Im Frühjahr 2013 sah die Welt zu, wie Kardinal Jorge Bergoglio – nun Papst Franziskus – zum Führer seiner Kirche mit ihren 1,2 Milliarden Anhängern gewählt wurde. Viele fragten sich angesichts des Wahlverfahrens: "Wie zeigt Gott seinen Willen darüber, wer sein Volk führen sollte?"
Wenn Gott Sie berufen hat, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus zu haben – dem Lamm Gottes und Erlöser der Welt – stellen Sie sich ohne Zweifel dieselbe Frage. Wie können wir diejenigen identifizieren, die Gott heute als seine Diener und Prediger abgesondert hat?
Beachten Sie, dass Jesus Christus die zwölf Apostel einsetzte (Markus 3, 14). Die Apostel wiederum setzten Älteste ein, um den Geschwistern zu dienen (Apostelgeschichte 14, 23). Sogar für spezielle Aufgaben ist das Einsetzungsverfahren das biblische Muster – kein Wahlverfahren. Beachten Sie, dass Christus auch 70 Jünger für einen speziellen Predigerdienst einsetzte (Lukas 10, 1; vgl. rev. Elberfelder Bibel).
Aber beachten Sie auch, dass es traurigerweise heute falsche Lehrer gibt, die ihre Anhänger in die Irre führen, zu ihrem gemeinsamen Untergang (Apostelgeschichte 20, 29; 1. Timotheus 1, 5-7; 2. Petrus 2, 1-2)! Wir müssen also achthaben, dass wir nur denen folgen, die Gott wirklich eingesetzt hat, und ihnen nachfolgen – nacheifern – wie sie Christus nachfolgen (1. Korinther 11, 1).
Biblische Beispiele
Mose, der als israelitischer Sklave geboren wurde, ist von der Tochter des Pharao adoptiert worden und wurde am ägyptischen Königshof erzogen. Gott berief Mose am brennenden Dornenbusch und beauftragte ihn, Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten zu befreien (2. Mose 2-4). Die Schrift besagt, dass es keinen demütigeren Mann als Mose gab (4. Mose 12, 3). Wie wurde er also zu Israels Führer? Er hat diese Aufgabe nicht durch politische Kampagnen erhalten und wurde auch nicht in diese Position gewählt. Gott setzte ihn auf machtvolle und unmissverständliche Weise ein.
Als junger Mann wurde David, der später zum König von Israel wurde, für so unwichtig angesehen – als jüngster von den acht Söhnen Isais –, dass er zunächst nicht einmal vor Samuel gebracht wurde, damit er ihn in Erwägung ziehen konnte. Doch Gott sagte deutlich zu Samuel, dass er David salben sollte, um als König über Israel zu dienen (1. Samuel 16, 12-13). David wurde nicht in sein Amt gewählt und es ist bedeutsam, dass er auch seine Einsetzung nicht vorschnell anstrebte, indem er Saul stürzte oder einen Staatsstreich durchführte. Stattdessen wartete er, bis Gott Saul durch Tod in einer Schlacht entfernte.
Das Beispiel von Jehu, einem Armeeoffizier unter der Regentschaft Ahabs und Jerobeams, ist ebenfalls lehrreich. Jehu wurde gesalbt, um König zu werden (1. Könige 19, 16-17). Die Schrift besagt, dass Gott Elia und später Elisa beauftragte, Jehu zum König über Israel zu salben. War diese Einsetzung das Ergebnis politischer Aktivitäten? Oder war es Zufall – wussten die Propheten nicht, was sie taten? Natürlich nicht!
Beachten Sie auch, dass diese Salbung einem speziellen Zweck diente; es war auch nicht eine allgemeine Krankensalbung zur Heilung (vgl. Jakobus 5, 13-15), die Jehu als göttliche Einsetzung in ein Amt umdeutete. Vielmehr gab Gott seinem Propheten eine klare Anweisung, die unter Autorität ausgeführt, und sogar durch besondere und bedeutsame Prophezeiungen untermauert wurde, mit dem Zweck, die Salbung zu bestätigen – es wurde prophezeit, dass Ahabs Haus vergehen würde und dass Hunde Isebel auf dem Acker in Jesreel fressen würden (2. Könige 9, 1-10). Wenn Gott einen Diener einsetzt, dann ist seine Entscheidung eindeutig!
