Was geschah mit dem ursprünglichen Christentum Jesu und der Apostel? Es ist fast vollständig vom Erdboden verschwunden, aber es existiert – und Sie können es entdecken!
Wenn Jesus von Nazareth heute auf die Erde zurückkehren würde, könnte er dann die Religion wiedererkennen, die seinen Namen gebraucht? Wäre er schockiert, zu erfahren, dass die Menschen, die vorgeben, ihm nachzufolgen, in den letzten 1900 Jahren fast pausenlos Krieg gegeneinander geführt haben? Die meisten Menschen, die heute erklären, ihm nachzufolgen, glauben völlig andere Dinge als das, was er lehrte und halten sich an unterschiedliche Feiertage und Bräuche. Die meisten von ihnen haben ein völlig anderes Konzept von Gott und seinem Plan als das, was Jesus und seine ursprünglichen Apostel vertraten.
Jesus könnte sich fragen: "Warum verwenden sie für all dieses Zeug meinen Namen?"
Die meisten aufrichtigen Religionsgelehrten geben zu, dass das bekennende Christentum von enormen Veränderungen betroffen war, die es zu etwas völlig anderem gemacht haben, als das Christentum Jesu und der ursprünglichen Apostel! Der anerkannte Gelehrte des traditionellen Protestantismus, Jesse Lyman Hurlbut, beschrieb, was er als "Zeitalter der Schatten" bezeichnete und was die ursprüngliche Kirche von dem trennte, was danach kam: "Für fünfzig Jahre nach dem Leben des Paulus liegt ein Schleier über der Kirche, durch den hindurchzublicken für uns unmöglich erscheint; und als er sich schließlich lüftet, etwa 120 n.Chr. mit den Schriften der frühesten Kirchenväter, finden wir eine Kirche vor, die sich in vielen Aspekten von derjenigen aus den Tagen von Paulus und Petrus unterscheidet" (Story of the Christian Church [Geschichte der christlichen Kirche], Seite 41).
Wenn die Kirchenvorsteher während des "Zeitalters der Schatten", auf das Hurlbut sich bezieht, mit dem Geist Gottes erfüllt und von diesem geleitet worden wären, warum sollte dann die Kirche plötzlich "sehr verschieden" sein? Die Bibel sagt uns doch, dass Christus "gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit" ist (Hebräer 13, 8). Dagegen ist das bekennende Christentum von heute nicht einmal annähernd das Gleiche, wie das von Jesus gegründete.
Hurlbut schreibt über die Zeit nach dem Tod der ursprünglichen Apostel und ihrer unmittelbaren Nachfolger folgendes: "Die Gottesdienste wurden glanzvoller, waren aber weniger spirituell und von Herzen kommend als diejenigen in früherer Zeit. Das Format und die Zeremonien des Heidentums schlichen sich schrittweise in den Gottesdienst ein. Manche der alten, heidnischen Feiertage wurden zu Kirchenfesten, mit einer Änderung ihres Namens und darin, wie sie begangen wurden. Etwa um 405 n.Chr. erschienen erstmals Abbilder der Heiligen und Märtyrer in den Kirchen, zuerst als Gedenktafeln, in der Folge dann verehrt und angebetet. Die Anbetung der Jungfrau Maria war der Ersatz für die Anbetung von Venus und Diana; das Abendmahl wurde zu einer Opferhandlung, anstatt zu einer Gedenkfeier; und die Kirchenältesten wurden von Predigern zu Priestern" (Seite 79).
Vorchristliche Feste wurden zu "Kirchenfesten" umbenannt, weil Gott selbst vorausgesagt hatte, dass böse Menschen und falsche Führer den größten Teil der Kirche übernehmen würden! Erinnern wir uns an die inspirierte Warnung des Apostels Paulus an die Ältesten in Ephesus: "Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen" (Apostelgeschichte 20, 29-31).
Als Paulus erkannte, wie tiefgreifend der geistliche Abfall sein würde, der den größten Teil der Kirche betreffen würde, war er zu Tränen gerührt. Daher sah er sich veranlasst, einen jeden unter Tränen Tag und Nacht zu warnen [englische Übersetzung]! Nur sehr wenige Menschen scheinen heutzutage besorgt genug zu sein, um angesichts dieses massiven Abfalls und der dramatischen Veränderungen auch nur halbwegs den Tränen nahe zu sein.
