In Nordamerika war es für Wanderprediger einst üblich, von Stadt zu Stadt zu ziehen, Treffen in Zelten zu veranstalten und Sünder dazu aufzurufen, dass sie "Jesus akzeptieren". Emotionen wurden geweckt, wenn der Prediger die Zusammenkunft mit der leidenschaftlichen Aufforderung beendete, die Gläubigen mögen den mit Sägemehl gestreuten "Bußweg" entlanggehen und "dem Herren ihr Herz geben", solange noch Zeit dafür sei. "Jesus mag zwar nicht heute Nacht zurückkommen", warnte der Prediger, "doch wenn Sie heute Nacht als Sünder sterben, dann werden Sie sich für immer im Höllenfeuer winden, weil Sie ihn nicht jetzt angenommen haben!"
Mit dieser Drohung vor Augen ist es nicht schwer nachzuvollziehen, warum so viele diesen Bußweg beschritten haben. Doch haben diese Prediger den Gott der Bibel richtig dargestellt? Ist es wahr, dass die Milliarden Menschen, die gelebt haben und gestorben sind ohne Jesus Christus anzunehmen – die meisten von ihnen haben seinen Namen nicht einmal gehört, und noch weniger haben überhaupt jemals seine Wahrheit gepredigt gehört – für immer verloren sind? Wenn ja, wo ist dann Gottes Fairness?
Was ist mit den Babys, die gestorben sind, bevor sie alt genug waren, um Gottes Liebe zu verstehen, geschweige denn seinen Weg wählen zu können? Und werden Menschen für immer verloren sein, nur weil sie in einer Familie oder einer ganzen Gesellschaft aufgewachsen sind, die sich dem Atheismus verschrieben hat? Was ist mit den Milliarden von Muslimen, die im Lauf der Zeit mit falschen Lehren über Jesus Christus aufgewachsen sind? Wird Gott sie anders behandeln, als die Milliarden bekennender Christen, die lebten und starben, und nur eine falsche Botschaft über einen falschen "Christus" hörten?
Der Apostel Johannes lehrte eindeutig: "So sehr hat Gott die Welt geliebt…" (Johannes 3, 16; Schlachter Version 2000). Hier bezieht sich "die Welt" nicht auf den Planeten Erde, sondern auf die Menschen, die auf ihm leben. Und wie Sie auch zählen wollen: Auf jede Art der Berechnung kommt man auf mehr "nicht Erlöste" als "Erlöste". Wenn nun Gott "die Welt geliebt" hat, wie kann das dann sein? Ist er so schwach, dass er die Mehrheit seiner Schöpfung nicht retten kann? Dies führt zu der Frage: "Ist Gott fair? Respektiert er das Ansehen von Personen? Hat jeder – oder bekommt jeder – eine echte und gerechte Chance auf das Heil?"
Diese entscheidende Frage verunsichert sogar diejenigen, die sich mit aller Entschlossenheit zum Christentum bekennen. Ich habe einmal einen jungen Mann in Greenville, Mississippi, besucht, der seinen Pfarrer mit der Frage konfrontierte: "Was wird mit all den Millionen Menschen passieren, die niemals von Jesus Christus gehört haben?" Die dogmatische Antwort des Pfarrers war, dass diese Leute alle auf ewig in die Hölle kommen werden. Auf Nachfrage nach Gottes Fairness schlussfolgerte der Geistliche: "Nun, ich vermute, Gott wird sie nach dem richten, was sie aus dem gemacht haben, was sie verstanden".
Nicht überzeugt, fragte der hartnäckige junge Mann dann: "Wollen Sie sagen, dass es einen anderen Weg für die Erlösung gibt, als durch den Namen Jesu Christi?" Er brachte den Vers ein: "Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen" (Apostelgeschichte 4, 12; Einheitsübersetzung). Der Pfarrer des jungen Mannes fand keine Worte mehr – es wurde ihm bewusst, dass er keine andere Wahl hatte, als entweder die Bibel zu verleugnen oder einzugestehen, dass Gott ungerecht oder unfair wäre.
