Vielen ist die Geschichte des ersten Passahs der Israeliten in Ägypten vertraut. Jedes Jahr zur Passahzeit blicken wir zurück auf die Ereignisse, als Gott die Erstgeborenen der Israeliten verschonte und sein Volk aus Ägypten befreite. Wir denken über die Lektionen nach, die wir aus diesen mit dem ersten Passah und den ersten Tagen der ungesäuerten Brote zusammenhängenden Ereignissen lernen können. Und wir gewinnen auch eine tiefere Wertschätzung dafür, wie das Leben Jesu Christi diese symbolträchtigen Beschreibungen im Alten Testament durch die Begebenheiten bei seinem letzten Passahmahl mit seinen Jüngern sowie der darauf folgenden Kreuzigung und Auferstehung erfüllte.
Zu Pfingsten blicken wir dann in derselben Weise auf die Ereignisse beim ersten Pfingstfest nach dem Auszug Israels aus Ägypten zurück – als Gott am Berg Sinai die Zehn Gebote verkündete. Dies markierte die Einrichtung des Alten Bundes zwischen Gott und Israel. Zur Pfingstzeit besinnen wir uns dann auch auf das erste Pfingstfest im Neuen Testament, als Gott auf übernatürliche Weise seinen Geist vom Himmel her über den Jüngern Christi ausgoss. Dies markierte den Beginn und die Errichtung eines Neuen Bundes zwischen Gott und denjenigen, die auf seine Berufung antworten.
Die Momente, in denen das Passah und das Pfingstfest zum ersten Mal eingeführt wurden, sind in der Bibel klar beschrieben. Ein Rückblick auf die "Anfänge" gibt uns viel Stoff zum Nachdenken, wenn wir bemüht sind, all die geistlichen Lektionen zu lernen, die Gott uns zeigen will. Welche Lehren finden wir also im ersten Laubhüttenfest? Sind die Ereignisse beim ersten Laubhüttenfest in der Bibel aufgezeichnet? Wenn ja, was können wir aus ihnen lernen? In diesem Artikel werden wir untersuchen, was die Bibel über diese Thema zu sagen hat. Und indem wir uns damit befassen, gewinnen wir neue Einsichten in diese letzte der drei Festzeiten des Jahres, durch die Gott seinen Heilsplan offenbart.
Ein Blick auf Israels erstes Jahr
2. Mose 12 beschreibt sehr eingehend die Ereignisse beim ersten Passah und den darauf folgenden Tagen der ungesäuerten Brote. Während diese Daten genau benannt und die Ereignisse beschrieben werden, verhält es sich mit Pfingsten nicht so einfach. Doch wenn wir die Bibel sorgfältig lesen, können wir das traditionelle jüdische Verständnis bestätigt finden, dass Gott sein Gesetz am Pfingsttag verkündete. Da wir das Pfingstfest berechnen, indem wir 50 Tage zählen ab dem Sonntag innerhalb der Tage der ungesäuerten Brote (dem Tag, an dem die Schwingopfergarbe dargebracht wurde), fällt das Pfingstfest nicht immer auf dasselbe Datum. Doch es variiert nur um ein paar Tage und fällt auf einen Tag zwischen dem 5. und dem 10. Sivan. Die jüdische Tradition vertritt seit langer Zeit den Standpunkt, dass das erste Pfingstfest auf den 6. Sivan fiel. Als Jesus auf Erden lebte, rechneten die Priester im Tempel richtigerweise ausgehend vom Sonntag der Schwingopfergarbe und feierten daher Pfingsten immer an einem Sonntag. Die Pharisäer hingegen feierten Pfingsten immer am 6. Sivan, unabhängig davon, auf welchen Wochentag dieser fiel. (Dieser Praxis folgen auch heute die meisten Juden). Alle biblischen Hinweise deuten darauf hin, dass das erste Pfingstfest auf den 6. Sivan fiel, denn im Jahr des Auszugs aus Ägypten fiel dieser Tag auf einen Sonntag.
