Mut ist der allgegenwärtige Begleiter von Größe. Ganze Bücher sind diesem Thema gewidmet. In Undaunted Courage [Unerschütterlicher Mut] erzählt der Historiker Stephen E. Ambrose die Geschichte von Meriwether Lewis, dessen mutige Führung der Lewis-und-Clark-Expedition den amerikanischen Westen für weitere Erkundungen öffnete. Profiles in Courage [Zivilcourage], das dem früheren Präsidenten John F. Kennedy zugeschrieben wird, beschreibt die mutigen Taten von acht Senatoren der Vereinigten Staaten. Die Tugend des Mutes zeigt sich in allen Lebensbereichen und unter verschiedensten Umständen. Wir finden ihn oft in Zeiten des Krieges, besonders auf dem Schlachtfeld, aber er findet sich auch in Sitzungen von Firmenvorständen und in jenen, die mutig genug sind, gegen den Strom der öffentlichen Meinung zu schwimmen.
Entdecker wie Lewis und Clark werden in den Annalen der Geschichte weithin gepriesen. Und ebenso die tapferen Männer und Frauen, die die Erde hinter sich lassen, um den Weltraum zu erkunden. Wer kann leugnen, dass der erste Mann im Weltraum und die ersten Männer, die den Mond betreten haben, mit einer besonderen Zutat gemacht zu sein scheinen? Die meisten mutigen Taten werden jedoch nicht anerkannt, bleiben manchmal sogar unbemerkt. Können wir der Person das Etikett „mutig“ verweigern, die ihre Höhenangst mit Drachenfliegen überwindet, oder der jungen Frau, die die Entscheidung trifft, ein Kind zu bekommen, wenn Schmerzen und Unsicherheit zu erwarten sind?
Wir alle bewundern Mut, aber manchmal schrecken wir davor zurück, ihn auszuüben. Das fängt schon in jungen Jahren an. Seit Generationen wurde amerikanischen Kindern erzählt: Als der junge George Washington gefragt wurde: „Wer hat den Kirschbaum gefällt?“, habe er geantwortet: „Ich kann keine Lüge erzählen. Ich habe es getan“. Leider ist die Geschichte nur eine Fiktion. Stattdessen „beschönigen“ viele Kinder die Wahrheit, wenn sie mit Tatsachen konfrontiert werden, die, wenn sie zugegeben werden, Unannehmlichkeiten verursachen könnten. Leider verhalten sich viele Erwachsene unter ähnlichen Umständen wie kleine Kinder, allerdings mit größeren Konsequenzen.
Mut ist auch schwer vorherzusagen. Warum erweist sich jemand in einem Fall als mutig, während dieselbe Person unter anderen Umständen einknickt? Wir können dies am Propheten Elia sehen, der König Ahab, 450 Propheten von Baal, 400 Propheten von Aschera und einer Bevölkerung, die sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite sie stehen sollte, gegenüberstand. Dennoch rannte derselbe Elia, kurz nach seiner mutigen Aktion gegen so viele, wie ein ängstliches Kaninchen ans andere Ende des Landes, als Königin Isebel ihm drohte. Warum so viel Mut gegenüber Vielen und doch so wenig gegenüber nur einer Person?
Widersprüchliche Motive
Auch sind Motive nicht leicht zu erkennen. Wir lesen dazu in Profiles in Courage:
Natürlich wären die in diesem Buch beschriebenen Akte des Mutes inspirierender und würden mehr mit dem traditionellen Glanz der Heldenverehrung glänzen, wenn wir annehmen könnten, dass jeder dieser Personen in seiner Hingabe an höhere Prinzipien ganz auf sich selbst verzichtet hat. Aber es kann sein, dass Präsident John Adams, der sicherlich ebenso uneigennützig wie weise als Staatsdiener war, der Wahrheit viel näher kam, als er in Defense of the Constitutions of the United States [Verteidigung der Verfassungen der Vereinigten Staaten] schrieb: „Es stimmt in Wahrheit nicht, dass es jemals Menschen gegeben hat, die die Bevölkerung mehr liebten als sich selbst“ (Seite 238).
