Mehr als zwei Milliarden Menschen auf unserem Planeten bezeichnen sich heute als Christen – und die meisten von ihnen begehen die Feiertage, die gemeinhin mit dem Christentum in Verbindung gebracht werden, insbesondere Weihnachten und Ostern. Wenn wir von religiösen Festen sprechen, die im Frühling der nördlichen Hemisphäre stattfinden, nehmen viele sofort an, dass die Juden das Passahfest zur Erinnerung an ihren Aufenthalt und Auszug aus Ägypten feiern, während diejenigen, die sich zum Christentum bekennen, Ostern zum Gedenken an die Auferstehung ihres Erlösers Jesus Christus feiern.
Die meisten Menschen denken heute, dass die biblischen Heiligen Tage – insbesondere das Passahfest – „jüdisch“ sind. Was meinen Sie dazu? Stimmt es, dass nur Juden das Passahfest feiern, während Christen allgemein Ostern feiern? Ist es möglich, dass es ein christliches Passahfest gibt? Oder ist das ein Widerspruch?
Tatsächlich entdecken immer mehr Menschen, dass die Bibel etwas Unerwartetes über die christlichen Feiertage zu sagen hat. Es gibt so etwas wie ein christliches Passahfest, und es wird auf den Seiten der Bibel selbst deutlich offenbart.
Lassen Sie uns die Wahrheit aufdecken, indem wir drei Fragen über das christliche Passahfest erforschen – denn die Antworten sind vielleicht nicht so, wie Sie denken.
Hat Jesus das christliche Passahfest gehalten und gelehrt?
Wir beginnen unsere Diskussion, indem wir das alttestamentliche Passahfest erwähnen. Eigentlich waren es nicht nur die Juden, die es hielten – sie waren nur ein Stamm in einer Nation von Menschen, die Israeliten genannt wurden, die Nachkommen des Patriarchen Israel. Gott gab den Israeliten diese Anweisungen:
Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm.... Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt ihr’s nehmen und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie’s essen, und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen (2. Mose 12, 3.5-8).
Gott befahl den Israeliten, ihre Türpfosten mit dem Blut des Passahlammes zu kennzeichnen, und sein Engel ging an den gekennzeichneten Haushalten vorbei und bewahrte sie vor Unheil, als die Erstgeborenen der Ägypter in der Nacht des ersten Passahfestes getötet wurden. Von da an wurde das Passahfest als Erinnerung an die Befreiung der Israeliten aus Ägypten durch Gott gefeiert.
Jahrhunderte später stellen wir fest, dass Jesus Christus, ein Israelit aus dem Stamm Juda, das Passahfest zu seinen Lebzeiten feierte. Als unser Erlöser kam er nicht nur auf die Erde, um das Leben eines gehorsamen Juden zu führen – er kam auch, um für unsere Sünden zu sterben und seine Kirche zu gründen. Deshalb tat er in der Nacht vor seinem Tod etwas Bedeutsames mit seinen Jüngern: Er richtete das neutestamentliche Passahfest ein, das wir auch das christliche Passahfest nennen könnten.
Im Lukasevangelium lesen wir von diesem letzten Passahfest, das Christus mit seinen Jüngern feierte: „Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide“ (Lukas 22, 14-15).
Ja, Jesus hielt das Passahfest ein, zu dem ein gebratenes Lamm, ungesäuertes Brot und bittere Kräuter gehörten, wie es im Alten Testament vorgeschrieben war. Aber er tat in dieser Nacht vor seiner Kreuzigung auch etwas Neues: Er setzte neue Passahsymbole ein:
Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden (Matthäus 26, 26–28).
Mit diesen beiden Elementen, dem Brot und dem Wein veränderte Jesus die Einhaltung des Passahfestes für seine Anhänger für immer. Wie er ihnen erklärte, steht das ungesäuerte Brot für seinen Leib, der bei den Schlägen, die er vor seiner Kreuzigung erlitt, gebrochen wurde. Der Wein steht für sein Blut, das er vergoss, als er sterbend an einem Pfahl hing. Als das wahre Lamm Gottes, das vor langer Zeit durch das buchstäbliche Lamm des alttestamentlichen Passahfestes vorweggenommen wurde, gab er sein Leben für die Erlösung der gesamten Menschheit. Die Symbole, die er für das Passahfest einsetzte, waren von enormer Bedeutung – und von ungeheurer Tragweite für die Zukunft eines jeden Menschen.
