Warum ist es wichtig, dass wir ihn kennen?
Jesus sagte: "...auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen" (Matthäus 16, 18). Aber warum gründete Jesus eine Kirche? Was ist ihr Auftrag und Zweck? Was sollte die Kirche Gottes heute tun? Sind Sie sicher, dass Sie die Antworten kennen?
Es ist unglaublich, wie viel Verwirrung heutzutage in den verschiedenen Teilen und Gruppierungen der Kirche Gottes darüber besteht, welchen Auftrag die Kirche hat. Wahrscheinlich haben Sie selbst schon einige Ideen darüber gehört, was die Kirche tun sollte, wenn sich das Ende dieses Zeitalters nähert. Ist es der Auftrag der Kirche, über Jesus zu predigen, die Herde zu weiden, Gemeinden zu stabilisieren, Gemeinschaft zu pflegen, den Menschen um sich zu dienen oder weniger exklusiv zu wirken? Sollte die Kirche ihre Grundlehren unter die Lupe nehmen, jüdische Traditionen studieren, wieder dem "traditionellen Christentum" beitreten, sich auf Prophezeiungen konzentrieren, Meinungen über die Bibel mit anderen diskutieren oder "die Braut Christi bereitmachen"?
Heute glauben viele, dass all diese Ideen Gott wohlgefällig, und deshalb akzeptable Aufträge für seine Kirche seien. Aber entsprechen diese Ideen den Anweisungen Gottes - oder den Meinungen von Menschen? Liegt es wirklich an uns, den Auftrag der Kirche festzulegen? Oder offenbart Gott klar den Auftrag seiner Kirche in der Bibel? Können Sie anhand der Bibel beweisen, was dieser Auftrag ist? Fühlen Sie sich aufrichtig dem Auftrag verpflichtet, den Gott seiner Kirche vorgegeben hat? Spaltungen treten auf, wenn einzelne Verse oder Meinungen von Menschen den biblischen Auftrag ersetzen. Der Auftrag der Kirche, den Jesus immer wieder betont hat, steht im völligen Widerspruch zu den vielen Ideen, die heutzutage im Umlauf sind. Diese Ideen sind gefährlich und verführerisch, weil sie Gottes Volk von seinem zugewiesenen Auftrag, für den wirRechenschaft ablegen müssen, ablenken!
Berufen zu einem Zweck
Jesus begann die neutestamentliche Kirche, indem er eine Gruppe von Jüngern berief und ausbildete. Das griechische Wort für Kirche (ekklesia) bedeutet eine herausberufene Gruppe von Menschen. Ein Jünger ist jemand, der den Anweisungen Jesu Christi nachfolgt und sie wahrheitsgetreu weitergibt. Als Jesus seine Jünger berief, umriss er von Anfang an klar ihren Auftrag. Er sagte: "Folgt mir nach; ich will euch zuMenschenfischern machen" (Matthäus 4, 19). Er sagte nicht: "Folgt euren Gefühlen oder euren eigenen Meinungen." Er sagte: "Folgt mir nach" - seinem Beispiel, seinen Anweisungen. Fischer haben eine Arbeit - sie fangen Fische! Sie sitzen nicht herum, um die Gemeinschaft untereinander zu pflegen oder ihre Ideen über das Fischen auszutauschen. Als "Menschenfischer" waren die Jünger beauftragt, die Herzen und Sinne der Menschen mit ihrer wichtigen Botschaft zu erreichen. Die Jünger wurden zu einem spezifischen und fortdauernden Zweck berufen und ausgebildet.
Die Jünger sollten nicht wieder dem religiösen Establishment beitreten, sondern ihnen wurde gesagt: "Geht aus von ihnen und sondert euch ab" (2. Korinther 6, 17). Jesus sagte über seine Jünger: "Sie sind nicht von der Welt," uns sie sollten in der Wahrheit "geheiligt" [abgesondert] werden (Johannes 17, 16-17). Jesus sagte, dass die Welt - und ihre religiösen Führer - seine Jünger hassen würde, wie auch er von Menschen gehasst wurde, die vorgaben, an Gott zu glauben (Johannes 17, 14).
Die Bibel zeigt: Die Kirche, die Jesus gründete, ist klein (Lukas 12, 32), zerstreut (Johannes 16, 32) und verfolgt (Matthäus 10, 17). Eine Religion mit fast zwei Milliarden Anhängern (etwas ein Drittel der gesamten Menschheit), die friedlich den Sonntag als ihren Tag des Lobpreises Jesu hält, ist nicht die Kirche, die Gott in der Schrift beschreibt!