Eine andere Betrachtungsweise dieser Frage wird durch die folgende Diskussion repräsentiert, die ich mit einem Handwerker hatte, der bei mir zuhause etwas reparierte. Wie so viele andere bekennende Christen glaubte dieser Mann auch, dass jeder am Ende seines jetzigen Lebens entweder gerettet wird oder verloren ist. Als ich protestierte, dass Milliarden von Menschen gelebt haben und gestorben sind, ohne jemals von Jesus Christus gehört zu haben, war seine Antwort, dass Gott ihnen sein Wort auf irgendeine Weise hätte zukommen lassen, wenn sie danach gesucht hätten. Im Grunde sagte dieser Mann damit, dass Gott wissentlich die große Mehrheit der Menschen erschaffen hat, damit sie für immer verloren gehen.
Denken Sie an einen Mann, der im Hinterland von Australien im Jahre 31 n.Chr., eine Woche nach Christi Kreuzigung und seiner Wiederauferstehung, stirbt. Niemand hat ihm jemals über Christus und das, was er getan hat, erzählt. Dabei gilt: "Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden. Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger" (Römer 10, 13-14). Ist nun dieser Mann wirklich für immer verloren, der niemals die Möglichkeit erhalten hatte, das Blutvergießen Christi um seinetwillen zu akzeptieren? Geht dieser Mann dann an einen Ort von unglaublicher Qual, um sich für immer in Schmerzen zu winden? Das klingt natürlich nicht nach dem fairen und gerechten Plan eines liebenden Gott.
Natürlich müssen wir auch die Wahrheit erkennen, die in der heiligen Schrift klar dargestellt ist: "Die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen", da "in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert" (Römer 2, 12-16). Diese und viele andere Bibelstellen zeigen uns, dass alle gesündigt haben und "alle Welt vor Gott schuldig" ist (Römer 3, 9.19). Doch bedeutet das, dass Gott Milliarden von Menschen erschaffen hat, von denen er erwarten musste, dass sie auf ewig im Höllenfeuer brennen würden, weil es Teil seines Plans war, nur relativ wenige Menschen zu erretten? Eigentlich deutet die Tatsache, dass alle Sünder sind, überhaupt nicht auf einen grausamen Gott hin; denn damit wird noch nicht einmal die Frage angesprochen, ob Gottes Plan jedem eine Gelegenheit gibt, den einzigen Weg zu verstehen, wie man Sünde entfernen kann!
Stellen Sie sich aber die Frage: Wenn Gott wirklich die Welt liebt, würde er dann dem Mann im australischen Hinterland die Gelegenheit auf Erlösung verwehren? Oder ist Gott so schwach, dass sein Plan erfordert, dass Milliarden Menschen in der Hölle für immer brennen müssen, damit einige wenige gerettet werden können? Wenn Gott wirklich in einem Wettbewerb zur "Seelenrettung" stünde, dann erschiene Satan als Gewinner. Doch ist es das, was Gott tut? Oder enthüllt die Bibel eine andere Erklärung?
Die Wahrheit ist, wie es auch Ihre Bibel klar macht, dass Gott einen Plan verwirklicht. Es ist ein liebevoller und gerechter Plan, der seinen Wunsch einbezieht, die ganze Menschheit zu retten, und der mehr von einer gläubigen Person erfordert, als das Aufsagen von ein paar "magischen" Worten, am Ende eines Bußwegs, auch wenn diese Worte in aller Aufrichtigkeit gesagt werden. Er beinhaltet mehr, als sein Leben so zu leben, als bereite man sich darauf vor, die ganze Ewigkeit in einer Art großem "Schlaraffenland im Himmel" zu verbringen. Es gibt einen Grund, warum das Leben eines Christen dazu dienen soll, göttlichen Charakter zu entwickeln (Epheser 4, 11-16).
Eine fatale Entscheidung
Als Gott den ersten Mann und die erste Frau erschuf, brachte er sie in einen wunderschönen Garten voller Bäume, die alle Arten von Samen und Früchten in allen Farben, Erscheinungen und Geschmacksrichtungen trugen. Gott sagte diesen ersten Menschen, dass sie alle Früchte, bis auf die Früchte eines Baumes verzehren konnten – und dass, falls sie von dieser verbotenen Frucht essen würden, der Tod die Folge sein würde.