Angesichts der aktuellen politischen Lage ist es nicht schwer, die Weisheit des zweiten amerikanischen Präsidenten zu erkennen. Bedeutet dies aber genauso, dass es außerhalb der Politik auch keinen wahren Adel gibt? Stellen Sie sich den Mann vor, der sich auf eine Granate wirft, um das Leben anderer Soldaten zu retten. Oder was ist mit dem Mann, der seiner Frau oder seinem Kind einen Sitz im Rettungsboot gab, und selbst mit der Titanic unterging? Wir kennen die Namen oder Umstände vielleicht nicht, aber die Geschichte steckt voller Menschen, die bereitwillig ihr Leben für andere opferten. Selbstaufopferung braucht Mut und ist oft selbstlos, aber nicht immer. Selbstmordattentäter mögen ihr Leben für eine Sache opfern, aber ist es wirklich ein Opfer, wenn sie damit rechnen, im Jenseits Belohnung und auf der Erde Ruhm zu erlangen? Dies ist sicherlich kaum mit dem größten Akt der Selbstaufopferung von allen zu vergleichen (Johannes 3, 16; Philipper 2, 5-8).
Ja, hinter Mut stecken Motive – manche edel und manche nicht so edel. Männer und Frauen reisten mit hölzernen Segelbooten über einen großen Ozean zu dem Kontinent, den wir jetzt Nordamerika nennen, ohne zu wissen, ob sie überleben oder was sie finden würden. Ihr Motiv war oft der Wunsch nach einem besseren Leben für sich und ihre Kinder. Solche Leute kommen immer noch, und deren Reisen erfordern immer noch Mut und Ausdauer. Ich habe eine ganze Reihe von Einwanderern nach Kanada und in die USA getroffen, und der Wunsch nach einem besseren Leben für ihre Kinder bleibt ein gemeinsames Motiv, auch wenn sie wissen, dass ihr eigenes Leben schwierig sein wird.
Viele Motive können den menschlichen Geist antreiben, können große Hindernisse zu überwinden. Wie oben erwähnt, werden einige von einem Anliegen motiviert, das größer ist als sie selbst. Einige bleiben aktiv, um die Angst vor Tod und Sterben zu unterdrücken. Manche suchen Ruhm und Reichtum und manchmal die Hoffnung auf ein besseres Leben. Einigen geht es um nichts anderes, als einem Adrenalinstoß und „den Nervenkitzel dabei“.
Wir können uns kleine mutige Handlungen vorstellen, wie das Abspringen von einem hohen Sprungbrett in das tiefe Ende eines Schwimmbeckens. Für viele kann es etwas Mut erfordern, jemanden nach einem Date zu fragen oder ein Date anzunehmen. Selbst scheinbar gewöhnliche Ereignisse wie das Heiraten brauchen Mut. Obwohl wir den Plan eines Paares, Kinder zu haben, für selbstverständlich halten, ist es für Mann und Frau auch mutig, die Verpflichtungen einzugehen und Opfer zu bringen, die den Plan in die Tat umsetzen. Über diese Situationen schreiben Historiker nicht, wenn sie an Tapferkeit denken. Doch sind diese und Hunderte anderer Taten für die Individuen, die ihre Angst überwinden, weniger mutig?
Alles aufs Spiel setzen
Früher oder später müssen wir alle Maßnahmen ergreifen, die zeigen, ob wir mutig oder feige sind. Wir können Jack Phillips als Beispiel für ersteres nehmen. Auch wenn Sie sich nicht namentlich an ihn erinnern, haben Sie vielleicht von seinem Widerstand gegen den Bundesstaat Colorado als Eigentümer von Masterpiece Cakeshop in Lakewood gehört. Als Phillips sich weigerte, einen Kuchen zu dekorieren, um eine gleichgeschlechtliche „Ehe“ zu feiern, wurde er von der Bürgerrechtskommission von Colorado vorgeladen, wo ein Urteil gegen Phillips zugunsten des gleichgeschlechtlichen Paares gefällt wurde. Er hätte nachgeben können, aber er beschloss, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Schließlich entschied der Oberste Gerichtshof der USA im Juni 2018 – nach sechs Jahren voller Stress – zugunsten von Phillips.