Beachten Sie, was die Bibel offenbart: "Am ersten Tag des dritten Monats nach dem Auszug der Kinder Israel aus Ägyptenland, genau auf den Tag, kamen sie in die Wüste Sinai" (2. Mose 19, 1). Das hebräische Wort für Monat istchodesh und bezeichnet wörtlich den Neumond. "Genau auf den Tag" bedeutet wiederum den ersten Tag eines Monats, den Tag des Neumonds. Das wäre dann der 1. Sivan gewesen.
Nach der Ankunft am Sinai stieg Mose auf den Berg und redete mit Gott. Anschließend überbrachte er dem Volk Gottes Angebot für einen Bund (2. Mose 19, 3-6). Dies wäre dann der 2. Sivan gewesen. Nachdem Mose vom Berg herabgestiegen war, versammelte er das Volk und erzählte den Israeliten, was Gott gesagt hatte (Verse 7-8). Dies geschah am 3. Sivan. Am folgenden Tag stieg Mose wieder auf den Berg und überbrachte Gott die Antwort des Volkes (Verse 8-9). Das war dann der 4. Sivan. Gott sagte zu Mose, dass sich das ganze Volk "heute und morgen" heiligen sollte, um bereit zu sein, ihm am dritten Tag zu begegnen (Verse 10-11). Der Ausdruck "heute und morgen" bezog sich demnach auf den 4. und 5. Sivan. Der Tag, an dem sich das Volk und Gott begegneten, war also der 6. Sivan – das erste Pfingstfest.
Ist es dann auch möglich, herauszufinden, was beim ersten Laubhüttenfest geschah – am fünfzehnten Tag des siebten Monats des Jahres, in dem Israel aus Ägypten auszog? Wenn wir die Berichte in 2. Mose und in 5. Mose vergleichen, werden wir feststellen, dass die Antwort deutlich zu erkennen ist.
Zu Beginn sollten wir anmerken, dass es 127 Tage vom 6. Sivan bis zum 15. Tishri sind (dem heiligen Tag zu Beginn des Laubhüttenfests). Beschreibt die Bibel irgendein besonderes Ereignis, das 127 Tage nach dem ersten Pfingstfest geschah? Ja, das tut sie!
Beachten Sie den zeitlichen Zusammenhang. Nachdem an Pfingsten das Gesetz verkündet worden war, gingen Mose und die Ältesten Israels ein Stück weit auf den Berg Sinai. Sie nahmen an einem großen Bankett in Gegenwart des Gottes Israels teil, "und die Herrlichkeit des Herrn ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebenten Tage erging der Ruf des Herrn an Mose aus der Wolke" (2. Mose 24, 9-16). Was geschah dann? "Und Mose ging inmitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte" (Vers 18). Während dieser Zeit, in der Mose auf dem Berg blieb, machten die Israeliten sich ein goldenes Kalb, und als er schließlich vom Sinai herabkam, fand er die Nation vor, wie sie ein Gelage mit Götzenanbetung feierte.
Gott war zornig und drohte, die gesamte Nation zu vernichten. Mose antwortete, indem er Zeit mit Gebet und Fasten verbrachte und Gott anflehte, seinem Volk Gnade zu erweisen. Haben Sie sich je gefragt, wie viel Zeit Mose nach seinem Abstieg vom Berg damit verbrachte, bei Gott Fürsprache zu halten? Die Bibel zeigt, dass er weitere 40 Tage damit verbrachte (5. Mose 9, 15-21). Anschließend stieg Mose wieder auf den Berg, in die Gegenwart Gottes, wo er eine zweite Niederschrift der Zehn Gebote erhielt. Er war wiederum für einen Zeitraum von vierzig Tagen auf dem Berg (2. Mose 34, 1-4.28). Rechnen Sie zusammen. Es gab einen Zeitraum von sieben Tagen im Anschluss an Pfingsten, bevor Mose auf den Berg in die Gegenwart Gottes stieg, gefolgt von drei Zeitabschnitten von jeweils 40 Tagen. Dies ergibt zusammen 127 Tage.
