Die Bibel beschreibt eine kommende Zeit schrecklicher Katastrophen am Ende dieses Zeitalters. Was aber wird mit Gottes treuer Herde während der großen Bedrängnis und dem Tag des Herrn geschehen? Wird Gott einen Ort der Sicherheit für sie bereithalten? Und wenn es einen verheißenen Ort des Schutzes und der Ernährung gibt, erwartet Gott, in jedem von uns charakteristische Eigenschaften und Einstellungen zu finden, damit wir dort Schutz erhalten können?
Obwohl der Ort der Sicherheit nicht das primäre Ziel eines wirklich bekehrten Christen ist, so ist er doch eine wundervolle und wichtige biblische Wahrheit. Er ist auch eine Verheißung, die wesentliche geistliche Lektionen enthält, die uns nicht nur betreffen, wenn wir Gottes Schutz in der Endzeit anstreben, sondern auch, wenn wir bei Christi Rückkehr in Gottes Reich eingehen wollen!
Bedauerlicherweise gibt es viel Verwirrung über diese zentrale Verheißung. Was lehrt die Bibel wirklich darüber? Was hat die treue Kirche Gottes über Jahre verstanden? Können Sie zuversichtlich sein, dass Ihr Verständnis richtig ist?
Die Bibel sagt eindeutig, dass Kriege, Hungersnöte und Seuchen zusammentreffen werden und so die schlimmste Zeit entstehen wird, die die Welt je gesehen hat (Matthäus 24, 21). Es wird auch offenbart, dass eine eifrige, treue Herde vor diesen Schrecken fliehen wird (Matthäus 24, 20), und dass sie auf machtvolle und buchstäbliche Weise geschützt werden wird (Offenbarung 12, 14). Das ist ein Versprechen, das Gott denen gibt, die am Ende dieses Zeitalters leben. Aber es ist ein an Bedingungen geknüpftes Versprechen, und Gott hat genau überliefert, welche eindeutigen Richtlinien gelten, damit man dieses Versprechen einfordern kann.
Lehrt die Bibel, dass es einen echten Ort der Sicherheit für Gottes Kirche gibt?
Viele Prophezeiungen wie zum Beispiel Hesekiel 5, Jeremia 30 und die Lehren Jesu in Matthäus 24 verweisen auf diese gravierende Zeit des Gerichts für die heutigen Nachfahren Israels, einschließlich der Nachfahren Manasses und Ephraims (die USA und die von den Briten abstammenden Nationen) und anderer Nationen vorwiegend aus Nordwesteuropa.
Beachten Sie, was Christus dem Apostel Johannes in Offenbarung 12 über diese künftige Zeit sagte. Hier beschreibt Christus im Detail drei historische und zukünftige Angriffe Satans und drei historische und zukünftige Fluchten an einen physischen Schutzort.
Zuerst schaut Christus in Offenbarung 12, 1-4 zurück auf Ereignisse während seiner physischen Geburt. Eine mit der Sonne bekleidete Frau ist bereit, ein Kind zu gebären – das niemand anderes ist als der im Fleisch geborene Christus (Johannes 3, 16; Römer 1, 3)! Satan der Drache versucht, gleich nachdem sie geboren hat, das Kind zu "fressen" (Vers 4). Dies ist ein Bezug auf Satans Versuch, durch das Dekret von König Herodes, dass alle männlichen Kinder unter zwei Jahren in der Gegend von Bethlehem getötet werden sollten, Jesus zu vernichten. Aber Gott schickte eine Warnung, die es Jesus und seiner Familie ermöglichte, sich zu ihrem eigenen Schutz physisch zu entfernen(Matthäus 2, 13).
Dann leitet Vers 6 über in eine Hunderte von Jahren später liegende Zeit. Hier flieht die Kirche "in die Wüste" und wird für 1260 "Tage" ernährt. Dies bezieht sich auf die 1260 Jahre, in denen sich Gottes Treue Herde vor derschweren religiösen Verfolgung verbarg, die durch das "Heilige Römische Reich" veranlasst wurde. Diese Zeitspanne begann mit der Wiederbelebung des Reichs unter Justinian (554 n.Chr.) und endete mit dem vorübergehenden Zusammenbruch dieses Systems, als Napoleon 1814 besiegt wurde. Zum zweiten Mal gab es eine physische Flucht an einen vorbereiteten Ort auf der Erde, wo Gott Schutz und Ernährung bot.