Ein Beispiel zum Nachahmen
Bevor wir weitergehen, sollten wir beachten, dass das Passahbrot nicht auf geheimnisvolle Weise zum buchstäblichen Leib Christi wurde und der Wein nicht auf wundersame Weise zu seinem buchstäblichen Blut. Beide waren Symbole, die seinen gebrochenen Leib und sein vergossenes Blut darstellten – Symbole mit enormer Bedeutung.
Beachten wir auch etwas anderes, das Christus an diesem Abend einführte: „Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging – da stand er vom Mahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war“ (Johannes 13, 3-5).
Hier führte Jesus ein weiteres Element des christlichen Passahs ein: das gegenseitige Waschen der Füße. Jesus lehrte seine Jünger, sich zu demütigen und einander zu dienen, wie er ihnen gedient hatte. Und beachten Sie weiter:
Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe (Johannes 13, 12-15).
Alle drei Symbole – das Brot, der Wein und die Fußwaschung – bilden ein neues Fest, das wir heute das neutestamentliche Passah oder christliche Passah nennen. Christen feiern heute das Passahfest mit denselben Symbolen, die unser Erlöser in der Nacht vor seinem Tod eingeführt hat.
Christus hatte die Bedeutung dieses neuen Festes erklärt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken“ (Johannes 6, 53-54). Nochmals: Er nahm nicht seinen buchstäblichen Leib und sein Blut zu sich, sondern die Symbole, die sein Opfer für die Menschheit darstellten.
Hat Jesus also das Passahfest gefeiert? Ja. Er hielt sich an das alte Passahfest, das von den Israeliten gefeiert wurde. Aber, was für uns noch wichtiger ist, er richtete auch ein neues, christliches Passahfest für seine Nachfolger ein, die er aufforderte, seinem Beispiel zu folgen und zu tun, was er getan hatte.
Nach seinem Tod und seiner Auferstehung wurden mit der Ausbreitung des Christentums neben den Juden auch viele Heiden – Menschen, die nicht vom alten Patriarchen Israel abstammten – in die Kirche berufen. Dies bringt uns zu unserer nächsten Frage über das christliche Passahfest.
Wurden die Heiden gelehrt, das christliche Passahfest zu halten?
Viele glauben, dass Gott, als die Kirche wuchs, sozusagen „geänderte Regeln zugelassen hat“. Es wird weithin angenommen, dass die Heiden, die in die Kirche kamen, irgendwie nicht dieselben Regeln und Gesetze befolgen mussten, wie die Judenchristen. Oft wird versucht, die Schriften des Apostels Paulus heranzuziehen, um diese angebliche „Regeländerung“ oder „heidnische Ausnahme“ zu belegen. Aber lassen Sie uns unsere Diskussion fortsetzen, indem wir untersuchen, was Paulus tatsächlich über das christliche Passahfest lehrte.
Im ersten Brief des Paulus an die Geschwister in Korinth finden wir eine recht aufschlussreiche Passage, in der er sie in Bezug auf das christliche Passah lehrt:
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis (1. Korinther 11, 23-25).
Paulus – der Apostel für die Heiden – beschrieb hier eindeutig die Einhaltung des christlichen Passahfestes gegenüber einer Kirchengemeinde, die aus vormals heidnischen Mitgliedern bestand, den Korinthern.
Beachten Sie nun den nächsten Vers: „Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ (Vers 26). Manche sagen, dies bedeute, dass wir die Symbole von Brot und Wein mehrmals im Jahr zu uns nehmen sollten – vielleicht sogar jedes Mal, wenn wir zusammenkommen, um Gott anzubeten. Aber wenn wir genau lesen, stellen wir fest, dass Paulus das nicht geschrieben hat. Er erklärte lediglich, dass wir, wenn wir diese Symbole nehmen, den Tod unseres Herrn und Erlösers in Erwartung seiner Wiederkunft verkünden – oder seiner gedenken.
