Während des Millenniums, das uns das Laubhüttenfest jedes Jahr vor Augen führt, werden die Erstlinge von heute in die Familie Gottes hineingeboren sein. Jeder von uns wird sich in zwei verschiedenen Dimensionen befinden – in der zeitlosen Dimension der geistlichen Existenz Gottes, aber auch als Könige auf dem Planeten Erde, die unter dem König der Könige, Jesus Christus, herrschen. Es wird eine Zeit sein, die der Beschreibung des Apostels Johannes entspricht: „Nun gehört die Herrschaft über die Welt unserm Herrn und seinem Christus, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 11, 15). In der Tat wird er immer König sein. Im Millennium und beim Gericht des Großen Weißen Throns wird er etwa 1.100 Jahre lang auf dieser Erde regieren, aber wir wissen, dass nach diesen Jahren „sein Reich kein Ende haben wird“ (Lukas 1, 33).

Gott versprach den Israeliten: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein“ (2. Mose 19, 5). Halten Sie sich selbst für einen besonderen Schatz? Im Buch Maleachi nennt Gott sein Volk „auserwähltes Eigentum“ (Maleachi 3, 17; Schlachterbibel), und wir Christen heute sind sein geistliches Israel.

Gott nennt uns auserwähltes Eigentum, und dafür sollten wir ihm dankbar sein. Ein Grund, warum wir sein Eigentum sind, ist, dass er eine ganz besondere Berufung für uns hat. „Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ (1. Korinther 6, 2). Wir werden dazu ausgebildet, Könige, Priester und Richter zu werden. Das alte Israel hat in diesen Bereichen durchweg versagt, obwohl es einige gerechte Herrscher wie König David gab, die Israel zu einem Licht für die Welt machten.

Paulus schrieb diese Worte an die Geschwister in Korinth zu einer Zeit, als sie Probleme hatten, untereinander zu richten. Und Paulus erinnerte die Geschwister daran, dass „wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet“ (1. Korinther 11, 31).

Wir sind berufen, Priester zu sein, aber es gibt noch mehr. Wir sind berufen, „ein königliches Priestertum“ zu sein (1. Petrus 2, 9). Wir werden nicht nur Priester sein, sondern auch Könige. Priester sind natürlich Lehrer, und wir werden der Welt den Weg Gottes – seine Gesetze und seine Satzungen – lehren. Aber wir werden auch sein Gesetz anwenden, als Könige, die unter dem König der Könige, Jesus Christus, dienen.

Natürlich kann ein Teil unserer Vorbereitung erst abgeschlossen werden, wenn wir bei der Auferstehung in die Familie Gottes geboren werden. Aber wir müssen unser Leben schon jetzt so führen, dass es uns auf das vorbereitet, was kommen wird. Wir sollten also darüber nachdenken: Welche Eigenschaften von Königen müssen wir als Christen entwickeln?

 

Göttliche Könige haben Visionen

Der Apostel Petrus hatte eine buchstäbliche Vision, ebenso wie Jakobus und Johannes. Christus sagte, er wolle ihnen das kommende Reich zeigen. „Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich“ (Matthäus 16, 28). Solche Visionen erhalten wir heute nicht, aber wir sollten uns vorstellen, wie das Reich Gottes aussehen wird. Wir lesen:

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine (Matthäus 17, 1-4).

Später, als sie vom Berg herunterkamen, sagte Jesus: „Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist“ (Vers 9). Sie hatten also eine Vision, aber wovon handelte die Vision? Sie sahen einen Blick auf das Reich Gottes, auf den verherrlichten Christus und zwei große Herrscher in diesem Reich: Mose und Elia.

Wir freuen uns auf das Reich Gottes. Ich bin sicher, dass einige von Ihnen schon einmal darüber nachgedacht haben, mit verschiedenen Patriarchen und Koryphäen der Bibel zu sprechen. Vielleicht würden Sie gerne mit König David sprechen und ihm eine Frage stellen, oder vielleicht möchten Sie Josef, den Sohn Jakobs, fragen, wie er in diesen sieben Jahren in Ägypten den Weizen gerettet hat, um die ganze Welt zu retten.

Wir danken Gott für die Vision, die er uns gibt, und Mose und Elia werden als im Reich Gottes befindlich gezeigt. Wer wird noch im Reich Gottes sein, wie wir es uns vorstellen? Wir lesen hier von Abraham:

Denn die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein sollte, ist Abraham oder seinen Nachkommen nicht zuteilgeworden durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wenn jene, die aus dem Gesetz leben, Erben sind, dann ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist dahin. Denn das Gesetz richtet Zorn an; wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung. Deshalb muss die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, damit sie aus Gnaden sei und die Verheißung festbleibe für alle Nachkommen, nicht allein für die, die aus dem Gesetz leben, sondern auch für die, die aus Abrahams Glauben leben. Der ist unser aller Vater (Römer 4, 13-16).