Woher wissen wir, dass zwischen dem ersten Pfingstfest und dem Beginn des Laubhüttenfests 127 Tage lagen? Der hebräische Kalender orientiert sich sowohl an der Sonne als auch am Mond. Die Monate beruhen auf dem Mondzyklus. Der Mond braucht ungefähr 29,5 Tage, um die Erde einmal zu umrunden. Aus diesem Grund haben die hebräischen Monate im Wechsel eine Länge von 29 bzw. 30 Tagen. Der erste, dritte, fünfte und siebte Monat haben gewöhnlich 30 Tage, während der zweite, vierte und sechste Monat jeweils 29 Tage lang sind. Wenn Pfingsten auf den 6. Sivan fiel, so verblieben im 3. Monat noch 24 Tage. Wenn wir zu diesen 24 Tagen die 29 Tage des vierten Monats, die 30 Tage des fünften Monats und die 29 Tage des sechsten Monats, sowie die ersten 15 Tage des siebten Monats (Tishri) zählen, kommen wir auf 127. Es war also genau 127 Tage nach der ersten Verkündigung des Gesetzes an Pfingsten, als Mose vom Berg Sinai herabkam – am ersten Tag des Laubhüttenfests! Beachten Sie, wie er herabkam: "Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, ...und ganz Israel... [fürchtete sich, sich ihm zu nahen]" (2. Mose 34, 29-30). 2. Mose 35 berichtet, dass Mose die Israeliten zusammenrief, und sie anwies, wie sie die Stiftshütte bauen sollten, die die Bundeslade beherbergen sollte. Der Zweck dieser Stiftshütte war es, dass Gott mitten unter seinem Volk Israel wohnen sollte (2. Mose 25, 8).
Überlegen Sie sich, welche Bedeutung das hatte. Hier sehen wir einen Herrscher, der in Herrlichkeit erscheint und Gottes Gesetz in seinen Händen hält. Wir sehen auch, dass der Gott Israels Vorbereitungen traf, um bei seiner Nation zu wohnen. Wenn wir uns diese drei Komponenten betrachten, werden wir erkennen, wie tief sie in Verbindung mit der letztlichen Erfüllung des Laubhüttenfests stehen.
In Herrlichkeit erscheinen
Als Mose sich dem Lager der Israeliten am Fuß des Berges näherte, waren diejenigen, die ihn als erstes sahen, sehr erschrocken. Mose wusste nicht, dass sein Gesicht ein glänzendes Licht ausstrahlte. Er schien durch die Herrlichkeit, die er aufgenommen hatte, als er sich in der Gegenwart Gottes befand. Die Israeliten fanden diese Herrlichkeit so Furcht einflößend, dass Mose eine Decke über sein Gesicht legte, um sie zu bedecken, wenn er mit ihnen sprach. Er nahm die Decke ab, wenn er in die Stiftshütte ging, um mit Gott zu reden, und legte sie wieder auf seinen Kopf, wenn er herauskam und vor das Volk trat (2. Mose 34, 29-35).
Der Apostel Paulus sagt uns, dass die Herrlichkeit, die Mose in Gottes Gegenwart aufgenommen hatte, allmählich wieder abklang (2. Korinther 3, 7). Paulus vergleicht die vorübergehende Herrlichkeit Moses mit der beständigen Herrlichkeit Christi. Er erklärt, dass ebenso, wie Mose sein Gesicht verhüllen musste, als er zu seinem Volk sprach, auch der wahre, geistliche Inhalt seiner Botschaft vor ihnen verhüllt war. Die Bibel schreibt von der Erwartung einer Zeit, in der "der Herr Zebaoth auf diesem Berge allen Völkern ein fettes Mahl machen [wird], ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein darin keine Hefe ist. Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen, mit der alle Völker verhüllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind" (Jesaja 25, 6-7). Diese Verse sind eine freudige Vorschau auf die Zeit des Millenniums und werden oft während des Laubhüttenfests gelesen und erörtert.
Jesus Christus sagte zu seinen Jüngern, dass manche von ihnen ihn in seinem Reich kommen sehen würden (Matthäus 16, 28). Etwa eine Woche später wurde dies für Petrus, Jakobus und Johannes in einem der beeindruckendsten Erlebnisse ihres gesamten Lebens erfüllt. Christus nahm sie auf einen hohen Berg und wurde vor ihren Augen verklärt, so dass er wie die Sonne glänzte. Auch Mose und Elia erschienen mit ihm in strahlender Herrlichkeit (Lukas 9, 28-31). Die Verbindung dieses Berichts zum Laubhüttenfest wird noch bestärkt, wenn wir den Vorschlag von Petrus betrachten. Er wollte drei Hütte bauen, damit sie dort auf dem Berg bleiben konnten, um das herannahende Fest zu feiern (Matthäus 17, 4).