Jesus erklärte seinen Jüngern, dass ihr Auftrag eine Herausforderung wäre (Matthäus 11, 29-30) aber nicht unmöglich sei (Matthäus 19, 26). Er versprach, bei ihnen zu sein "bis an der Welt Ende" (Matthäus 28, 20), und sie dafür zu belohnen, dass sie seine Anweisungen befolgt haben. Gott inspirierte Johannes, zu schreiben: "Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast [den Auftrag geduldig erfüllt hast], will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung" (Offenbarung 3, 10-11). Die Jünger, die ihrem Auftrag treu bleiben, werden vor der Bedrängnis bewahrt und werden eine Krone erhalten, um mit Christus im Reich Gottes zu regieren (Offenbarung 5, 10).
Personen und Organisationen, die diesen Auftrag auf die leichte Schulter nehmen und ihn nicht erfüllen, werden die Trübsal durchleben müssen (siehe Offenbarung 3, 14-19; 12, 17). Deshalb ist es so wichtig, im Auge zu behalten, was Jesus der Kirche als Auftrag erteilt hat! Aber was genau war der Auftrag, den Jesus seiner Kirche gab?
Der Auftrag im Matthäusevangelium
Jesu Wirken beinhaltete, dass er "lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk" (Matthäus 4, 23). Dies war das Beispiel, dem seine Jünger nachfolgen sollten. Jesus lehrte über den Sabbat, die heiligen Tage, das Zehntensystem, Speisevorschriften, Reue, Vergebung und Liebe gegenüber seinen Feinden. Er predigte ständig über das Reich Gottes (siehe Matthäusevangelium, Kapitel 13 und 14) und über den Zweck des menschlichen Lebens (zum Beispiel Matthäus 19, 28). Er warnte außerdem davor, dass krisenhafte Ereignisse seinem zweiten Erscheinen vorangehen würden (Matthäus 24). Wenn Sie die Zeiten, in denen Jesus sich (im Matthäusevangelium) auf seinen Tod und seine Auferstehung bezog, mit seinen Hinweisen auf das Reich Gottes vergleichen, werden Sie vielleicht vom Ergebnis überrascht sein. Jesus konzentrierte sich ganz auf seine Mission.
Jesus wies seine Jünger an, das Evangelium vom Reich "den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel" zu predigen (Matthäus 10, 6-7). Dazu mussten die Jünger die Identität und den Aufenthaltsort der Israeliten kennen. In der Geschichte ist verzeichnet, dass die Jünger nach Skythien (im heutigen Südrussland), Parthien (Iran) und nach Indien gingen, und über Europa nach Großbritannien und Irland kamen - wohin viele Israeliten gewandert waren. Als die Kirche wuchs, sollten die Jünger dasselbe Evangelium auch den Heiden predigen.
Der Auftrag - die Nationen Israels zu erreichen - gilt für die Kirche auch heute noch. Jesus sagte, seine Jünger würden das Werk nicht vollenden, bis er zurückkehren würde (Matthäus 10, 23). Doch im Widerspruch zu dem, was die Schrift klar aussagt, wird vielen heute erklärt, dass das Werk beendet sei und dass es nichts weiter zu tun gebe, als die "Braut" (die Kirche) für Christi Wiederkunft bereit zu machen. Die Bibel bestätigt die Idee nicht, dass das Werk der Verkündigung des Evangeliums in aller Welt beendet sei. Das ist eine Anmaßung! Noah erklärte seinen Auftrag - als "Prediger der Gerechtigkeit" (2. Petrus 2, 5) nicht 25 bis 50 Jahre vor der Sintflut für erfüllt! Sein Werk war zu Ende, als Gott ihn in die Arche einschloss - als es zu regnen begann (1. Mose 7, 6.16).