WIE konnte das passieren?
Dieser massive Abfall vom Glauben konnte geschehen, weil die Menschen damals wie heute sich nicht ernsthaft bewiesen haben, wo die Wahrheit Gottes gelehrt wird. Deshalb wies der lebendige Christus die Christen am Ende des apostolischen Zeitalters zurecht: "Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust" (Offenbarung 2, 4-5).
Und was sehen wir heute? Wie können wir erklären, dass es Hunderte von Religionsgemeinschaften und Sekten gibt, die sich "christlich" nennen? Und alle von ihnen haben unterschiedliche Ideen, Traditionen und Denkweisen, beanspruchen aber alle für sich, demselben Jesus Christus nachzufolgen!
Ein Teil der Antwort liegt darin, dass nur außerordentlich wenige bekennende Christen tatsächlich ihre Bibel studieren! Sie "beweisen" sich also praktisch nichts von dem, was sie glauben, indem sie es sorgfältig in der Bibel nachforschen! Sie mögen vielleicht mit Enthusiasmus Bücher und Artikel über Gesundheit, Selbstverwirklichung, Investments und Geldanlagen studieren. Aber aus irgendeinem Grund kommt es ihnen nicht in den Sinn, die bedeutendsten aller Themen gründlich zu studieren: "Gibt es einen realen Gott? Wenn ja, was beabsichtigt er mit der Erschaffung des Menschen? Und wie können wir sein Ziel verwirklichen? Doch die Bibel gebietet uns: "Prüft aber alles, und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5, 21).
Die meisten Menschen haben einfach die Religion "akzeptiert", die in ihrer Familie Tradition war. Haben Sie sich einfach den Glaubenslehren und Traditionen "gefügt", die Ihnen als Kind beigebracht wurden? Teresa Watanabe, eine Journalistin der Religionskolumne bei der Los Angeles Times, schrieb: "Nach den Ergebnissen einer Firma für religiöse Marktforschung lesen zwei Drittel der Amerikaner die Bibel nicht regelmäßig und kennen nicht die Namen der vier Evangelien. Über die Hälfte der befragten Amerikaner konnten noch nicht einmal fünf der Zehn Gebote nennen. Und die Mehrheit gab an, sie hielten die Bibel für irrelevant... . ‚Wir achten die Bibel immer noch sehr, aber wirklich Zeit damit verbringen, sie zu lesen, zu studieren und anzuwenden – diese Dinge gehören der Vergangenheit an,' sagte George Barna [der Umfragen zum Thema Religion durchführt]. Gründe, die dafür genannt wurden, reichten von Veränderungen in der amerikanischen Kultur bis zu Schwierigkeiten, die dem Text selbst anhafteten. Jetzt unternehmen religiöse Organisationen große Anstrengungen, um das wankende Image der altertümlichen Schriften aufzupeppen. Bibelverlage produzieren eine verwirrende Vielfalt an Produkten, Übersetzungen und Ausgaben, um jede erdenkliche Marktnische zu erreichen, um die Menschen davon zu überzeugen, dass das Buch weder geheimnisvoll noch irrelevant ist" (Los Angeles Times, 23. Juli 1999).
Natürlich ist die wahre Ursache, die diesem massiven religiösen Abfall zugrunde liegt, diejenige, dass dies die Welt des Satans ist, und dass er die große Mehrheit der Menschen völlig verführt hat. Im bequemen Umfeld der westlichen Zivilisation vergessen die meisten von uns in Amerika und Europa, dass die überwältigende Mehrzahlder Menschen nie an irgendeine Form von "Christentum" geglaubt hat – und schon gar nicht an das wahre Christentum Christi und der Apostel!