Weshalb hat Christus diese ersten beiden Ereignisse in Offenbarung 12 angeführt? Zum Teil deshalb, damit wir diese dritte, zukünftige Ereignis verstehen können. Ebenso, wie der physisch hilflose, neu geborene Jesus Christus und seine Familie von Gott physischen Schutz erhielten, als sie vor Herodes flohen; und ebenso, wie Hunderte von Jahren später Gottes "kleine Herde" der Verfolgung durch das mächtige Heilige Römische Reich entfloh, wird am Ende dieses Zeitalters Gottes Kirche in gleicher Weise physisch hilflos sein, sich vor dem Zorn Satans zu schützen. Aber Gott wird wieder eine physische Zuflucht an einem physischen Ort bereiten.
Offenbarung 12, 7-12 beschreibt eine zukünftige Zeit, in der im Himmel ein Krieg ausbricht und in der Satan auf die Erde geworfen wird. Dann beschreibt Vers 13 die endzeitliche Verfolgung der gesamten Kirche durch den "Drachen". Nach dieser anfänglichen Verfolgung flieht "die Frau" in die Wüste, "wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern vom Angesicht der Schlange" (Vers 14). Wie schon bei den vorangegangenen Fluchten bezieht sich dieses dritte Ereignis auch auf eine Flucht an einen buchstäblichen Ort der Sicherheit. Hier wird ein treuer Überrest für 3 ½ Jahre beschützt werden.
Das griechische Wort, das in Offenbarung 12, 14 mit Wüste übersetzt ist, eremos, kann richtigerweise auch als "verlassener Ort" beschrieben werden. Diese Passage bezieht sich eindeutig nicht darauf, während der großen Bedrängnis und dem Tag des Herrn in den jeweiligen Wohnhäusern beschützt zu werden. Vielmehr ist es so, wie es Gottes Kirche seit langer Zeit gelehrt hat, dass ein treuer Überrest in einer bestimmten verlassenen Gegend (oder Wüste) gesammelt wird.
An diesem Punkt ist es hilfreich, etwas von dem in Erinnerung zu rufen, was die Kirche Gottes seit langem gelehrt hat. Beachten Sie diesen Auszug aus einem Artikel von Richard F. Ames:
"Gott wird seine wahren Heiligen – echte Christen – vor der großen Bedrängnis beschützen. Dabei geht es nicht um eine geheime Entrückung. In der Bibel wird kein solches Ereignis beschrieben. Beachten Sie, dass die Frau [ein Symbol für die Kirche] "an ihren Ort" in der Wüste gebracht wird. Anschließend verfolgt der Drache die lauwarmen Christen, die nicht danach gestrebt haben, in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus zu wachsen" (When Will the Millennium Begin? [Wann beginnt das Millennium?], Tomorrow's World, Januar-Februar 2004, Seite 10).
Beachten Sie auch, was Dr. Roderick C. Meredith in einer Fernsehsendung Tomorrow's World (Sendung T057) mit dem Titel "Geheime Entrückung oder Ort der Sicherheit?" sagte:
"Die Bibel erklärt eindeutig, dass es einen Ort der Sicherheit für die Zeit der großen Bedrängnis geben wird. Die wahren Heiligen Gottes, diejenigen, die Teil der wahren Kirche Gottes sind, die kleine Herde, die Gottes Gebote hält und in deren Mitgliedern Christus durch den heiligen Geist dasselbe Leben wie vor 1900 Jahren lebt, ein gehorsames Leben, diese Menschen werden an einen Ort der Sicherheit gebracht – und dieser Ort wird auf dieser Erde sein!"
Und dies ist keine neue Lehre. Sehen Sie diesen Auszug aus Lektion 32 des Ambassador College Bibelfernlehrgangs (Ausgabe 1965):
"Jesus Christus verspricht, dass sein eigenes Volk, die gehorsamen Mitglieder seiner einen, wahren Kirche, die sein Werk auf dieser Erde tun, an einen geheimen Ort geführt werden – einen Ort des Schutzes und der Sicherheit – um sie vor der großen Bedrängnis zu bewahren, mit der Satan die Erde heimsuchen wird!"
Dies sind nur drei der vielen Beispiele, wo Gottes wahre Diener seit langer Zeit die biblische Wahrheit gelehrt haben, dass Gott auf dramatische Weise eingreifen wird, wenn am Ende dieses Zeitalters die gesamte Welt in ihreschlimmste Zeit der Aufruhr, der Seuchen und Kriege geworfen wird, und wenn Satan wieder die Kirche angreift. Doch nicht alle Mitglieder der Kirche Gottes werden an einen Ort der Sicherheit fliehen. Offenbarung 3, 10 zeigt, dass dieChristen des Philadelphia-Zeitalters entkommen werden, während Offenbarung 12, 17 zeigt, dass Christen des Laodizäa-Zeitalters zurückbleiben werden, zusammen mit Christen aus den übrigen Zeitaltern. Warum?