Ein wesentlicher Aspekt des Wirkens Jesu war eine Warnung vor spezifischen Ereignissen, die kurz vor seiner Rückkehr eintreten sollten (siehe Matthäus 24; Markus 13; Lukas 21). Jesus sagte, dass seine Diener eine Warnung aussprechen werden, wenn sie diese Tage herannahen sehen (Matthäus 24, 45). Er warnte auch: "Es werden viele kommen unter meinem Namen [mit dem Anspruch, Christen und Diener Christi zu sein]... und sie werden viele verführen" (Matthäus 24, 4-5). Er erklärte: "Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen" (Matthäus 24, 14). Ein Zeuge muss warnen und informieren, aber nicht unbedingt Leute bekehren. Wenn Christus zurückkehrt, will er seine Jünger das Werk tun sehen, das er ihnen zu tun aufgetragen hat (Matthäus 24, 46), nämlich dass sie alle Völker zu Jüngern machen und sie lehren sollen, was er zu lehren geboten hat (Matthäus 28, 19-20). Wir können dies nicht tun, indem wir nur zusammensitzen und unsere Ansichten über die Bibel diskutieren!
Der Auftrag der Kirche, wie er im Matthäusevangelium umrissen ist, beinhaltet das Lehren von Gottes Lebensweise, die Heilung von Kranken, das Predigen des Evangeliums vom Reich Gottes und die Warnung vor Ereignissen, die das Ende dieses Zeitalters und die Rückkehr Christi ankündigen. Aber waren dies nur die Ideen von Matthäus? Oder finden wir ähnliche Anweisungen immer wieder in der Bibel?
Der Auftrag im Markusevangelium
Das Markusevangelium spiegelt wider, was Matthäus über den Auftrag der Kirche sagt. Markus schreibt: "Jesus [kam] nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reich Gottes" (Markus 1, 14-15; Jubiläumsbibel 1912). Dabei betont er die Notwendigkeit der Reue [Umkehr] und des Glaubens an das Evangelium. Das Predigen über das kommende Reich was einer der wichtigsten Beweggründe in Christi Werk auf Erden. Dieselbe Orientierung sollte der Auftrag von Gottes Kirche heute haben. Jesus berief seine Jünger, um "Menschenfischer" zu werden, nicht zu Mitgliedern eines geselligen Vereins, einer geistlichen Bruderschaft oder einer privaten Bibelstudiengruppe (Markus 1, 17). Er lehrte die Menschen, wie sie den Sabbat halten konnten (Markus 2, 23-28; 3, 1-6). Und er offenbarte auch, dass seine Jünger ein Verständnis über das Reich Gottes erhalten sollten, das die Welt nicht hat - damit die Kirche ihren Auftrag erfüllen könnte (Markus 4, 10-12). Jesus sagte, dass die meisten, die das wahre Evangelium hören würden, den eigentlichen Auftrag der Kirche nicht verstehen könnten oder bald das Interesse daran verlieren würden (Markus 4, 13-20). Nur wenige würden es hören und dann Jesu Anweisungen nachkommen. Wie steht es mit Ihnen?
In Markus 6, 7-13 sehen wir auch, dass Jesus seine Jünger auf eine Trainingsmission sandte, mit genauen Anweisungen, wie sie predigen und heilen sollten. Ihr Predigen war offensichtlich auf das Reich Gottes ausgerichtet (siehe Markus 1, 14-15; Lutherbibel 1912). Markus zeichnete auch Jesu detaillierte Anweisungen auf, darauf zu achten und davor zu warnen, welche Ereignisse eintreten würden, die ankündigen werden, dass seine Rückkehr nahe bevorsteht (Markus 13). Der wesentliche Auftrag der Kirche, wie ihn Markus erklärt, ist: "Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium [vom Reich Gottes]" (Markus 16, 15-16). Diejenigen, die glauben würden, sollten dann getauft werden. Dies ist der Hauptauftrag - das Werk - der Kirche. Dies ist der Grund für die Veröffentlichung von Zeitschriften, und Broschüren, für die Präsenz in Radio, Fernsehen und Internet. Dieser Auftrag verlangt nach einer engagierten Gruppe von Jüngern, die als ein Team zusammenarbeiten. Er kann nicht von Einzelpersonen, die isoliert voneinander leben, ausgeführt werden. Er kann nicht ausgeführt werden, indem man zuhause hockt, sich in Diskussionsrunden engagiert oder gesellig beisammensitzt. Prediger, die nur ihre eigenen Absichten verfolgen oder sich ganz darauf konzentrieren, eine eigene Kirchenorganisation aufzubauen, können ihn nicht erfüllen. Doch obwohl diese Anweisungen so klar sind, gibt es erstaunlicherweise immer noch einige, die erklären: "Wir werden ein Werk tun, wenn Gott uns zeigt, was wir tun sollen." Oder: "Wir können kein Werk tun, weil wir kein Geld dafür haben." Andere behaupten: "Wir veröffentlichen keine Zeitschriften und Broschüren, weil das zu banal ist - wir müssen erst tiefgreifende Nachforschungen anstellen." Oder: "Wir nehmen kein Gehalt an, deshalb können wir auch kein Werk tun." Das alles sind Entschuldigungen, die Christus nicht akzeptieren wird! Jesus gab seiner Kirche einen Auftrag, über den es nichts zu diskutieren gibt und der auch nicht verleugnet werden kann, sondern der ausgeführt werden muss! Das ist unsere Aufgabe und dafür werden wir Rechenschaft ablegen müssen!
