Die meisten, die schon viele Jahre in der Kirche sind, wissen, dass in den vergangenen paar Jahrzehnten viele Tausende von Menschen, von denen wir dachten, sie seien "Geschwister" die Kirche und die Wahrheit verlassen haben. Ich rede hier nicht hauptsächlich von denen, die in einigen der "Splittergruppen" der Weltweiten Kirche Gottes sind – wie sie manchmal genannt werden. Ich rede von den Tausenden, die buchstäblich "alles" verlassen haben. Viele waren einfach enttäuscht oder verwirrt. Viele wurden verbittert. Und viele weitere sind einfach abgedriftet, ohne sich groß Gedanken zu machen, weil sie offensichtlich schon zu Anfang sehr schwach gewesen waren.
Mit der Zeit, so lehrt mich meine Erfahrung, wird es viele weitere angebliche "Geschwister" geben, die uns verlassen werden – aus einer Vielzahl von Gründen. Werden Sie unter ihnen sein?
Wenn Sie dies lesen, wird das Jahr 2012 schon fast vorüber sein – über 40 Jahre nach dem Frühling 1972, wo viele in der Kirche Gottes – mich nicht eingeschlossen – einmal gedacht hatten, die Große Bedrängnis würde beginnen, als Vorbereitung auf die Rückkehr Christi am Posaunenfest 1975! Viele von uns haben inzwischen weitaus länger "gewartet", als wir früher einmal gedacht haben. Diese lange Wartezeit lässt viele von uns von Zeit zu Zeit entmutigt sein. Daher müssen wir uns an Jesu inspirierte Warnung erinnern: "Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen: dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern" (Matthäus 24, 48-51).
Verzögert Jesus tatsächlich sein Kommen? Geschwister, die meisten von Ihnen erkennen, dass Gott die Zeit in Begriffen von Tausenden von Jahren zählt (2. Petrus 3, 8-9). Wir versuchen oft aufrichtig, die Zeit herauszufinden, können vielleicht sogar "qualifiziert raten" im Bezug auf biblische und menschliche Chronologie – um zu versuchen, eine Idee zu haben, wann Christus zurückkommen könnte. Aber wir liegen oft falsch (Markus 13, 32-33). Also müssen wir uns darauf besinnen, dass Jesus uns sagte, wir sollten die "Zeichen" beobachten (1. Thessalonicher 5, 4-6) – und niemals sagte, wir sollten ein spezifisches Datum nennen! Heute könnten viele nur allzu leicht nachlässig werden und sagen: "Mein Herr kommt noch lange nicht" (Lukas 12, 45-46). Sie lassen vielleicht darin nach, eifrig die Bibel zu studieren, tiefgründig über Gottes Wort und all die wundervollen Lektionen darin zu meditieren – und sie fahren vielleicht sogar die Zeit an eifrigen Gebeten und Fasten deutlich zurück. Dies macht es dem "Bösen" sehr leicht, ihren Sinn und ihre Gefühle stark zu beeinflussen. Satan geht wirklich "umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge" (1. Petrus 5, 8). Wir müssen das alle klar erkennen – und dem widerstehen, wenn uns falsche Gedanken und Einstellungen in den Sinn kommen, da wir wissen, dass es der Satan sein dürfte, der uns damit beeinflussen will!
Während die westliche Welt im Besonderen an Stärke verliert und unsere Halsstarrigkeit wirklich gebrochen wird (3. Mose 26, 19), und während wir immer tiefer in unmoralischem Verhalten versinken – sogar gutheißen, dass Männer andere Männer "heiraten" – ist es Zeit, aufzuwachen! Denn sogar der Apostel Paulus warnte die Geschwister seiner Zeit: "Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts" (Römer 13, 11-12). Als jemand, der Gott in seinem Werk nun schon über 60 Jahre mit ganzer Kraft dient, möchte ich Ihnen sechs wichtige Gründe erklären, weshalb so viele abgefallen sind – und warum noch viele weitere von der Wahrheit abfallen könnten.
