Keuschheit
Allein schon das Wort hat einen altmodischen Klang und erscheint einer Generation, die mit M-TV aufgewachsen ist, eigenartig und nicht mehr zeitgemäß. "Komm zurück in die Realität," mögen manche als Reaktion darauf sagen! Aber was ist die Realität? Ist es die schillernde Welt der Popstars, Filmstars und Sportidole? Sind es die Seifenopern im Fernsehen mit ihren schlagfertigen Leuten, die routinemäßig unehelichen Sex haben, deren Lebensumstände aber eher humorvoll als tragisch dargestellt werden?
Einige traditionsbewusste Zeitschriften haben sich mit den Bedenken vieler Eltern befasst, die sich darüber Sorgen machen, was mit unseren jungen Kindern in einer zunehmend von Sex geprägten Kultur geschieht. Im Oktober 2001 erschien in der Zeitschrift Good Housekeeping [Gute Haushaltsführung] ein Artikel mit dem Titel "Britney Spears überleben" und dem Untertitel "Was zu tun ist, wenn Ihr Kind diese neuzeitliche Lolita verehrt." Britney ist ein gewagtes Vorbild für junge Mädchen und "schuf sich ein Klischee, das in etwa so jungfräulich ist, wie das von Madonna" (Seite 103). So, wie sie in knapper Oberbekleidung und Bikinis durch ihre Videos stolziert, hat sie eine unglaubliche Anziehungskraft schon auf acht- bis neunjährige Mädchen.
Die populäre Kultur in der westlichen Welt nimmt sexuelle Aktivität außerhalb der Ehe bereits als Tatsache hin. Sei es die in Nebel gehüllte Liebesszene in dem Film Titanic oder die provozierenden Bilder in den neuesten Musikvideos, die Jugendlichen werden zunehmend in eine erotisierte Welt eingetaucht. Die Ergebnisse sind recht offen sichtbar, wenn man sich nur auf einem normalen Schulgelände umsieht. Viele junge Mädchen, gerade eben Teenager geworden, sehen aus und verhalten sich wie Prostituierte! Man würde sich entsetzlich über die Idee aufregen, wenn Teenagern Bibeln verteilt würden, doch die Tatsache, dass ihnen Kondome und Abtreibungen in derselben Weise selbst ohne Wissen und Zustimmung der Eltern zugänglich gemacht werden, schein ganz normal zu sein!
Gegen sexuelle Zügellosigkeit unter Teenagern äußern manche in unserer Gesellschaft noch Bedenken, aber derselben Zügellosigkeit unter Erwachsenen begegnet man höchstens noch mit einem Schulterzucken. Noch in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts nannte man es "in Sünde leben" und in den meisten Staaten der USA war es sogar illegal. Aber nach einer Umfrage im American Demographics Magazine [Zeitschrift für amerikanische Umfragen] ist heute die häufigste Zusammensetzung eines Haushalts in den USA diejenige eines unverheirateten Paares ohne Kinder (Dezember 2000, Seite 59). Die Zeitschrift US News & World Report nannte das Zusammenleben ohne Trauschein ein "Randthema" in den Debatten um Familienwerte. "Anders als bei Scheidungen und unehelichen Kindern hat der Trend zum Zusammenleben ohne Trauschein fast keinen Kommentar und keine Kritik hervorgerufen" (13. März 2000, Seite 48). In einem früheren Artikel zu demselben Thema beobachtete US News & World Report, dass vorehelicher Geschlechtsverkehr ein Thema ist, vor dem sich inzwischen sogar die meisten Kirchen scheuen. "Die Verurteilung von vorehelichem Sex unter Erwachsenen ist aus dem religiösen Predigen fast völlig verschwunden" (19. Mai 1997, Seite 57).