Der Auftrag im Lukasevangelium
Im Gegensatz zu der Praxis, die wir heute im traditionellen Christentum beobachten können, dass Leute zum Gottesdienst am Sonntag eingeladen werden, lesen wir, dass Jesus den Sabbat einhielt und Anweisungen gab, wie wir den Sabbat halten sollten (Lukas 4, 16.31; 13, 10-17; 14, 1-6). Eine Kirche, die Jesu Beispiel nachfolgt, wird dies auch weiterhin tun. Lukas beschreibt zwei Trainingsmissionen, die Jesus für seine Jünger organisiert hat. Er sandte "die Zwölf" mit dem Auftrag fort, "zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen" (Lukas 9, 1-6). Später sandte er 70 Jünger aus, um zu heilen und über das "Reich Gottes" zu predigen (siehe Lukas 10, 1-12). Jesus warnte seine Jünger, sich vor dem etablierten Religionssystem in Acht zu nehmen und sich diesem nicht anzuschließen (Lukas 20, 45-47). Lukas berichtet auch von der Betonung Jesu, nach spezifischen Ereignissen, die Ankündigen würden, dass seine Rückkehr nahe bevorsteht, Ausschau zu halten und davor zu warnen (Lukas 21). Wir sehen also in jedem der bisher untersuchten Evangelien, dass der Auftrag, den Jesus der Kirche gab, im Wesentlichen derselbe ist.
Die Kirche als Wächter
Eine Kirche, die Christi Anweisung befolgt, nach spezifischen Ereignissen Ausschau zu halten und davor zu warnen, hat die Funktion eines Wächters. Die Aufgabe eines Wächters ist es, aufzupassen und zu warnen. Die Verfasser der Evangelien beschreiben deutlich Christi Anweisungen in dieser Angelegenheit. Hesekiel, der Prophet im Alten Testament, hatte denselben Auftrag. Er sollte ein "Wächter über das Haus Israel" sein und diese vor den Züchtigungen warnen, die Gott wegen ihres Ungehorsams senden würde (Hesekiel 2, 3; 3, 4-7.17). Hesekiel wurde gesagt, dass er sich selbst und jeden, der auf ihn hören würde, retten könnte, wenn er eine Gefahr kommen sehen und dann eine Warnung aussprechen würde (Hesekiel 33, 1-5). Wenn er aber eine Entwicklung absehen könnte und dann keine Warnung ausspräche, würde er selbst für die Totenverantwortlich gemacht werden (Hesekiel 33, 6-7). Hesekiel wurde dazu ausgesucht, Gottes Wächter über das altertümliche Israel zu sein. Nach Jesu Anweisungen in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 hat die Kirche Gottes heute dieselbe, bedeutsame Verantwortung! Diese ist Teil unseres Auftrags!
Direkt vor der Zerstörung und Gefangennahme Israels und Judas sandte Gott Propheten, um diesen Völkern ihre Sünden und die Folgen ihres Brechens der Gesetze Gottes aufzuzeigen. Jesaja wurde ermahnt: "Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden!" (Jesaja 58, 1). Jeremia gab der Nation Juda eine ähnliche Warnung (siehe Jeremia 2).
Dieselbe Warnung - die Notwendigkeit, das Brechen der Gebote Gottes zu bereuen - wurde auch von Johannes dem Täufer (Matthäus 3, 1-12), von Jesus Christus (Markus 1, 14-15) und von den Jüngern, die er ausbildete (Apostelgeschichte 2, 38) ausgesprochen. Sie war noch nie eine populäre Botschaft. Leuten, die vielleicht schon meinen, dass sie an Gott glauben, zu erklären, dass sie sich ändern müssen, gewinnt einem nicht gerade Freunde und fördert auch kein Wohlwollen. Es hat Jesus und die meisten der frühen Jünger das Leben gekostet - aber dies ist Teil des Auftrags der Kirche. Die Kirche muss mehr predigen als eine sanfte Botschaft über Liebe und christliches Leben, wenn sie ihren Auftrag, wie er von Jesus Christus vorgegeben ist, erfüllen will.