Aber das war nicht das Ende für Phillips. Als er sich später weigerte, „einen Kuchen zu kreieren, der innen pink und außen blau gestaltet war, um einen Gender-Übergang von männlich zu weiblich zu feiern“, wurde eine weitere Beschwerde gegen ihn eingereicht („Masterpiece Cakeshop, Colorado Settle Legal Battle“ [Masterpiece Cakeshop und Colorado legen Rechtsstreit bei], Colorado-Politics.com, 5. März 2019). Was war das Ergebnis? „Weniger als einen Monat später stellte der Staat fest, dass Phillips nach dem Gesetz des Bundesstaates wahrscheinlich verpflichtet ist, den gewünschten Kuchen für den Übergang zwischen den Geschlechtern herzustellen.“ Mutig kämpften Phillips und einige Unterstützer gegen die neue Anklage, da sie es als Mobbing und Belästigung durch die Staatsmacht gegen einen Einzelnen betrachteten, der bereit ist, für seine Überzeugungen von Recht und Unrecht einzutreten. Zum Glück wurde ihr Mut belohnt. „Alliance Defending Freedom, eine gemeinnützige juristische Organisation, die sich dafür einsetzt, Menschen zu vertreidigen, die aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen angeklagt werden, reichte im August 2018 eine Bundesklage gegen die Abteilung, die Kommission, den Gouverneur und Generalstaatsanwalt von Colorado ein und beschwerte sich darüber, dass der Staat „sich auf einen Kreuzzug begeben hat, um den Kläger Jack Phillips zu vernichten, weil deren Beamten verachten, woran er glaubt und wie er seinen Glauben praktiziert“ (ebenda).
Es ist eine Sache, wenn eine Landesregierung mit ihren riesigen verfügbaren Ressourcen und der Fähigkeit, das Geld anderer Leute auszugeben, einen einfachen Privatmann verklagt. Aber angesichts einer Gegenklage hatten die Verfolger von Phillips auch etwas zu verlieren. Colorado hatte zweifellos eine Versicherung, um den Staat vor großen Verlusten zu schützen, aber Gerichtsschlachten können trotzdem einen Tribut fordern. In der Tat beschlossen die staatlichen Aufsichtsbehörden, auf ein Unentschieden hinzuwirken, indem beide Seiten ihre Klagen fallen ließen.
Wir sollten für den Mut und die Entschlossenheit von Jack Phillips und solchen wie ihm dankbar sein. Er zahlte einen Preis an entgangenen Einnahmen und enormem Stress für sich und seine Familie aufgrund seiner aufrichtigen religiösen Überzeugungen. Zum Glück ist er nicht allein. In Washington gab es eine Anhörung der Generalstaatsanwalt in einem Fall, in den eine Floristin aus Richland verwickelt war, die sich weigerte, an einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit teilzunehmen. Barronelle Stutzman, Inhaberin von Arlene’s Flowers, war eine Freundin von Robert Ingersoll, einem jungen Mann, den sie für wichtige Anlässe in seinem Leben mit Blumenarrangements versorgte. Sie war sich seines Lebensstils bewusst und er wusste von ihrem christlichen Glauben. Alles war in Ordnung, bis sie sich weigerte, an seiner Hochzeit mit Curt Freed teilzunehmen, was sie aufgrund ihrer aufrichtigen religiösen Überzeugung nicht mit gutem Gewissen tun konnte. Im Jahr 2013 trat der Generalstaatsanwalt der über 70-jährigen Großmutter mit dem Gewicht des Staates Washington gegenüber. Wie die Alliance Defending Freedom in einer rechtlichen Erklärung an das Gericht schrieb:
Der Generalstaatsanwalt hat hier die gleiche Ungleichbehandlung gezeigt [wie im Fall Phillips]. Nachdem der Generalstaatsanwalt durch Medienberichte von Frau Stutzmans religiösem Konflikt erfahren hatte, jedoch ohne Beschwerde der einzelnen Beteiligten, wandte er sich an Herrn Freed, um seine Besorgnis auszudrücken. Er sandte einen Brief, in dem er drohte, Frau Stutzman zu verklagen, und ließ sein Büro eine neue Methode entwerfen, um diese Klage einzureichen, benutzte den CPA auf eine zugegebenermaßen beispiellose Weise, um dies zu tun, und verklagte Frau Stutzman persönlich. In deutlichem Gegensatz dazu reagierte der Generalstaatsanwalt völlig anders, als sich im Oktober 2017 eine Mediengeschichte über den homosexuellen Besitzer von Bedlam Coffee in Seattle verbreitete, der eine Gruppe christlicher Kunden beschimpfte, rauswarf und diskriminierte.
Für diejenigen, die informiert sind, sollte klar sein, dass – in unseren westlichen Nationen und in anderen Teilen der Welt – alles, was als „christlich“ gilt, angegriffen wird. Dies bedeutet nicht, dass alles, was als „christlich“ betrachtet wird, wirklich christlich ist, aber alles, was in irgendeiner Weise mit Jesus Christus, der Bibel oder dem Gott der Bibel verbunden ist, wird als „legitimes Angriffsziel“ betrachtet. Gleichzeitig verschließen die Behörden oftmals die Augen, wenn es um Diskriminierung seitens derer geht, die alles hassen, was mit christlichem Glauben oder der Ausübung dieses Glaubens zu tun hat.