Welche Konsequenzen haben diese Einstellungen und Verhaltensweisen? Jennifer Grossman, die Beiträge für MSNBC-TV liefert, beobachtete in einem Interview mit US News & World Report: "Menschen werden mit Sex überfüttert – und dennoch hungern wir nach Liebe" (19. Mai 1997, Seite 58). Das ganze Gerede der Hippie-Zeit über "freie Liebe" hat sich als Etikettenschwindel herausgestellt. Das war keine wirkliche Liebe, und sie war alles andere als frei! Viele gesellschaftliche Probleme sind daraus entstanden, einschließlich einer Zunahme an unehelichen Kindern, Haushalten mit nur einem Elternteil, Abtreibungen und geschlechtlich übertragenen Krankheiten. Aber das ist noch nicht alles. Sowohl Gewalt in der Familie als auch Kindesmissbrauch kommen in Haushalten, in denen die Partner nicht verheiratet sind, sondern nur zusammen wohnen, weitaus häufiger vor.
In einer Rede vor dem Hillsdale College am 15. November 2000 machte eine Autorin ein paar treffende Bemerkungen. Wendy Shalit gab der Rede den Titel "Bescheidenheit unter die Lupe genommen." Zur Einführung beschrieb sie ihre Beobachtung, "dass das Vokabular der Bescheidenheit im großen Umfang aus unserem kulturellen Bewusstsein verschwunden ist." Dann erklärte sie, dass ein Verlust an Bescheidenheit mit einer Zunahme an asozialem Verhalten einhergeht. "Viele der Probleme, von denen wir heute hören – sexuelle Nötigung, Vergewaltigung, junge Frauen mit Essstörungen und mangelnder Kontrolle über ihren Körper – all dies, so glaube ich, ist verbunden mit dem Angriff unserer Kultur auf die Bescheidenheit. Machen Sie sich klar, mit welchen Worten wir heute körperliche Intimität beschreiben: Was einst als ‚Liebe machen' bezeichnet wurde, und später als ‚Sex haben,' ist heute ‚bumsen' oder Ähnliches" (abgedruckt in Imprimis, März 2001).
Seien Sie der wichtigste Einflussfaktor im Leben Ihrer Kinder
Der Punkt ist, dass diese Welt Ihren Kindern kein sehr gesundes Wertesystem mehr anbietet. Manche Eltern, die den Einfluss sehen, den Schule, Medien und Gleichaltrige ausüben, sind schon am Aufgeben und kommen zu dem Schluss, dass sowieso alles verloren ist. Vielen "Babyboomern" fehlt es angesichts der eigenen exzessiven Lebensweise in ihrer Jugend sowohl an der moralischen Sicherheit, als auch an Mut, ihren eigenen Kindern starke Werte zu vermitteln. Und ohne moralische Sicherheit ist es unmöglich, ein festes Wertesystem zu haben, das man vermitteln kann. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde die Bibel als absolute Leitlinie für das Leben immer mehr ignoriert und ins Abseits gestellt. Der Glaube an einen souveränen Schöpfergott machte einem Glauben an die Evolution Platz. Moralische Doppeldeutigkeit ersetzte die moralische Sicherheit.
Doch selbst viele religiöse Eltern zeigten sich schockiert und enttäuscht von den moralischen Entscheidungen ihrer Kinder. In manchen Fällen geschah dies, weil sie auf naive Weise einfach annahmen, dass ihre Kinder automatisch ihr Verhalten imitieren würden, wenn sie nur ihr eigenes Leben nach biblischen Standards der Moral gestalten würden. Das ist aber nicht notwendigerweise der Fall, weil es auch noch andere Einflussfaktoren im Leben Ihrer Kinder gibt, als nur das persönliche Vorbild. Was kann man also tun?
Eltern können nicht der einzige Einflussfaktor im Leben ihrer Kinder sein, aber wenn sie den Willen aufbringen, können sie sicherlich einen dominanten Einfluss ausüben. Wer den Wert der Keuschheit erkennt und auch will, dass die Kinder deren Wert erkennen, befindet sich in einem Kulturkampf mit der Welt um sich herum. Wie können Sie effektiv den Einfluss der gegenwärtigen Gesellschaft bekämpfen? Wie können Sie sicher sein, dass Sie der dominante Einfluss im Leben Ihrer Kinder sind?
