Satans Gesellschaft sendet uns heutzutage gewaltige Botschaften, die einzig darauf abzielen, unsere menschliche Natur anzusprechen. Satans gesellschaftliche Botschaft ist: „Gehorche deinem Durst" und „Verwöhn dich". Diese Botschaft ermutigt die Menschen, sich nur um sich selbst zu kümmern, „weil ich es mir wert bin"!
Trends und das individuelle Ausgabeverhalten veranschaulichen, dass die "selbst-zentrierten" Botschaften Satans ins Schwarze treffen, und immer mehr Menschen die Folgen von Verschuldung spüren, die sie auf sich genommen haben, um ihre Begierden und Begehrlichkeiten zu befriedigen. Die Werke des Fleisches sind im Überfluss vorhanden und gesellschaftliche Normen spiegeln die ansteigende Selbstsucht, Genusssucht, und die fleischlichen Gelüste wider, sowie nahezu alles, was gegen Gott gerichtet ist.
Auch ist die Lüge in der gesamten Gesellschaft allgegenwärtig, dass die Bibel und das Christentum veraltet seien. Die Evolutionstheorie wird durch Medien, das Bildungssystem und Wissenschaftler überall verbreitet. Warum? Weil es keinen Schöpfer oder Lebenszweck geben kann, wenn wir wirklich nur "ein Haufen einsamer Moleküle" sind, die sich zufällig zusammengefunden haben, um vor Milliarden von Jahren das Leben zu hervorzubringen. Und wenn es keinen Schöpfer, keinen Lebensspender, keinen Gesetzesgeber und keinen Lebenszweck gibt, dann gibt es auch keinen alles umspannenden moralischen Codex, der das Leben bestimmt, und wir können alles machen was uns gefällt – ohne Schuldgefühle!
Satan ist ebenso rebellisch und betrügerisch, wie er listig und brillant ist. Er errichtete eine Gesellschaft, die zunehmend den Gedanken ablehnt, dass es einen Sinn im Leben gibt. Sie lehnt zunehmend die Möglichkeit ab, dass es einen höchsten Herrscher gibt, der perfekte und unveränderliche Gesetze erschuf, um das Universum und die Lebewesen gleichermaßen zu regieren. Und sogar das sogenannte Christentum verwirft im Grunde die biblische Ermahnung, das eigene Ego zu überwinden und sich zu verleugnen, um stattdessen dem beliebten, jedoch nicht biblischen Mantra "Kommt zu Christus wie Ihr seid" zu folgen.
Doch wie ist Gottes Sichtweise dazu? Ruft er uns wirklich zu seiner Wahrheit "genau so, wie wir sind", ohne jegliche Erwartung, dass wir uns ändern? Welche Einstellung haben Sie im Bezug auf Gottes Willen in Ihrem Leben? Wessen Wille hat in Ihrem Leben gewöhnlich Vorrang, Ihr Wille oder Gottes Wille? Wenn Sie wichtige Entscheidungen treffen, stellen Sie sich überhaupt die so oft zitierte, aber dennoch außerordentlich wichtige Frage: "Was würde Jesus in dieser Situation tun?"
Gottes Wille in unseren Leben steht im Zentrum dessen, was es bedeutet, ein wahrer Christ zu sein! In dieser selbstsüchtigen Gesellschaft ist es nur allzu leicht, Entscheidungen nach "unserem eigenen Willen" zu treffen. Selbst einige Menschen in Gottes Kirche überprüfen heutzutage kaum noch, ob ihr eigener Wille, ihre Wünsche und Ansichten, nicht darin versagen, den Willen Gottes widerzuspiegeln.
Aufgrund des subtilen Charakters der von Satan beeinflussten Gesellschaft um uns herum kann sogar Gottes Volk manchmal zu der Annahme verleitet werden, dass unser fleischlicher Wille, unsere Wünsche und Ansichten – die von den Menschen um uns herum, nicht angefochten werden – vollkommen den Willen Gottes reflektieren. Das kann sogar so weit gehen, dass wir enttäuscht sind angesichts der Vorstellung, dass uns Gottes Wille dazu bringen würde, uns gegen die Erwartungen der Gesellschaft zu stellen.
