Unsere Einhaltung der jährlichen Festtage Gottes spielt eine bedeutende Rolle dabei, dass wir seinen großen Plan wirklich verstehen. Dieser Plan beginnt mit dem Passah und den Tagen der Ungesäuerten Brote, die im Frühling gefeiert werden. Während die Bedeutung des letzten Passahfestes im Leben Christi leicht erkennbar ist, beachten nur wenige, wie bedeutsam jedes der vier Passahfeste während seines Wirkens auf Erden war. Wussten Sie beispielsweise, dass Jesu öffentliches Wirken sowohl in einer Passahzeit in Jerusalem begann, als auch drei Jahre später in derselben Zeit endete?
Während seines ganzen Lebens hat Jesus Christus alle Festtage Gottes eingehalten und ist oft nach Jerusalem gereist, um sie dort zu feiern. Seine Worte und Taten an den verschiedenen Festtagen sind in der Bibel aufgezeichnet worden, besonders im Johannesevangelium. Doch von allen Festtagen sind einzig die Passahzeiten, die während Jesu Lebzeiten auf Erden stattfanden, alle vier Mal in der Bibel erwähnt worden.
Diese Erwähnung der vier Passahfeste während Christi Wirkens auf Erden dient mehreren Zwecken. Sie gibt einen Zeitrahmen für sein Wirken und hilft uns, die Berichte der vier Evangelien in Einklang zu bringen. Aber noch viel wichtiger ist es, dass sie die Worte und Taten Jesu Christi bei jedem dieser Passahfeste aufzeichnet! Haben Sie sich jemals gefragt, welche Predigt Jesus halten würde, wenn er an einem bestimmten Festtag sprechen würde? Dank der Bibel können wir tatsächlich erfahren, was er während seines Wirkens auf Erden an jedem dieser vier Passahfeste gepredigt hat! Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir verstehen was Jesus Christus lehrte!
In diesem Artikel werden wir jedes der vier Passahfeste während seines Wirkens auf Erden untersuchen, und wir werden sehen, welche Lektionen er während der Passahfeste lehrte.
Vier Passahfeste identifiziert
Woher wissen wir, dass es während Christ Wirkens auf Erden vier Passahfeste gab? Keiner der Autoren der Evangelien hat alle vier aufgezeichnet.
Aus der Prophezeiung in Daniel 9, 25 wissen wir, dass genau 483 Jahre vergangen waren von dem Dekret, Jerusalem wieder aufzubauen, bis zum Erscheinen des Messias. Diese Zahl kommt zustande, wenn wir das Prinzip "ein Tag für ein Jahr" (vgl. 4. Mose 14, 34; Hesekiel 4, 6) anwenden, nachdem wir die Anzahl prophetischer "Tage" berechnet haben, die sich aus 69 Wochen ergeben (69 x 7 = 483). Esra 7, 7-26 legt den Erlass des Dekrets auf das Jahr 457 v. Chr. fest, im siebten Jahr von König Artaxerxes. Kurz vor den Herbstfesten des Jahres 457 v.Chr. kam Esra nach Jerusalem und verkündete das Dekret. Während des Herbstes im Jahre 27 n.Chr. – 483 Jahre später – kam Jesus an den Ort, wo Johannes der Täufer taufte. Johannes, der sechs Monate zuvor angefangen hatte, zu predigen und zu taufen, verkündete Jesus als den verheißenen Messias (Johannes 1, 29). Bei Jesu Taufe hat Gott der Vater auf übernatürliche Weise bestätigt, dass Jesus der Messias ist, indem etwas wie eine Taube herabfuhr und über Jesus kam und eine Stimme vom Himmel sprach (Matthäus 3, 16-17).
Jesu Wirken auf Erden dauerte dreieinhalb Jahre, von seiner Taufe im Herbst 27 n.Chr. bis zu seiner Kreuzigung im Frühling 31 n.Chr. Er wurde "ausgerottet" inmitten einer prophetischen "Woche", wie wir aus Daniel 9, 26-27 erfahren. In die Zeit seines Wirkens fielen vier Passahfeste. Schon bald nach seiner Taufe ging Jesus für 40 Tage in die Wildnis, um zu fasten und beten, wo er auch Satans Versuchung widerstand. Nach der Rückkehr aus der Wildnis begann Jesus, mit seinen Jüngern zu arbeiten. Als er in Galiläa an einer Hochzeit in Kanaan teilnahm, vollbrachte Jesus sein erstes übernatürliches Zeichen (Johannes 2, 11). Bald danach reisten er und seine Jünger für das erste Passahfest während seines öffentlichen Wirkens nach Jerusalem – im Jahr 28 n.Chr.
