftige Grenzen setzen. Junge Menschen müssen wissen, wo Gefahren drohen und wie sie ernsthafte Schäden vermeiden können. Kinder, denen beigebracht wird, dass alle Werte relativ sind, werden haltlos. Junge Menschen, die nie lernen, Autorität zu respektieren, finden sich irgendwann im Gefängnis wieder. Diejenigen, die freizügigen Sex als Spaß ohne Folgen betrachten, setzen sich der Gefahr von Erkrankungen aus, die Unfruchtbarkeit oder sogar den Tod nach sich ziehen können. Wirklich fürsorgliche Eltern und Lehrer setzen Grenzen und zeigen Konsequenzen auf, damit die Kinder wertvolle Lektionen lernen können. Dies sind biblische Konzepte, die auch heute noch nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben (vgl. Sprüche 13, 24; 22, 15; 23, 13-14). Disziplin ist ein wichtiger Bestandteil der Erziehung und sie muss beständig und mit Liebe angewendet werden (Sprüche 22, 10; Epheser 6, 4).
Auch Regierungen haben einen großen Einfluss auf die Bildung und Entwicklung der Kinder durch Gesetze, die bestimmen, welche Botschaften durch die Medien verbreitet werden. Der Erzieher Vincent Ruggiero sagte dazu: "Wenn wir die sozialen Probleme dieses Landes jemals lösen wollen, müssen wir den moralischen Bankrott unserer Zeit anerkennen. Dafür sind nicht nur Eltern und Lehrer verantwortlich, sondern vor allem auch die Medien. Wir müssen dafür sorgen, dass wir ein Umfeld schaffen, in dem moralisches Verhalten bei Kindern und Erwachsenen gefördert wird... Zu behaupten, dass die Zehn Gebote keinen Bezug zu einem moralischen Leben haben, widerspricht dem gesunden Menschenverstand" (Ruggiero, Seite 152). Wenn die Gesetze der Regierung mit biblischen Gesetzen im Einklang stehen, zeigen sich bald die positiven Ergebnisse in den Schulen und den Kindern!
Die Religion schließlich hat einen entscheidenden Einfluss auf das Bildungswesen – einen Einfluss, den man nicht unbeachtet lassen darf. Die Bibel enthält von Gott offenbarte Moralgesetze und Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Historiker haben verstanden, dass "Religion für ein Moralbewusstsein notwendig ist" und dass es "kein bedeutsames Beispiel in der Geschichte gibt... für eine Gesellschaft, die ohne Hilfe der Religion erfolgreich ein moralisches Leben aufrecht erhalten konnte" (The Lessons of History [Die Lektionen der Geschichte], Durant, Seiten 50-51). Die Werte der wahren biblischen Religion (dass wir nicht lügen, morden, stehlen oder Ehebruch begehen sollen usw.) sindabsolut, nicht relativ, und sie sind universell anwendbar. Die Bibel offenbart den wahren Zweck des Lebens (siehe 1. Mose 1, 26-28; Römer 8, 14-17; Offenbarung 5, 10). Wenn jungen Menschen ein Verständnis des Zwecks ihres Lebens vorenthalten wird, so sehen sie oft keinen Grund, weiterzuleben. Die Bibel offenbart, dass Gott die geschichtliche Entwicklung vorhergesagt hat und sie lenkt (Jesaja 44, 6-7). Dr. Carl Henry betont: Als die Bildungsinstitutionen "Gott als integrierenden Faktor in der Geschichte verwarfen", verloren sie damit die christliche Lebensanschauung (Twilight of a Great Civilization [Dämmerung einer großen Zivilisation], Henry, Seiten 88-89). Dieser Verlust wichtiger Erkenntnis ist der Grund, weshalb so viele Menschen heute keine Ahnung haben, warum sie existieren, warum unsere Kinder so zornig und verwirrt sind, warum wir in sozialen Problemen ertrinken und wohin wir als Gesellschaft steuern.
Die wahre Bedeutung
Das Chaos, das wir in heutigen Klassenzimmern beobachten, ist kein Geheimnis mehr. Aufsässige, gefühlskalte, egozentrische und sexuell überreizte Schüler sind das direkte Ergebnis einer Politik, die in den vergangenen 50 Jahren von liberalen Erziehern verfolgt wurde, die bestrebt waren, die traditionellen jüdisch-christlichen Werte zu diskreditieren und schließlich zu verwerfen, die einst das Fundament der westlichen Zivilisation bildeten. Diese liberalen und säkularen Bestrebungen hatten verheerende Auswirkungen und sind Ursache einer Vielzahl von sozialen Problemen, mit denen wir unsere Kultur heute konfrontiert sehen. Fehlgeleitete Erzieher haben das religiöse Fundament entfernt, auf dem Moralität basierte, und haben den traditionellen Schwerpunkt der Erziehung auf Charakterbildung und Entwicklung des Intellekts verworfen. Dadurch ist es ihnen gelungen, eine Generation von Schülern heranzuziehen, die keinerlei Moral kennt, die keinen Charakter hat, die keine Ambitionen hat, herausragende Leistungen zu erbringen, die keinen Respekt gegenüber Gesetzen und Autorität zeigt, die keinen Respekt vor Erwachsenen hat und die keine wirkliche Hoffnung für die Zukunft hegt. Während die Intellektuellen noch darüber nachgrübeln, was schief gelaufen ist, erkannte der römische Gelehrte Plinius der Ältere bereits vor fast 2000 Jahren: "Was wir mit unseren Kindern tun, werden diese mit unserer Gesellschaft tun". Liberale Erzieher haben die grundlegenden Werte der westlichen Zivilisation über Bord geworfen und eine rebellische, amoralische Generation geschaffen, die jetzt zu zerstören droht, was von der westlichen Kultur noch übrig ist! Wir haben die Warnung des römischen Philosophen Seneca vergessen, der sagte: "Die Zeit wird kommen, wenn sich unsere Nachfolger fragen, wie wir so offensichtliche Dinge nicht erkennen konnten" (Ruggiero, Seite vii). All dies hat eine ernüchternde historische und prophetische Bedeutung!