Wie wichtig ist Gottes Wille?
Wie wichtig ist es, dass wir unser Leben nach Gottes Willen Leben? Ist es überhaupt von Bedeutung? Letzten Endes sehen wir im Gleichnis vom verlorenen Sohn, dass sogar der Sohn mit einer unvollkommenen Einstellung für den Gehorsam gegenüber seinem Vater mit einem Erbe belohnt wurde (Matthäus 21, 28-32). Selbst der Apostel Paulus kämpfte gegen seinen Verstand und sein Herz. Er wollte aufrichtig den Willen Gottes erfüllen, musste aber ständig gegen seinen eigenen Willen ankämpfen. Weil sein Eigenwille viel zu oft gewann, rief Paulus aus: "…Ich elender Mensch!" (Römer 7, 17-24). Im gleichen Brief, der an die Geschwister in Rom gerichtet war, ermahnt Paulus sie an einer späteren Stelle, zu "prüfen ….was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene" (Römer 12, 1-2). Paulus betete persönlich für die Geschwister in Kolossä, "dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines [Gottes] Willens" (Kolosser 1, 9). Und er lehrte, dass Gott in uns "das Wollen und das Vollbringen" bewirkt (Philipper 2, 13). Der Apostel Johannes ist zu dem Schluss gekommen, dass wir bis in Ewigkeit fortbestehen werden, wenn wir Gottes Willen tun (1. Johannes 2, 17)! Und schließlich werden wir noch daran erinnert, dass die Welt und ihre Gesellschaft von Satan verführt werden (Offenbarung 12, 9). Wenn wir nicht dafür kämpfen, unseren fleischlich gesinnten, menschlichen Eigenwillen zu begraben, und wenn wir nicht danach streben, stattdessen nach Gottes Willen zu leben, dann werden wir verführt werden.
Das Beispiel Jesu Christi
Viele Menschen sprechen heutzutage davon "Gott zu lieben", doch sie ignorieren praktisch alles, was er lehrte, und das Vorbild, das er gegeben hat. Wessen Wille steuerte das Leben von Christus hier auf Erden? Es ist beeindruckend, sich vorzustellen, dass Christus, derjenige, durch dessen Wort die Erde zu existieren begann (Kolosser 1, 16; Johannes 1, 3), eindeutig und mit Autorität lehrte, dass wir bestrebt sein sollen, Gottes Willen zu unserem eigenen zu machen. Christi Leben hat verdeutlicht, dass sein Wille im Vergleich zu dem des Vaters bedeutungslos war. Erinnern Sie sich, wie Christus seine Apostel (und uns alle) lehrte, zu beten: "Unser Vater im Himmel… Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden" (Matthäus 6, 9-10). Viele Menschen sagen das auswendig auf, was sie als "Vaterunser" bezeichnen. Doch wie viele suchen wirklich den Willen Gottes, anstatt ihren eigenen? Wenn wir tiefgründig das Leben und das Vorbild Jesu Christi betrachten, dann sehen wir, dass er deutlich am Willen des Vaters festhielt!