In Erfüllung der Prophezeiung in Maleachi 3, 1, dass der Herr als "Bote des Bundes" (Schlachter – Übersetzung, Version 2000) erscheinen und "plötzlich" zu seinem Tempel kommen würde, kam Jesus kurz vor der Passahfeier in Jerusalem an. Als er sah, wie das Haus Gottes durch eine korrupte und bestechliche Priesterschaft für ihre Geschäfte missbraucht wurde, webte er eine Geißel aus Stricken zu einer Peitsche und schritt kühn in den Vorhof des Tempelbezirks. Schnell öffnete er die Tore der Umzäunungen und Ställe und trieb die Rinder und Schafe heraus, die zu überhöhten Preisen an Pilger verkauft werden sollten, die ein Tempelopfer für das Passah suchten. Im Verlauf stieß er die Tische der Geldwechsler um und befahl ihnen, den Ort zu verlassen!
Natürlich rief dies einige Unruhe unter den Priestern und religiösen Führern hervor. Dennoch waren die Wunderzeichen, die er im Tempel vollbrachte, als er die um ihn versammelte Menge lehrte, ausreichend, um die religiösen Führer zu überzeugen, dass er nicht einfach ein selbsternannter Prophet war, sondern tatsächlich von Gott gesandt wurde (Johannes 3, 1-2). Diese Passahzeit des Jahres 28 n.Chr. markierte den eindrucksvollen Anfang des Wirkens Christi.
Was ereignete sich während der zweiten Passahzeit im Wirken Jesu? Markus 2, 23-28 (es gibt parallele Darstellungen in Matthäus 12 und Lukas 6) erzählt die Geschichte von Jesus und seinen Jüngern, wie sie durch die Kornfelder gingen und die Jünger Ähren ausrauften, um sie essen zu können. Aus der Anordnung der Geschichte, besonders in den Berichten von Markus und Lukas, ist klar ersichtlich, dass sich dies sehr früh im Wirken Jesu zutrug. Aber einzig das Lukasevangelium verdeutlicht den genauen Zeitpunkt dieses Ereignisses, und zeigt uns, dass es "am zweiten Sabbat nach dem ersten" stattfand (Lukas 6, 1; Schlachter – Übersetzung, Version 2000). Was deutet dies? Der griechische Ausdruck ist sabbato deuteroproto. Das bezieht sich auf den zweiten Sabbat ersten Ranges – mit anderen Worten auf den letzten heiligen Tag während der Tage der Ungesäuerten Brote. Somit platziert Lukas dieses Ereignis in der zweiten Passahzeit im Wirken Jesu, 29 n.Chr.
Was wissen wir über die Passahzeit des Jahres 30 n.Chr. – ein Jahr vor der Kreuzigung Jesu? Matthäus 14, 13-33 berichtet von der übernatürlichen Speisung von fünftausend Männern und ihren Familien durch Jesus, sowie davon, dass er bei Nacht über das Wasser ging, um während eines Sturms zu den Jüngern auf einem Boot zu gelangen. Es gibt parallele Darstellungen in Markus 6, Lukas 9 und Johannes 6, aber nur aus dem Johannesevangelium erfahren wir, dass die Speisung der 5000 unmittelbar vor dem Passah stattfand (Johannes 6, 4). Johannes ist auch der einzige Evangelist der festhielt, was Jesus die Leute lehrte, die er auf wundersame Weise speiste. Er zeichnete die Predigt auf, die Jesus schon kurze Zeit später, in einer Synagoge in Kapernaum, vor vielen von denselben Leuten hielt (Johannes 6, 24-59).
Die Bibel beschreibt Jesu letzte Passahzeit – 31 n.Chr., als er gekreuzigt wurde – sehr detailliert. Alle vier Evangelien beschreiben die Zeit von der Ankunft Jesu in Bethanien (einem kleinen Vorort von Jerusalem) etwa eine Woche vor dem Passah, bis zu seiner Kreuzigung und Auferstehung. Fast ein Drittel des Textes in den Evangelien ist den Ereignissen um Jesu letztes Passahfest gewidmet.
Sehen wir uns nun jede dieser Passahzeiten genauer an.