Johannes und der Auftrag
Obwohl das Johannesevangelium aus einer anderen Perspektive geschrieben wurde [Johannes betont, dass Jesus der Sohn Gottes war], beschreibt es den gleichen Auftrag. Jesus sagte zu seinen Jüngern, dass sie ihm nachfolgen - seinem Beispiel und seinen Anweisungen folgen - sollten (Johannes 1, 43). Jesus heilte die Kranken und Gebrechlichen und gab Anweisungen über das Halten des Sabbats (Johannes 5, 1-15). Er hielt auch selbst die heiligen Tage und gab Anweisungen, sie einzuhalten (Johannes 7, 8.14.37). Das Johannesevangelium zeigt, dass Jesus mit dem etablierten Religionssystem öfters wegen seiner Lehren zusammenstieß. Die religiösen Führer seiner Zeit erkannten nicht, wer er war und verstanden auch nicht seinen Auftrag oder seine Botschaft. Für eine Kirche, die lehrt, was Jesus lehrte, ist es heute nicht anders. Als Jesus geraten wurde, sich etwas auszuruhen, antwortete er: "Meine Speise [mein Antrieb, mein Auftrag] ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk" (Johannes 4, 33-34). Jesus war auf seinen Auftrag konzentriert!
Das Johannesevangelium betont, dass Jesus für die Sünden der Menschheit gestorben ist (Johannes 1, 29; 3, 16), und dass Christen sich "untereinander lieben" sollten (Johannes 13, 34; 15, 17), aber dies ersetzt nicht das Gebot, das Evangelium vom Reich zu predigen und die Welt zu warnen. In Johannes 21, 15-17 lesen wir Jesu Anweisung an Petrus: "Weide meine Lämmer." Dies ist ohne Zweifel Teil des Auftrags der Kirche, aber man kann nur Leute weiden, die zuvor von der Botschaft angezogen wurden. Wie wir sehen werden, sollte dieses Weiden der Kirche helfen, ihren Auftrag zu erfüllen.
Die Apostel und der Auftrag
Viele glauben heute, Paulus habe das Christentum neu definiert, um es der Welt schmackhafter zu machen - und habe dabei die Botschaft und den Auftrag der Kirche sowie die Anweisungen Jesu geändert. Dies stimmt einfach nicht mit der Bibel überein. Das Neue Testament zeigt, dass die Apostel ihrem Auftrag treu blieben. Nach seiner Auferstehung ermahnte Jesus die Jünger weiterhin, sich auf das "Reich Gottes" zu konzentrieren (Apostelgeschichte 1, 3-6). Die Predigt des Apostels Petrus am Pfingsttag betonte, dass zum Christ sein auch Reue gehöre (Apostelgeschichte 2, 38). Die Apostel führten auch weiterhin wundersame Heilungen durch (Apostelgeschichte 3, 1-10; 9, 32-43; 19, 1-12).
Die Predigten von Philippus handelten "von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi" (Apostelgeschichte 8, 12). Paulus war es "gewohnt," den Sabbat zu halten (Apostelgeschichte 17, 2), und wie Christus lehrte auch er am und über den Sabbat sowie über die heiligen Tage (Apostelgeschichte 13, 13-15. 42-44; 18, 21; 1. Korinther 5, 7-8). Am Ende seines Wirkens predigte Paulus noch immer "das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus" (Apostelgeschichte 28, 31). Das Neue Testament zeigt also, dass sich der Auftrag der Kirche unter der Führung der Apostel nicht geändert hat. Deshalb ermahnte Paulus die Kirche: "Folgt meinem Beispiel, wie ich dem Beispiel Christi" (1. Korinther 11, 1).