Christus kam auf die Erde um den Willen des Vaters zu erfüllen (Johannes 6, 38)! Er lehrte eindeutig, dass seine Lehren nicht seine waren, sondern "von dem, der mich gesandt hat" (Johannes 7, 16-18). Christus lehrte auch, dass es nicht ausreicht, lediglich den Namen Gottes anzurufen, um in das Reich Gottes zu gelangen! Um in das Reich Gottes gelangen zu können, muss man "den Willen tun meines Vaters im Himmel" (Matthäus 7, 21)! Wenn man Christi Namen anruft, ohne dem Willen des Vaters zu gehorchen, dann ist dies nicht mehr, als ein "Lippenbekenntnis". Wahrscheinlich ist das stärkste Beispiel Christi in diesem Zusammenhang sein Gebet im Garten Gethsemane in der Nacht vor seiner Kreuzigung. In dem Bewusstsein des grausamen und schmerzhaften Endes, das ihm bevorstand, betete Christus drei Mal emotional zutiefst aufgewühlt zum Vater. Christus zeigte im Gebet, dass er den fleischlichen Wunsch an den Vater hatte, dass dieser einen anderen Weg fände, um seinen Plan zu erfüllen und die Menschheit zu retten. Doch Christi vorrangiger Wunsch, den Plan seines Vater zu erfüllen, bewegte ihn zu einem besonders innbrünstigen Gebet: "doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" (Lukas 22, 42). Dieses wichtige Prinzip, es dem Willen Gottes zu gestatten, über das eigene Leben zu herrschen, wurde von dem Sohn Gottes persönlich gelehrt und vorgelebt.
Da wir in Satans Welt leben, kann es schwierig sein, unser Leben nach Gottes Willen zu führen. Es dennoch zu tun, erfordert Konzentration, Selbstüberprüfung, Entschlossenheit und Ausdauer. Es gibt zwei wirkungsvolle Schritte, die wir tun müssen, um dafür zu sorgen, dass Gottes Wille und nicht unser Wille unser Leben bestimmt.
Den Eigenwillen identifizieren und begraben
Der erste Schritt, den wir tun müssen, ist, dass wir unseren eigenen Willen identifizieren und dann begraben. Es gibt zwei Lebensweisen – Gottes Weg und Satans Weg. Da wir alle ein Produkt dieser Welt sind, haben die Gesellschaft und Satan in einem hohem Maße dazu beigetragen, uns zu dem zu machen, was wir geworden sind. Aus diesem Grund hat Christus zu den Pharisäern gesagt: "Ihr habt den Teufel zum Vater" (Johannes 8, 44). Die Pharisäer lebten ihr Leben nach Satans Willen! Schließlich reflektiert unser Wille entweder Gottes Willen oder Satans Willen. Aufgrund der Einflüsse, der Welt in der wir leben, folgt unser Wille naturgemäß dem Kurs dieser Welt und Satan, es sei denn, wir arbeiten daran uns loszureißen. Alleine durch unsere bewusste Entscheidung, die durch Gottes Heiligen Geist gestärkt wird, kann es uns gelingen, unseren Willen an Gottes Willen anzupassen, anstatt an den des Satans.Wenn wir nicht erkennen, dass unser Wille sich von dem Willen Gottes unterscheidet, dann können wir davon ausgehen, dass der Wille, dem wir folgen – unser eigener Wille – uns letztendlich dazu führen wird, dass wir nach Satans Willen leben werden.
Die Entscheidung für den eigenen Willen ist tatsächliche ein Akt der Rebellion gegen Gott! Das geschieht, weil wir uns selbst einreden, dass unser Wille wirklich auch Gottes Wille ist. Jeremia erklärte: "Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig" (Jeremia 17, 9; Schlachter Version 2000). Salomo, ein Mann der eindeutig mit den Folgen des Eigenwillens vertraut war, warnte: "Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod" (Sprüche 14, 12; Schlachter Version 2000). Wir müssen begreifen, dass unsere fleischlichen Absichten und Motivationen von Natur aus dem Willen Gottes widerstreben. Deswegen warnte Paulus die Gemeinde, nicht eigensinnig zu sein (Titus 1, 7)! Petrus warnte außerdem später davor, dass eigensinnige, falsche Lehrer in die wahre Kirche Gottes eindringen, und Gottes Volk täuschen würden (2. Petrus 2, 10).