Gottes Muster
Gott wiederholt dieses Muster im gesamten Alten und Neuen Testament. Im Neuen Testament lesen wir, wie Jesus speziell und öffentlich Petrus auswählte (wie auch die anderen Apostel). Es gab keine eigensinnigen Werbekampagnen für die Ordinierung, keine Rebellion gegen einen vorherigen Führer, keine Wahlen oder politischen Ränkespiele für die Position. Die Autorität von Petrus entstammte einer rechtmäßigen Ordinierung zu einem spezifischen Amt, nicht der eigenmächtigen Übernahme eines begehrten Titels. In ähnlicher Weise wählte der auferstandene Jesus Christus speziell Saulus aus und setzte ihn als einen seiner Apostel ein, nachdem er ihn auf der Straße nach Damaskus berufen und anschließend für drei Jahre trainiert hatte (Galater 1, 15-18).
Die Bibel besagt, dass Menschen nur zu Christus kommen können, wenn der Vater sie dazu beruft (Johannes 6, 44). Von denjenigen, die Gott beruft, erwartet er, dass sie geistlich aus dieser Welt herauskommen, die von Satan verführt ist (2. Korinther 4, 4). Jeder Christ ist dazu berufen, – bei der Rückkehr Christi – in eine königliche Priesterschaft einzutreten (1. Petrus 2, 9), ein buchstäbliches Kind Gottes zu werden, ein Geistwesen und Mitglied der Gottfamilie.
Manche, die Gott beruft, ernennt er auch zu speziellen Dienstämtern – zu Aposteln, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrern. Interessanterweise hat Gott seit der ersten Generation von Christen keine Propheten berufen, um in irgendeiner verantwortungsvollen Position in seiner Kirche zu dienen. Propheten befanden sich immer unter der Leitung einer höheren, menschlichen Autorität, auch wenn sie Gottes Botschaften weitergaben (1. Korinther 12).
Wie wir gesehen haben, bringt Gott die Berufung in ein Amt klar zum Ausdruck, sowohl in der Weise der Einsetzung, als auch in den Früchten dieser Einsetzung. Diejenigen, die Gott nicht eingesetzt hat, die aber eine Einsetzung anstreben, sollten diese Warnung des Apostels Jakobus beherzigen: "Liebe Brüder, nicht jeder von euch soll ein Lehrer werden; und wisst, dass wir ein desto strengeres Urteil empfangen werden" (Jakobus 3, 1). Wie werden von Gott eingesetzte Menschen beurteilt? Anhand ihrer Liebe zu Gott, ihrer Liebe zu seinem Volk und ihrer Liebe zu seinem Gesetz – ihrem Vorbild, die gesamte Lebensweise zu lehren, die auch Christus gelehrt hatte (Matthäus 28, 20).
Diejenigen, die von Gott eingesetzt sind, sprechen gemäß der gesamten Bibel – nicht nach ihrer eigenen Meinung oder einer bequemen Tradition. Die Bibel erklärt, dass diejenigen, die nicht nach dem gesamten Gesetz reden und es bezeugen – das gesamte Wort Gottes vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung – nicht das "Licht" Christi in sich tragen (vgl. Jesaja 8, 20; Johannes 1, 1-8). Diese falschen Lehrer werden sogar verflucht sein für ihren Versuch, etwas zu Gottes heiligem Wort hinzuzufügen oder etwas davon wegzulassen (Offenbarung 22, 18-19).
Treue Diener Gottes haben sich dem "großen Auftrag" verschrieben – der Welt die "Gute Nachricht" vom kommenden Reich Gottes zu verkünden (Matthäus 24, 11-14). Sie sind bestrebt, Christus nachzufolgen (1. Korinther 11, 1) und die Lebensweise zu lehren, die er lehrte – auf Grundlage von Gottes Gesetz, das auf der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten basiert (Matthäus 22, 36-40).
Hat Gott sie berufen, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus zu haben, dem Lamm Gottes und Erlöser der Welt? Wenn ja, dann bereuen Sie, freuen Sie sich und danken Sie Gott für Ihre Berufung. Und danken Sie Gott für diejenigen, die er eingesetzt hat, um seine Kirche zu lehren und zu leiten, um den geistlichen Leib zur Einheit des Glaubens zu bringen (Epheser 4, 13).