Wie ist Gott wirklich? Wissen Sie es? Und wenn Sie glauben, es zu wissen, wie können Sie sicher sein? Selbst die Tatsache, überhaupt diese Frage zu stellen, halten manche für anmaßend. Sie fragen sich, wie man sich überhaupt der Antworten darauf sicher sein kann. Ist Gott nicht durch seine eigentliche Wesensart für Menschen unbegreiflich und unergründlich?
Während in der westlichen Welt viele Menschen entweder vage Ideen über Gott als eine Art „Ursprung“ haben, oder „New Age“ – Ansichten übernommen haben (die zumeist aus dem Hinduismus und Buddhismus kommen), gibt es andere, die an den traditionellen katholischen und protestantischen Lehren über eine Dreieinigkeit festhalten – welche traditionsmäßig mit „ein Gott in drei Personen“ erklärt wird.
Im Widerstand gegen weltliche Humanisten und New Age – Anhänger, die in zunehmenden Maß die westlichen Kulturen dominieren, sehen sich Trinitarier (die Anhänger der Dreieinigkeitslehre) als „Verteidiger des Glaubens“. Sie glauben, dass sie die Bibel gegen diejenigen verteidigen, die die Offenbarungen der Bibel als den Ursprung unseres Wissens über Gott untergraben wollen. Aber tun sie das wirklich? Wo liegt der Ursprung dieser sogenannten christlichen Rechtgläubigkeit über Gottes Wesensart? Was ist der Ursprung Ihrer Glaubensvorstellungen? Stammen sie wirklich aus der Bibel? Seien Sie sich nicht zu sicher!
Gott ist begreifbar, weil er beschlossen hat, sich begreifbar zu machen. Als Paulus von einigen Philosophen in Athen eingeladen wurde, um eine Ansprache vor einem Publikum auf dem Marshügel zu halten, hat er das Thema „der unbekannte Gott“ gewählt (Apostelgeschichte 17, 23). Er erklärte seinen Zuhörern, dass der Gott, den sie als unbekannt bezeichneten, der allmächtige Schöpfer ist, und fuhr fort, ihnen den wahren Gott und seinen Plan für die Menschheit zu erklären. Das ist der Grund, warum es so wichtig ist, zu verstehen – anhand der Bibel –, was Gott über sich offenbart. Wenn wir dies verstehen, werden wir einen Einblick in den großen Plan Gottes für die Menschheit bekommen. Die Wahrheit, wird Sie in Erstaunen versetzen, denn diese lässt sich klar anhand Ihrer eigenen Bibel beweisen.
Der Ursprung der Dreieinigkeitslehre
Die offizielle christliche Lehre über Gottes Wesensart ist, dass er „ein Gott in drei Personen“ ist. So schockierend es für viele erscheinen mag, lehrt die Bibel nirgendwo die Dreieinigkeit, auch wenn es die weithin anerkannte Lehre über Gott unter bekennenden Christen ist. Tatsächlich steht das Wort Dreieinigkeit (oder Trinität) überhaupt nicht in der Bibel. Wo nahm dann diese Lehre eigentlich ihren Anfang, und wie kam es, dass sie so weit verbreitet geglaubt wird?
Ungefähr dreißig Jahre nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche ermahnt der jüngste von Jesu Halbbrüdern (den Söhnen von Josef und Maria), Judas, die Geschwister, für den Glauben zu kämpfen, der ein für alle Mal den Heiligen anvertraut ist (Judas 3). Daraus folgt ganz klar, dass der wahre christliche Glaube schon vor Judas Schreiben vollständig überliefert wurde. Der Apostel Judas erklärte, dass sich gottlose Personen heimlich in die Kirche eingeschlichen hatten und anfingen, die wahren Lehren zu verfälschen, die Jesus seinen Jüngern übergeben hatte.
Selbst katholische Gelehrte geben zu, dass Tertullian (ca.150–225) der erste Autor war, der den Begriff „Trinität“ gebrauchte. Wenn diese grundlegende Lehre über die eigentliche Natur des göttlichen Wesens wahr wäre, warum wurde sie erst 150 Jahre nach der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi offenbart? Warum wurde diese Lehre nicht klar und deutlich von Christi ersten Jüngern und dem Apostel Paulus gelehrt und erklärt? Wie wir noch sehen werden, haben sie eine ganz andere Erklärung über die Wesensart des wahren Gottes verkündet!