Wenn wir uns selbst prüfen und versuchen, unsere oftmals verborgene Eigensinnigkeit aufzudecken, müssen wir uns fragen: "Hasse ich jeden falschen Weg?" Alle falschen Wege zu hassen, einschließlich unserer Eigensinnigkeit, kann uns dazu motivieren, sie zu überwinden, so wie es König David tat (Psalm 119, 104). Fragen Sie sich selbst: Hasse ich es wirklich, gegen Gottes Willen zu handeln? Erkenne ich, wie oft ich meinen eigenen, selbstsüchtigen Willen durchsetzen will?"
Ich hatte einst ein Gespräch mit einem Gemeindemitglied, das dabei war, sich in dieser Hinsicht selbst zu überprüfen. Auf sich selbst bezogen, und die eigene geistliche Schwäche zugebend, beobachtete er: "Wenn wir dazu bereit wären, unseren fleischlisch gesinnten, menschlichen Eigenwillen abzulegen, während wir die Bibel studieren, könnte Gott uns so viel mehr lehren…". Was für eine unglaubliche Erkenntnis der menschlichen Wesensart! Haben Sie auch schon mal Menschen getroffen, die ihr Bibelstudium mit der Absicht machen, ihren eigenen Willen und ihre eigenen Vorstellungen bestätigt zu finden? Haben Sie so etwas vielleicht selbst schon einmal gemacht? Wie viele Menschen erarbeiten tiefgründige Bibelthemen mit dem Ziel, ihren eigenen Standpunkt zu beweisen, oder täuschen sich sogar selbst, indem sie bekunden: "Schaut was Gott nur mir alleine offenbart hat"? Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass Satan die Bibel sehr gut kennt (Matthäus 4, Lukas 4)! Als "Fürsten, der in der Luft herrscht" (Epheser 2, 2; Schlachter Version 2000), wird Satan versuchen, sogar unser Bibelstudium zu lenken, wenn wir nicht demütig und vorsichtig sind, und Gott beständig darum bitten, uns seinen Willen zu zeigen, während wir studieren!
Einer von Satans feurigen Pfeilen (Epheser 6, 16) ist es, die Menschen zu überzeugen, dass das Ergebnis ihres persönlichen Bibelstudiums ist, dass sie dann glauben: "Ich verstehe dieses Thema besser als jeder andere, einschließlich Gottes Kirche und seinen Predigern". Wenn uns das Studieren der Bibel zu einem Thema dazu führt, dass wir Gefühle und Einstellungen entwickeln, die die "Werke des Fleisches" widerspiegeln (vgl. Galater 5, 19-21), dann müssen wir unsere Schlussfolgerungen sofort überdenken. Als Faustregel sollten wir das Prinzip anwenden, "wenn mich mein Bibelstudium zu einer Glaubensüberzeugung oder zu einem Verhalten führt, die den Predigern Gottes widersprechen, dann sollte ich umso mehr darauf bedacht sein, demütig zu bleiben, und sogar annehmen, dass ich möglicherweise falsch liege und weiter studieren muss". Natürlich verpflichtet uns Gott dazu, in der Gnade und Erkenntnis Christi zu wachsen (2. Petrus 3, 18), aber gleichzeitig müssen wir die Demut und die Belehrbarkeit von kleinen Kindern bewahren (Matthäus 18, 3). Außerdem müssen wir unser Wachstum in einem Rahmen halten, wo wir "Festhalten an der Lehre", die von der Bibel und von der wahren Kirche Gottes gelehrt wird (2. Thessalonicher 2, 15). Wenn uns allerdings unsere Nachforschung zu einer fehlerfreien und wahrhaftigen Erkenntnis geführt hat, dann sollten wir diese natürlich in Demut mit Gottes Predigern teilen und dann darauf vertrauen, dass Gott jede notwendige Änderung zu seiner Zeit und durch seine Führung herbeiführen wird. Auf diese Weise hat Gott seine Kirche beispielsweise korrigiert, als Herr Herbert W. Armstrong seinen früher begangenen Fehler erkannte, der die Berechnung des Pfingsttages betraf. Ein paar andere hatten diese "Idee" zuerst, aber sie verließen wegen ihres Stolzes die Kirche, als ihre Idee nicht "schnell genug" akzeptiert wurde – und durch ihre Abkehr haben sie sich von dem Werk der wahren Kirche abgeschnitten.