Das Buch ist besser!
Jedes Jahr um die Osterfeiertage wird Cecil B. DeMilles Film Die Zehn Gebote im Fernsehen wiederholt. Dieser fast vierstündige Monumentalfilm war sowohl in der Länge als auch im Aufwand für seine Zeit revolutionär. Hauptdarsteller Charlton Heston spielte Mose. Der große Bühnenschauspieler Yul Brynner spielte den Pharao. Natürlich ändern sich Schauspielstile mit der Zeit, und einige aus der jüngeren Generationen von heute finden es möglicherweise schwierig, sich in diesen früheren Schauspielstil hineinzuversetzen.
Bedauerlicherweise können dank neuerer Filme, die auf biblischen Figuren wie Noah basieren, Gelegenheitszuschauer entschuldigt werden, wenn sie glauben, dass der Film Die Zehn Gebote nur fiktive Unterhaltung ist. Der Regisseur DeMille versuchte jedoch, den Auszug der Israeliten genau darzustellen, indem er den biblischen Bericht, die Werke von Josephus und andere historische und archäologische Quellen untersuchte. Trotzdem blieb er weit hinter den tatsächlichen Ereignissen zurück. Wie wir so oft von Büchern hören, die zu Filmen gemacht wurden, ist das Buch besser.
Ein Thema, das in Gottes Wort auffällt, ist, dass die menschliche Natur immer wieder in Götzendienst und zügelloses Handeln zurückverfällt, wenn nur genügend Zeit vergeht. Sogar eine beiläufige Lektüre der Bibel macht dies deutlich. Am Ende des Lebens von Mose wurde der Führungsstab einem Mann namens Josua übergeben, dem Mose diese wichtige Anweisung gab: „Sei stark und mutig!“ (5. Mose 31, 6-7.23; Schlachterbibel 2000). Dies war sicherlich ein wichtiger Ratschlag für den Mann, der eine ungeübte Armee in ein Land führen sollte, in dem kampferprobte Männer lebten (5. Mose 7, 1).
Nach Moses Tod übermittelte Gott selbst Josua die gleiche Botschaft und fügte einen weiteren Grund hinzu, warum er mutig sein konnte: „Sei du nur stark und sehr mutig, und achte darauf, dass du nach dem ganzen Gesetz handelst, das dir mein Knecht Mose befohlen hat. Weiche nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du weise handelst überall, wo du hingehst… Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst“ (Josua 1, 7.9; Schlachterbibel 2000). Mose und Gott wussten, dass Josua der Meinung des Volkes und der menschlichen Natur standhalten musste.
Ja, Gehorsam gegenüber göttlich inspirierten Anweisungen erfordert Mut. Jack Phillips und Barronelle Stutzman haben diesen Mut bewiesen. Aber der Mut zum Gehorsam ist normalerweise nicht so weit verbreitet und gepriesen.
Das bringt uns zu uns
Betrachten Sie eine wichtige biblische Anweisung, die den Israeliten gegeben wurde, bevor sie das Gelobte Land betraten:
Wenn der Herr, dein Gott, vor dir her die Völker ausrottet, zu denen du kommst, ihr Land einzunehmen, und du es eingenommen hast und darin wohnst, so hüte dich, dass du dich nicht verführen lässt, es ihnen nachzutun, nachdem sie vertilgt sind vor dir, und dass du nicht fragst nach ihren Göttern und sprichst: Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient? Ebenso will auch ich es tun! So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem Herrn ein Gräuel ist und was er hasst; denn sie haben ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter mit Feuer verbrannt. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Du sollst nichts dazutun und nichts davontun (5. Mose 12, 29 – 13, 1).
Im letzten Kapitel des Buches, das nach Josua benannt wurde, lesen wir: „Und Israel diente dem Herrn, solange Josua lebte und die Ältesten, die noch lange Zeit nach Josua lebten und alle Werke des Herrn kannten, die er an Israel getan hatte“ (Josua 24, 31). Dies spiegelt jedoch den Zustand der Nation nicht vollständig wider, da ihr Gehorsam oberflächlich war und von einer starken Führung abhing. Joshua tadelte die Israeliten für das, was er wusste, dass sie tun würden. Er wusste, dass, genau wie Gott sie für ihren Gehorsam gesegnet hatte, er ihnen Bedrängnisse wegen ihres Ungehorsams bringen würde. Er warnte: „Wenn ihr übertretet den Bund des Herrn, eures Gottes, den er euch geboten hat, und hingeht und andern Göttern dient und sie anbetet, so wird der Zorn des Herrn über euch entbrennen, und ihr werdet bald ausgerottet sein aus dem guten Land, das er euch gegeben hat“ (Josua 23, 16).