Zunächst müssen Sie danach streben, Ihr Zuhause zu einer Oase Gottes inmitten einer korrupten Welt zu machen. Ein einfacher Anfang ist es, das Fernsehen drastisch einzuschränken (oder gar völlig abzuschaffen). Erlauben Sie Ihren Kindern nicht, sich gänzlich von der Familie abzuschotten, sich in ihren Zimmern zu verkriechen und sich in Ihrer eigenen Musik und mit Surfen im Internet am eigenen Computer zu vergraben. Als meine eigenen Söhne aufwuchsen, gab es zum Beispiel nie Streit darüber, welche Musik sie hörten. Der Grund dafür war ganz einfach. Wir hatten nur eine Musikanlage im Haus – eine Stereoanlage im Wohnzimmer, der wir gemeinsam als Familie zuhörten! Durch die Auswahl angemessener Musik halfen meine Frau und ich, die Stimmung und Atmosphäre in unserem Zuhause zu schaffen, die wir haben wollten.
Dann müssen Sie sorgfältig ausgesuchte Grenzen darin setzen, wie viel Zeit Ihre Kinder zusammen mit Klassenkameraden und Nachbarn verbringen. Kinder müssen in Ihrer Auswahl von Freunden und Spielgefährten geführt und nötigenfalls begrenzt werden. Nehmen Sie nicht naiverweise an, dass die anderen Ihr Kind schon nicht negativ beeinflussen werden. Wissen Sie darüber Bescheid, mit wem Ihre Kinder ihre Zeit verbringen und stellen Sie sicher, dass diese Zeiten und Aktivitäten unter Aufsicht stehen.
Und schließlich: Verbringen Sie selbst Zeit mit Ihren Kindern. Versuchen Sie, das Sozialleben Ihres Kindes um Ihre Familie und Kirchengemeinde aufzubauen. Wenn Ihre Kinder den größten Teil ihrer Zeit in einem Umfeld verbringen, wo der Haupteinfluss durch Leute mit anderen Werten erfolgt, wie könnten Sie dann erwarten, dass Ihr Kind Ihre Werte übernimmt? Nehmen Sie Mahlzeiten gemeinsam ein, unternehmen Sie Ausflüge als Familie, gehen Sie zum Camping oder Wandern. Tun Sie Dinge zusammen! Beten Sie Gott als Familie an.
Das schließt nicht nur gemeinsame Gottesdienstbesuche ein, sondern auch Gebete und Bibelstudien zu Hause in der Familie. Es ist wichtig, regelmäßig Zeit mit Ihren Kindern zu verbringen – im Gespräch, beim Zuhören, bei Besuchen und zum Lehren.
Auch wenn Sie sicherlich nicht alle zukünftigen Entscheidungen Ihrer Kinder kontrollieren können, sollten Sie doch nie aus den Augen verlieren, dass Sie einen großen Einfluss auf diese Entscheidungen haben können, wenn Sie bereit sind, einige Anstrengungen zu unternehmen.
Einstellungen von Reinheit fördern
Wir haben wohl alle schon mal den Ausspruch gehört, "du bist, was du isst." Das ist richtig im Hinblick auf die Ernährung, aber genauso auch im geistigen Aspekt. Unser geistiger Speiseplan bestimmt zum großen Teil, was für eine Person wir werden. Der Apostel Paulus betonte: "Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht" (Philipper 4, 8). Wir können in unseren Kindern keine Einstellung von Reinheit fördern, wenn wir ihnen erlauben, ihren Verstand ständig mit geistigem Abfall zu füttern. Fernsehprogramme und Filme mit offen dargestellten Gewalt- und Sexszenen sowie entsprechende Computerspiele sind eine zerstörerische geistige Diät.