Was war die Bedeutung dieser strahlenden Herrlichkeit? Jesus Christus wird in Macht und großer Herrlichkeit zu dieser Erde zurückkehren, um die Erfüllung des Laubhüttenfestes einzuläuten (Matthäus 24, 30). Die Heiligen werden in Herrlichkeit auferweckt, um mit ihm über die Nationen zu herrschen. Daniel berichtet, dass die auferstandenen Heiligen so hell scheinen werden, wie Sterne (Daniel 12, 3). Unsere fleischlichen Körper werden bei der Auferstehung verwandelt und werden wie der Leib Christi sein (Philipper 3, 21). Gott führt viele Söhne zur Herrlichkeit (Hebräer 2, 10).
Als Mose am ersten Tag des Laubhüttenfests vom Berg und der Gegenwart Gottes zurückkam, strahlte er Herrlichkeit aus. Dies gibt uns einen Vorgeschmack auf die Zeit, wenn Jesus Christus und die unsterblichen Heiligen wieder die Erde betreten, strahlend vor Herrlichkeit, um die Zeit der Herrschaft des Reiches Gottes über die Nationen einzuläuten.
Das Gesetz Gottes
Als Mose am fünfzehnten Tag des siebten Monats vom Berg Sinai herabgestiegen war, kam er nicht nur in Herrlichkeit, sondern er brachte auch Gottes Gesetz in seinen Händen mit (2. Mose 34, 29). Wenn Jesus Christus auf die Erde zurückkehrt, wird er die Nationen mit diesem Gesetz Gottes regieren.
"Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem" (Jesaja 2, 2-3). Der Prophet Jesaja beschrieb weiter, wie es in der Welt von Morgen sein wird, wenn der Messias die Welt in Gerechtigkeit richten wird. Es wird eine Zeit sein, in der man "nirgends Sünde tun noch freveln [wird] auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt" (Jesaja 11, 9). Gottes Gesetz wird auf der ganzen Welt bekannt sein!
Hesekiel beschrieb die künftige Sammlung Israels zu Beginn des Millenniums: "So spricht Gott, der Herr: Ich will euch zusammenbringen aus allen Völkern und will euch sammeln aus den Ländern, in die ihr zerstreut seid, und will euch das Land Israels geben" (Hesekiel 11, 17). Die Nationen Israels werden zurückgebracht aus der schlimmsten Gefangenschaft, die man sich vorstellen kann – einer Gefangenschaft, die sie durch ihre nationalen Sünden und das Ignorieren von Gottes Gesetz auf sich gezogen haben. Wenn Israel wieder einmal nach Hause gebracht wird, werden sich seine Bürger in einem Zustand tiefer Reue befinden. Gott inspirierte Hesekiel, zu beschreiben, dass er zu dieser Zeit Israel ein neues Herz und einen neuen Geist geben wird. Dadurch können diese Nationen dann wirklich nach Gottes Weisungen und Satzungen leben, Gottes Volk sein und ihn wirklich als ihren Gott verehren (Hesekiel 11, 19-20).
Jeremia beschreibt, wie der heilige Geist ausgegossen wird und stellt klar, dass Gott unter dem Neuen Bund sein Gesetz in unser Herz und unseren Sinn schreibt (Jeremia 31, 33). Frieden und Wohlergehen für die ganze Welt werden das Ergebnis sein, wenn alle Nationen der Welt in Harmonie mit dem Gesetz Gottes leben und deshalb Segen statt Fluch ernten.
Das Laubhüttenfest erinnert uns an die tausendjährige Herrschaft von Gottes Reich. Da Gottes Gesetz dann in aller Welt verkündet und eingehalten wird, wird dies eine wunderbare Zeit sein. Als Mose am ersten Tag des Laubhüttenfests von Gott zurückkam und die Steintafeln mit den Zehn Geboten brachte, war dies gleichzeitig ein Vorausblick auf die Zeit, wenn Jesus Christus zurückkehren wird, um eine Weltregierung zu errichten, die auf eben diesem Gesetz in seiner vollen, geistlichen Bedeutung basiert.