Passahfest 28 n.Chr.: Denn also hat Gott die Welt geliebt
Tausende von Menschen, aus Judäa und den umliegenden Gebieten waren aus der Wildnis an den Fluss Jordan gegangen, um Johannes den Täufer zu hören. Seit der Zeit, als Johannes mit dem Predigen einer Botschaft der Reue begonnen hatte, hatte sich sein Ruf verbreitet. Er taufte viele, und große Scharen von Anhängern hingen an jedem seiner Worte. Als Johannes' Ansehen den Höhepunkt erreicht hatte, kam Jesus von Nazareth, um ihn zu sehen und sich taufen zu lassen. Nach der Taufe verkündete Johannes Jesus als "Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt!" (Johannes 1, 29; Schlachter–Übersetzung, Version 2000) und als Sohn Gottes (Johannes 1, 34). Bald darauf brach Jesus auf und ging in die Wüste Judäas. Für einige Monate verschwand er aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit.
Als er dann an einen sonnigen Frühlingstag, kurz vor dem Passahfest im Jahre 28 n.Chr., in den Tempelbezirk eintrat, wurde Jesus schnell zum Gespräch in Jerusalem. Er forderte die religiösen Autoritäten heraus, indem er den Tempel säuberte und die Geldwechsler austrieb, und indem er vor den Augen der Menge im Tempel Wunder vollbrachte (Johannes 2, 23). Sogar viele religiöse Führer haben im Verborgenen anerkannt, dass dieser Lehrer aus Galiläa jemand sein musste, der von Gott gesandt worden war (Johannes 3, 1-2). An einem Abend während der Tage der Ungesäuerten Brote in jenem Jahr kam Nikodemus (ein Pharisäer und Mitglied der Sanhedrin) heimlich zu Jesus, der ihm eine wichtige Botschaft der Erlösung gab – er erklärte einiges über die wirkliche Bedeutung der Passahzeremonie, die Gott über 14 Jahrhunderte zuvor eingeführt hatte.
Jesus sagte zu Nikodemus, dass er "von neuem geboren" werden müsse, damit er das Reich Gottes erben könne. Diese neue Geburt konnte nur von oben kommen – von Gott – nicht von unten, wie bei der physischen Geburt. Es sollte eine Geburt des Geistes sein – ein tatsächlicher Eintritt in den geistlichen Bereich. Jesus erklärte weiter, dass er – der Sohn des Menschen – erhöht werden müsse, so wie es viele Jahrhunderte zuvor prophezeit wurde, als Mose die Schlange in der Wüste aufrichtete, um eine Plage zu stoppen (Johannes 3, 14).
Die wahre Bedeutung des Passahfestes ist jedoch in einem der am besten bekannten Verse aus der ganzen Bibel zusammengefasst: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Johannes 3, 16). Die Botschaft des Passahfestes ist in erster Linie eine Botschaft über die Liebe Gottes – und über die Erlösung, die er uns aufgrund seiner großen Liebe anbietet. Das ist ein Hauptthema in Jesu Botschaft am ersten Passahfest während seines Wirkens auf Erden.
Passahfest 29 n.Chr.: Barmherzige Liebe statt Opfergaben
Die Pharisäer waren entsetzt, als sie Jesus und seine Jünger sahen, wie sie auf dem Fußweg auftauchten und in die Stadt kamen. Die Jünger kauten auf frischen Körnern, die sie von Gerstenähren gepflückt hatten, die an dem Weg wuchsen, wo sie entlanggingen. Obwohl die Thora Reisenden ausdrücklich erlaubt, Früchte oder Getreide von den Feldern am Wegrand zu pflücken, um ihren Hunger zu stillen (5. Mose 23, 24-25), haben die Pharisäer an den Jüngern beanstandet, dass sie dies am Sabbat getan hatten. Während auch Matthäus und Markus diesen Vorfall erzählen, hat nur Lukas aufgezeichnet, dass er sich während der Passahzeit ereignet hat - am letzten heiligen Tag während der Tage der Ungesäuerten Brote (Lukas 6, 1).
Jesus wusste zweifellos, wie die Reaktion der Pharisäer aussehen würde, und so ließ er absichtlich zu, dass seine Jünger etwas taten, das den Weg für eine sehr wichtige Lektion bereitete. Während der Tage der Ungesäuerten Brote konzentrieren wir uns auf Gerechtigkeit und auf die Entfernung von Sünde. Die Pharisäer dachten durch ihre Einstellung, sie seien gerechter, weil sie zu Gottes Gesetz noch menschliche Regeln hinzufügten. Tatsächlich wurden sie durch ihr Streben, Gerechtigkeit zu erlangen, "gerechter" als Gott – und verloren somit den Blick für das, was Gott wirklich anstrebte. Jesus verteidigte das Verhalten seiner Jünger, indem er Beispiele aus der Bibel zitierte und die Pharisäer aufforderte, die Bedeutung dieser Beispiele zu erklären. Am letzten Tag der Ungesäuerten Brote erklärte Jesus durch diese anschaulichen Beispiele aus der Bibel, was Gott wirklich von uns möchte.