Wie wir wissen, wählten Adam und Eva die verbotene Frucht. Mit dieser Handlung bezeugten sie, dass sie Gott ablehnten, sowie ihren Wunsch, für sich selbst zu entscheiden was richtig und was falsch ist. Weil sie das getan haben, warf Gott sie aus dem Garten Eden und sagte ihnen im Grunde: "Ihr möchtet es auf eure Art machen? Dann tut es!"
Seitdem ist alles, was die Menschheit auch macht, immer eine Mischung aus Gut und Böse. Die Ungerechtigkeit, das Leiden und die seelischen Schmerzen, die wir alle um uns herum sehen, sind das Ergebnis von Entscheidungen, die wir treffen – und dennoch haben wir oft die Frechheit, Gott dafür die Schuld zu geben! Doch was hat Gott überhaupt damit zu tun? Er möchte, dass wir wissen, dass es tragische Konsequenzen nach sich zieht, wenn wir uns entscheiden, die Dinge auf unsere Art zu machen. Gott hat jedoch zur gleichen Zeit einen Plan, dass er – letzten Endes – jedem Menschen eine faire und echte Möglichkeit geben wird, die Erlösung anzunehmen. Traurigerweise werden einige diese bewusst und absichtlich ablehnen (Hebräer 6, 4-6; 10, 26). Und es ist wichtig, zu erkennen, dass "die Erkenntnis der Wahrheit" erst gegeben und verstanden werden muss, damit einige sie ablehnen können.
Die Bibel enthüllt, dass die große Mehrheit der Menschen in diesem gegenwärtigen Zeitalter von Gott und den Baum des Lebens abgeschnitten sind (1. Mose 3, 22 -24). Das ist der Grund, warum nur so wenige die Bibel verstehen. Leider wurden viele getäuscht, zu glauben, dass Jesus gekommen ist, um jetzt schon alle zu retten.
Ich kann mich an ein Ereignis erinnern, das einmal in meiner Sonntagsschulklasse geschehen ist. Ein Schüler fragte: "Warum sprach Jesus in Gleichnissen?" Und der Lehrer erklärte: "Weil die Menschen in der damaligen Zeit Fischer, Hirten und Bauern waren. Jesus sprach zu ihnen in einer Sprache, die sie verstehen konnten".
Für einen Zwölfjährigen hört sich das erst einmal ganz gut an, doch ich kam später zu der Erkenntnis, dass die Antwort meines Lehrers absolut falsch war. Die Bibel beschreibt, wie Christi Apostel dieselbe Frage stellten und eine ganz andere Antwort erhielten: "Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist's nicht gegeben" (Matthäus 13,10-11; Markus 4, 11-12). Jesus lehrte auch: "Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage" (Johannes 6, 44.65).
So sehen wir, dass Jesus in Gleichnissen sprach, um deren Bedeutung vor der breiten Öffentlichkeit zu verbergen. Nur diejenigen, die Gott berufen hat, können zu ihm kommen – und das sind im gegenwärtigen Zeitalter nur relativ wenige. Doch bedeutet dies, dass er unfair ist und sich nicht für die große Mehrheit der Menschen interessiert, die jetzt leben oder jemals gelebt haben? Keineswegs!
Eine Gelegenheit für alle
Der Apostel Paulus sagt uns, dass Gott "will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1. Timotheus 2, 3-4). Der Apostel Petrus erklärt, Gott "will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde" (2. Petrus 3, 9). Wir sehen also, dass es die langfristige Absicht Gottes ist, jeden einzelnen, der jemals gelebt hat, zu berufen, um zu ihm zu kommen. Es ist jedoch offensichtlich, dass Gott die meisten Menschen bis jetzt nicht berufen hat. Was wird Gott also mit denjenigen machen, die gelebt haben und gestorben sind, ohne berufen worden zu sein?
Unzählige Bibelstellen enthüllen, dass es mehr als eine Zeit des Richtens gibt – und mehr als eine Wiederauferstehung von den Toten. Beachten Sie die logische Schlussfolgerung aus Matthäus 11, 21-22: "Wehe dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch". Die heidnischen Bewohner von Tyrus und Sidon kannten den Gott Israels nicht. Dennoch sprach Jesus von einem kommenden Tag des Gerichts, an dem es den Menschen dieser Städte besser ergehen wird, als einigen der Juden aus seiner Zeit. Christus machte eine ähnliche Aussage, die die Stadt Sodom betraf, die für ihre abscheulichen sexuellen Perversionen bekannt war (Matthäus 11, 23-24).