Warum werden manche geschützt und manche nicht?
Daniel 7, 25; Daniel 12, 7 und Offenbarung 12, 14 gebrauchen alle den Ausdruck "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit" im Bezug auf die große Bedrängnis. Ein kurzer Überblick über diese Passagen gibt uns einen wichtigen Einblick darin, welche Art von Verfolgung Satan gegenüber Gottes Kirche veranlassen wird, und warum manche geschützt werden, und andere nicht.
Daniel 7 bezieht sich auf eine endzeitliche Wiederbelebung desselben Heiligen Römischen Reichs, von dem oben die Rede war. Dieses Reich wird erneut die Kirche Gottes verfolgen. Beachten Sie in Daniel 7, 24-25, dass dieses System des "Tiers" "die Heiligen des Höchsten vernichten" wird, bevor die Heiligen "in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit".
Das "vernichten" in Daniel 7, 25 ist das aramäische Wort bĕla', was so viel bedeutet, wie "beständig schikanieren" oder "auszehren". Die Bedeutung ist fast identisch mit dem Griechischen diōkō aus Offenbarung 12, 13, das "misshandeln" oder "ausmergeln" bedeutet. Diese Verse beziehen sich auf die gesamte Kirche Gottes, bevor die große Bedrängnis beginnt. Doch diese bĕla' – oder diōkō – Verfolgung vor der großen Bedrängnis unterscheidet sich deutlich von dem, was während der großen Bedrängnis geschieht.
Es wird deutlich, dass alle Mitglieder der treuen Kirche Gottes am Ende dieses Zeitalters wieder schikaniert werden. Aber vor dem Beginn der großen Bedrängnis wird Gott seine Herde trennen. Die Christen des Philadelphia-Zeitalters werden vor dem kommenden Krieg beschützt (Offenbarung 3, 10; 12, 14), während die Christen des Laodizäa-Zeitalters nicht beschützt werden. Daniel 12, 7 und Offenbarung 12, 17 beschreiben einen regelrechten "Krieg" gegen die Heiligen während der großen Bedrängnis – gegen diejenigen, "die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu". Hier sehen wir einen brutalen Krieg, den Satan gegen wahre Christen führt, die nicht an den Ort der Sicherheit gebracht wurden (Offenbarung 12, 17).
Dieser "Krieg" gegen die Übriggebliebenen ist das griechische Wort polemos. Er ist gewaltsam, hasserfüllt, gnadenlos und überwältigend. Er ist weitaus schlimmer als die "Verfolgung", die vor der großen Bedrängnis ertragen werden musste.
Polemos wird auch in Offenbarung 13, 7 gebraucht, wo es heißt: "Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden". In dieser schrecklichen Zeit eines weltweiten Kriegs werden die Christen des Laodizäa-Zeitalters leiden und viele werden wegen ihrer geistlichen Apathie den Märtyrertod erleiden (Offenbarung 3, 16; 12, 17). Gott erlaubt, dass sie durch die Autorität des "Tieres" überwunden, gefangen genommen und getötet werden, damit sie geistlich geläutert werden und sich als würdig erweisen, in Gottes Reich einzugehen!
Während wir verstehen, dass Christen des Philadelphia-Zeitalters eifriger sind und Christen des Laodizäa-Zeitalters eher lauwarm, sind sie dennoch alle ein Teil von Gottes Kirche. Der Schrecken dieser warnenden Botschaft sollte uns im Gebet auf unsere Knie bringen, um für uns und alle aus Gottes Volk zu beten, einschließlich derer, die die Gemeinschaft mit uns verlassen haben. Beten wir, dass Gott seinen Schafen Reue und ein demütiges Herz gewährt, so dass keiner von uns von Apathie, Hochmut oder Verbitterung angesteckt wird (Psalm 34, 18)!
Läuterung jetzt, oder in der großen Bedrängnis?
Daniel 12, 10 warnt uns: "Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden…" und Jesaja 29, 20 ermahnt: "Es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten". Gott erwartet, dass wir nicht nur dem Namen nach Christen sind, sondern dass wir eifrig und geläutert sind. Über eine eifrige Unterstützung des Werkes Gottes schließt das auch ein, dass wir "Unheil" weder anstreben noch tolerieren. Unheil ist hier das hebräische Wort ʽaven – wasjegliche Art von Frevel, Götzendienst oder Boshaftigkeit bezeichnet.