Wir verwenden oft den Begriff „Vater der Gläubigen“, um Abraham zu beschreiben. Diese genaue Formulierung steht nicht in der Bibel, aber wir lesen, dass er „unser aller Vater“ und das Vorbild des Glaubens ist. Und wir wissen, dass Abraham ein Sinnbild für Gott, den Vater, war, weil er bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern (1. Mose 22).

 

Göttliche Könige haben Verantwortungen

Wir wissen, dass Gott seine wunderbare Regierung auf den Planeten Erde bringen wird. Die Lösung für alle Probleme dieser Welt ist die Regierung Gottes, die von der Familie Gottes verwaltet wird. Wie sollten wir über unsere Verantwortung gegenüber diesem Reich denken? „Als sie nun zuhörten, sagte er ein weiteres Gleichnis; denn er war nahe bei Jerusalem und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden. Und er sprach: Ein Mann von edler Herkunft zog in ein fernes Land, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukommen. Der ließ zehn seiner Knechte rufen und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!“ (Lukas 19, 11-13).

Beachten Sie nun den Lohn derer, denen die Pfunde gegeben wurden. „Da trat der erste herzu und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund eingebracht. Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht; weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte“ (Verse 16-17).

Gemessen an unserer zukünftigen Verantwortung sind unsere heutigen Bemühungen gering, aber wir müssen lernen, in den kleinen Dingen treu zu sein, damit wir in den großen treu sein können. Wir müssen alle Überwinder sein. Wir müssen den guten Kampf des Glaubens kämpfen. Wir müssen uns disziplinieren und die geistliche Gabe der Selbstbeherrschung haben. Die Tage der ungesäuerten Brote lehren uns diese Lektion – dass wir den Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit austreiben und im ungesäuerten Brot der Lauterkeit und Wahrheit wachsen müssen, indem wir die menschliche Natur durch Gottes eigene Natur ersetzen. Gott wird uns helfen, das zu tun. Er sagt, wenn wir im Geringen treu sind, wird er uns große Autorität geben.

Manche Menschen werden über zehn Städte herrschen. Aber vielleicht sind Sie eine Frau und denken: Ich weiß nicht, ob ich über zehn Städte herrschen werde. Denken Sie daran, dass wir, wenn wir in die Familie Gottes hineingeboren werden, weder männlich noch weiblich sein werden: „Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel“ (Matthäus 22, 30). Und selbst in unserer heutigen Welt können Sie an Frauen wie Königin Elisabeth und Indira Gandhi denken – es gibt und wird auch in Zukunft Frauen an der Spitze der Welt geben. Herbert W. Armstrong hat Golda Meir, die Premierministerin von Israel, persönlich getroffen. Frauen können durchaus Führungspersönlichkeiten sein – und wahre Dienerinnen in ihrer Führung.

Sie wissen es vielleicht nicht genau, aber Gott weiß, was Sie in seinem Reich tun werden. Wenn Sie über die Eigenschaften von Königen und Priestern nachdenken, sollten Sie auf jeden Fall wissen, dass Sie zu einer königlichen Priesterschaft gehören werden, zu einem heiligen Volk. Wir werden Könige, Priester und Richter mit Gott sein. Göttliche Könige in der Ausbildung haben wichtige Aufgaben.

 

Göttliche Könige kümmern sich um ihre Untertanen

Die Heilige Schrift lehrt uns: „Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet“ (Jakobus 5, 16). Wir sind Brüder und Schwestern in Christus. Wir beten füreinander. Ich habe eine Gebetsliste, auf die ich gelegentlich schaue, aber wahrscheinlich bete ich für die meisten Menschen auf dieser Liste, ohne sie aufzuschreiben, sondern nur in meinem Kopf. Der Apostel Paulus sagte, „dass ich ohne Unterlass euer gedenke“ (Römer 1, 9). Ganz beiläufig erwähnte er im letzten Kapitel des Römerbriefs mehrere Personen. Wahrscheinlich betete er für sie mit Namen.

Er verstand, dass wir füreinander beten, „dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elia war ein schwacher Mensch wie wir“ (Jakobus 5, 16-17). Elia hatte die gleiche menschliche Natur. Er floh in Furcht und Angst, als Isebel sagte, sie wolle ihn töten. Andererseits war er sehr mutig in seinem Kampf gegen die Propheten Baals, „und er betete ein Gebet, dass es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermals, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht“ (Jakobus 5, 17-18). Jakobus zeigt uns, dass Elia genauso menschlich war wie wir, doch Gott erhörte seine Gebete auf eindrucksvolle Weise. Gott kann auch Ihre Gebete auf eindrucksvolle Weise erhören. Wir beten füreinander. Wir sorgen füreinander. Das ist ein Merkmal von Königen.