Im zweiten und dritten Jahrhunderten gab es nicht nur einfach eine Irrlehre, die Gottes Wesensart betraf, sondern viele widersprüchliche. Es scheint, dass es ebenso viele verschiedene Ideen gab, wie philosophische Schulen und Lehrer. Die offizielle katholische Sichtweise, aus der die offizielle protestantische Lehre zu diesem Thema hervorging, repräsentiert lediglich die spezielle Irrlehre, die sich gegen konkurrierende Ideen durchgesetzt hat.
Der Ursprung der Lehrmeinung zum Thema Dreieinigkeit im dritten Jahrhundert findet sich nicht im Bibeltext, sondern in griechischen, philosophischen Schriften. Das Roman Catholic New Theological Dictionary [Römisch-Katholisches Neues Theologisches Wörterbuch] enthält ein paar offene Zugeständnisse zu diesem Thema. Hinsichtlich der biblischen Lehre über die Wesensart des Heiligen Geistes wird in dem Artikel „Trinity“ [Trinität] zugegeben: „Als solcher ist der Geist in der neutestamentlichen Anbetung weder ausdrückliches Objekt, noch wird der Geist in neutestamentlichen Abhandlungen jemals so dargestellt, als würde er in persönlicher Weise mit dem Vater und dem Sohn in Beziehung stehen“.
Später in demselben Artikel geben moderne katholische Religionsgelehrte bei der Diskussion über den Hintergrund der offiziellen Dreieinigkeitslehre zu, dass ihre Theologie aus dem Heidentum beeinflusst wurde: „Christen… die mit der zu jener Zeit dominanten Philosophie des Mittelplatonismus vertraut waren, haben die Gelegenheit genutzt, die Christliche Botschaft in einer Weise zu verkünden und zu verdeutlichen, die für die gebildeten Klassen der weitverbreiteten, hellenistischen Gesellschaft aussagekräftig war… Davon überzeugt, dass der Gott, den sie [die heidnischen, griechischen Philosophen] lehrten, der Vater Jesu Christi war, und dass die Erlösung, die sie verkündeten, die Erlösung Jesu war, übernahmen die Apologeten vieles von der hellenistischen Sichtweise… [Tertullian] war der erste, von dem bekannt ist, dass er den Begriff ‚Trinität‘ verwendete“.
Origenes übernahm die mittelplatonische Philosophie auf noch systematischere Weise, weit mehr, als die Apologeten und Tertullian. Tatsächlich war sein „Konzept der ewigen Zeugung“ eine Umdeutung der mittelplatonischen Lehre, dass die ganze Welt der Geistwesen ewig sei.
Der Sohn ist dabei ewig abgeleitet (oder gezeugt) von dem eigentlichen Gottwesen und besitzt folglich die Wesensart des Vaters, ist aber unter dem Vater… Origenes, wie zuvor Tertullian, hat eine Sammelbezeichnung für die „drei“ in der göttlichen Triade geprägt. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind „drei Hypostasen“. Origenes‘ Hauptbeitrag zu dieser Formulierung der trinitarischen Lehre ist die Vorstellung der ewigen Zeugung. Sein allgemeiner Begriff für die „drei“ (Hypostasen) wurden im vierten Jahrhundert übernommen und verfeinert (Seite 1054).
Wenn wir die Entwicklung der „christlichen“ Theologie im späten zweiten und frühen dritten Jahrhundert betrachten, treten die Namen Tertullian und Origenes immer wieder in Erscheinung. Tertullian, der der Vater der lateinischen Theologie genannt wird, „war zu dieser Zeit einer der einflussreichsten Autoren, und war fast ebenso einflussreich wie Augustin in der Entwicklung der Theologie im Westen“ (Eerdman’s Handbook to the History of Christianity, Seite 77).
Tertullian lebte in Karthago, Nordafrika. Er ist in seinen späteren Jahren von Rom abgefallen und Montanist geworden. Das bedeutet, dass er die Aussagen zweier Frauen akzeptierte, die von sich behaupteten, Prophetinnen zu sein. Diese verfielen in rauschartige Ekstasen, „sprachen in Zungen“ und behaupteten, der Tröster zu sein (im Johannes-Evangelium ein Begriff für den Heiligen Geist), und sie lehrten eine Botschaft, die „Neue Prophezeiung“ genannt wurde.