Jesaja 33, 14-16 illustriert diesen Punkt auf eindrucksvolle Weise. Hier wird die Frage gestellt: "Wer ist unter uns, der bei verzehrendem Feuer wohnen kann?" Und diese Antwort wird gegeben: "Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist, wer schändlichen Gewinn hasst und seine Hände bewahrt, dass er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, dass er nichts von Blutschuld höre, und seine Augen zuhält, dass er nichts Arges sehe." Dann erwähnt Vers 16 den Schutz und die Ernährung an einem besonderen Ort, von dem die Kirche über lange Zeit verstanden hat, dass dies Petra in Jordanien sein könnte.
Aber anstatt über den genauen Ort zu spekulieren, nehmen Sie sich die Ermahnung zu Herzen. Hier sind die Eigenschaften aufgelistet, die Gott in uns sehen muss, damit wir während der großen Bedrängnis und dem Tag des Herrn beschützt werden. Erinnern wir uns: Wir müssen geistlich geläutert werden, um das ewige Leben zu erhalten; um das "verzehrende Feuer" zu überleben. Ja, Gott gibt uns ein kollektives Versprechen des Schutzes an einem Ort der Sicherheit; aber für jeden Einzelnen von uns ist dieses Versprechen an Bedingungen geknüpft. Unabhängig davon, ob wir glauben, den genauen Ort zu kennen, werden wir nicht dort sein, wenn wir diese Bedingungen Gottes nicht persönlich erfüllen!
Jesaja 33, 15-16 zeigt uns, dass Gott demjenigen Schutz bietet, der in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist, und wer schändlichen Gewinn hasst. Diese Ermahnung schließt nicht nur ein, dass man alle Zehn Gebote einhält; sie bezieht sich auch, wie der Kommentar von Matthew Henry erklärt, auf eine Person, die "so weit davon entfernt ist, schändlichen Gewinn anzustreben, dass sie diesen verachtet. Sie sieht ein solches Handeln als gemein und verachtenswert an, als ehrverletzend, wenn man sich dadurch bereichert, dass man seinem Nächsten damit irgendwelche Unannehmlichkeiten bereitet. So jemand sieht davon ab, etwas Falsches zu tun, ja sogar etwas Schändliches, selbst wenn es unbemerkt bliebe. Er legt auf den Gewinn an sich keinen großen Wert und kann dadurch leicht einen Gewinn ablehnen, der unehrenhaft erzielt wurde."
Paulus fasste diese Einstellung in 1. Korinther 13, 4-6 gut zusammen. Ein wahrer Christ lässt Eitelkeit, Bosheit, ungehöriges Verhalten, Überheblichkeit und Unterdrückung anderer gar nicht erst zu. Ein wahrer Christ versteht: "Wer dem Geringen Gewalt antut, lästert dessen Schöpfer, aber wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott" (Sprüche 14, 31).
Ist dies unsere Einstellung, persönlich und als Nation? Oder sind die Finanzmärkte und das Finanzsystem der Welt auf Habgier aufgebaut? Wird der Konsum von Exzessivem Gebrauch von Kreditkarten und vom Schulden machen angetrieben? Während sich die Nationen auf der ganzen Welt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression winden, sind dies zeitgemäße Fragen, die wir uns auch persönlich stellen müssen.
Individuell und kollektiv finden wir immer wieder folgendes Prinzip: "Der Reiche herrscht über den Armen; und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht" (Sprüche 22, 7). Die Finanzsysteme dieser Welt verlassen sich auf "Frevel und Mutwillen" und Gott sagt, dass ihr Unrecht wie ein Riss sein wird, sodass "wenn es beginnt zu rieseln an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt" (Jesaja 30, 12-13). Wegen dieser Denkweise nähern sich unsere Nationen schnell dem Tag, wo es heißt: "Werden nicht plötzlich aufstehen, die dir Zins auferlegen, und aufwachen, die dich zittern lassen? Da wirst du ihnen zur Beute werden" (Habakuk 2, 7; rev. Elberfelder Übersetzung).
Wie steht es mit unseren politischen Systemen? Bemühen sich unsere Regierungen darum, "was recht ist" nach Gottes Gesetz? Basieren unsere politischen Systeme überhaupt auf Gottes Regierungsform?