Zugegeben ist das eine vielschichtige Aussage. Zum einen ist es eine Erinnerung daran, dass Jesus Christus auf diese Erde zurückkommt. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass wir uns diesem Zeitpunkt nähern – die Weltlage deutet darauf hin, dass seine Wiederkunft sehr nahe ist. Aber wir sollten auch beachten, dass das Passahfest, wie Paulus erklärte, ein Gedenken an den Tod Christi ist. Mit anderen Worten, es ist ein Jahrestag des Todes Christi. Warum sollte man einen Jahrestag an einem beliebigen Tag begehen? Warum sollte man ihn an einem anderen Tag begehen als an dem Tag, an dem man des Ereignisses gedenkt?
In den USA feiert man den 4. Juli als Unabhängigkeitstag, der auf die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776 zurückgeht. In Frankreich ist der 14. Juli der Tag der Bastille, der an die Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789 erinnert. In Mexiko wird der 16. September als Unabhängigkeitstag begangen, der Tag, an dem der katholische Priester und Patriot Miguel Hidalgo seinen berühmten Aufruf zum Aufstand gegen das spanische Imperium an seine Gemeindemitglieder richtete. Jeder dieser Tage wird an dem Tag begangen, an dem das entsprechende Ereignis stattgefunden hat. Die meisten anderen Länder haben ihre eigenen spezifischen Kalenderdaten, um besondere historische Ereignisse zu ehren.
In kleinerem Rahmen – aber dennoch sehr wichtig – feiern Ehepaare oft den Jahrestag ihrer Hochzeit. Wann ist das? An dem Tag, an dem sie geheiratet haben! So gut wie jeder Ehemann weiß, dass seine Frau nicht sehr glücklich wäre, wenn er den Tag ihres Jahrestages vergäße oder vorschlüge, ihn immer an einem beliebigen anderen Datum zu feiern.
Warum sollten wir also glauben, dass Gott sich darüber freuen würde, wenn wir versuchen, das Passahfest Christi an einem anderen Tag zu feiern, an dem es nicht wirklich gefeiert wird? Der Zeitpunkt ist für Gott sehr wichtig, und der Zeitpunkt des christlichen Passahs erinnert uns an das ungeheuer wichtige Ereignis, das an diesem Tag stattfand – die Kreuzigung und der Tod Jesu Christi an einem Pfahl, um uns von unseren Sünden zu erlösen.
Vorbereitung auf das Passahfest
Paulus ging sogar noch weiter und beschrieb, wie wir uns auf das Passahfest vorbereiten sollen: „Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch“ (1. Korinther 11, 27-28).
Wie Paulus offenbarte, ist es Gott wichtig, wie sich sein Volk auf das christliche Passahfest vorbereitet: Er erwartet von uns, dass wir uns durch Selbstprüfung darauf vorbereiten. Wir müssen ehrlich beurteilen, wie wir unser Leben im Lichte von Gottes Gesetzen und Anweisungen leben. Wenn wir uns selbst prüfen, müssen wir unser Bedürfnis nach dem Opfer Christi und nach Gottes Vergebung in unserem Leben anerkennen.
Denken Sie daran, dass Paulus all dies an die Geschwister in Korinth schrieb, die Griechen und keine Juden waren. Dieses Passahfest war nicht nur für die Juden oder Israeliten gedacht, sondern für alle Christen.
Beachten Sie die Ermahnung des Paulus: „Darum schafft den alten Sauerteig weg, auf dass ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus“ (1. Korinther 5, 7). Als die alten Israeliten das Passahfest feierten, war dies ein Vorzeichen für das Lamm Gottes, das für die Sünden der Menschen starb – auch wenn sie das damals noch nicht wussten. Paulus schrieb dann: „Darum lasst uns das Fest feiern nicht mit dem alten Sauerteig, auch nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit dem ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit“ (Vers 8).
Wir haben bereits gesehen, dass die ersten Jünger Jesu Christi gelehrt wurden, das christliche Passahfest zu halten. Jetzt sehen wir, dass Paulus, Jahre nach Jesu Tod, die Heiden die symbolische Bedeutung des Passahfestes lehrte und ihnen erklärte, wie sie sich darauf vorbereiten sollten. Wie kann jemand leugnen, dass das Passahfest für alle Christen des Neuen Testaments bestimmt war, um es zu halten?