Wenn Sie Ihre eigene Bibel studieren und ihr glauben, werden Sie herausfinden, dass Satan, der Teufel, als derjenige beschrieben wird, "der die ganze Welt verführt" (Offenbarung 12, 9). Sie werden auch lesen, dass Satan als der "Mächtige, der in der Luft herrscht, nämlich [der] Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams" beschrieben wird (Epheser 2, 2). Denn Satan "verbreitet" eine Einstellung der Selbstsucht und Rebellion auf der ganzen Erde. Er ist es, der verführte Menschen dahingehend beeinflusst, dass sie riesige Mengen an zügellosem Sex, Gewalt und einen allgemeinen Geist der Respektlosigkeit und Gesetzlosigkeit in die so genannte "Unterhaltung" einfließen lassen, die Sie und Ihre Kinder im Fernsehen, im Kino, im Radio oder in verschiedenen perversen Computerspielen sehen oder hören, und die beinahe unbeschreibliche Akte von Perversion und Gewalt darstellen. Wollen Sie wissen, wer bei diesem "Spaß" wirklich lacht? Es ist Satan!
Denn indem er das normale Interesse der Menschen nach Sex und Unterhaltung pervertiert und auf schlaue Weise einen krankhaften Humor in die vielen "Situationskomödien" einfließen lässt, ist Satan fähig, die Menschen unmerklich dahingehend zu beeinflussen, sich gegenseitig zu missbrauchen, herabzusetzen und letztlich zu vernichten, wenn Gott nicht in letzter Minute eingreifen würde, um dies zu verhindern (Matthäus 24, 21-22). Satan ist wahrlich der "Gott" dieser gegenwärtigen Welt! Der Apostel Paulus schrieb unter Inspiration: "Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist's denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes" (2. Korinther 4, 3-4).
Und was am wichtigsten von allem ist: Satan hat in das traditionelle "Christentum" eine ganze Reihe von völlig falschen Ideen über den Ursprung und die Bestimmung des Menschen, die Wesensart Gottes, sein Ziel für uns und darüber, wie wir dieses große Ziel erreichen können, eingeschleust. Satan hat die Wahrheit "verschleiert". Außerdem hat Satan die Menschen über die Prophezeiungen so sehr verwirrt, dass die meisten bekennenden Christen und sogar die meisten christlichen Prediger und Priester nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und biblische Prophezeiungen fast gänzlich außer Acht lassen. Doch unser Schöpfer widmete etwa ein Viertel der gesamten Bibel dem "sicheren prophetischen Wort" (2. Petrus 1, 19; englische King James Übersetzung).
Wichtige Tatsachen, die wir berücksichtigen müssen
Der wichtigste Punkt, den wir berücksichtigen müssen, ist, dass die Menschheit wirklich verführt worden ist. Wenn wir das moderne bekennende Christentum mit der Religion Jesu und der Apostel vergleichen, können wir sehen, dass wir "völlig vom Weg abgekommen" sind. Wie ein bekannter Professor für Religion schrieb: "Wenn Christus selbst in irgend einer Form von seinen späteren Nachfolgern als Vorbild und Muster für den neuen Weg angesehen und ein ernsthafter Versuch unternommen worden wäre, sein Leben zum Standard und zur Norm für die Kirche zu machen, so wäre das Christentum zu etwas völlig anderem geworden, als es tatsächlich geworden ist. Als "Ketzerei" würde dann gelten – wie es jetzt nicht der Fall ist – eine Abweichung von seinem Weg, seinen Lehren, seinem Geist, seinem Reich" (The Church's Debt to Heretics [Die Schuld der Kirche gegenüber den Ketzern], Jones, 1924, Seiten 15-16).
Die Wahrheit ist klar. Das moderne "Christentum" ist zu etwas völlig anderem geworden, als es das Christentum Christi war!
Manche mögen sagen: "Na und?" Aber hier geht es nicht um ein unbedeutendes Thema. Offen gesagt reden wir hier über den Weg zum ewigen Leben auf der einen Seite, oder ewigen Tod auf der anderen Seite (Römer 6, 23). Denn wenn Sie nicht das Christentum Christi haben, so besitzen Sie überhaupt kein Christentum!
Jesus selbst warnte: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!" (Matthäus 7, 21-23). Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass Christus zu denen, die es versäumen, den "Willen" des Vaters zu tun, sagen wird: "Ich habe euch noch NIE gekannt." Unmissverständlich wird diesen verführten Kirchgängern gesagt werden, dass sie in Wahrheit nie mit dem Christus Bekanntschaft gemacht haben, dem zu dienen sie vorgeben. Sie waren nie wirklich bekehrt. Sie waren nie wirklich "Christen"!
Jesus sagte auch: "Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?" (Lukas 6, 46). Ein "Herr" oder "Meister" ist jemand, dem man GEHORCHT. Aber die meisten Prediger, die sich zum Christentum bekennen, sowie deren Anhänger folgen NICHT den klaren Lehren und Beispielen Jesu und der Apostel. Und die meisten von ihnen machen auch keine Anstalten, ihre Bibel tiefgründig zu studieren, um herauszufinden, was diese Lehren und Beispiele eigentlich sind!
Das ursprüngliche Christentum wieder entdecken
Der Schlüssel ist also unser Wunsch und unsere Bereitschaft, zum wahren, christlichen Glauben zurückzukehren, dem Glauben, "der ein für allemal den Heiligen überliefert ist" (Judas 3). Sind Sie bereit, ernsthaft zu versuchen, dem Christentum Christi nachzufolgen? Oder wollen Sie lieber Christi Worte ignorieren und in Ihrer Beziehung mit Gott und Ihrer Suche nach dem ewigen Leben ein "Risiko eingehen"?
Die "kleine Herde" (Lukas 12, 32) – die wahre Kirche Gottes – hat zu allen Zeiten die Notwendigkeit erkannt, sich nach den Lehren und Beispielen Christi und der Apostel zu richten. Obwohl nur sehr wenige ernsthaft versucht haben, diesem Verhaltensmuster nachzueifern, haben viele Gelehrte und Kirchenhistoriker das Konzept der "Jerusalemer Kirche Gottes" verstanden. Es ist von großer Bedeutung, dieses Konzept zu verstehen, wenn wir ernsthaft daran interessiert sind, für den "Glauben, der ein für allemal überliefert ist" einzustehen.
Der Apostel Paulus wurde inspiriert, folgendes an die Thessalonicher zu schreiben: "Denn, liebe Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa nachgefolgt, die in Christus Jesus sind" (1. Thessalonicher 2, 14). Das Buch der Apostelgeschichte macht deutlich, dass das irdische "Hauptquartier" der Kirche Gottes für viele Jahrzehnte die Jerusalemer Gemeinde war. Dort wurden ursprünglich die wahren Christen mit dem heiligen Geist erfüllt (Apostelgeschichte 2). Von dort aus führten Petrus, Jakobus und Johannes viele Jahre lang den größten Teil ihrer Predigertätigkeit aus (vgl. Apostelgeschichte 4,1; 8, 1; 11, 1-2). Später war es die Kirchenleitung in Jerusalem, zu der Paulus und Barnabas kamen, um grundlegende Fragen zur Beschneidung der Heiden und ähnliche Fragen zu entscheiden (Apostelgeschichte 15, 4). Wie auch der bekannte Historiker Edward Gibbon schrieb: "Die ersten fünfzehn Bischöfe von Jerusalem waren alle beschnittene Juden, und die Gemeinde, der sie vorstanden, vereinte das Gesetz des Mose mit der Lehre Christi. Es war nur natürlich, dass die ursprüngliche Tradition einer Kirche, die nur vierzig Tage nach dem Tode Christi gegründet worden war und für fast ebenso viele Jahre unter der unmittelbaren Aufsicht der Apostel stand, als der Standard der Orthodoxie angenommen werden sollte. Die entfernten Gemeinden appellierten sehr häufig an die Autorität ihrer ehrbaren Muttergemeinde" (The Decline and Fall of the Roman Empire [Abstieg und Fall des Römischen Reiches], Kapitel 15, Abschnitt 1, Seite 389).
Nach der großen Predigerkonferenz reisten Paulus und Silas durch Kleinasien und besuchten die Gemeinden: "Als sie aber durch die Städte zogen, übergaben sie ihnen die Beschlüsse, die von den Aposteln und Ältesten IN JERUSALEM gefasst worden waren, damit sie sich daran hielten" (Apostelgeschichte 16, 4).