Gottes Gegenwart unter uns
Daniel erklärte in den Visionen von Daniel 2 und Daniel 7, dass eine Zeit kommen wird, wenn die Regierungen dieser Welt vernichtet werden und von der Bildfläche verschwinden. Tatsächlich "wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird" (Daniel 2, 44). Der König dieses Reiches wird der auferweckte und verherrlichte Jesus Christus sein (Offenbarung 19, 11-16). Er war der "Fels" Israels (1. Korinther 10, 4) und ist daher auch derselbe, der mitten unter den Israeliten weilte und die Stiftshütte mit seiner Herrlichkeit erfüllt hatte.
Viele Jahrhunderte später wurde derselbe, der der Fels Israels war – und der am Anfang mit Gott sowie der Ausführende der Schöpfung war – im Fleisch als Mensch geboren (Johannes 1,1-3.14). Johannes sagt uns sogar, dass das Wort Fleisch wurde und unter uns "wohnte", wobei das griechische Wort eine vorübergehende Wohnstätte wie in einer Laubhütte bezeichnet (Vers 14). Zu Beginn des Laubhüttenfests gab Mose den Israeliten Anweisungen für die Errichtung der Stiftshütte als vorübergehender Wohnstätte, so dass Gott unter ihnen verweilen konnte. Diese Anweisungen waren ein Vorgeschmack auf die künftige Zeit, in der der Gott Israels wieder unter seinem Volk verweilen würde – zunächst im Fleisch und letztlich, bei seiner Wiederkunft, verherrlicht, als König aller Könige und Herr aller Herren.
Jesaja 32 beschreibt eine Zeit, in der ein König in Gerechtigkeit regieren wird (Vers 1) und in der das ganze Volk in friedlichen Auen, sicheren Wohnungen und in Ruhe leben kann (Vers 18). Jerusalem, die Stadt des großen Königs, wird als Zelt (vorübergehende Wohnstätte) beschrieben, das nicht mehr abgebrochen wird (Jesaja 33, 20). Während dieser tausendjährigen Herrschaft wird Gott als Richter, Gesetzgeber, König und Erlöser anerkannt sein (Vers 22). Diese Zeit, wenn der Herr unter seinem Volk leben und das Volk seine Herrlichkeit sehen wird, ist eine Zeit, in der die Wüste zu blühen anfängt. Dann werden die Blinden sehen und die Lahmen umherspringen (Jesaja 35, 1-6).
Das Laubhüttenfest versinnbildlicht eine Zeit der tausendjährigen Herrschaft des Messias, eine Zeit, von der wir lesen: "Siehe, da ist Gott der Herr! Er kommt gewaltig und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Armen sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen" (Jesaja 40, 10-11). Das Laubhüttenfest erinnert uns daran, dass Jesus Christus bald auf dieser Erde wohnen wird, mitten unter den Menschen als König aller Könige.
Zum Ende der Herbstfestzeit richten wir unseren Blick sogar auf die Zeit nach dem Millennium. Wir sind in Erwartung der Zeit nach dem tausendjährigen Reich, wenn sich "die Hütte Gottes bei den Menschen" befindet. "Und er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein" (Offenbarung 21, 3). Während wir uns dem diesjährigen Laubhüttenfest nähern, können wir uns Gedanken machen über die Lektionen, die man aus dem ersten Laubhüttenfest lernen kann, das Israel in der Wüste feierte. Es war die Zeit, in der Mose vom Berg herabstieg, aus der Gegenwart Gottes und vor Herrlichkeit strahlend. Er kam herab und brachte mit sich das Gesetz Gottes und die Pläne für die Stiftshütte, damit Gott unter seinem Volk verweilen konnte. Diese drei Aspekte des ersten Laubhüttenfests spiegeln die zukünftige Erfüllung im Reich Gottes unter der Regierung Gottes auf Erden wider!
LHF, September 2008
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Englischer Titel: The First Feast of Tabernacles
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der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
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