Der Geist der heutigen Zeit, zumindest wenn man den Nachrichten und den sozialen Medien viel Aufmerksamkeit schenkt, scheint ein Geist der Proteste und des Lärmens, der Aggression und der unverschämten Forderungen zu sein – wo die Lautesten und Extremsten oft ihren Willen durchzusetzen scheinen. Gottes Wort lehrt jedoch einen weitaus besseren Weg und betont eine Tugend, die zu diesem Zeitpunkt der Geschichte zwar nicht sehr verbreitet ist, aber dennoch für jeden in der Gesellschaft von großem Nutzen wäre: Sanftmut.

Das Oxford Advanced Learner's Dictionary definiert Sanftmut als „die Eigenschaft, ruhig und freundlich zu sein“. Wie wohltuend und angenehm wären die körperlichen, geistigen und emotionalen Folgen, wenn jeder in unserer Umgebung diese Eigenschaft entwickeln würde? Wenn die Vereinigten Staaten vor den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 doch nur eine große Vorbestellung von Sanftmut aufgeben könnten.

Die Bibel beschreibt Sanftmut als eine der Früchte von Gottes Heiligem Geist, zu denen „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut“ und „Selbstbeherrschung“ gehören (Galater 5, 22-23, Hoffnung für Alle). Von den Nachfolgern Jesu Christi wird erwartet, dass sie diese wunderbaren Eigenschaften in ihrem Umgang mit anderen zeigen.

Jakobus, ein Halbbruder Jesu, schrieb auch über die Sanftmut und sagte: „Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei“ (Jakobus 3, 16-17). Noch einmal: Wie wunderbar wären ein bisschen mehr Sanftmut und Friedfertigkeit – ein bisschen mehr Bereitschaft zum Nachgeben – in der Gesellschaft, in den Nachrichten, in der Politik, in den sozialen Medien und auf den belebten Straßen und Wegen?

 

Unser sanftmütiger Erlöser

Sanftmut ist ein praktischer und nützlicher Charakterzug, den man im Leben entwickeln sollte. Der israelitische König Salomo gab eine der praktischsten biblischen Anweisungen, die sehr oft fast sofort wirkt: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm“ (Sprüche 15, 1). Nachrichtenmedien, soziale Kommentare und soziale Medien – vor allem Twitter – scheinen diesen Grundsatz zu ignorieren, da harte Argumente in der Regel mehr Klicks und mehr Kommentare erzeugen. Dies fördert lautes, dreistes und extremes Verhalten, was bedauerlich ist, da die wenigen, die sich maßvoll, bescheiden und sanftmütig verhalten, nicht die nötige Publicity erhalten, um erfolgreich zu sein. In der Politik sehen wir dies so oft auf beiden Seiten der Argumentation und sowohl bei Männern als auch bei Frauen – umso trauriger, wenn wir die biblische Anweisung an Frauen bedenken, dass sie sich schmücken sollen „mit sanftem und stillem Geist: Das ist köstlich vor Gott“ (1. Petrus 3, 4).

Sanftmut ist keine oberflächliche, höfliche Eigenschaft von „netten“ Menschen. Wir sehen sie im Charakter Jesu Christi selbst, der sagte: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen“ (Matthäus 11, 29). Jesus, der Gott des Alten Testaments, ging auch sehr sanft mit dem Volk Israel um, wie es der Prophet Hosea beschrieb: „Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb und rief meinen Sohn aus Ägypten.... Ich aber hatte Ephraim laufen gelehrt und sie auf meine Arme genommen.... Mit menschlichen Seilen zog ich sie, mit Stricken der Liebe. Ich half ihnen das Joch auf ihrem Nacken tragen. Ich neigte mich zu ihm und gab ihm zu essen“ (Hosea 11, 1.3-4).

Diese Bibelstellen zeigen, dass Gott gegenüber Israel wie ein liebevoller Elternteil handelt – er behandelt seinen jungen Sohn mit Sanftmut, um ihn zu führen, zu leiten und zu unterstützen. Und Gott kümmert sich auch heute noch mit Liebe, Barmherzigkeit und Sanftmut um sein Volk.

Die moderne Gesellschaft drängt die Menschen dazu, zu fordern statt nachzugeben, zu schreien statt leise zu sprechen, aggressiv zu sein statt demütig, und frech und dreist zu handeln statt sanftmütig und gütig. Christen müssen diesen Trends widerstehen, indem sie sich bemühen, die vielen wunderbaren Charaktereigenschaften Jesu Christi nachzuahmen und die Anweisungen des Apostels Paulus an die Christen vor langer Zeit zu befolgen: „Eure Sanftmut lasset alle Menschen erfahren“ (Philipper 4, 5, Schlachterbibel).

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