Trotzdem halten die meisten, die sich zum Christentum bekennen, das christliche Passah nicht ein. Das führt uns zu unserer letzten Frage.
Warum feiern so viele stattdessen Ostern?
Wir haben gesehen, dass die Bibel eine Menge über das christliche Passahfest zu sagen hat. Ist es im Gegensatz dazu nicht bemerkenswert, dass es keine einzige biblische Anweisung oder kein einziges biblisches Gebot gibt, ein Fest zum Gedenken an die Auferstehung Christi zu feiern?
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – die Auferstehung Jesu Christi ist lebenswichtig und wesentlich. In der Tat gründen wir unsere Hoffnung auf ewiges Leben auf sie. Wir lesen: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt“ (Römer 8, 11).
In der Tat ist die Auferstehung von größter Bedeutung. Aber selbst wenn man das Neue Testament von Anfang bis Ende durchforstet, findet man keine Anweisung oder kein Gebot, der Auferstehung Christi mit einer Feier oder einem heiligen Tag zu gedenken. Warum also begehen so viele Menschen Ostern?
Langjährige Leser unserer Schriften wissen, dass die meisten Feiertage des heutigen Mainstream-Christentums auf offenkundig heidnische Wurzeln zurückgehen. Das ist auch bei Ostern der Fall. Warum ist das so wichtig? Unser Chefredakteur Gerald Weston schrieb: „Wie wir gesehen haben, war Ishtar die altertümliche Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe, und sie war auch bekannt unter den Namen Istra, Eostre, Easter, Ostara, Astarte, Aphrodite, Artemis und Inanna. Im Hebräischen war die Pluralform von Astarte Astoreth, und wir finden viele Hinweise für die Verehrung von Astoreth im Alten Testament, jedoch nie in einem positiven Zusammenhang“ (Ostern: Die unerwähnte Geschichte, Seite 7, Hervorhebung hinzugefügt). Ostern hat nichts mit jüdischen oder christlichen Praktiken zu tun, sondern mit alten Fruchtbarkeitsmythen, die mit heidnischen Kulturen und Bräuchen verbunden sind.
Warum feiern die Menschen also Ostern, wenn man die Verbindung zu alten heidnischen Traditionen bedenkt? Die Geschichte zeigt, dass nach der Gründung der Kirche durch Christus im ersten Jahrhundert von einigen nach seinem Tod tiefgreifende Veränderungen eingeführt wurden. Auf diese Weise unterschied sich die sichtbare Hauptkirche zunehmend von der treuen Herde, die sich an Christi Beispiel und Lehren hielt. Als neue Generationen heranwuchsen, wuchs der Druck, sich den heidnischen Praktiken um sie herum anzupassen, immens – Praktiken, die Feste, Bräuche und Traditionen umfassten, die ihre Wurzeln in antiken Fruchtbarkeitsriten und im Heidentum hatten, wenn nicht sogar in der direkten Anbetung von Ishtar und anderen heidnischen Figuren.
Im Gegensatz dazu hielten die gläubigen Christen an den Lehren Christi und seiner Apostel fest und feierten das Passahfest am 14. Nisan – dem vierzehnten Tag des ersten Monats des hebräischen Kalenders - und sie taten dies auch noch, nachdem die römische Kirche im zweiten Jahrhundert n. Chr. damit begonnen hatte, eine frühe Version von Ostern an einem Sonntag nahe dem Datum des Passahfestes zu feiern. Die Katholische Enzyklopädie berichtet, dass „während Anicetus Papst war, der heilige Polykarp, damals im hohen Alter, zu ihm kam, um sich mit ihm (um 160-162) über die Oster-Kontroverse zu beraten; Polykarp und andere im Osten feierten das Fest am vierzehnten des Monats Nisan, egal, auf welchen Wochentag es fiel; während es in Rom immer am Sonntag gefeiert wurde“ („Pope St. Anicetus“, NewAdvent.org).