Vom Wiegenlied bis zum aufpeitschenden Marsch kann Musik praktisch jede Stimmung schaffen oder verstärken. Und zusätzlich zu der Atmosphäre, die durch die Stimmung eines Liedes geschaffen wird, sollte man auch die Botschaft der Worte in einem Lied beachten. Liedtexte, die Wut, Rebellion und Vulgärsprache ausdrücken oder die außerehelichen Geschlechtsverkehr propagieren, senden eine schädliche Botschaft. Mit Musikvideos wird der Effekt solcher Botschaften noch vervielfacht, weil das, was durch die Ohren aufgenommen wird noch durch das Auge verstärkt wird.
Reinheit beinhaltet eine Denkweise und dreht sich nicht nur um das Vermeiden von bestimmtem, lustgesteuertem Verhalten. Unterhaltung und Kunst sollten den Menschen aufbauen, indem sie befürworten, was gut und ehrbar, rein und schön ist. Eltern, die in ihren Kindern Reinheit fördern wollen, werden sehr sorgfältig in der Auswahl der Musik, der Filme und der Bücher sein, die sie erlauben.
Der Apostel Paulus erklärte dem jungen Prediger Titus, dass er die älteren Frauen ermutigen solle, die jüngeren Frauen Prinzipien von Bescheidenheit und Keuschheit zu lehren (Titus 2, 4-5). Es ist wichtig, dass Eltern, ältere Freunde und Familienmitglieder Richtlinien für junge Mädchen in dieser Hinsicht vorgeben. Zu eng anliegende und zu kurze Röcke und tief ausgeschnittene Kleidung sind dazu geeignet, an Männer sexuell verlockende Signale zu senden. Auch wenn viele junge Frauen abstreiten würden, dass dies ihre Absicht ist, und vielmehr angeben würden, dass es einfach so "Mode" ist, sollten ihre Eltern ihnen helfen, zu begreifen, dass auch unabhängig von ihrer Motivation solche Signale bei den Männern ankommen, die sie sexuell verlocken und erregen können. Keine von Gott geleitete, junge Frau würde wollen, dass es ihre Kleidung einem jungen Mann schwieriger macht, seine Gedanken rein zu halten. Wenn aber Mädchen nicht aktiv darin belehrt werden, verstehen sie einfach nicht den Unterschied zwischen der männlichen und der weiblichen Denkweise. Eine innere Einstellung der Reinheit und Bescheidenheit sollte sich auch in der Kleidung und im Verhalten ausdrücken.
Im Zusammenhang damit, jungen Leuten beizubringen, wie man einen Modestil vermeidet, der unerwünscht Sexualität betont, haben Eltern die Pflicht, auf positive Weise Gottes Sichtweise der Sexualität zu erklären. Gott erschuf uns als Mann und Frau und sagte, dass es sehr gut war! Wenn man etwas über Sex erklärt, sollte klar gemacht werden, dass Sex ein schönes Geschenk Gottes ist. Wenn richtig gebraucht, spielt Sexualität eine wichtige Rolle in der von Gott bestimmten, schönsten und erfüllendsten zwischenmenschlichen Beziehung, der Ehe. Wenn Sex aber missbraucht wird, entstehen Schmerzen und verletzte Gefühle, die ein ganzes Leben vernichten können. Jungen Menschen sollte beigebracht werden, dass viel von ihrem zukünftigen Glück davon abhängt, dass sie lernen, Reinheit zu schätzen. Reinheit ist eine notwendige Grundeinstellung für eine erfüllende und gesunde Ehe.
Und es bedarf nicht nur richtiger Gespräche und Erklärungen. Jungen Menschen müssen auch geeignete Grenzen gesetzt werden, die ihre Reinheit schützen.
Wer Teenagern erlaubt, als Pärchen alleine auszugehen, unterstützt Intimität ohne Verantwortung. Der Apostel Paulus gebot: "Fliehe die Begierden der Jugend!" (2. Timotheus 2, 22).