Werden Sie unter denen sein? Wenn Sie persönlich diesen Artikel aufrichtig und mit Gebet studieren und entsprechend handeln, brauchen Sie sich von keinem dieser Stolpersteine aus Gottes Kirche reißen zu lassen! Während Sie sich Gedanken über die folgenden Punkte machen, die das geistliche Leben von so vielen Menschen zerstört haben, fassen Sie den Entschluss, selbst nicht in eine dieser Kategorien zu fallen. Sorgen Sie dafür, dass Sie ausharren und dort bleiben, wo Gottes Geist wirkt und wo sein Werk getan wird – damit Sie auf ewig in seinem Reich sein können!
Nie bekehrt?
Sind Sie bereit, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Sie niemals vollständig oder tiefgründig bekehrt waren? Wie Sie wissen, warnte der Apostel Paulus schon die Christen von Korinth im ersten Jahrhundert: "Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!" (2. Korinther 13, 5; Schlachterbibel 2000). Gott selbst gebietet uns also, dass wir uns selbst "prüfen" sollen. Wir müssen bereit sein, zu erkennen, ob wir wirklich von Gott "überwunden" wurden und bereit sind, Könige und Priester unter Jesus Christus zu sein, wenn er in wenigen Jahren zurückkehrt, um das Reich Gottes hier auf Erden zu errichten, oder nicht.
Denken Sie nach! Haben Sie vollständig bereut und sich wirklich geistlich begraben, als Sie getauft wurden? Der Apostel Paulus wurde inspiriert, die Christen in Rom herauszufordern: "Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln" (Römer 6, 3-4).
Haben Sie persönlich "allem entsagt", als Sie getauft wurden? Waren Sie fest entschlossen, Gott Ihr Leben zu übergeben, nachdem Sie "die Kosten berechnet" hatten? (Lukas 14, 26-33; Schlachterbibel 2000).
Geschwister, in aller Liebe möchte ich Sie warnen, dass viele Tausende von Geschwistern in unserer früheren Organisation sich vorgemacht hatten, dies alles getan zu haben – und dennoch sind sie sehr leicht abgefallen. Ich könnte Ihnen viele Geschichten erzählen von führenden Predigern, die noch immer vom eigenen Ego erfüllt waren und daher sehr schnell in ihren Gefühlen verletzt waren, sodass sie wegen relativ unbedeutender Angelegenheiten in eine Rebellion gegen Gottes Apostel, Herrn Herbert W. Armstrong, geführt werden konnten. Diese Männer waren einfach nicht wirklich von Gott "überwunden". Sie hatten keine tiefgründige Gottesfurcht, die der Anfang der Erkenntnis und Weisheit ist (Sprüche 1, 7; 9, 10). Diese große Ehrfurcht vor dem Schöpfer – und eine richtig verstandene "Furcht" davor, sich von Gott abzukehren, der uns das Leben schenkt – ist ein machtvolles Werkzeug, um uns auf dem richtigen Weg zu halten. Bitte denken Sie über diesen Punkt nach, denn er beeinflusst Ihre Einstellung und damit Ihr Leben!
Lethargie und geistliche Bequemlichkeit?
Ein anderes Problem, das oftmals Menschen aus der Kirche bringt, ist schlicht Lethargie. Viele Menschen setzen einfach nicht "alles daran", nach dem Reich Gottes zu trachten. Sie scheinen nicht zu begreifen, dass die ganze Ewigkeit auf dem Spiel steht, wenn man von Gott einmal berufen ist. Jesus beschrieb solche Leute in einigen seiner Gleichnisse. Das "Gleichnis vom Sämann" zeigt einen Überblick über verschiedene Kategorien von Menschen, die entweder nie bekehrt waren oder deren Bekehrung recht "oberflächlich" war, sodass sie leicht abfallen konnten. Beachten Sie das Beispiel des Mannes, bei dem die Saat unter "Dornen" gesät ist. Jesus sagte dies über ihn: "Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht" (Matthäus 13, 22).
Es ist so leicht, sich von der "Sorge der Welt" gefangen nehmen zu lassen. Und bedenken Sie, wie der "betrügerische Reichtum" Geschäftsleute beeinflusst, die sich dann ständig darüber Sorgen machen, wie wohlhabend sie sind. Wie leicht ist es doch, sich zu sehr darüber Gedanken zu machen, dass man Karriere macht, "wichtig" ist, und immer mehr Geld verdient, um "voranzukommen". Andere wiederum, die sich um den Haushalt kümmern, verwenden so viel Mühe an den Haushalt, wollen dass alles "perfekt" ist oder sind so davon eingenommen, ihre Kinder oder Familie zu "lieben" – sogar mehr als sie Gott lieben –, dass sie leicht abfallen, wenn sie Gott nicht an erste Stelle gesetzt haben. Trifft irgendeine dieser Haltungen auf Sie zu?