Eines der Hauptbeispiele Jesu stammte aus 1. Samuel 21, wo David und seine Männer zur Stiftshütte in Nob kamen. Sie waren müde und hungrig, und David bat den Priester Ahimelech um etwas zu Essen. Der Priester erklärte, er habe kein gewöhnliches Essen, sondern nur Schaubrot - das heilige Brot, das gerade aus dem heiligen Ort im Tempel entnommen wurde. Nach dem Gesetz durfte dieses Brot, nachdem es schon als eine Opfergabe für Gott dargebracht wurde, nicht mehr für gewöhnlichen, nichtkirchlichen Gebrauch benutzt werden. Da das Brot geheiligt worden war, musste es selbst nach der Entfernung vom Altar Gottes mit Respekt behandelt werden. Als solches durfte es nur von den Priestern gegessen werden, die in der Stiftshütte dienten (3. Mose 24, 5-9). Nun hatte aber Ahimelech etwas verstanden, was die Pharisäer einfach nicht begriffen haben; er verstand den Geist des Gesetzes, und wie man die Prinzipien von Gottes Wort anwendet, um eine Entscheidung zu treffen, die Gott wohlgefällt. Da Gott den Priestern erlaubt hatte, das Brot als Nahrung zu verwenden, erkannte Ahimelech, dass es Gott nicht missfallen würde, wenn das Brot mit dem hungrigen David geteilt werden würde.
Jesus zitierte daraufhin Hosea 6, 6: "Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer". Jesus sagte ihnen, "dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt" (Matthäus 12, 7). Die Menschen aus Hoseas Tagen haben ein aufrichtiges Leben mit von Herzen kommendem Gehorsam durch bloße rituelle Formalitäten ersetzt. Jesus wusste, dass die meisten Pharisäer in die gleiche Falle geraten waren. Sie haben die wahre Gerechtigkeit, die Gott in unserem Leben sucht, nicht verstanden. Dieses Konzept richtig zu verstehen ist eine wichtige Lektion für die Tage der Ungesäuerten Brote.
Passahfest 30 n.Chr.: Essen vom Brot des Lebens
Ein bemerkenswertes Wunder aus dem Wirken Jesu auf Erden war die Speisung von 5000 Männern (samt ihren anwesenden Frauen und Kindern) mit fünf Gerstenbroten und zwei kleinen Fischen. Nachdem die Jünger den Ort in einem Boot verlassen hatten, schickte Jesus die Menge fort und zog sich in die Berge zurück, um Zeit für persönliches Gebet zu haben. Später in dieser Nacht war das Boot der Jünger noch immer auf See, durch starke Winde gefangen gehalten. Jesus kam an das nun leere Ufer zurück und begann dann, auf dem Wasser zu gehen, um den See zu überqueren und zu seinen Jüngern zu gelangen! Obwohl sie anfangs erschrocken waren, als sie sahen, wie er sich näherte, wurde den Jüngern schnell auf eindrucksvolle Weise bewusst, wer er wirklich war – der wahre Sohn Gottes (Matthäus 14, 25-33). Johannes berichtet, dass sich dies unmittelbar vor dem Passahfest zugetragen hat (Johannes 6, 4) und er ist der einzige Verfasser, der berichtet, was am nachfolgenden Tag passierte (Johannes 6, 22-25). Viele, die von Jesus gespeist worden waren, fanden ihn in Kapernaum und er begann, sie zu unterrichten.
Johannes zeichnete die Rede in der Synagoge auf, die Jesus an viele von denjenigen richtete, die er am Tag zuvor auf wundersame Weise gespeist hatte. Er nutzte ihren Wunsch nach physischer Nahrung und begann, sie über die Notwenigkeit der Suche nach geistlicher Nahrung zu belehren. Jesus verkündete ihnen, dass er in der Tat, das "Brot des Lebens" war, das von Himmel hergekommen ist (Johannes 6, 33-35). Er betonte, dass er das "lebendige Brot" sei, und dass der einzige Weg zur Erlangung des ewigen Lebens der Glaube an ihn ist (Vers 40). Der Glaube an Christus beinhaltet, sich wirklich von ihm zu "ernähren" – das heißt, danach zu streben, so zu leben, wie er gelebt hat (Johannes 6, 57).