Herr Herbert W. Armstrong schrieb in Geheimnis der Zeitalter (Seite 246 der gebundenen Ausgabe) über die Nation Israel und darüber, wie Gottes wahre Kirche organisiert sein sollte: "Das Israel des Alten Testaments, die Kirche des Alten Testaments, war auch eine Nation in der Welt – wenn auch nicht von der Welt, so wie Gott sie organisiert hatte. Ihre Regierung war hierarchisch. Es war eine theokratische Regierung - eine Regierung von oben nach unten – genau das Gegenteil von "Demokratie". Die Kirche ist unter einer theokratischen Regierung organisiert und der Form nach hierarchisch. Die Mitglieder setzen die Funktionäre nicht ein. Gott setzt sogar die Laienmitglieder in der Kirche ein (1. Korinther 12, 18)."
Eine Ablehnung der Regierungsform Gottes ist ein weiterer Ausdruck einer "laodizäischen" Einstellung. Laodizäa ist eine Verbindung des Griechischen laos, was "das Volk" bedeutet, und dike, was "entscheidet", "richtet" oder "nimmt Rache" bedeutet. Anstatt sich weiterhin an Gottes Hierarchiemodell zu halten, bevorzugen es Laodizäer, Wahlen abzuhalten, einander (oder sich selbst) in Positionen oder Ämter zu wählen. Dieser Ansatz unterwirft das Predigen des Evangeliums (Markus 16, 15) politischem Kalkül.
Jesaja 33, 15 erklärt auch, dass Gott jemanden beschützt, der sich von Blutschuld, Gewalt, Lust, Pornografie und jeglicher Art von Bosheit fernhält. Halten wir solche Dinge wirklich fern in unserem Fernsehverhalten, bei Filmen, bei allen Medien und auch in unseren Gesprächen? Wenn wir uns an solcher Unterhaltung erfreuen, verletzen wir diese Schriftstelle und bringen nicht "alles Denken in den Gehorsam gegen Christus" (2. Korinther 10, 5). Wie können wir dann behaupten, dass Christus in uns lebt (Galater 2, 20)?
Der Bibelkommentar Jamieson, Fausset & Brown beobachtet: "Die Sinne sind Wege, auf denen die Sünde bei uns Einzug hält." Und Psalm 119, 37 erklärt, dass wir unsere Augen buchstäblich davon abwenden sollen, wertlose Dinge zu sehen, so dass Gott uns auf seinen Wegen erquicken kann.
Wir sollten Gott bitten, dass er uns in diesen Bereichen stärkt und wir sollten mit Gebet daran gehen, uns diese Ermahnungen zu Herzen zu nehmen, zusammen mit der Warnung an die Laodizäer, "dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist" (Offenbarung 3, 18). Vereinfacht gesagt hat Gottes Volk jetzt die Chance, sich individuell und kollektiv zu reinigen – und bei denen, die diese Gelegenheit jetzt nicht ergreifen, wird Gott erlauben, dass sie impolemos der großen Bedrängnis geläutert werden.
Der Ort ist weniger bedeutend als die Einstellung
Viele haben die Prophezeiungen in Matthäus, Offenbarung und anderen Schriftstellen mit den Schriftstellen von Jesaja 16, 1-4; Jesaja 33, 10-16, Jesaja 42, 11-13, Jeremia 48, 28 und Jeremia 48, 40 verknüpft, um nachzuweisen, dass Petra der wahrscheinlichste Ort der Sicherheit ist. Hinweise in diesen Passagen wie "Felsen werden seine Feste und Schutz sein" und "die in den Felsen wohnen" (auch übersetzt als Sela oder Petra), sowie die Anweisung an die Moabiter, "verbirg die Verjagten und verrate die Flüchtigen nicht", sind nur einige der Gründe, warum die Kirche seit langem verstanden hat, dass diese Schriftstellen darauf hinweisen könnten, dass Petra der verheißene Ort der Sicherheit ist. Andere haben eifrig dagegen argumentiert und erklärt, dass Petra nicht dieser Ort sein kann, weil das ursprüngliche Hebräisch in diesen Passagen nicht eindeutig ist und weil die Schrift offenbart, dass massive Kriegshandlungen die gesamte Gegend um Petra am Ende dieses Zeitalters verwüsten werden.