In den vergangenen Jahrzehnten haben Historiker auf die beunruhigenden Parallelen hingewiesen zwischen den Anzeichen der Dekadenz in Phasen des Niedergangs altertümlicher Reiche und den wachsenden Anzeichen der Dekadenz in unserer eigenen Kultur. Diese Anzeichen des Niedergangs beinhalten eine erhöhte Kriminalitätsrate und Gesetzlosigkeit, ein gesteigertes unmoralisches Verhalten, einen vermehrten Materialismus und einen abnehmenden Einfluss der Religion, sowie "eine übermäßige Beschäftigung mit sich selbst... das Aufkommen ‚liberaler Meinungen'... einen Verlust wirtschaftlicher Disziplin und Zurückhaltung... einen Rückgang in der Qualität und Bedeutung der Bildung... eine Schwächung grundlegender Prinzipien, die zur Größe der Nation beigetragen haben" (When Nations Die [Wenn Nationen sterben], Black, Seite xviii). Und auf Amerika bezogen schreibt Professor Black: "Amerika hat seinen Grundüberzeugungen und bürgerlichen Tugenden den Rücken zugekehrt... Wir sehen uns einem Grad von sozialer Desintegration gegenüber, der alles übersteigt, was wir bisher in diesem Land erlebt haben... Wir werden von Erziehern, Intellektuellen und politischen Eliten dazu gedrängt, mit neuen Ideologien zu experimentieren die gegenüber unseren Grundwerten nicht nur revolutionär, sondern auch völlig fremdartig sind" (Black, Seiten xix, 3). Er fährt fort: "Wir haben allen Grund, uns Sorgen zu machen über Multikulturalismus, Verschiedenartigkeit, und politische Korrektheit... aufkommende Unmoral und Zeichen wachsender Respektlosigkeit gegenüber menschlichem Leben,... den Zusammenbruch von Recht und Ordnung... Zustände wie diese haben in der Geschichte immer wieder zum Niedergang von Nationen beigetragen... Einst war Amerika eine Hochburg von Integrität und Tugend... von der ganzen Welt beneidet... Heute ist Amerika eher ein abschreckendes Beispiel für die Welt – ein Beispiel dafür, was mit großen Nationen geschieht, wenn sie ihre Vision und ihren moralischen Zusammenhalt verlieren" (Black, Seiten 3, 5). Dasselbe könnte über Großbritannien und andere Nationen der westlichen Welt gesagt werden.
Was viele nicht wissen, ist, dass genau diese Zustände bereits vor langer Zeit in den Seiten der Bibel prophezeit wurden. Bevor die Israeliten in das verheißene Land zogen, inspirierte Gott Mose, die Ältesten Israels zu warnen: "Ich weiß, dass ihr euch nach meinem Tode sehr versündigen werdet und von dem Wege abweichen, den ich euch geboten habe. So wird euch am Ende der Tage das Unheil treffen" (5. Mose 31, 29). Die Bibel erklärt, dass Gott den Israeliten seine Gesetze gab, damit diese ein "Licht in der Welt" sein könnten (siehe 5. Mose 4, 1-9). Gott erklärte, dass die Israeliten gesegnet sein würden, wenn sie seine Gesetze befolgten, dass es aber schlimme Folgen haben würde, wenn sie seine Gesetze verwerfen würden (5. Mose 28). Bedauerlicherweise versündigten sich die Israeliten immer wieder und wandten sich von Gott und seinen Gesetzen ab. Die Propheten beschrieben ihre Sünden: Sie verließen Gott, missachteten seine Gesetze, gaben sich der Trunkenheit und einem ausschweifenden Leben hin, korrumpierten die Justiz und nannten "Böses gut und Gutes böse" (Jesaja 5, 18-25). Gott warnte sie vor den Folgen der Missachtung seiner Gesetze: "Ich will ihnen Knaben zu Fürsten geben... der Junge geht los auf den Alten... Kinder sind Gebieter meines Volks und Weiber beherrschen es. Mein Volk, deine Führer verführen dich und verwirren den Weg, den du gehen sollst" (Jesaja 3, 4-12). Hosea sagte voraus: "Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist... Du vergisst das Gesetz deines Gottes, darum will auch ich deine Kinder vergessen" (Hosea 4, 6).
Das moralische Chaos in den regellosen Klassenzimmern unserer Tage ist die Folge irrtümlicher Ideen, die die westliche Kultur durchdrungen haben. In den Schulen unserer Nationen ernten wir, was zuvor gesät wurde, weil wir den wahren Gott vergessen haben und von unserem jüdisch-christlichen Fundament abgewichen sind. Biblische Prophezeiungen warnen davor, dass Gott sein abirrendes Volk in den kommenden Jahren ernsthaft zurechtweisen wird. Das Chaos im Klassenzimmer ist die Handschrift an der Wand für unsere degenerierte Kultur, weil wir den falschen Weg beschritten haben, der uns von fehlgeleiteten Erziehern vorgegeben wurde, die das Wort Gottes verachteten. Die Herausforderung, der sich christliche Eltern und Erzieher heute gegenüber sehen, ist es, die wahren Werte wieder zu erlangen, die das moralische Fundament bilden, auf dem die Welt von Morgen, das Reich Gottes, aufgebaut sein wird.
CIK, Januar 2006
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Englischer Titel: Classrooms in Chaos
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