Und an jedem Laubhüttenfest können wir sicher sein, dass wir diese Worte Jesajas hören: „Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört. Und der Herr wird euch in Trübsal Brot und in Ängsten Wasser geben. Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen müssen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen“ (Jesaja 30, 19-20).

Wir werden unsere Untertanen im Reich Gottes unterrichten. Eine der Aufgaben eines Priesters ist es, Gottes Lebensweise zu lehren – Gottes Gesetz zu lehren, das das Gesetz des Reiches Gottes ist. Gott wird uns als Geistwesen die physischen Menschen lehren und über sie herrschen lassen. Obwohl wir Geist sein werden, werden wir in der Lage sein, uns physisch zu manifestieren, so wie es Jesus nach seiner Auferstehung tat. Erinnern Sie sich: Er ging zum Thron Gottes im Himmel und kehrte mit seinen Jüngern an den See Genezareth zurück, und es heißt, dass er Fische aß, als er zurückkam. Er manifestierte sich als physisches menschliches Wesen mit seinen Jüngern, nachdem er von den Toten auferweckt worden war.

Wir werden also in der Lage sein, uns als physische Menschen zu zeigen. Unsere Schüler werden ihre Lehrer sehen. „Und wenn ihr zur Rechten oder zur Linken gehen wollt, werden deine Ohren hinter dir das Wort hören: Dies ist der Weg; den geht!“ (Jesaja 30, 21). Wir freuen uns auf die Zeit, in der wir uns um die kümmern werden, über die wir herrschen. Wir werden sie Gottes Lebensweise lehren.

 

Göttliche Könige üben göttliches Urteil aus

Wir lesen: „Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ (1. Korinther 6, 2). Wir sind heute in der Ausbildung zu Königen, Priestern und Richtern. Salomo musste natürlich richten, wie alle Könige im alten Israel. Er betete nicht um Reichtum, sondern um ein weises Urteilsvermögen, um sein Volk zu regieren. Gott gab ihm dieses Weisheit. Aber für die meisten von uns heute besteht unsere Hauptaufgabe nicht darin, andere zu beurteilen. „Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet“ (1. Korinther 11, 31). Matthäus sagt das Gleiche. „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn wie ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden“ (Matthäus 7, 1-2). Sie kennen das Sprichwort, dass immer, wenn Sie mit dem Finger auf jemand anderen zeigen, drei Finger auf Sie zurückzeigen.

Wir müssen uns selbst aufrichtig beurteilen. Und worauf gründet sich unser Urteil? Die Zehn Gebote. David rief aus: „Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach“ (Psalm 119, 97). Und er erinnerte uns: „Alle Weisheit fängt damit an, dass man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Ja, klug ist, wer sein Leben nach Gottes Geboten ausrichtet“ (Psalm 111, 10; Hoffnung für Alle). Die Grundlage für ein gutes Urteilsvermögen sind die Zehn Gebote Gottes. Wir müssen über Gottes Gesetz meditieren. Wir müssen ständig prüfen, was richtig und was falsch ist.

Wenn wir die Weltnachrichten verfolgen, sehen wir die Handlungen von Regierungen, Staatsmännern, Wissenschaftlern und Geschäftsleuten. Und wir müssen darauf achten, dass wir nicht vorschnell urteilen, vor allem wenn wir wissen, dass wir nicht alle Fakten kennen. Aber gleichzeitig sollten wir, wenn etwas eine eklatante Übertretung von Gottes Gesetz ist – unter denen auch Dinge sind, die Gott, wie er sagt, ein Gräuel sind –, ein gerechtes Urteil auf der Grundlage dessen fällen, was Gott sagt. Wir verstehen die Gesetze Gottes, also müssen wir die Weisheit haben, die mit der Furcht des Herrn beginnt. Sie kennen diese Verse, die Sie auswendig lernen können: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis“ (Sprüche 1, 7) und ‚ Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn“ (Sprüche 9, 10). Wir lesen, dass wir die Furcht des Ewigen während des Laubhüttenfestes lernen sollen (5. Mose 14, 23). Für diejenigen, die nach Rechtschaffenheit streben, ist diese Furcht keine Angst. Es ist tiefe Ehrfurcht, die Akzeptanz der größten Realität – dass Gott das Universum kontrolliert und regiert.

Und wir müssen entscheiden, was wir sagen und was wir nicht sagen dürfen. „Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen“ (Psalm 141, 3). Ich hoffe, Sie beten, um Ihren Mund zu hüten. Ich bete sogar darum, was ich nicht sagen soll, wenn ich eine Predigt halte: Hilf mir, was ich sagen soll, aber hilf mir auch, was ich nicht sagen soll. Das erfordert Weisheit und Besonnenheit – ein gottgefälliges Urteilsvermögen.