Einige nehmen an, dass "richten" zwangsläufig "strafen" bedeutet – doch das ist nicht immer der Fall. Die Bibel benutzt den Begriff "richten" häufig, um eine Zeitperiode der Beurteilung zu beschreiben – eine Zeit in der sich diejenigen, die gerichtet werden, beweisen müssen. Die Schrift erklärt zum Beispiel, dass das Beurteilen jetzt bei denjenigen begonnen hat, die zum Haus Gottes gehören (1. Petrus 4, 17). Beurteilen ist ein fortwährender Vorgang für das Volk Gottes und tatsächlich beginnt dieses Richten bei dem Volk Gottes. Die altertümlichen Menschen aus Tyrus, Sidon und Sodom werden ihren "Tag des Richtens" haben – ihre Zeit, in der sie sich beweisen müssen – in der Zukunft.
Die Schriften des Johannes bestätigen, dass es mehr als einen Tag des Gerichts gibt: "Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen… diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre" (Offenbarung 20, 4). Beachten Sie nun sorgfältig: "Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung" (Offenbarung 20,5).
Wie klar! Diejenigen, die Christus bei seiner Wiederkunft angehören, werden in dem, was die "erste Auferstehung" ist, wieder zum Leben auferstehen, wonach sie zusammen mit Christus über alle Nationen dieser Erde regieren werden: "und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden" (Offenbarung 5, 9-10).
Doch was ist mit denen, die bei Christi Ankunft nicht ihm angehören werden? Werden sie für immer verloren sein? Keineswegs! Sie werden an der nächsten Wiederauferstehung teilhaben, die als die allgemeine Auferstehungbezeichnet wird, bzw. als Gericht des "großen weißen Throns".
Am Ende der tausendjährigen Herrschaft Jesu Christi auf Erden wird Satan wieder aus seinem Gefängnis freigelassen, damit er ausgeht und die Nationen noch einmal verführt (Offenbarung 20, 7). Er wird dann mit denen, die ihm nachfolgen, besiegt werden. Doch was geschieht danach? "Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß… Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken" (Offenbarung 20, 11-12).
Hier beschreibt Johannes offene Bücher. Viele bekennende Christen ziehen voreilige Schlüsse, dass diese Bücher voller derber Details aus dem Leben der Menschen seien, doch dies ist ein Missverständnis. Wir haben bereits gesehen, dass die große Mehrheit der Menschen, die vom Baum des Lebens abgetrennt ist, leben und sterben wird, ohne Gottes Wahrheit gehört zu haben. In dieser gegenwärtigen Zeit werden nur wenige von Gott berufen, und Jesus redete in Gleichnissen, um die wahre Bedeutung vor den Massen zu verschleiern (Lukas 8, 10).
Tatsächlich sind die "Bücher" – griechisch biblia, wovon wir das Wort "Bibel" erhalten – vor den meisten Menschen, die im gegenwärtigen Zeitalter leben und sterben, verschlossen, und werden auch bis zu diesem "Gericht vor dem großen, weißen Thron" verschlossen bleiben. Doch durch den Inhalt dieser biblia – der Bibel – werden sie gerichtet, sobald ihr Verstand dafür geöffnet worden ist und Gott ihnen seine Wahrheit enthüllt.
Beachten Sie zudem, dass das "Buch des Lebens" als geöffnet, nicht als verschlossen, beschrieben wird. Das deutet darauf hin, dass das letzte große Gericht eine Zeitspanne sein wird, in der diejenigen, die durch "die Bücher" gerichtet werden, die Möglichkeit haben werden, dass ihre Namen in Gottes "Buch des Lebens" geschrieben werden. Dies ist die Zeit des Richtens für die große Mehrheit der Milliarden Menschen, die gelebt haben und gestorben sind, als Satan der "Gott dieses Zeitalters" war (2. Korinther 4, 3-4; Schlachter Version 2000). Die Milliarden, die von Satan verführt wurden – und erinnern Sie sich, dass verführte Menschen nicht wissen, dass sie verführt sind –, werden schließlich Gottes Wahrheit erklärt bekommen und ihre erste Gelegenheit haben, diese Wahrheit zu akzeptieren und Jesus Christus als ihrem Erlöser zu gehorchen.