Paulus blickte nach Jerusalem
Die ursprünglichen Apostel und die Jerusalemer Kirche Gottes setzten eindeutig den "Maßstab" für das wahre Christentum, nicht nur für ihre Zeit, sondern für alle Zeiten! Entgegen der abwegigen protestantischen Idee, dass der Apostel Paulus später von Gott benutzt wurde, um das Christentum "neu zu erfinden," zollte der wahre Apostel Paulus der Bibel den ursprünglichen Aposteln ständig tiefen Respekt und wandte sich in allen wichtigen Angelegenheiten an die Kirchenführung in Jerusalem! Und es war derselbe Apostel Paulus, der an die überwiegend nichtjüdische Gemeinde in Korinth schrieb: "Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten" (1. Korinther 7, 19). Der anerkannte Historiker Carl von Weizsäcker schrieb 1895: "Paulus war weit davon entfernt, sein Interesse auf die heidenchristliche Gemeinde zu beschränken, die er selbst gegründet hatte. Seine Gedanken waren viel zu weit blickend, um das jüdische Christentum sich selbst zu überlassen. Er mühte sich nicht nur für sein eigenes Werk ab, sondern für die Kirche Gottes... die gesamte Kirche. Er vergaß nie auch nur für einen Moment die wahre Geburtsstätte des Evangeliums. Und für ihn waren die Christen in Jerusalem immer die [Heiligen]... . Er kümmerte sich aber nicht nur um die Einheit der Kirche, sondern sein erster und ständiger Gedanke war, dass die Urgemeinde die herausragendste göttliche Institution unter dem Evangelium war... . In den frühen Aposteln sah er... die Apostel des Herrn. Von diesen ging das Zeugnis der Auferstehung aus (1. Korinther 15, 1ff.). Diese waren immer die Apostel, die Gott an die Spitze seiner Kirche gesetzt hatte, die ersten der göttlich erwählten Männer, die die führenden Ämter im Leib Christi innehatten" (1. Korinther 12, 28) (The Apostolic Age of the Christian Church [Das apostolische Zeitalter der christlichen Kirche], Seiten 12-13).
Auch später in seinem Leben reiste der Apostel Paulus wieder nach Jerusalem: "Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf. Am nächsten Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und es kamen die Ältesten alle dorthin" (Apostelgeschichte 21, 17-18). Beachten Sie, dass Paulus zu Jakobus kam, dem Bruder des Herrn, der zu diesem Zeitpunkt ohne Zweifel der Hauptapostel in Jerusalem war – während Petrus wahrscheinlich zu den "verlorenen Schafen" aus dem Hause Israel in Nordwesteuropa und den Britischen Inseln gegangen war.
Nachdem sie ihre Freude über die guten Nachrichten zum Ausdruck brachten, die Paulus von Gottes Werk bei den Heiden überbracht hatte, sagte die Kirchenleitung in Jerusalem zu Paulus: "Bruder, du siehst, wie viel tausend Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz" (Apostelgeschichte 21, 20). Um also diese vielen Judenchristen nicht zu verunsichern oder zu entmutigen, bat die Jerusalemer Kirche Paulus, ein Opferritual zu vollziehen, um damit öffentlich zu demonstrieren, dass er in keiner Weise gegen das Gesetz Gottes lehrte. Die Kirchenführung erklärte Paulus: "Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich genommen, die nimm zu dir und lass dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, dass es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern dass du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst" (Verse 23-24).
Hätte Paulus tatsächlich irgendetwas gegen Gottes Gesetz gelehrt – insbesondere gegen das geistliche Gesetz, das die Zehn Gebote beinhaltet –, so hätte er mit Sicherheit nicht diese Zeremonie aus dem mosaischen Gesetz vollzogen! Diese besondere Zeremonie – wohl ein Dankopfer zum Abschluss eines nasiräischen Gelübdes – war für einen neutestamentlichen Christen nicht notwendig. Aber sie war auch keine Sünde! Und der tiefe Respekt, den Paulus Gottes Gesetz und der ursprünglichen Muttergemeinde entgegenbrachte, sowie seine Gewohnheit, dem Gesetz Gottes zu gehorchen – all dies führte ihn zu der Entscheidung, doch an dieser Zeremonie teilzunehmen. Indem Gott Paulus zu dieser Entscheidung führte – und dieses Ereignis als ein Beispiel für uns in der Bibel festhielt – zeigte er uns allen, dass Paulus schon vom Grundsatz her dem Gesetz gehorchte und nicht versucht hat, es abzuschaffen oder Gottes geistliches Gesetz "wegzudiskutieren," – wie so viele protestantische Theologen lehren!