Eine wichtige Anweisung unseres Schöpfers sollte uns besonders helfen, "aufzuwachen", damit wir nicht nachlässig und unachtsam werden. Der allmächtige Gott gab unseren Vorfahren diese deutliche Warnung, als diese sich im Land Israel niedergelassen hatten und begonnen hatten, die Dinge etwas "leichter" anzugehen. Gott sagte: "Wenn ihr nun Kinder zeugt und Kindeskinder und im Lande wohnt und versündigt euch und macht euch Bildnisse von irgendeiner Gestalt, sodass ihr übel tut vor dem Herrn, eurem Gott, und ihn erzürnt, so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen über euch, dass ihr bald weggerafft werdet aus dem Lande, in das ihr geht über den Jordan, um es einzunehmen. Ihr werdet nicht lange darin bleiben, sondern werdet vertilgt werden. Und der Herr wird euch zerstreuen unter die Völker, und es wird von euch nur eine geringe Zahl übrig bleiben unter den Heiden, zu denen euch der Herr wegführen wird" (5. Mose 4, 25-27). In den USA, Kanada und vielen weiteren von den Israeliten abstammenden Nationen haben die Bewohner schon lange "im Land gewohnt" und sie haben begonnen, sich merklich von den Gesetzen und Wegen Gottes abzukehren. Daher wird der allmächtige Gott sie – wie die meisten von uns wissen – in eine nationale Versklavung bringen, es sei denn die Menschen kehren um. Gott sagt weiter: "Wenn du aber dort den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. Wenn du geängstet sein wirst und dich das alles treffen wird in künftigen Zeiten, so wirst du dich bekehren zu dem Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen" (Verse 29-30).
Tatsächlich wird uns also immer wieder an verschiedenen Stellen der Bibel gesagt, wir sollen "Gott suchen", und zwar von ganzem Herzen und mit aller Kraft! Wir sollen uns von Gottes Wort wachrütteln lassen – wie auch von Gottes Eingreifen im Wetter, durch Seuchen und durch den Zerfall der nationalen Größe, was wir heute überall um uns beobachten können. Wir dürfen keinesfalls der geistlichen Bequemlichkeit und Lethargie nachgeben!
Alkohol, Drogen und Sexprobleme
Es stimmt traurig, darüber nachzudenken, wie viele Männer und Frauen – besonders aber Männer – ihre Gelegenheit verlieren, an der ersten Auferstehung teilzuhaben, weil sie Probleme im Bereich Sexualität, Drogen und Alkoholmissbrauch haben. Natürlich, wenn man einmal abhängig geworden ist, dann werden Körper und Psyche emotional und chemisch nach viel Alkohol süchtig. Dasselbe geschieht bei Drogen, wie alle, die sich damit befassen, verstehen können. Es ist besser, schon gar nicht damit anzufangen, diesen Weg einzuschlagen, als dass man später versuchen muss, von Alkohol und Drogen wieder loszukommen.
Unser Schöpfer erschuf unsere Körper als männlich und weiblich. Dies geschah zum Zweck der Heirat, damit ein junger Mann und eine junge Frau sich zueinander hingezogen fühlen, um dann eine liebevolle Familie zu gründen und ihren Kindern ein stabiles Umfeld zu schaffen – den potenziellen Söhnen und Töchtern Gottes selbst (Maleachi 2, 15). All dies ist schön und recht, wenn es auf Gottes Weise geschieht. Doch in unserer modernen Gesellschaft ist die "Vermarktung" des schönen Körpers junger Frauen allgegenwärtig – um alles von Zahnstochern bis Segelyachten zu verkaufen. Man kann dem praktisch nicht mehr entkommen. Und das beständige Trommelfeuer falscher Informationen und Einstellungen, die sogar für pervertierte Sexualpraktiken werben, hämmert Satans Denkweise im Bezug auf diese Dinge in die Köpfe vieler Menschen in unserer Gesellschaft, besonders bei der Jugend.