Origenes (ca. 180-254) „war der größte Gelehrte und erfolgreichste Autor der frühen Kirche“ (Eerdman’s, Seite 104). Um 203 n.Chr. wurde Origenes der Nachfolger von Clemens von Alexandria als Leiter einer berühmten Schule, die behauptete, Christen auf die Taufe vorzubereiten, und die Kurse in Philosophie und Naturwissenschaften für die allgemeine Bevölkerung anbot. Bei all seinem Ansehen als ein großer Gelehrter und Theologielehrer, wie viel hat Origenes wirklich von der Bedeutung und Absicht der Heiligen Schrift verstanden? Eusebius, dem Kirchenhistoriker im vierten Jahrhundert zufolge hat sich Origenes, nicht lange nachdem er die Schule in Alexandria übernahm, selbst kastriert! Dieses basierte auf seiner Idee dessen, was Christus in Matthäus 5, 29-30 gemeint hat. Dieser Mangel an gesunden Menschenverstand über den wahren Sinn und die Absicht der Heiligen Schrift zeigt sich in vielen seiner theologischen Werke.
Tertullian und Origenes waren katholische Theologen, die Ende des zweiten und Anfang des dritten Jahrhunderts aufblühten. Keiner von beiden war bis gut ein Jahrhundert nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche am Pfingsttag überhaupt geboren. Und dennoch waren sie es, die das Fundament für die katholischen (und später protestantischen) Lehren in Bezug auf die Dreieinigkeit und die Wesensart Gottes gelegt haben – nicht die Apostel des Neuen Testaments wie Petrus, Paulus oder Johannes.
Das Neue Testament lehrt nicht die Dreieinigkeit
Nachdem wir nun gesehen haben, dass das, was als rechte christliche Lehre angesehen wurde, seinen Ursprung lange nach dem Verfassen des Neuen Testaments hatte, betrachten wir nun, was das Neue Testament wirklich lehrt. Zuerst müssen wir ein paar Passagen der Schrift überprüfen, die manchmal von Anhängern der Dreieinigkeitslehre angeführt werden, um ihren Idee Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Beachten Sie zunächst 1. Johannes 5, 7, wie er in der Schlachterbibel 2000 wiedergegeben ist: „Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins“. Oberflächlich betrachtet lehrt dieser Vers ganz klar die Dreieinigkeit. Es gibt hier jedoch ein Problem: Dieser Vers fand sich in keinem inspirierten griechischen Urtext! Es wird heute fast allgemein von Bibelgelehrten zugegeben, dass dies ein Zusatz ist, der von Mönchen in den lateinischen Text eingefügt worden ist! Er findet sich daher auch in modernen Lutherbibeln und vielen weiteren Übersetzungen nicht mehr. Der Interpreter’s One Volume Commentary on the Bible, herausgegeben von Abingdon Press, erklärt, dass der Text während des vierten Jahrhunderts wegen der Kontroversen um die Trinitätslehre erweitert wurde – erst in Spanien um 380 n.Chr. und danach in der Vulgata übernommen, der auf Lateinisch geschriebenen, offiziellen römisch-katholischen Bibelversion (Seite 939). Bullinger’s Companion Bible erklärt in einer Fußnote über den Text in 1. Johannes 5, 7: „Diese Worte finden sich in keinem griechischen Manuskript vor dem 16. Jahrhundert. Sie wurden zuerst in den Randnotizen von einigen lateinischen Abschriften gesehen. Von dort haben sie sich in den Text eingeschlichen“. Der New Bible Commentary: Revised sagt in seinem Kommentar über diesen Text ganz einfach: „Die Worte sind offensichtlich ein erklärender Zusatz und sind deswegen richtigerweise von der RSV ausgeschlossen, selbst aus den Randnotizen“ (Seite 1269). Offensichtlich waren die frühen Trinitätslehrer der Katholischen Kirche so verzweifelt, irgendwelche biblischen Bekräftigungen für ihre Lehre zu finden, dass sie deswegen einfach Worte in den Text eingefügt haben! Ein recht offenes Eingeständnis über die unbiblische Natur ihrer Lehre!
Ein anderer Abschnitt in der Bibel, der oft herangezogen wird und bestätigen soll, dass der Heilige Geist eine Person ist, so wie es der Vater und Christus sind, ist Jesu Rede, wie sie in Johannes 14 und 15 überliefert ist. Am Abend seines letzten Passahs sagte Jesus Christus seinen Jüngern, dass er zu seinem Vater zurückkehren werde. „Ich will euch nicht als Waisen [trostlos] zurücklassen“. Vielmehr erklärte er weiter, dass er ihnen einen Helfer oder Tröster schicken werde. Der Begriff, der im Griechischen gebraucht wird, ist parakletos und bezieht sich normalerweise auf jemanden, der Hilfe oder Unterstützung verleiht. Im Zusammenhang von Johannes 14 verweist es eindeutig auf den Heiligen Geist, den Jesus seinen Jüngern für die Zeit versprach, nachdem er zurück zu seinem Vater aufgefahren war.
Viele haben angenommen, dass der Heilige Geist als eine „Person“ des dreieinigen Gottes angesehen werden muss, weil das persönlichen Fürwort „er“ in diesen Versen gebraucht wird. Griechisch jedoch, wie viele andere Sprachen, weist jedem Hauptwort ein grammatikalisches Geschlecht zu. Das Geschlecht eines Hauptwortes ist unveränderlich und hat wenig oder gar nichts mit dem natürlichen Geschlecht oder einer Person zu tun. Zum Bespiel ist das griechische Wort für „kleines Mädchen“ wie im Deutschen ein Neutrum während das Wort für „Hand“ feminin ist – egal ob sie ein Teil eines weiblichen Körpers ist oder nicht. Die verwendeten Fürwörter – er, sie oder es – müssen immer mit dem Geschlecht des Hauptwortes, auf das sie sich beziehen, übereinstimmen (siehe: The Language of the New Testament [Die Sprache des Neuen Testaments] von Eugene Van Ness Goetchius, Ausgabe 1965, Seiten 33-34). In Griechisch ist das Wort pneuma, welches mit „Geist“ übersetzt wird, ein Neutrum, und muss immer zusammen mit einem neutralen Fürwort wie z.B. „es“ gebraucht werden, während parakletos maskulin ist und daher immer ein maskulines Fürwort verlangt. Das Fürwort welches gebraucht wird, hat überhaupt keine Beweiskraft für das Vorhandensein einer Person!
In Johannes 14, 16-20 betonte Jesus, dass er, nach seinem Heimgang zu seinem Vater, seine Jünger nicht einfach als Waise zurücklassen würde (der griechische Begriff in Vers 18 ist orphanous, was Waise bedeutet). Vielmehr würden durch die Kraft des Heiligen Geistes er und sein Vater in wahren Christen wohnen (Verse 20.23). Der Heilige Geist verleiht sowohl Einsicht als auch Kraft. Er fließt von Gott aus und verbindet unseren Geist mit dem seinem. Er ist keine separate, eigenständige Person in der Gottheit. Es ist eher das Mittel, mit dem der Vater und Jesus Christus ihre Gegenwart in den Herzen und im Geist der Gläubigen spürbar machen.
Der Heilige Geist ist die von Gott ausströmende Kraft (Lukas 1, 35). Er ist das Mittel, mit dem er das Universum geschaffen hat (Psalm 104, 30). Er ist die Kraft, mit der er in dem Geist der Menschen wirkt, welche er nach seinem Vorbild erschaffen hat (1. Mose 6, 3). Er ist auch die Kraft, durch die die Lahmen auf wunderbare Weise wieder gehen konnten, die Blinden wieder sehend wurden, die Tauben wieder hören konnten und die Toten wieder auferweckt wurden, während Jesus Christus auf Erden wirkte (Lukas 5, 15-17).
Es gibt verschiedene Vergleiche, die in der Bibel auf den Heiligen Geist hinweisen. In erster Linie wird der Geist mit Wind verglichen. Schließlich bedeutet das griechische Word für Geist, pneuma, „Wind“ oder „Atem“. Im Alten Testament ist das hebräische Wort, welches mit Geist übersetzt wird, ruach, welches dasselbe wie das griechische pneuma bedeutet.
Eine andere, häufige Analogie ist fließendes Wasser (vgl. Johannes 7, 38-39). Genau wie Luft und Wasser lebenswichtige Kräfte sind, ist der Heilige Geist die Quelle für das ewige Leben der Christen (Römer 8, 11). Genau wie beide, Luft und Wasser fließen, haben sie auch die Kraft, alles, mit dem sie in Berührung kommen, zu beeinflussen und zu verändern, wie auch der Heilige Geist.
Gott bietet uns seinen Geist mit einem Ziel an! Er ist das Mittel, durch welches wir an Gottes Kraft, seiner Einstellung und Denkweise teilhaben können. Gottes Geist soll unser Leben umwandeln, indem unser Sinn erneuert wird (Titus 3, 5; Römer 12, 2). Wir werden eine neue Schöpfung, weil Gott uns verändert, indem er seine Gesetze in unsere Herzen und unseren Sinn schreibt (Hebräer 8, 10).
Während der Heilige Geist eine unverzichtbare Rolle in Gottes Absicht spielt, wird er niemals als eine Person beschrieben, wie es der Vater und Christus sind. Zum Beispiel findet man in den Eröffnungsversen von nahezu allen Paulusbriefen eine Grußformel ähnlich der in Römer 1, 7: „An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus“! Der 1. und 2. Korintherbrief, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, 1. und 2. Thessalonicher und Philemon eröffnen alle mit der identischen Redewendung. 1. und 2. Timotheus und Titus eröffnen mit einer leicht abgewandelten Formulierung.
Außerdem eröffnen 2. Petrus, 2. Johannes und Judas mit ähnlichen Formulierungen. Der Punkt ist, dass keines der Bücher im Neuen Testament mit irgendetwas eingeleitet wird, was auch nur annähernd einer trinitarischen Grußformel gleichkommt, welche den Heiligen Geist als eine separate, eigenständige Person mit dem Vater und Christus verbinden würde.
In der Eröffnung von 1. Johannes sprach der geliebte Apostel über die Wichtigkeit der Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Beachten Sie, wie er dies ausdrückte: „…unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“ (Vers 3). Die Bibel spricht nirgends darüber, dass wir Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist in derselben Weise haben, wie mit dem Vater und Christus. Vielmehr fließt der Heilige Geist aus dem Vater und Christus und ist die Grundlage unserer Verbindung mit Gott und miteinander. Er ist das Mittel, mit dem Christus sein Leben in uns lebt (Galater 2, 20).
Gott ist eine Familie
Die vielleicht tiefgründigste Wahrheit über die Wesensart Gottes – welche nur von wenigen verstanden wird – ist, dass Gott eine Familie ist! Die höchste Bestimmung der Menschen, anfänglich aus dem Staub der Erde in Gottes Ebenbild geschaffen, ist, dass sie durch eine innerliche, geistliche Neuwerdung umgewandelt werden können, und dann am Ende, bei der Auferstehung, in Gottes eigene Familie wiedergeboren werden. Gott führt viele Kinder zur Herrlichkeit (Hebräer 2, 10). Jesus Christus wird als der Erstgeborene unter vielen Brüdern beschrieben (Römer 8, 29).
Beachten Sie nun die deutliche Offenbarung in der Heiligen Schrift über die Gottheit. In 1. Mose 1, 1 werden wir darauf hingewiesen, dass Gott am Anfang Himmel und Erde geschaffen hat. Das hebräische Wort welches mit Gott übersetzt wurde, ist Elohim, ein Wort das der Form nach ein Plural ist, jedoch meist im Singular gebraucht wird. Etwas später, in 1. Mose 1, 26, erfahren wir: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“. Auf wen nimmt dieses „uns“ Bezug?
Die Antwort wird ganz deutlich im Neuen Testament gegeben. In Johannes 1, 1-3 lesen wir: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist“. Der Apostel Paulus betonte in Kolosser 1, 16: „Es ist alles durch ihn [Christus] und zu ihm geschaffen“. Letztlich hat das Wort – derjenige, der von Anfang an zusammen mit dem Vater existierte – sich seiner Herrlichkeit und Macht entäußert, ist ein Mensch geworden und für unsere Sünden gestorben (Johannes 1, 14; Philipper 2, 7-8). Als Schöpfer war sein Leben mehr wert als die Summe alles menschlichen Lebens zusammengezählt!
Christus kam, um seinen Vater zu verkünden bzw. zu offenbaren (Johannes 1, 18). Er war seinem Vater völlig ergeben und gehorsam und gab sein Leben, um damit die Strafe für unsere Sünden zu tilgen. Auferstanden von den Toten durch die Kraft seines Vaters, ist er wieder in die Herrlichkeit, die er mit seinem Vater teilte, ehe die Welt war, eingesetzt worden (Johannes 17, 5). Er sitzt jetzt zur Rechten des Vaters im Himmel und bereitet sich auf die Rückkehr zu dieser Erde vor, um mit Macht und Herrlichkeit als König aller Könige und Herr aller Herren zu regieren.
Was ist aber mit denen, die jetzt schon bekehrt sind und ihr Leben vom Geist Gottes leiten lassen? Paulus erklärte das so in Römer 8, 14: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“. Was beinhaltet dies? Wenn wir Gottes Kinder sind, dann sind wir auch seine Erben: „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi“ (Vers 17). Am Ende werden Gottes Kinder „erfüllt [sein], bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt“ (Epheser 3, 19).
Gott erbaut eine Familie und diese Familie ist nach dem Namen des Vaters benannt – es ist die Familie Gottes (Epheser 3, 14-15). Die klare Wahrheit, wer und was Gott ist und was er tut, geht weit über alles hinaus, was die meisten sich jemals vorgestellt haben. Gott ist erkennbar, weil er sich entschieden hat, sich zu erkennen zu geben. Er will, dass Sie ihn kennenlernen und ein Verhältnis mit ihm aufbauen, welches dazu führt, dass Sie für ewig ein Teil seiner eigenen Familie sind.