Leute, die nicht miteinander verheiratet sind, sollten es vermeiden, in Situationen alleine zu sein, die zu intimen Kontakten führen könnten. Richtige Grenzen, die frühzeitig gesetzt und den jungen Menschen eingeprägt wurden, können ihnen helfen, später gefährliche Situationen zu vermeiden. Junge Leute haben viele Hormone aber wenig Lebenserfahrung. Sie brauchen Führung und Aufsicht.
Reinheit kann in Ihrer Familie gefördert werden, selbst wenn wir inmitten einer korrupten und unreinen Welt leben. Bitten Sie Gott um seine Hilfe und seinen Segen. Machen Sie sich klar, dass Eltern zu einer aufbauenden und gesunden geistigen Diät beitragen können. Dies muss damit verbunden sein, junge Leute darin zu lehren, dass sie ihre Reinheit schätzen und bewahren lernen. Zusammen mit einer positiven Unterweisung und sicheren, gesunden Grenzen haben Eltern so einige Taktiken zu ihrer Verfügung, die einen schwierigen Kampf gewinnbar machen.
Reinheit schützen und fördern
In unserer Kindheit und Jugend legen wir den Grundstein für Ehe und Familie. Die Werte, die die Gesellschaft heute vertritt, unterminieren Keuschheit und Reinheit unter jungen Menschen. Dies geschieht auf vielfältige Weise vom Kleidungsstil bis hin zur Unterhaltungsindustrie. Und die Art, wie man heute unter jungen Leuten ausgeht, fördert ein unmoralisches Verhalten noch weiter. Täuschen Sie sich nicht: Es gibt nichts, was eine glückliche und von Liebe geprägte Ehe mehr zerstören kann, als Unmoral!
Es ist für junge Leute wichtig, zu verstehen, dass die Verantwortung für eine Beziehung vor der Intimität kommen soll. In der gegenwärtigen Gesellschaft unserer westlichen Welt werden schon in frühem Alter intime Beziehungen begonnen. Schon in frühen Schuljahren "geht man miteinander." Es wird als selbstverständlich angesehen, dass Teenager ihren festen Freund oder eine Freundin haben. Natürlich sind diese so genannten festen Beziehungen alles andere als fest! Schnell ist es "aus" zwischen zwei jungen Menschen und man hat einen anderen "festen" Partner. Diese Jugendlichen sind noch einige Jahre lang nicht wirklich bereit – weder emotionell noch finanziell – für eine Ehe. Dennoch bieten sich durch die Art, wie man miteinander ausgeht – lange bevor man die Verantwortung für eine Ehe übernehmen kann – viele Gelegenheiten zu immer größerer Intimität. Wenn Kinder sich schon als junge Teenager mit "Petting" befassen, wie lange geht es dann, bis sie richtigen Geschlechtsverkehr haben?
Das intime Verhalten bei lang anhaltendem Küssen und Streicheln stimuliert sexuell und wurde durch den Schöpfer als Vorspiel des Liebesaktes vorgesehen. Als solches gehört es nur in die Ehe und sollte von Unverheirateten nicht betrieben werden. Mit der Art des Ausgehens, die in unserer Kultur bereits als normal angesehen wird, werden intime Kontakte jedoch gefördert und ermutigt. Filme, das Fernsehen, Bücher und Zeitschriften befürworten alle ein solches Verhalten als akzeptabel und normal.
Die Bibel sagt klar, dass alle sexuellen Aktivitäten außerhalb der Ehe Sünde sind (1. Korinther 6, 9-10). Soll die Jungfräulichkeit bis zur Ehe bewahrt bleiben, so müssen Keuschheit und Reinheit gefördert und geschützt werden. Dies legt auch den Grundstein für künftige Treue in der Ehe. Bei jüngeren Kindern und bei Jugendlichen haben Eltern eine Verantwortung, sie zu lehren und zu leiten. Sie sind auch dafür verantwortlich, ihre Kinder vor Situationen zu schützen, in denen diese überfordert wären. Junge Menschen dürfen nicht einfach sich selbst überlassen sein und man sollte ihnen nicht gestatten, als Pärchen alleine auszugehen. Sonst werden Probleme direkt heraufbeschworen.
Es ist natürlich, dass junge Menschen Zeit zusammen verbringen wollen – und daran ist nichts falsch. Soziale Aktivitäten können großen Spaß machen, und sie sind gerade für junge Leute wichtig. Solche Aktivitäten finden jedoch am besten mit der ganzen Familie statt. Beim Picknick, einem Kegelabend, einem Besuch in der Eislaufhalle oder sonstigen sportlichen, musikalischen oder kulturellen Aktivitäten müssen sich unter den Teenagern keine Pärchen bilden und "abseilen." Es sollten Gruppenaktivitäten sein, die Freunde beiderlei Geschlechts mit einschließen. Schließlich ist die Jugend eine Zeit zum Bilden einer Vielzahl von Freundschaften. Und zu lernen, richtige und gesunde Freundschaften mit Personen des anderen Geschlechts aufzubauen, ist ein wichtiger Schritt zur Vorbereitung für die künftige Partnersuche und Ehe.
In der westlichen Kultur wurde Ausgehen mit der Partnersuche verwechselt und die Unterschiede wurden verwischt. Zu zweit auszugehen ist eigentlich Teil der Partnersuche und sollte denen vorbehalten bleiben, die alt genug sind, eine Heirat in Erwägung zu ziehen. Und bis dahin sind die Entwicklung einer Vielzahl von Freundschaften und die Teilnahme an Gruppenaktivitäten der beste Weg, sich sozial zu entfalten.
Wenn Keuschheit und Reinheit einen hohen Stellenwert haben, dann muss dieser Wert den jungen Menschen auch vermittelt werden. Diese Botschaft lernen sie sicher nicht in der Schule oder aus Filmen. Wenn sie dies also überhaupt hören sollen, so kann es nur in der Familie oder der Kirche geschehen. Unmoral ist weder schillernd, noch romantisch; vielmehr bringt sie ernsthafte und möglicherweise das Leben zerstörende Konsequenzen. Oft sind Erkrankungen oder ungewollte Schwangerschaften die Folge, viel mehr aber kommt es noch zu verletzten Gefühlen, Verunsicherung und Schuldgefühlen. Gelegenheitssex wertet ab, was der Schöpfer für zwei miteinander Verheiratete in dieser besonderen Beziehung vorgesehen hat, und was sie mit keinem anderen Menschen haben sollen. Um Reinheit zu bewahren, muss nicht nur ihr Wert verstanden und geschätzt werden, man muss auch potenziell kompromittierende Situationen meiden. Junge Menschen erleben starke Gefühle und viele haben sich selbst vorgemacht, sie könnten die Lage "unter Kontrolle halten," nur um später mit Bedauern festzustellen, dass sie es nicht konnten. Wenn Sie planen, es zu vermeiden, sich vor der Ehe auf intime Kontakte einzulassen, dann sollten Sie damit beginnen, intime Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen und sich nicht an Plätze zurückziehen, wo Sie ungestört wären (Sprüche 15, 3)!
Keuschheit und Reinheit sind Beschützer der Heiligkeit der Ehe und Familie. Die Familie ist der Grundbaustein der Gesellschaft. Keine Nation ist stärker als ihre Familien. Keuschheit und Reinheit sind Eigenschaften, die der nächsten Generation nur vermittelt werden können, wenn sie zutiefst geschätzt und auch aktiv gelehrt und ermutigt werden. Schwierig? Ganz sicher! Aber verlieren Sie nie aus den Augen, dass es möglich ist, Keuschheit in einer unkeuschen Welt zu lehren.
KUW, September 2002
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Englischer Titel: Teaching Chastity in an Unchaste World
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