Wir dürfen nicht zulassen, dass wir davon vereinnahmt werden und so aus der Kirche Gottes gebracht werden. Uns wird gesagt: "Flieht die Unzucht!" (1. Korinther 6, 18; Schlachterbibel 2000). Doch sogar viele junge Menschen in Gottes Kirche folgen dem allgegenwärtigen Beispiel der Welt und verbringen unbeobachtet Zeit mit einem Menschen des anderen Geschlechts, in Situationen, wo es nur allzu "leicht" vorkommt, dass man in einen Akt der Unzucht oder des Ehebruchs gerät. Viel zu viele Menschen – sogar Christen – sorgen nicht ausreichend dafür, sich klar "vom Rand der Klippe" fernzuhalten! Und so versuchen sie tatsächlich nicht wirklich, aus Situationen zu "fliehen", in denen es leicht zu Unzucht kommen kann.
Sorgen Sie also dafür, dass Sie – oder Ihre Kinder – sich nicht in dieser teuflischen Schlinge verfangen. Und auch für die Verheirateten gilt: es ist wichtig, dass wir unsere Gedanken unter Kontrolle halten und nie zulassen, dass wir sinnlichen Gedanken nachhängen, die einer anderen Person als unserem Partner gelten. Gott gebietet uns, dass wir "nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus" (2. Korinther 10, 5). Liebe Geschwister – und besonders junge Menschen, die besonders im Visier von Satans Netzwerk stehen –, es ist von größter Bedeutung, dass wir lernen, den Verlust unseres ewigen Lebens durch ein Gelüsten nach anderen oder durch irgendeine Abkehr im Bereich der Sexualität zu fürchten. Wenn die Ewigkeit auf dem Spiel steht, sollten wir uns durch den Geist Gottes klar unter Kontrolle halten, eher "als eine Zeit lang den Genuss der Sünde [zu] haben" (Hebräer 11, 25). Das ist es einfach nicht wert!
Geschwister, stellen Sie sicher, dass sie Strategien und Verteidigungsmechanismen verfügbar haben, die wir alle bereithalten sollten, um nicht durch die oben genannten Probleme – Alkohol, Drogen, Sex und ähnliche Dinge – überwunden zu werden. Ein Missbrauch dieser Dinge wird uns zerstören, wenn wir es zulassen. Viele Geschwister haben sich in der Vergangenheit darauf eingelassen oder sind sogar jetzt noch darin verstrickt. Wir müssen den Entschluss fassen, zu handeln. Wir sollten das Beispiel des Apostels Paulus lesen und ihm nachfolgen, als er schrieb: "Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus" (Philipper 3, 13-14). Wir müssen uns wirklich selbst dazudrängen und uns nach dem Ziel "ausstrecken", das der ewige Gott uns vorgegeben hat. Wir dürfen nicht an Wachsamkeit nachlassen und uns von unserer menschlichen Schwäche den herrlichen Lohn nehmen lassen, den Gott für uns in seinem Reich als vollwertige Mitglieder seiner Familie vorgesehen hat.
Rebellion und Eigensinnigkeit
Die Bibel ist voll von erstaunlichen Beispielen, wie Gott mit eigensinnigen Menschen umgegangen ist, um ihnen zu helfen, dieses Problem zu überwinden. Eines der herausragendsten Beispiele ist das des altertümlichen Königs Saul, des Vorgängers von König David. Als Saul jung war, war er demütig und bemühte sich, den Anweisungen Gottes zu folgen. Später jedoch, im Lauf der Zeit, begann Saul, zu viel von sich zu halten und er begann, Dinge zu "relativieren" und seinem eigenen Willen nachzufolgen – statt genau das zu tun, was Gott geboten hatte. Wenn Sie 1. Samuel 15 lesen, können Sie dieses Problem bei Saul erkennen und verstehen, wie Gott es sah. Gott hatte Saul geboten, an der rebellischen Nation der Amalekiter den "Bann zu vollstrecken" – alle Einwohner und sogar alle Tiere zu töten. Aber stattdessen "relativierte" Saul Gottes klares Gebot. Er tötete nicht alle Menschen. Und er verschonte die besten Tiere, von denen Gott geboten hatte, sie zu vernichten.
Als der Prophet Samuel Saul dazu befragte, versuchte dieser, sein Handeln zu rechtfertigen: "Ich habe doch der Stimme des Herrn gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der Herr sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt. Aber das Volk hat von der Beute genommen Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem Herrn, deinem Gott, zu opfern in Gilgal. Samuel aber sprach: Meinst du, dass der Herr Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des Herrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist" (1. Samuel 15, 20-23).