Wie leicht ist es, mit eingebildeter Überlegenheit auf jene armen Seelen zurückzublicken, die immer wieder zu götzendienerischer Anbetung zurückkehrten. Wie konnten sie so dumm gewesen sein? Doch viele von uns tun genau dasselbe!
Denken Sie daran, dass Gott sein Volk angewiesen hat, ihn nicht auf die Art und Weise anzubeten, wie die heidnischen Nationen um sie herum ihre Götzen verehrt haben. „Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Du sollst nichts dazutun und nichts davontun“ (5. Mose 13, 1). Wie kommt es also, dass der Name einer heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin mit dem Tag in Verbindung gebracht wurde, an dem die Menschen glauben, Jesus sei auferstanden? Wie wurden Fruchtbarkeitssymbole wie Hasen und Eier Teil dieser Feier? Wie wurde der 25. Dezember, der Tag, der im Altertum als Geburt des Sonnengottes Mithra gefeiert wurde, zu dem Tag, an dem die Geburt Jesu gefeiert wurde? Und was haben geschmückte Bäume und viele andere heidnische Bräuche mit der Anbetung Jesu zu tun?
Es ist eine Tatsache der Geschichte, dass das bekennende Christentum weit von dem entfernt ist, was sein Gründer und seine Apostel glaubten und praktizierten. Wie wir in The Story of the Christian Church [Geschichte der christlichen Kirche] des angesehenen Historikers Jesse Lyman Hurlbut lesen:
Das Format und die Zeremonien des Heidentums schlichen sich schrittweise in den Gottesdienst ein. Manche der alten, heidnischen Feiertage wurden zu Kirchenfesten, mit einer Änderung ihres Namens und darin, wie sie begangen wurden. Etwa um 405 n.Chr. erschienen erstmals Abbilder der Heiligen und Märtyrer in den Kirchen, zuerst als Gedenktafeln, in der Folge dann verehrt und angebetet. Die Anbetung der Jungfrau Maria war der Ersatz für die Anbetung von Venus und Diana; das Abendmahl wurde zu einer Opferhandlung, anstatt zu einer Gedenkfeier; und die Kirchenältesten wurden von Predigern zu Priestern... Im Westen [in Rom] ergriff die Kirche, wie wir noch sehen werden, die Macht über den Staat und das Ergebnis war nicht ein Christentum, sondern eine mehr oder weniger korrupte Hierarchie, die die Nationen Europas kontrollierte und die Kirche im Wesentlichen zu einer politischen Maschinerie machte (Seiten 79-80).
Unzählige ähnliche Zitate aus angesehenen Quellen belegen, dass das, was die meisten heute als „christlich“ bezeichnen, kaum mehr als Heidentum in einem neuen Gewand ist. Warum stört das die Leute nicht? Bringt uns das nicht zurück zum Thema Mut?
Der Jesus Christus der Bibel unterscheidet sich sehr von dem, was sich die meisten Menschen – selbst bekennende Christen – vorstellen. Wie viele haben den Mut, diese Warnung von dem anzunehmen, den sie Herrn und Erlöser nennen? „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein“ (Lukas 14, 26).
In der Praxis muss jeder von uns bereit sein, Jesus und seine Lehren über alles zu stellen. Und das bedeutet, dass wir den Mut haben müssen, gegen den Strom der Volkstraditionen zu schwimmen. Wie viele verstehen den heidnischen Ursprung vieler religiöser Praktiken, aber aufgrund von Familie, Freunden und Beruf weigern sie sich, Änderungen vorzunehmen, damit sie nicht als seltsam und merkwürdig angesehen werden? Sich gegen den Bundesstaat Colorado oder Washington stellen? Vielleicht. Sich aber gegen Familie und Freunde zu stellen? Nun, das könnte schwieriger sein.
Das Christentum, das Jesus gelehrt hat, erfordert eine Art von Mut, den es heute nur noch selten gibt. Es braucht Mut, den Konflikten entgegenzutreten, die entstehen, wenn wir für die Wahrheit einstehen. Jesus warnte uns: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert“ (Matthäus 10, 34-37).
Sie haben vielleicht schon mal die Frage gehört: „Sind Sie ein Mann oder eine Maus?“ Zu oft kommt die Antwort zurück: „Reich mir den Käse“.
Also, was wird es für Sie sein - Emmentaler, Gouda oder Mut?