In ähnlicher Weise müssen wir uns selbst prüfen, damit wir erkennen, ob wir eigenwillig sind. Stellen Sie sich selbst die Frage: "Wie wichtig sind mir mein Wille, meine Ziele und meine Ideen?" Wenn wir uns mit Gottes Predigern treffen und Gott darum bitten, dass er den Rat, den sie uns geben lenkt – wir uns jedoch anschließend gegen diesen Rat wenden, den Gott entsprechend unserer Gebete inspirieren sollte – was sagt dies über unseren eigenen Willen aus? Was sagt es Gott im Bezug auf uns? Sind wir nur dazu bereit, Gottes Willen zu befolgen, sofern wir damit einverstanden sind? Oder werden wir ihn befolgen, egal wohin uns dies führt? Nein, wir sollen nicht einfach dem Willen eines Predigers gehorchen, nur weil er uns einen Ratschlag gegeben hat. Wenn sich der Ratschlag eines Predigers gegen das Wort Gottes richtet, dann müssen wir dem Willen Gottes treu bleiben. Allerdings dürfen wir uns nicht selbst einreden, dass Gottes Diener nur Recht haben können, wenn sie uns zustimmen, und Unrecht haben müssen, wenn sie anderer Meinung sind. Wir müssen Gottes Wort vertrauen und danach leben.
Fragen Sie sich selbst: "Bin ich dazu bereit in meinem Leben eine völlig neue Richtung einzuschlagen, wenn Gott mir zeigt, dass ich dies tun soll?" Bin ich dazu bereit auf Gottes Willen zu achten und ihn zu suchen, auch wenn ich das Gefühl bekomme, dass er von mir erwartet etwas anderes zu tun, als was ich mir wünsche?" Diejenigen von uns, die getauft worden sind, müssen sich erinnern, dass unsere alte, eigensinnige Persönlichkeit bei der Taufe gekreuzigt worden sein sollte (Römer 6, 6). Ein großer Teil dessen, was wir bei der Taufe hinter uns gelassen haben, war unser eigener Wille, als wir diesen Gott "unterworfen" haben! Für diejenigen, denen die Taufe noch bevorsteht, beinhaltet der Weg zu echter Reue, dass sie bereit sind, ihren Eigenwillen "aufzugeben" und stattdessen Gottes Willen zu ihrem eigenen Willen zu machen.
Beten Sie, dass Sie Gottes Willen ERKENNEN und tun WOLLEN
Der zweite Schritt ist, dass wir Gottes Willen von unserem eigenen Willen zu unterscheiden lernen. Wie können wir bei schweren Entscheidungen sicher sein, dass wir wirklich Gottes Willen erkennen? Gott gab uns durch seinen Diener Jeremia einen ebenso einfachen wie erstaunlichen Schlüssel: "Ihr werdet mich suchen und finden, […] wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet" (Jeremia 29, 13). Sie sehen, dass Gottes Wille nicht immer erkennbar ist, wenn wir ihn nicht suchen. Halbherzige Bemühungen, Gottes Willen zu suchen oder ihm zu folgen, enden oft in seiner Missdeutung oder führen zur Selbsttäuschung, sodass wir annehmen, dass unser Wille tatsächlich auch Gottes Wille ist.
Wie schon erwähnt, lehrte uns Jesus Christus, für den Willen Gottes zu beten (Matthäus 6, 10). König David, ein Mann nach Gottes eigenem Herzen (Apostelgeschichte 13, 22), gab uns ein beeindruckendes Beispiel für ein Gebet für Gottes Willen: "Herr, weise mir deinen Weg…" (Psalm 27, 11). Später schrieb David auf: "Lass mich wandeln auf dem Pfad deiner Gebote, denn ich habe Lust an ihm" (Psalm 119, 35; Schlachter Version 2000). Wie oft beten wir auf diese Weise zu Gott? Können wir aufrichtig sagen, dass wir uns daran erfreuen, auf Gottes Weg zu gehen? Sicherlich, auch wenn wir uns noch nicht daran erfreuen, auf Gottes Weg zu gehen, müssen wir dennoch darauf bleiben – weil wir wissen, dass es richtig ist. Aber während wir wachsen, sollte es nicht nur unser Ziel sein, es zu ertragen, auf Gottes Weg zu gehen, sondern wir sollen lernen, seinen Weg und seine Lebensweise zu lieben.
Einige werden jetzt Einspruch erheben und sagen: "Christus gebot uns, für das zu beten was wir wollen, nicht wahr?" Das ist teilweise richtig, doch wir müssen den Zusammenhang begreifen. Christus hat mehrfach das Gebot wiederholt: "Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr's empfangt, so wird's euch zuteilwerden" (Matthäus 21, 22; Markus 11, 24; Johannes 16, 24). Doch um den vollständigen Willen Gottes zu verstehen, müssen wir dieses Konzept tiefer erforschen.
Der Apostel Johannes lehrte, dass wir all das erhalten, worum wir Gott bitten, weil wir seine Gebote halten und tun, was in seinen Augen wohlgefällig ist (1. Johannes 3, 22). Der Apostel Jakobus erläuterte diesen Punkt weiter: "Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr's für eure Gelüste vergeuden könnt" (Jakobus 4, 3). Und schließlich lehrte Johannes eindeutig, dass Gott unsere Gebete hört, wenn "wir um etwas bitten nach seinem Willen" (1. Johannes 5, 14). Und Christus gab uns das größte Vorbild, wie man auf diese Art und Weise betet: "Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe" (Lukas 22, 42). Christus teilte seine Wünsche dem Vater mit, betete aber auch, dass der Wille des Vaters geschehe.
Erkennen wir wirklich und tiefgründig, dass der Wille Gottes weitaus besser ist, als alles was wir wollen oder was wir uns vorstellen können? Wenn wir beten, erinnern wir uns daran, dass unser Herz "trügerisch und bösartig" ist – sogar gelegentlich von Satan beeinflusst wird –, und dass wir daran arbeiten müssen unseren Willen an den des Vaters anzupassen? Gott will, dass wir lernen für seinen Willen zu beten und diesen auch wirklich zu wollen!
Der Apostel Paulus ermutigte die Gemeindemitglieder, dass sie "Werkzeuge der Gerechtigkeit", und nicht "Werkzeuge der Ungerechtigkeit" werden sollten (Römer 6, 12-13; rev. Elberfelder Bibel). Sehnen wir uns zutiefst danach, Gott als sein Werkzeug zu dienen? Sind wir in der Lage, regelmäßig zu beten: "Gott, gebrauche mich, wie es dir gefällt"? Wenn Gott Sie fragen würde, wären Sie dann bereit, zu tun, was zum Beispiel Abraham tat, und Ihre Familie zurückzulassen um nach Kanaan zu gehen – oder wohin auch immer Gott Sie schicken würde? Wenn es Gottes Wille wäre, wären Sie dazu bereit, umzuziehen, oder Ihr Haus oder Ihren Besitz zu verkaufen, oder Ihren Arbeitsplatz aufzugeben oder zu wechseln? Können Sie ehrlich von sich sagen, dass Sie anstelle Ihres eigenen Willens den Willen Gottes in Ihrem Leben tun wollen? Spiegeln Ihre wichtigsten Lebensziele eine Eigensinnigkeit wider, oder haben Sie diese in Verbindung mit dem Willen Gottes geplant? Wenn Gottes Zeitplan sich von Ihrem unterscheidet, sind Sie dann bereit, Ihre Wünsche zu verwerfen und stattdessen seiner Führung zu folgen?