Diese Einstellung der Eigensinnigkeit – die Haltung der Rebellion gegen Gottes Anweisungen und seine Führung – ist eine Einstellung, die sich tief eingegraben im Inneren der meisten in der Bibel beschriebenen Rebellen findet. Sie scheinen immer eine "Erklärung" zu haben, warum ihr Handeln gerechtfertigt gewesen sein soll. Aber eigentlich war es nur ihr eigenes Ego, das sich erhob, und so gerieten sie deswegen in einen Geist der Rebellion gegen Gott. Und über solche Menschen hatte Herr Armstrong gesagt: "Solche Menschen waren nie von Gott ‚überwunden'"!
Sind Sie persönlich wirklich von Gott "überwunden"? Unterwerfen Sie wirklich Ihren Willen und tun genau das, was Gott sagt, sodass Sie sich sogar demütigen und den Anweisungen seiner Diener – seiner Prediger und Gemeindeführer – Folge leisten, soweit diese nicht direkt der Bibel widersprechen? Gewisse Menschen und sogar manche Familien, die so gewöhnt sind, Dinge "auf ihre Weise" zu tun, befinden sich wegen einer solchen Einstellung der Rebellion und Eigensinnigkeit in Gefahr des ewigen Todes. Denn der allmächtige Gott kann dann nicht wirklich sicher sein, dass sie ihm auch zukünftig immer gehorchen werden – wenn er schon sieht, dass sie jetzt nicht bereit sind, es zu tun. Denken Sie darüber nach!
Verletzte Gefühle und ein Mangel an Glauben an Christus
Menschen, die immer irgendwie mit den Predigern – oder sogar mit Gott – in Schwierigkeiten zu geraten scheinen, haben in der Regel eine menschliche Neigung gemeinsam. Sie fühlen sich ständig in ihren Gefühlen verletzt. Doch erkennen sie, dass ihre Einstellung "verletzter Gefühle" in Wahrheit einen Mangel an Glauben aufzeigt, dass Christus wirklich alles unter Kontrolle hat und dass er alles zum Guten wirken lassen wird? Die Einstellung "verletzter Gefühle" beinhaltet fast immer auch einen Mangel an Glauben, dass Christus das Oberhaupt ist. Denn sie führt dazu, dass diese Menschen andere in der Gemeinde oder die Prediger – gewöhnlich wegen relativ kleiner Dinge – "verurteilen", dabei aber Gott völlig unberücksichtigt lassen.
Solche richtenden Menschen haben die Neigung, jede Situation, in der sie sich selbst befinden, zu "rechtfertigen", während sie schnell dabei sind, die vermutete Einstellung anderer Geschwister oder der Prediger, die mit ihnen sprechen, zu "beurteilen". Wenn sie "richten" – indem sie ihre eigene, menschliche Sichtweise zugrunde legen – sind sie schnell dabei, zu beurteilen, dass die andere Person falsch liegt. Sie sind jedoch unfähig, ihre eigene Sünde zu erkennen, obwohl diese oftmals vielen anderen um sie herum sehr deutlich wird, wenn sie ihre Einstellung und ihre Handlungen miterleben.
Auch wenn diese Menschen in Gottes eigener Kirche sind – die Gottes Werk tut, die volle Wahrheit predigt und Gottes richtige Regierungsform praktiziert – sind sie unfähig, Zurechtweisung anzunehmen. Irgendwie haben sie in ihren eigenen Augen "immer Recht", in jeder Situation! Solche Menschen lesen und studieren nicht wirklich das Buch der Sprüche – oder zumindest beziehen sie es nicht direkt auf sich selbst! Sie relativieren und vergessen schnell die Warnung Gottes: "Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode" (Sprüche 16, 25). Und sie beachten auch nicht wirklich Gottes Aussage durch den Apostel Paulus: "alles hat er unter seine [Christi] Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles" (Epheser 1, 22).