Der Kirchengelehrte Samuele Bacchiocchi führte in seiner Beschreibung der Praktiken der frühen Christen folgenden Kommentar von W.D. Davies an: "Überall, insbesondere im Osten des Römischen Reiches, gab es Judenchristen, deren Lebensführung sich nicht wesentlich von derjenigen der Juden unterschied. Für sie war es selbstverständlich, dass das Evangelium sich nahtlos an [die Religion von Moses] anfügte; für sie bedeutete der Neue Bund, den Jesus bei seinem letzten Abendmahl mit den Jüngern einführte... nicht, dass der Bund, den Gott mit Israel geschlossen hatte, nicht mehr in Kraft war. Sie begingen immer noch die Feste Passah, Pfingsten und das Laubhüttenfest; sie ließen sich immer noch beschneiden, hielten den wöchentlichen Sabbat und beachteten die mosaischen Regeln im Bezug auf Speisen. Manchen Gelehrten zufolge müssen sie so einflussreich gewesen sein, dass sie bis zum Fall Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. das dominierende Element in der christlichen Bewegung waren" (Judeo-christianisme , "Paul and Jewish Christianity" [Judenchristentum, "Paulus und das jüdische Christentum"], Davies, 1972, Seite 72, zitiert von Samuele Bacchiocchi, From Sabbath to Sunday [Vom Sabbat zum Sonntag], Seite 151).
Für etwa 40 Jahre folgte also das "dominierende Element" im Christentum der Kirche Gottes geführt vom heiligen Geist dem Beispiel Christi und hielt die wöchentlichen und jährlichen Sabbate ein, wie Gott sie geboten hatte. Diese Menschen folgten immer noch dem Beispiel der Jerusalemer Kirche Gottes!
Wer hat es gewagt, all das zu ändern?
Wie wir gesehen haben, war es nicht der Apostel Paulus. Es war mit Sicherheit keiner der ursprünglichen 12 Apostel. Vielmehr begannen fehlgeleitete, falsche religiöse Lehrer, als die Zeit anbrach, die treffenderweise als das "dunkle Zeitalter" bezeichnet wird, praktisch alles zu ändern, was die christliche Religion von den heidnischen Kulten des Römischen Reichs unterschieden hatte.
Es ist wichtig, dass Sie, unsere Leser, erkennen, dass wir in diesem Werk uns dafür einsetzen, das ursprüngliche Christentum wieder herzustellen! Wenn Sie unsere Artikel und Broschüren lesen und vielleicht sogar unsere Fernsehsendung Tomorrow's World sehen, sollten Sie wissen, wo wir stehen. Denn wir beabsichtigen, dieselbe Botschaft zu predigen und zu lehren, die Jesus und die Apostel vertraten. Wir wollen – in allen geistlichen Aspekten – die Lebensweise verwirklichen, die auch Jesus und die Apostel lehrten und nach der sie lebten. Und unter der Leitung des heiligen Geistes werden wir weiterhin die inspirierten Prophezeiungen der Bibel predigen und all diejenigen warnen, die gewillt sind, auf das zu hören, was uns bevorsteht. Wenn Ihr Sinn dafür offen ist und Sie mehr über das ursprüngliche Christentum Jesu Christi und der Apostel erfahren möchten, bestellen Sie unsere kostenlose Broschüre "Das apostolische Christentum wiederherstellen". Denn es ist wichtig, die Wahrheit über das echte Christentum zu verstehen – und danach zu handeln!
Während sich die Zeit der großen Trübsal und des Eingreifens Gottes in das Weltgeschehen nähert, ist es äußerst wichtig, dass Sie und Ihre Lieben wirklich Jesus Christus angehören – dem Christus der Bibel; dass Sie Gott "im Geist und in der Wahrheit" anbeten (Johannes 4, 23). Und dass Sie Teil der wahren Kirche Gottes sind, die apostolisches Christentum lehrt und praktiziert – das Christentum Jesu und der ursprünglichen Apostel. Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie sich auch gerne mit einem Repräsentanten dieser wahren Kirche treffen. Wenden Sie sich dafür bitte an eine der genannten Kontaktadressen. "Wer Ohren hat, der höre..." (Offenbarung 3, 13).
EUC, Mai 2008
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Englischer Titel: Discovering Original Christianity
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