Polykarp war ein direkter Jünger des Apostels Johannes. Anicetus und Polycarp konnten sich in dieser Frage nicht einigen, und einige Jahrzehnte später versuchte ein anderer Bischof in Rom, Victor, alle Kirchen Kleinasiens zu zwingen, das christliche Passahfest am 14. Nisan aufzugeben. Doch die wahren Christen beugten sich dem Druck nicht, wie wir von dem Historiker Eusebius erfahren:
„Aber die Bischöfe Asiens, angeführt von Polykrates, beschlossen, an dem alten, ihnen überlieferten Brauch festzuhalten. Er selbst legte in einem Brief, den er an Viktor und die Kirche von Rom richtete, mit folgenden Worten die ihm überlieferte Tradition dar: Wir halten den Tag genau ein; wir fügen nichts hinzu und nehmen nichts weg. Denn auch in Asien sind große Lichter eingeschlafen.... Unter diesen ist Philippus, einer der zwölf Apostel, ... außerdem Johannes, der ein Zeuge und Lehrer war, der an der Brust des Herrn lag.... Alle diese hielten den vierzehnten Tag des Passahfestes nach dem Evangelium und wichen in keiner Weise ab, sondern folgten der Regel des Glaubens.... Daraufhin versuchte Victor, der der Kirche in Rom vorstand, sofort, die Gemeinden in ganz Asien mit den Kirchen, die mit ihnen übereinstimmten, als heterodox von der gemeinsamen Einheit abzuschneiden; und er schrieb Briefe und erklärte alle Brüder dort für vollständig exkommuniziert“ (“Church History (Book V)“, NewAdvent.org).
Erstaunlicherweise dauerte es nicht lange, bis diejenigen, die das christliche Passahfest feierten, aus der Kirche insgesamt ausgeschlossen wurden, nachdem das Konzil von Nizäa die wahre biblische Befolgung durch das von der römischen Kirche bevorzugte Osterfest ersetzt hatte. Nur einige wenige hielten an der Praxis fest, die Jesus Christus durch sein Beispiel gelehrt hatte.
Nein, Jesus hat das Passahfest nicht aufgegeben. Ganz im Gegenteil: Er hat das christliche Passahfest eingeführt, und seine Jünger und andere, die ihm folgten, haben es weiterhin gefeiert. Und eine wachsende Zahl von Christen hält sich auch heute noch an diese biblische Tradition.
Die nächsten Schritte
Die Antworten auf unsere Fragen offenbaren die Wahrheit über das christliche Passahfest: Jesus Christus lehrte es seine Jünger, der Apostel Paulus lehrte es die Heidenchristen, und die treuen Anhänger hielten trotz intensiver Verfolgung jahrhundertelang eifrig an dieser Lehre fest.
Und was ist mit Ihnen? Vielleicht haben Sie sich noch nie mit dem neutestamentlichen christlichen Passahfest beschäftigt. Vielleicht sind Sie davon ausgegangen, dass das Passahfest nur jüdisch ist. Vielleicht hat man Sie immer gelehrt, dass Christen Ostern feiern sollten.
Sie müssen das studieren und es sich selbst beweisen. Schließlich geht es um das Leben und den Tod unseres Erlösers und um unseren Gehorsam, wenn wir seine Anweisungen befolgen. Es geht sogar darum, dass uns die Sünden vergeben werden und wir auf das ewige Leben hoffen können.
Wenn Sie das alles bedacht haben, interessiert es Sie vielleicht, wie Sie selbst das christliche Passahfest feiern können. Viele Tausende von Menschen sind zu demselben Schluss gekommen und haben gelernt, dieses wichtige Fest jedes Jahr treu zu begehen. Sie können mehr erfahren, wenn Sie ein kostenloses Exemplar unserer Broschüre „Die Heiligen Tage: Gottes Meisterplan“ bei dem Regionalbüro in Ihrer Nähe anfordern, das unten aufgelistet ist, oder indem Sie sie online auf weltvonmorgen.org lesen.
Und wenn Sie Fragen haben, die Sie persönlich stellen möchten, würden sich Vertreter der Living Church of God, die die Welt von Morgen sponsert, freuen, mit Ihnen zu sprechen und Ihre Fragen über das christliche Passahfest zu beantworten. Diese grundlegende Praxis der gläubigen Kirche des ersten Jahrhunderts wird auch heute noch von denjenigen eingehalten, die in den Fußstapfen Christi wandeln.