Das Tal der vertrockneten Knochen
In einer beachtenswerten Passage der Bibel beschreibt der Prophet Hesekiel diese kommende Auferstehung. Er beschreibt ein Tal, dass "voll" mit dürren Knochen angefüllt ist, und der Prophet wird gefragt, ob sie wieder lebendig werden können (Hesekiel 37, 1-3; Schlachter Version 2000). Danach folgte eine Beschreibung, wie diese Gebeine wieder zum Leben erweckt werden. Die Knochen kommen zusammen, dann das Fleisch, und Gewebe und Haut verbinden sich. Schließlich füllt der Odem des Lebens die Körper, sodass die Menschen zu sterblichem physischem Leben wiederauferstehen (Hesekiel 37, 4-10; Schlachter Version 2000).
Dies ist keine Auferstehung für die Unsterblichkeit und auch nicht eine, die als Belohnung erhalten wurde. Diese auferstandenen Menschen glauben nicht, dass sie gerettet sind. Im Gegenteil, sie denken sie seien verloren! "Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt und unsere Hoffnung ist verloren und es ist aus mit uns" (vgl. 37, 11, Schlachter Version 2000).
Diese Passage beschreibt Menschen, die Gott zu Lebzeiten nicht kannten, die ihn aber kennen lernen werden, nachdem sie auferstanden sind und ihnen Gottes Geist gegeben wird. "Und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin,wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole. Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der Herr" (Hesekiel 37, 13-14).
Wie lange werden diese auferstanden Menschen ihre Zeit des Richtens haben? Die Kirche verweist traditionell auf Jesaja 65, 17-20 als eindrücklichen Hinweis, dass diesen Menschen nicht weniger als 100 Jahre physischen Lebens während der zweiten Auferstehung gegeben wird. Ja, Gott ist fair, und er wird jedem, der jemals gelebt hat, eine echte Gelegenheit geben, eine fundierte, rationale Entscheidung zu treffen. Es mag ernüchternd sein, zu erkennen, dass in dieser Zeit viele unserer Freunde und Verwandten in der Welt vom Baum des Lebens abgeschnitten sind. Sie verstehen tatsächlich nichts, weil Gott den Verstand der meisten Menschen noch nicht geöffnet hat, um zu Christus zu kommen (Johannes 6, 44.65). Die Zeit wird jedoch kommen, wenn sie aus ihren Gräbern erweckt werden und eine volle und faire Gelegenheit erhalten, Gottes Weg zu wählen.
Wir müssen verstehen – und das kann nicht genug betont werden, dass dies keine "zweite Chance" für diese Menschen sein wird. Es wird ihre erste Gelegenheit sein, um Gottes Wahrheit mit einem geöffneten Verstand zu hören. Und selbst dann wird es nicht jeder akzeptieren. Einige die heute schon zur Wahrheit berufen sind, lehnen sie bewusst ab. Ähnlich wird Gott auch im Gericht des großen, weißen Throns die Leute nicht zwingen, in seinem Reich zu sein (5. Mose 30, 19).
Es ist eine tröstliche Wahrheit, zu wissen, dass Gott fair ist und dass er alle Menschen liebt, die er erschaffen hat! Die Bibel erklärt Gottes Plan für alle Menschen – für die Verführten, für Säuglinge und kleine Kinder, die frühzeitig gestorben sind, und für all diejenigen, die jemals gelebt haben und gestorben sind, ohne überhaupt von Christus gehört zu haben. Das ist eine Wahrheit, die nur wenige im Bezug auf Johannes 3, 16 verstehen, und es ist eine wundervolle Wahrheit! Gott versöhnt wahrlich die Welt durch Jesus Christus mit sich selbst (2. Korinther 5, 19).
IGF, April 2013
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Englischer Titel: Is God fair?
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