Paulus ermahnte die Gemeindemitglieder eindringlich, ihre Gesinnung der Gesinnung Christi anzugleichen (Philipper 2, 5). Während wir daran arbeiten dieses Gebot in unserem Leben umzusetzen, müssen wir Gott darum bitten, dass er unsere Eigensinnigkeit und unser inneres Bestreben, seinen Willen zu meiden, beseitigt. Wir müssen Gott darum bitten, dass er uns hilft, uns seinen Willen mehr als alles andere zu wünschen. Wir müssen auch dafür beten, dass er uns hilft, die Quelle unseres Begehrens zu erkennen, alles nach unseren eigenen Wünschen tun zu wollen. Und schließlich müssen wir für den Glauben beten, der uns dem Willen Gottes folgen lässt – auch wenn wir diesen intuitiv als seltsam empfinden.
Hatten Sie jemals den Gedanken: "Ich verstehe, dass es Gottes Wille ist, aber ich kann nicht nachvollziehen, wie es sich zum besten wenden soll, wenn ich es auf diese Weise mache"? Hier schließt der Glaube die Lücke. Wir müssen wie "kleine Kinder werden", und vollstes Vertrauen darauf haben, dass unser Vater im Himmel niemals falsch liegt und uns nie in die Irre führen wird. Wenn wir unseren Willen über den des Vaters stellen, dann zeigen wir nur unsere Arroganz – unsere Annahme, dass wir einen besseren Weg kennen, als Gott. Wenn wir uns dagegen für den Willen Gottes entscheiden, dann zeigen wir, dass wir auf Gott vertrauen und wissen, dass sein Weg der beste ist!
Schlussfolgerung
Wir leben in einer Zeit, in der Satan durch die Gesellschaft Druck auf uns ausübt, "unser Ding zu tun". Satan verehrt nur sich selbst und achtet seinen Willen mehr als alles andere. Er verbreitet diese Gedanken und motiviert uns, das gleiche mit unserem Willen zu machen. Die Gesellschaft vermittelt uns, dass wir schwachsinnige "Mitläufer" sind, wenn wir nicht "an unseren eigenen Vorteil denken".
Christus hingegen hat uns ein eindrucksvolles Beispiel gegeben, wie man Gottes Willen vor den eigenen Willen stellt – eine Verhaltensweise, die für alle wahren Christen unerlässlich ist. Wenn wir unseren Willen vor den Gottes stellen, dann müssen wir mit Schwierigkeiten und Leiden rechnen, da wir dann der Denkweise eines Menschen folgen, der fehlerhaft ist und sich irren kann – und letztlich auch Satan folgen. Doch auch wenn es anfänglich intuitiv nicht immer richtig erscheint oder sich so anfühlt, Gottes Willen vor unseren Eigenwillen zu stellen, ist dies aber der Weg zum Leben und zu Segnungen.
Wir müssen erkennen, wie wichtig es ist, unser Leben nach Gottes Willen zu leben. Wenn wir unsere Eigensinnigkeit identifizieren und uns davon befreien, und wenn wir dafür beten, dass Gottes Wille unser ganzes Leben durchdringe, dann werden unsere Entscheidungen voller Weisheit sein und unser Leben wird unglaublich bereichert werden. So zu handeln wird auch die Einheit innerhalb der Kirche Gottes bedeutend fördern. Wenn wir persönliche Entscheidungen nach Gottes Willen treffen, dann werden wir automatisch auch in der Gemeinschaft gleichgesinnt sein. Wir werden eins werden, wie Christus eins mit dem Vater ist (Johannes 17, 21). Um in Gottes Reich zu gelangen, müssen wir wirklich danach streben, seinen Willen zu unserem Willen zu machen. Wir müssen hart daran arbeiten, immer wieder unseren eigenen Willen zu begraben und der Führung Gottes in sein Reich zu folgen. Wenn wir dies tun, dann werden wir eines Tages zusammen dort ankommen! Doch mehr als alles andere müssen wir immer Gottes Willen befolgen!
MGW, Januar 2011
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Englischer Titel: My Will or God’s Will?
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