 

Göttliche Könige wachsen in göttlichem Charakter

Die Heilige Schrift ermahnt uns: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten“ (2. Petrus 3, 18). Das sollte ein Merkvers für jeden von uns sein. Die Übersetzung Hoffnung für Alle drückt diesen Vers folgendermaßen aus: „Euer Leben soll immer mehr von der unverdienten Liebe unseres Herrn und Retters Jesus Christus bestimmt werden. Lernt ihn immer besser kennen! Ihm allein gebührt alle Ehre – jetzt und in Ewigkeit!“

Welche Art von Entscheidungen treffen wir? Das Wesen der Charakterentwicklung ist an diese Entscheidungen gebunden. Treffen wir unsere Entscheidungen unter dem Schirm von Gottes Geboten und Urteilen? Denken Sie an diese Worte:

Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, dass du den Herrn, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhangest. Denn das bedeutet für dich, dass du lebst und alt wirst und wohnen bleibst in dem Lande, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben (5. Mose 30, 19-20).

Gott sagt uns, dass wir das Leben wählen sollen. Wir sind freie moralische Akteure. Und wir beten, dass Gott uns durch seinen Geist führt. „Denn diejenigen, die von Gottes Geist gelenkt werden, sind Kinder Gottes“ (Römer 8, 14; Schlachterbibel). Beten Sie täglich darum, von Gottes Geist geleitet zu werden? Wenn ich ihn frage: „Was muss ich heute tun, Herr? bringt er mir oft Dinge in den Sinn, die ich vergessen habe.

Wenn Gottes Geist uns führt, entwickeln wir immer mehr von Gottes heiligem und gerechtem Charakter, der Frucht des Geistes. „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies steht kein Gesetz“ (Galater 5, 22-23). Jeder von uns muss die Früchte des Heiligen Geistes Gottes ausstrahlen, wenn wir einen gottgefälligen Charakter entwickeln.

Was ist das größte Wunder, das Gott entwickelt? Gewiss, wir haben Ehrfurcht vor dem riesigen Universum mit seinen Wundern, die unser Vorstellungsvermögen fast übersteigen. Aber was ist seine größte Schöpfung? „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen“ (Epheser 2, 10). Das griechische Wort, das hier mit „Werk“ übersetzt wird, ist poiéma. Es kann auch mit „Meisterwerk“ oder „Kunstwerk“ übersetzt werden. Sie und ich sind Gottes Kunstwerk, wenn wir mit ihm zusammenarbeiten, um seinen Charakter in uns zu entwickeln.

 

Göttliche Könige kennen ihren Auftrag

Jesus Christus, unser Erlöser, hat uns den Missionsbefehl gegeben: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28, 18-20).

Außerdem hat er uns aufgetragen: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ (Markus 16, 15). Wir wissen also, dass es unser Auftrag als Gottes Kirche ist, in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu verkünden. Und wir sollten dieselbe Leidenschaft haben, die Leidenschaft, der Welt Zeugnis zu geben, denn wir wissen, dass „gepredigt werden [wird] dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24, 14). Lassen Sie uns also die gleiche Einstellung haben, die Jesus hatte, wenn wir in den Eigenschaften der Könige wachsen, nämlich dass wir unsere Mission wirklich kennen. Wie Jesus sagte: „Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk“ (Johannes 4, 34).

In diesem Artikel haben wir fünf Merkmale göttlicher Könige betrachtet. Sie haben eine Vision. Sie kümmern sich um ihre Untertanen. Sie üben ein gottgefälliges Urteil aus. Sie wachsen in ihrem göttlichen Charakter. Und sie kennen ihren Auftrag. Bevor wir auferstehen, werden wir diese Eigenschaften nicht in vollem Umfang haben, aber das sollte uns nicht entmutigen. Wir sollten ständig in diesen Eigenschaften wachsen: „Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin“ (Philipper 3, 12). Und: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Wie viele nun von uns vollkommen sind, die lasst uns so gesinnt sein. Und solltet ihr in einem Stück anders denken, so wird euch Gott auch das offenbaren“ (Verse 14-15). Mit der Gesinnung Christi können wir weiter wachsen und uns auf unsere Bestimmung als zukünftige Könige und Priester vorbereiten.

Schließlich sollten wir uns an die Ermahnung des Paulus an die Geschwister in Philippi erinnern: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ (Philipper 4, 4). Das Laubhüttenfest ist eine Zeit der Freude, aber auch eine Zeit der Vorbereitung. Nehmen Sie sich also Zeit zum Beten. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Notizen zu überprüfen. Nehmt Sie sich Zeit zum Dienen. Und nehmen Sie sich Zeit, sich über die Berufung zu freuen, die Gott Ihnen gegeben hat. Nutzen Sie jede Gelegenheit, um in Ihrem Charakter die Eigenschaften von Königen zu entwickeln!