Petra mag der Ort der Sicherheit sein, oder nicht. Und obwohl wir darauf hoffen, diese Verheißung beanspruchen zu können, ist dies keineswegs etwas, worauf sich Christen hauptsächlich konzentrieren. Aber auch wenn wir nicht mit Sicherheit sagen können, dass Petra der Ort der Sicherheit sein wird, können wir genauso wenig diese Möglichkeit ausschließen, da der hebräische Text nicht eindeutig genug ist. Und wir müssen uns vorsehen, nicht Gottes Macht in Zweifel zu ziehen, indem wir annehmen, er könnte sein Volk nicht vor der physischen Gewalt schützen, die für diese Gegend prophezeit ist. Wie Richard Ames in einem früheren Artikel gesagt hat: "Gott herrscht über alles. Ja, Gott ist El Shaddai, der allmächtige Gott. Er besitzt alle Macht im Universum" ("Trust in God's Power in 2009", Living Church News, Januar-Februar 2009, Seite 6). Gott kann uns in Petra beschützen – oder an einem anderen Ort – unabhängig von Angriffen der Menschen oder Satans!
Auch wenn es Hinweise darauf gibt, dass Petra der physische Ort der Sicherheit sein könnte, hat sich Gottes Kirche nie dogmatisch auf diesen Ort festgelegt. Beachten Sie, was Herr Armstrong in einem Gemeindebrief am 16. Juli 1982 schrieb: "Geschwister, ich habe nie gesagt, dass Petra definitiv der Schutzort sein wird, an den Gott uns führen wird". In ähnlicher Weise erklärte Dr. Meredith in seiner Predigt "Servant Leadership" [Dienendes Führen] vom 12. April 2008, dass "Petra der Ort der Sicherheit sein könnte". Und Herr John Ogwyn fasste es schön zusammen: "Auch wenn die Details dessen, wie und wo Gott sein Volk beschützen wird, faszinierend sind, müssen wir daran denken, dass unser Schutz letztlich nicht von einem bestimmten Ort kommt – er kommt von Gott" ("Is There a Real Place of Safety?" [Gibt es einen echten Ort der Sicherheit?], Living Church News, Juli-August 2001).
Ebenso, wie die Israeliten nicht sicher waren, wie genau sie aus Ägypten entkommen würden oder wo genau sie hingingen, oder sogar, welchen Weg sie einschlagen würden, sondern einfach nur Mose folgten, wie Mose Christus folgte, wissen wir, dass Gott seiner Kirche klar machen wird, wo der Ort der Sicherheit ist. Und er wird seine Kirche zu diesem Ort führen, wenn die Zeit gekommen ist. Viel wichtiger, als über das "wo" zu diskutieren, ist es, die Lektionen zu verstehen, die wir besprochen haben, und ein rechtschaffenes Leben zu führen.
Wir wissen, dass wir in diesem Leben niemals vollkommen sein werden (Römer 3, 23). Dennoch werden wir, wenn wir uns von Herzen zu dieser Lebensweise verpflichten, durch die erlösende Gnade Jesu Christi gerechtfertigt (Römer 3, 24). Das Einhalten der Gebote ist Voraussetzung (1. Johannes 5, 2-3), aber ist nicht ausreichend. Wir müssen auch Gottes Gesetz lieben und uns mit dem beschäftigen, was gut uns ehrbar ist (Psalm 119, 97; Philipper 4, 8).
Obwohl wir gelegentlich stolpern, sollte uns das nicht daran hindern, wieder aufzustehen und dazu zurückzukehren, lebendige Opfer zu sein (Römer 12, 1). Ein lebendiges Opfer wird, wenn auch unvollkommen, eifrig das Predigen des Evangeliums unterstützen (Markus 16, 15) und wird ernsthaft für die "Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens" eintreten (1. Timotheus 4, 8). Ein solches lebendiges Opfer wird demütig und enthusiastisch "arbeiten und kämpfen […], weil wir unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen" (1. Timotheus 4, 8-10). Ein Christ, der wirklich ein lebendiges Opfer ist, nimmt sich die biblischen Beschreibungen derjenigen zu Herzen, die Gott während der kommenden, schrecklichen Ereignisse beschützen wird und denen er das ewige Leben gewähren wird!
Gott möchte, dass jeder von uns stark wird, "zu entfliehen diesem allen" (Lukas 21, 36) und dass jeder von uns in seinem Reich sein kann (Johannes 6, 37-40)! Er hat uns eine Warnung gegeben. Er hat uns Anweisungen gegeben. Es liegt an uns, darauf zu antworten.
ODS, Juli 2009
© 2009 Living Church of God
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Englischer Titel: The Place of Safety: A Conditional Promise
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart