Was ist das wahre Evangelium? Die Antwort, die von den meisten Menschen, die sich als Christen bezeichnen, missverstanden oder abgelehnt wird, ist in gewisser Hinsicht einfach und grundlegend – und doch ist sie, wenn man sie tiefer erforscht, auch reichhaltiger und tiefgründiger, als manche erkennen mögen.  Es handelt sich um ein wertvolles Wissen, von dem Gott erwartet, dass treue Christen es nicht nur verstehen, sondern auch davon überzeugt sind, sich dafür begeistern, es zutiefst schätzen und es verteidigen können.

Für die Menschen, die Gott berufen hat, ist dieses Thema nicht neu, und es ist auch viel umfangreicher, als es in einem kurzen Artikel behandelt werden kann.  Doch dieses wunderbare Wissen ist nicht nur grundlegend für das wahre Christentum; es sollte auch das Werk sein, das die Nachfolger Jesu Christi jeden Tag ihres Lebens mit Eifer studieren, darüber beten und unterstützen.  Als er von seinem Eifer sprach, das wahre Evangelium zu lehren und zu predigen, sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk“ (Johannes 4, 34).  Als er prophezeite, dass seine treuen Jünger bis zum Ende des Zeitalters in diesem großen Werk weiterarbeiten würden, verkündete Jesus: „Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24, 14).  Das Ende ist noch nicht gekommen, und dieser Auftrag geht auch heute weiter.

Die Welt lehnt die Realität dieser Botschaft ab und macht sich über sie lustig, und selbst einige aus dem Volk Gottes wissen sie nur oberflächlich zu schätzen oder sind nicht so begeistert davon, wie sie es sein sollten.  Manche lassen sich durch die Sorgen dieser Welt von dieser unglaublichen Berufung ablenken.  Aber wie Richard Ames geschrieben hat: „Es sind die Menschen, die ihr Herz in Gottes Werk haben und den Missionsbefehl erfüllen, die Gott vor der Großen Trübsal bewahren wird, die Jesus in Matthäus 24, 21-22 prophezeit hat“ („Is Your Heart in the 'Work'?“, [„Ist Ihr Herz im ‚Werk‘?“], Tomorrow's World, September-Oktober 2015).

Wie sehr ist unser Herz in diesem großen Werk?  Wie sehr ist es unsere Speise?  Jesus Christus hat sich ganz für dieses Werk eingesetzt.  Wie sehr sind wir von der Wahrheit des Evangeliums überzeugt?  Wie tief verstehen und schätzen wir dieses kostbare Wissen?  Jesus Christus verstand das wahre Evangelium und alle seine Auswirkungen vollkommen.

 

Gelehrt von Anfang an

Das wahre Evangelium wurde von Beginn des Wirkens Jesu an verkündet.  Er war das Lamm, das die Sünde der Welt wegnimmt, und der Messias, der ein wirkliches Reich Gottes auf dieser Erde errichten wird.  Bei seiner Ankunft werden wahre Christen Unsterblichkeit in Gottes Familie erlangen, und Satan wird als Gott dieses Zeitalters beseitigt werden.  Das ist es, was bereits die alttestamentlichen Prophezeiungen voraussagten (vgl. 1. Mose 49, 10; Jesaja 9, 6-7; Daniel 7, 13-14), was Johannes der Täufer predigte und was Jesus Christus von Beginn seines Wirkens an lehrte.

Beachten Sie, dass das Neue Testament aufzeichnet, wie Johannes der Täufer Jesus als das „Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt hinwegnimmt“ vorstellt (Johannes 1, 29; Schlachterbibel).   Unmittelbar nach seiner Taufe widerstand Jesus dem Satan 40 Tage lang in der Wüste (Markus 1, 9-13), und unmittelbar nach seiner Überwindung des Satans kehrte Jesus nach Galiläa zurück, um sein irdisches Wirken zu beginnen.  Und was ist die erste aufgezeichnete Botschaft aus dem irdischen Wirken Jesu Christi?  Markus 1, 14-15 berichtet: „Nachdem aber Johannes überantwortet worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reiche Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe: Tut Buße und glaubet an das Evangelium!“ (Schlachterbibel).

Wenn wir jedoch in diesem Artikel zwölf Wahrheiten über das Evangelium betrachten, werden wir sehen, dass Satan diese kostbare Wahrheit von Anfang an angegriffen hat.  Infolgedessen ignorieren, vernachlässigen, missverstehen oder lehnen die meisten diese Botschaft einfach ab – aber das sollte nicht so sein.  Dr. Roderick C. Meredith erinnerte uns daran, wie wichtig dieses kostbare Wissen für jeden von uns ist, und erklärte: „Das wichtigste Wissen betrifft diese kommende, weltbeherrschende Regierung.  Deshalb hat Jesus selbst diese Botschaft ständig gepredigt“ („The Most Vital Knowledge of All!“ [„Das wichtigste Wissen überhaupt!“], Tomorrow's World, Oktober-Dezember 1999).  Aus diesem Grund hat sich die treue Kirche Gottes von 31 n. Chr. bis heute nicht nur auf die Verkündigung des wahren Evangeliums konzentriert, sondern seine Diener haben sich auch mit den Irrtümern auseinandergesetzt, die viele fälschlicherweise über die Botschaft des Evangeliums glauben.  Zum Beispiel hat Gerald E. Weston in Tomorrow's World-Sendungen und Zeitschriftenartikeln die Frage gestellt: „Warum vernachlässigen wir das Evangelium?“ (TomorrowsWorld.org, 8. Januar 2020) und hat davor gewarnt, dass das bekennende Christentum ein „anderes Evangelium“ predigt („Live the Way!“ [„Leben Sie den Weg!“], Tomorrow's World, Mai-Juni, 2017).

 

Die größte Hoffnung, basierend auf der größten Liebe

Aber warum überhaupt das Evangelium?  Die Antwort auf diese Frage offenbart unsere erste Wahrheit über das wahre Evangelium: Es offenbart einen Plan, der auf Gottes Liebe beruht.

Gottes Wesen ist die Liebe (1. Johannes 4, 8.16), und er regiert immer in Liebe.  Während die Entscheidung Gottes, des Vaters, und des Wortes vor seiner Menschwerdung, dass Jesus Christus das Opfer für die Sünden der Welt werden sollte, die größte Demonstration der Liebe ist, basiert die wahre Botschaft des Evangeliums auf Gottes Wesen der ausströmenden Liebe.  Wie in Johannes 3, 16 offenbart wird, ist Gottes Liebe so groß, dass es sein Wunsch ist, dass alle eines Tages Mitglieder seiner verherrlichten Familie werden.  Um diesen Plan zu verwirklichen, ist Jesus Christus der „Erstgeborene von den Toten“ (Offenbarung 1, 5; Kolosser 1, 15) und er wird „der Erstgeborene unter vielen Brüdern“ sein (Römer 8, 29).  Dies ist die herrliche Hoffnung der gläubigen Christen – die Verheißung, dass Gott eine zukünftige göttliche Familie aufbaut.  Dieser Plan und die kommende Realität beruhen auf seinem Wesen der unergründlich tiefen Liebe.  Petrus sagte, dass uns „durch sie… die kostbaren und allergrößten Verheißungen geschenkt [sind], damit ihr durch sie Anteil bekommt an der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1, 4).

1. Korinther 15, 51-53, Johannes 3, 16 und viele andere Stellen machen Gottes Absicht deutlich.  Aufgrund seiner großartigen Liebe möchte Gott vielen Menschen durch Jesus Christus, seinen Sohn, ewiges Leben schenken (Johannes 10, 27-29; 17, 1-3). „so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten“ (Hebräer 9, 28).  Christus war das Lamm, das kam, um die Sünde von der Welt wegzunehmen.  Wahre Christen, die überwinden, die Sünde bereuen und Gerechtigkeit üben – diejenigen, die „seine Gebote halten“ (Offenbarung 22, 14; Lutherbibel 1912) – haben diese Hoffnung auf Erlösung und Unsterblichkeit bei seiner Wiederkunft.

Unsere erste Wahrheit über das wahre Evangelium ist, dass Jesus aufgrund der Liebe der göttlichen Familie zu uns „Versöhnung für unsre Sünden [geschaffen hat], nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ (1. Johannes 2, 2). Und wie wir sehen werden, gelten diese kostbaren Verheißungen aufgrund der von Gott ausgehenden Liebe nicht nur für diejenigen, die Gott jetzt berufen hat, sondern auch für jeden Menschen, der jemals gelebt hat oder leben wird!

 

Eine buchstäbliche Botschaft

Die wahrscheinlich bekannteste Wahrheit, unsere zweite Wahrheit, wie sie in der offiziellen Erklärung der Glaubensgrundlagen der Living Church of God zusammengefasst ist, lautet einfach, dass das wahre Evangelium die gute Nachricht über das kommende Reich Gottes und die Vergebung unserer Sünden durch das Opfer Jesu Christi ist.

Dies ist keine „Metapher“.  Das Reich Gottes befindet sich nicht in unseren Herzen oder „im Inneren des Menschen“, wie Origenes, einer der einflussreichsten frühen „christlichen“ Theologen, fälschlicherweise lehrte.   Diese Vorstellung wurde von der Römisch-Katholischen Kirche akzeptiert und von der allgemeinen protestantischen Welt übernommen, die glaubt, dass sich das Reich Gottes durch die Ausbreitung des bekennenden Christentums erfüllen wird, trotz all seiner konkurrierenden Sekten und Konfessionen.

Das wahre Evangelium offenbart jedoch etwas viel Ehrfurcht gebietenderes, als ein Gefühl in unseren Herzen oder die eigenwilligen Organisationen der Menschen.  Es weist auf das große, zukünftige Ereignis hin, wenn Jesus Christus tatsächlich wiederkommen wird.  Zu diesem Zeitpunkt werden seine auserwählten Heiligen auferstehen, um ihm entgegenzugehen und von vergänglichem Fleisch in unvergänglichen Geist verwandelt zu werden (1. Korinther 15, 51-53; Offenbarung 20, 6).  Das wahre Evangelium verkündet die glorreiche Wiederkunft Jesu Christi, um das Reich Gottes buchstäblich auf dieser Erde aufzurichten (vgl. Titus 2, 13; 1. Thessalonicher 4, 14-18).

Dies führt zu unserer dritten Wahrheit, nämlich dass der derzeitige „Gott dieses Zeitalters“, Satan, der Teufel, diese Botschaft hasst.  Von Anfang an hat er sie bekämpft, sie verdreht und die Welt für sie blind gemacht (vgl. 2. Korinther 4, 4).  Dr. Douglas Winnail schrieb: „Im Gegensatz zu dem, was viele heute glauben und lehren, wurde das wahre Evangelium, das von Jesus und seinen Aposteln verkündet wurde, in den ersten Jahrhunderten nach Christus korrumpiert und durch ein falsches Evangelium ersetzt, das heute als ‚Mainstream-Christentum' durchgeht“ („The True Gospel Proclaimed!“ [„Das wahre Evangelium verkündet!“], Tomorrow's World, Mai-Juni, 2011).  Wie kann das sein?  Die Bibel offenbart, dass Satan derzeit der „Herrscher dieser Welt“ ist (Johannes 12, 31; 14, 30; 16, 11).  Natürlich ist Gott der Herrscher, aber die Bibel sagt ganz klar, dass die Reiche dieser Welt noch nicht Jesus Christus gehören (vgl. Johannes 18, 36).  Satan hasst diese Botschaft, die seine Entmachtung ankündigt, und er hat sie seit je her unerbittlich bekämpft und angegriffen.  Es ist kein Wunder, dass Satan schon immer darauf hingearbeitet hat, das Evangelium zu verderben (Galater 1, 6), so dass der Großteil der bekennenden Christenheit es ignoriert oder ablehnt – aber Gottes wahre Heilige werden die Wahrheit des wahren Evangeliums verstehen, schätzen und daran festhalten.

Unsere vierte Wahrheit ist, dass dieses kommende Reich ein echtes Königreich sein wird.  Jedes echte Königreich besteht aus vier Elementen: einem Herrscher, einem Territorium, Gesetzen und Untertanen.  Christus wird der Herrscher des Königreichs sein, die ganze Erde wird das Territorium des Königreichs sein, die Gesetze Gottes werden die Gesetze des Königreichs sein, und die gesamte Menschheit wird die Untertanen des Königreichs sein.  Diese vier Elemente werden an vielen Stellen in der Bibel ausführlich beschrieben.  In Jesaja 2, 2-3 zum Beispiel wird die Regierung als „der Berg des Hauses des Herrn“ bezeichnet, und die „Völker“, die zu ihm hinaufsteigen, um zu lernen und anzubeten, sind die Untertanen.  Gottes Gesetz wird von Jerusalem ausgehen, und der Gott Jakobs wird über alles herrschen.  Weitere Stellen wie Jesaja 11, 6-9, 14, 7; Amos 9, 14-15; Micha 4; Sacharja 8, 20-23; Maleachi 4 und viele andere bringen die gleichen vier Elemente zum Ausdruck.

In Apostelgeschichte 3, 19-21 wird das kommende Reich Gottes als „Zeiten der Erquickung“ bezeichnet, und die Bibel macht sehr deutlich, dass die auferstandenen Heiligen buchstäblich tausend Jahre lang unter Christus regieren werden (Offenbarung 5, 10; 20, 4).  Heute sind wahre Heilige Bürger dieses Reiches – sie sind Gottes Gesetzen unterworfen und ihnen angepasst (Philipper 3, 20) –, aber bei der Wiederkunft Christi wird schließlich die gesamte Menschheit Gottes Regierung unterworfen sein.  Zu dieser Zeit, so hat es die Kirche Gottes immer verstanden, werden alle Völker und Nationen der Erde lernen, nach Gottes Gesetzen zu leben, und sie werden dann vom König aller Könige und den auferstandenen Erstlingen regiert werden – in einer realen, buchstäblichen Weise.

Während dieser zukünftigen Zeit werden die physischen Menschen noch nicht Mitglieder der Familie Gottes, seiner göttlichen, geistlichen Familie, sein, aber alle diese Menschen werden dann die Möglichkeit haben, Gottes Gesetz zu lernen und danach zu leben.  Wie Richard Ames geschrieben hat: „Die Untertanen des Reiches werden die Menschen sein, die zu Beginn des Millenniums noch leben werden – sie leben und lernen dann in einer veränderten Welt!“ (What Happens When You Die? [Was geschieht, wenn Sie sterben?], S. 33).  Das Reich Gottes wird ein wirkliches Reich sein.  Was für eine wunderbare Hoffnung und Verheißung!

 

Eine Botschaft für alle Menschen

Unsere fünfte Wahrheit ist, dass wir nur durch Jesus Christus das Heil und das ewige Leben erlangen können.  Das wahre Evangelium zeigt uns den Weg zur Unsterblichkeit (2. Timotheus 1, 10).  Das Heil und das ewige Leben kommen durch keinen anderen, und „es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir sollen gerettet werden!“ (Apostelgeschichte 4, 12; 8, 12; Schlachterbibel).

Dass Jesus Christus der Urheber und Vollender dieser Hoffnung ist (Hebräer 5, 9; 12, 2), führt uns zu unserer sechsten Wahrheit, nämlich dass dies eine Botschaft ist, der wir vertrauen können – weil wir dem Boten vertrauen können (vgl. Epheser 1, 13).

Dies führt dann zu unserer siebten Wahrheit, nämlich dass wir uns dieser Botschaft und dieser Hoffnung nicht schämen sollten, denn „es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der glaubt“ (Römer 1, 16; Schlachterbibel).  In einer ökumenischen und agnostischen Welt mag es nicht „politisch korrekt“ klingen, zu sagen, dass das Heil nur durch Jesus Christus kommt, aber das wahre Christentum war noch nie „politisch korrekt“.  Wie wir wissen, wurden die Apostel oft geschlagen, weil sie Jesus „als den Christus“ verkündigten (Apostelgeschichte 5, 40-42; Elberfelder Bibel), und einige frühe, neutestamentliche Christen erlitten für ihren Glauben an das wahre Evangelium sogar den Märtyrertod.

Unsere achte Wahrheit ist, dass das ewige Leben zwar ein Geschenk ist, die Heiligen aber nach ihren Werken belohnt werden.  Das Gleichnis von dem Edelmann und den Pfunden veranschaulicht dies (vgl. Lukas 19, 11-27).  Wie Herr Weston in der Januar-Februar-Ausgabe 2020 der Zeitschrift Tomorrow's World zusammenfasste, „werden wir durch den Glauben gerettet (Epheser 2, 8), aber nach unseren Werken belohnt: ‚Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie sein Werk ist' (Offenbarung 22, 12)“.

Dies führt zu unserer neunten Wahrheit, nämlich, dass das wahre Evangelium auch eine Botschaft der Reue und Umkehr ist.  Von den alttestamentlichen Prophezeiungen, in denen die Völker zur Umkehr ermahnt werden (vgl. Hesekiel 33), über die Verkündigung Johannes des Täufers (vgl. Matthäus 3, 1-2) bis hin zur Botschaft Jesu in seinem ersten Wirken (Markus 1, 14-15) enthielt diese herrliche Verkündigung der „Guten Nachricht“ immer auch einen starken Aufruf zur individuellen, persönlichen und zur nationalen Umkehr.

Die Notwendigkeit, die Sünde zu bereuen und sich Gott treu zuzuwenden, wurde und wird von der treuen Kirche Gottes bis zum Ende dieses Zeitalters und der Wiederkunft des siegreichen Christus (Matthäus 24, 14) verkündet.  Die Botschaft von der Umkehr wird ihren Höhepunkt erreichen, wenn Christus als König der Könige wiederkommt und mit einem scharfen Schwert „die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe“ (Offenbarung 19, 15).  Gott ist liebevoll, aber er verlangt Umkehr von der Bosheit.  Er wird zurechtweisen, um eine Veränderung herbeizuführen.  Die Heilige Schrift sagt, dass göttliche Zurechtweisung göttliche Traurigkeit hervorbringt, die wiederum zur Umkehr und damit zur Errettung führt (2. Korinther 7, 9-10).  Dies ist Gottes Wunsch für jeden einzelnen von uns und schließlich für die ganze Welt.

Der Eifer für dieses kostbare Wissen und die Hingabe, der ganzen Welt diese Botschaft der Umkehr und Hoffnung zu verkünden, sind Merkmale der Philadelphia-Christen der Endzeit, die sich bemühen werden, durch die „offene Tür“ zu gehen, die Gott ihnen gegeben hat (Offenbarung 3, 8).  In der biblischen Symbolik ist eine „offene Tür“ oft ein Synonym für die Möglichkeit zur Verkündigung des Evangeliums (vgl. 2. Korinther 2, 12; Kolosser 4, 3).  Dass die Christen in Philadelphia besonders eifrig die Verkündigung des wahren Evangeliums unterstützen werden, ist also unsere zehnte Wahrheit. Jesus Christus bezeichnet diesen beharrlichen Einsatz als ein besonderes Merkmal eines Christen aus Philadelphia, an dem er Gefallen findet und den er „vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis“ (Offenbarung 3, 10), bewahren wird.

Unsere elfte Wahrheit ist, dass diese herrliche Botschaft der ganzen Welt vor dem Ende dieses Zeitalters gepredigt werden wird, wie wir bereits aus Matthäus 24, 14 und anderswo gesehen haben.

Es könnten noch weitere Aspekte genannt werden, aber die zwölfte Wahrheit in dieser Liste ist, dass das wahre Evangelium einen Plan für alle Menschen darstellt.  Diese zwölfte Wahrheit ist eine Folge unserer ersten Wahrheit – dass Gottes Wesen und Charakter von unermesslicher Liebe geprägt ist.  Gott hat die ganze Welt so sehr geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab – und zu welchem Zweck?  Gott möchte allen, die an ihn glauben, ewiges Leben schenken (Johannes 3, 16), und bei Gott gibt es keine Bevorzugung (Römer 2, 11).  Die Erlösung wird allen zuteil, unabhängig von ihrer Nationalität oder ethnischen Zugehörigkeit.  Alle werden „ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum“ (1. Petrus 2, 9) sein.

In der Tat gibt es im wahren Christentum keinen Platz für Rassismus oder Scheinheiligkeit jeglicher Art.  In der Bibel heißt es: „Es ist hier 
kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen“ (Römer 10, 12).  Die große Hoffnung und Verheißung des wahren Evangeliums steht allen zur Verfügung, die Gott beruft, die Jesus Christus nachfolgen und gehorchen, und die seine Gebote halten: „Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben“ (Galater 3, 29).

 

Die Verheißung, für immer zu leben

Was ist das Evangelium vom Reich Gottes?  Es ist die einzige wirkliche Hoffnung für diese Welt.  Es ist die „Speise“ und das „Werk“, das wahre Christen von ganzem Herzen unterstützen werden.  Es ist die Verkündigung der Wiederkunft Jesu Christi und eines wirklichen Reiches, das er als König aller Könige aufrichten wird.  Es ist die Verheißung, dass sein kommendes Reich kein Ende haben wird (Jesaja 9, 7).  Wir können den Glauben und die Überzeugung haben, dass uns durch seine göttliche Macht Verheißungen gegeben sind, denn das, was „zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft“ (2. Petrus 1, 3).

Der Apostel Johannes lehrte uns: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist.  Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.  Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ (1. Johannes 2, 15-17).  Dieses physische Leben und die Welt des Satans werden vergehen, aber unser Glaube an Jesus Christus und die Verheißungen des wahren Evangeliums können uns sicher sein!