Seine Zuhörer dachten an Brot. Sie hatten gerade Brot gegessen, das ihnen auf wundersame Weise gegeben wurde und sie traten gerade in die Tage der Ungesäuerten Brote ein, in denen sie bewusst gesäuerte Produkte und das Essen von gesäuerten Broten während der sieben Tage des Festes mieden. Jesus nutzte ihre Gedanken an materielles Brot, um sie über das wahre Brot zu belehren. Wenn Sie ernsthaft die in Johannes 6 aufgezeichnete Botschaft studieren und darüber meditieren, können Sie erkennen, dass das ungesäuerte Brot, das wir während des Festes essen, auf Jesus Christus hinweist. Ebenso, wie wir unser physisches Leben durch das Essen von physischer Nahrung aufrecht erhalten, erhalten wir unser geistliches Leben dadurch, dass wir uns von Jesus Christus ernähren. Wir sollten uns Tag für Tag von ihm ernähren und von ihn gespeist werden.
Passahfest 31 n.Chr.: Das tut zu meinem Gedächtnis
Fast ein Drittel der Evangelien ist dem Geschehen gewidmet, das sich in der Zeit um Christi letztes Passahfest abspielt. Diese Ereignisse beginnen mit seiner Ankunft in Bethanien, ungefähr eine Woche vor dem Passah (Johannes 12, 1), und uns wird ein detaillierter Bericht über Jesu Worte und Taten an den nachfolgenden Tagen gegeben. Wir lesen über seine Begegnungen mit den Pharisäern und anderen religiösen Führen und über seinen triumphalen Einzug in Jerusalem. Wir haben auch den Bericht über sein letztes Passahmahl mit den Jüngern, seine nachfolgende Verhaftung und Kreuzigung, und schließlich seine Auferstehung von den Toten und Erscheinung bei den Jüngern. Alle vorherigen Passahfeste deuteten auf die Ereignisse während des letzten Passahfestes Jesu hin.
Indem Jesus Christus am Passah starb, erfüllte er seine Rolle als Lamm Gottes, das gekommen war, um die Sünde der Welt hinweg zu nehmen. Durch die Auferweckung am Ende des Sabbats, nach drei Tagen und drei Nächten im Grab, und seine Erscheinung vor dem Vater am nächsten Morgen hat Jesus seine Rolle als Schwingopfergarbe erfüllt und wurde zum "Erstling unter denen, die entschlafen sind" (1. Korinther 15, 20).
Zusätzlich zur Erfüllung der alttestamentarischen Sinnbilder, die auf seine Rolle als Erlöser hinwiesen, hat Christus das letzte Passahfest auch dafür genutzt, um seine Jünger viele Lektionen zu lehren. Er lehrte sie, wie wichtig es ist, anderen zu dienen und zu helfen (Lukas 22, 24-27; Johannes 13, 1-17). Sie sollten aber nicht nur einander dienen, sondern sie sollten einander lieben, mit derselben Art von Liebe, mit der Christus sie geliebt hat (Johannes 15, 12-13). Jesus erzählte ihnen von der großen Liebe, die der Vater für sie hat (Johannes 16, 26-27) und von dem versprochenen Tröster – dem heiligen Geist – den er und sein Vater ihnen senden würden (Johannes 14, 16-17; 16, 7).
Nach Sonnenuntergang, am Anfang des 14. Abib, feierte Jesus in einem Obergemach in Jerusalem zusammen mit seinen versammelten Jüngern das letzte Passah seines menschlichen Lebens. In dieser Nacht fand ein Übergang statt von der alttestamentlichen Weise, das Passah zu feiern, zum neutestamentlichen Passahfest. Am Ende der traditionellen Mahlzeit, einem gebratenen Lamm mit bitteren Kräutern, nahm Jesus etwas ungesäuertes Brot vom Tisch, segnete es, brach es in kleine Stücke und sagte den Jüngern, sie sollten es als ein Symbol seines für uns gebrochenen Leibes essen. Dann nahm er einen Becher voll Wein, segnete ihn, und sagte ihnen, sie sollten davon als ein Symbol seines Blutes trinken, das für uns vergossen wurde. "Das tut zu meinem Gedächtnis", sagte er zu ihnen (Lukas 22, 19).
Wenn Sie sich auf das Passahfest und das Fest der Ungesäuerten Brote vorbereiten, denken Sie über die Lektionen nach, die Jesus Christus uns durch Worte und Taten während seines Wirkens auf Erden lehrte. Wenn Sie sich zur Passahzeremonie versammeln, um mit anderen Geschwistern die Symbole zu teilen, die den Tod des Herrn "verkünden" bis er kommt (1. Korinther 11, 26), vergewissern Sie sich, dass Sie tiefgründig verstehen, dass Sie diese Feier zu seinem Gedächtnis abhalten.
L4P, Juni 2010
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Englischer Titel: Lessons From Four Passovers
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