Die Apostel warnten, wie Christus, auch weiterhin vor Ereignissen, die das Ende diese Zeitalters und das zweite Kommen Jesu Christi markieren würden. Paulus, Petrus und Johannes erwähnen jeweils weitere Details (2. Thessalonicher 2; 1. Petrus 3; Offenbarung 11, 15-19; 19, 5-21). Der Auftrag, die Welt zu warnen, ist ein Gebot, das nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf! Die apostolischen Briefe sind voll von Warnungen, dass die religiöse Verwirrung zunehmen würde, wenn sich das Ende dieses Zeitalters nähert (1. Timotheus 4, 1-5; 2. Timotheus 4, 1-5; 2. Petrus Kapitel 2). Das schließt eine Verwirrung über den Auftrag der Kirche mit ein!
Der Auftrag in der Endzeit
Viele nehmen heute an, das Werk der Verkündigung des Evangeliums sei vorüber, und alles, was der Kirche zu tun übrig bliebe, sei, die Braut für Christi Rückkehr "bereit" zu machen. Diese Idee basiert auf einer einzelnen Schriftstelle in Offenbarung 19, 7. Doch ein Vers hebt nicht den gesamten Auftrag auf, der sich klar durch das ganze Neue Testament verfolgen lässt. Die Bibel erklärt, was dieses "bereit machen" beinhaltet.Bevor Christus zurückkehrt, wird Gott ein Werk in der Art des Propheten Elia ins Leben rufen und "alles zurechtbringen" (Maleachi 3, 22-24; Matthäus 17, 10-11). So, wie Johannes der Täufer den Weg für das erste Kommen des Messias bereitete, so wird dieses endzeitliche Werk "bereiten dem HERRN den Weg" und "seine Steige eben machen" (Jesaja 40, 3; Matthäus 3, 3).
Das beinhaltet, dass wir korrigieren müssen, was über Jahrhunderte der Verwirrung über das Evangelium, den Auftrag der Kirche und Gottes Lebensweise gelehrt wurde, indem wir die Kenntnis der Wahrheit wiederherstellen. Dies war ein wesentlicher Teil des Werkes in der neuzeitlichen Ära der Kirche Gottes. Dieses Werk begann mit Christus und den ersten Aposteln, wird heute fortgesetzt und dauert an bis in das Millennium der Herrschaft Christi (Apostelgeschichte 3, 19-21; Jesaja 2, 2-4; 11,9).
Ein weiterer Aspekt der endzeitlichen Mission der Kirche ist es, "zuzurichten den Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist" (Lukas 1, 17). Diese herausberufene Gruppe von Menschen (die Kirche) muss dafür vorbereitetwerden, ein Werk zu vollbringen - das Evangelium vom Reich zu predigen, Gottes Lebensweise zu lehren und die Kranken zu heilen [soweit Gott es möglich macht]. Diese Kirche muss auch das Weltgeschehenbeobachten, um die Menschen warnen zu können, wenn sich das Ende dieses Zeitalters nähert und die Rückkehr Christi sich ankündigt. Die Vorbereitung eines Volkes, das diesen Auftrag erfüllt, ist Teil unserer Mission. Wenn wir uns nur auf uns selbst konzentrieren - nur zu unserem persönlichen Nutzen beten, fasten und die Bibel studieren -, dann werden wir die große Berufung, die Jesus Christus für seine Kirche beschrieben hat, nicht erfüllen.
Die Bibel erklärt ausführlich den eigentlichen Auftrag der Kirche. Die ganze Verwirrung darüber in der heutigen Zeit ist bestürzend und zeugt von Irreführung. Wir können es uns aber nicht leisten, durch zahlreiche, sich zum Teil widersprechende Ideen darüber, was die Kirche tun sollte, verführt zu werden. Es ist wichtig, den Auftrag der Kirche zu kennen und auszuführen, weil dies ein Zeichen dafür ist, ob wir bereit sind, Christi Anweisungen "nachzufolgen" oder nicht. Ein tiefes Engagement für die Erfüllung dieses Auftrags zu erkennen und sich anzueignen ist eine wesentliche Vorbedingung dafür, im Reich Gottes zu sein. Das ist das Wesen des apostolischen Christentums - die Anweisungen Christi weiterzuführen. Wir müssen zusammenarbeiten, um diesen Auftrag zu erfüllen - weil wir dafür zur Verantwortung gezogen werden!
TCS, Version 1.0, August 2000
Englische Originalausgabe: What is the Mission of God's Church?
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Schriftstellen in dieser Broschüre wurden, falls nicht anders
angegeben, aus der revidierten Lutherbibel 1984 zitiert
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