Selbst wenn also Prediger nach Prediger – und auch andere Gemeindeleiter – solche Menschen und solche Familien warnen, dass sie eigensinnig sind und falsch handeln, werden diese sich weiterhin "rechtfertigen", sich weiterhin selbst "bemitleiden" und weiterhin verletzte "Gefühle" vorbringen und so eine Begründung dafür haben, dass sie Probleme mit anderen in der Kirche, mit den Predigern und sogar mit Christus selbst haben – denn er ist das lebendigeOberhaupt seiner Gemeinde!
Bitte denken Sie darüber nach. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht in diese Art Selbstmitleid verfallen, oder in ähnliche Haltungen, die Sie letztlich zu einer Rebellion gegen die Regierung Gottes führen könnten. Und erinnern Sie sich, dass Christus in seinem Reich niemals Menschen Positionen mit großer Verantwortung geben würde, die sich in dieser Weise fleischlich verhalten. Das sehen wir daraus, wie er mit König Saul umgegangen ist.
Entmutigung durch Krankheit, Prüfungen und Bedrängnisse
Im Lauf der Jahre in dem, was Paulus "diese gegenwärtige, böse Welt" nannte (Galater 1, 4), kommen auch mehr und mehr Prüfungen und Bedrängnisse über Gottes Volk. Gott selbst sagte, dass dies der Fall sein würde. Doch viele Menschen sind schnell entmutigt. Manche sind sogar gewillt, "aufzugeben", wenn die Dinge nicht relativ gut für sie laufen. Was ist also die eigentliche Antwort darauf? Sie ist, sicher zu sein, dass Sie das ewige Leben in Gottes Reich so sehr begehren, dass Sie es beinahe "schmecken" können! Sie müssen bereit sein, sich selbst von ganzem Herzen auf Gottes Reich auszurichten – sodass dem nichts im Weg steht!
Doch weil wir Menschen sind, werden auch manche Christen von Zeit zu Zeit durch die Prüfungen und Verfolgungen entmutigt, von denen Gott klar prophezeite, dass sie uns treffen würden. Und noch viele weitere unserer lieben Geschwister werden sterben, sogar bevor die Bedrängnis und ernsthafte Verfolgung beginnt. Dies tut weh – und Gott versteht es. Doch der Tod ist ein sehr wichtiger Teil des Lebens – und Gott gebraucht ihn, um uns zu zeigen, wie schwach wir sind und wie sehr wir einen Geistleib und das ewige Leben in seinem Reich brauchen.
Der Apostel Petrus warnte: "Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist] Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht" (1. Petrus 4, 12-14; Schlachterbibel 2000).
Wir können sicher eine "Feuerprobe" erwarten, wenn dieses Werk sich stärker ausbreitet und schreckliche Anschuldigungen gegen viele von uns erhoben werden. Bevor alles vorbei ist, werden manche in Verfolgung auch geschlagen, eingesperrt oder sogar getötet werden.
Als er über unser Heil sprach, das zur letzten Zeit offenbar werde, kommentierte Petrus: "Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus" (1. Petrus 1, 6-7).
Wie Petrus schrieb, wissen wir, dass unser Glaube in all diesen Dingen durch Feuer getestet wird, sodass wir vorbereitet sind, auf ewig in Gottes Reich zu leben. Wir müssen bereit sein, alles zu geben – echte Streiter Christi zu sein. Wir müssen gewillt sein, durch alle Arten von Prüfungen zu gehen, um Christus zu zeigen, dass wir es wirklich ernst meinen – dass wir von ganzem Herzen anstreben, in seinem ewigen Reich zu sein.
Geschwister, seien wir trotz all unserer Prüfungen und Bedrängnisse ernsthaft in unserem Bibelstudium und eifrig im Gebet, damit wir mit dem Apostel Paulus sagen können, "wie ich sehnlich warte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn" (Philipper 1, 20-21). Da wir in Gottes Kirche in gewissem Maß Gottes eigene Wesensart durch den heiligen Geist in uns gelegt bekommen haben, sollten wir umso mehr sagen – wie es schon Winston Churchill in Englands dunkelster Stunde sagte – "niemals, niemals, niemals, niemals aufgeben"! Denn wenn wir aufgeben, uns abwenden oder die Kirche und das Werk des lebendigen Gottes verlassen, verlassen wir damit unseren Schöpfer selbst und verlieren das Ziel, das uns vor Augen gegeben ist – die Gelegenheit, den Zweck unserer Existenz zu erfüllen, die Gelegenheit, vollwertige Kinder unseres Schöpfers zu werden.