"Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen". Gott inspirierte den Apostel Petrus, diese Worte zu gebrauchen, um sicherzustellen, dass wir uns etwas erinnern: "Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag" (2. Petrus 3, 8; Schlachterbibel). Warum ist dies so wichtig, dass Petrus von allem, was er hätte betonen können, ausgerechnet sagte, dass wir "dies eine" nicht übersehen sollten?
Wir können verstehen, dass Gottes Wahrnehmung von Zeit anders ist, als unsere, dass "ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag". Viele verstehen dies jedoch nur als allgemeine Aussage. Doch wenn wir uns den Zusammenhang der Schriftstelle ansehen, erhalten wir wichtige zusätzliche Informationen.
Der Kontext dieser Passage ist millennial. Vor der Aussage in Vers 8 bezieht er sich in Vers 3 auf die "letzten Tage". Dies sind die Tage kurz vor der Rückkehr Christi, wenn er kommt, um sein Reich zu errichten. Vers 7 erwähnt dann den "Tag des Gerichts" und in Vers 10 erwähnt Petrus den "Tag des Herrn". In Vers 12 schließlich schreibt er vom "Kommen des Tages Gottes", den man "erwartet und erstrebt". Petrus schreibt also klar in einem millennialen Zusammenhang. Über was schreibt er also hier und warum ist dies so wichtig?
Viele Kritiker erklären, dass man die Bibel nicht allzu wörtlich nehmen dürfe. Manchmal jedoch, wenn Menschen Schwierigkeiten haben, die Bibel zu verstehen, liegt es daran, dass sie sienicht wörtlich genug nehmen. Petrus schrieb hier nicht in Bildern oder Metaphern. Vielmehrmeinte er genau das, was er schrieb.
Welcher Tag ist biblisch betrachtet wie eintausend Jahre? Es ist der Sabbattag, der wie tausend Jahre ist – denn er versinnbildlicht die tausendjährige (millenniale) Herrschaft Christi, die auch seine tausendjährige Ruhe ist. Und welche tausend Jahre sind dann wie ein einzelner Tag? Das siebte Millennium, während dem Christus über das Reich Gottes auf Erden herrschen wird, ist wie der siebte Tag der Woche. Christus ist der Herr über das siebte Millennium – seinen tausendjährigen Sabbat – und er ist "Herr über den Sabbat" (Lukas 6, 5). Diese Information ist offensichtlich sehr wichtig für Gottes Volk, denn Petrus mahnte, dass wir "dieses eine" nicht übersehen sollten. Und tatsächlich überlebte diese Information viele Jahrhunderte nach der Zeit der Apostel. Doch wie es mit so vielem geschah, was die Apostel gelehrt hatten, wurde diese Lehre später geändert und schließlich gänzlich verworfen.
Eine kurze Geschichte der Lehre der "7000 Jahre"
Die Lehre der "7000 Jahre" hat eine lange Geschichte, die unter Gelehrten gut bekannt ist. Der angesehene Historiker Edward Gibbon schrieb eine bekannte Passage über die Kirche des ersten Jahrhunderts: "Die altertümliche und populäre Lehre über das Millennium war eng mit dem zweiten Kommen Christi verbunden. So wie die Werke der Schöpfung in sechs Tagen abgeschlossen worden waren, wurde, nach einer Tradition, die dem Propheten Eliah zugeschrieben wurde, ihre Dauer im gegenwärtigen Zustand auf sechstausend Jahre festgelegt. In derselben Analogie wurde der Schluss gezogen, dass diese lange Periode der Mühsal und des Streits, die nun beinahe vergangen sei, von einem freudigen, tausendjährigen Sabbat gefolgt werden würde, und dass Christus mit der triumphierenden Gemeinschaft der Heiligen und Auserwählten, die dem Tod entronnen sind, oder die übernatürlich wiedererweckt wurden, auf der Erde herrschen würde, bis zu der für die letzte und allgemeine Auferstehung bestimmten Zeit" (Verfall und Untergang des Römischen Imperiums, Band 1, Seite 403).
Gibbon verstand diese Punkte aus der Sichtweise der Weltgeschichte, nicht aus dem Lesen der Schrift. Die Lehre der "7000 Jahre" wurde von frühen Autoren oft erwähnt, sowohl innerhalb, wie außerhalb der Kirche. Zum Beispiel nahm der Autor des apokryphischen Barnabasbriefs kurz nach 100 n.Chr. detailliert darauf Bezug und kommentierte den Glauben der Gemeinde des ersten Jahrhunderts: "In sechs Tagen schuf Gott die Werke, die er mit seinen Händen machte. Am siebten Tag waren sie vollendet. Gott ruhte aus und erklärte diesen siebten Tag zu seinem Eigentum. Wenn es dort heißt, dass nach sechs Tagen die Werke vollendet waren, dann bedeutet das: In 6000 Jahren wird Gott die gesamte Geschichte der Welt zu ihrem Ende führen. Denn ein Tag bedeutet bei ihm tausend Jahre. Er selbst bezeugt es, soweit ich sehe, mit den Worten: ‚Ein Tag des Herrn wird sein wie tausend Jahre'. Demnach, meine lieben Kinder, wird in sechs Tagen, das heißt in sechstausend Jahren, alles zu Ende sein. ‚Am siebten Tag ruht er aus', das bedeutet: Wenn sein Sohn wiederkommt, dann wird er die Zeit des Unrechts beenden, die Gottlosen richten, Sonne, Mond und Sterne verwandeln. Und dann kann er sehr gut am siebten Tage ausruhen" (Brief des Barnabas, Kapitel 15).
Spät im 2. Jahrhundert n.Chr. schrieb Irenäus, Bischof von Lyon, Frankreich: "Wie viel Tage nämlich die Erschaffung der Welt gedauert hat, in so viel Jahrtausenden wird sie auch vollendet werden… Das ist eine Erzählung des Geschehenen und eine Prophetie des Zukünftigen. Wenn nämlich die Tage des Herrn wie tausend Jahre sind, die Schöpfung aber in sechs Tagen vollzogen ist, dann ist offenbar auch ihre Vollendung das Jahr 6000… Sie findet statt in den Zeiten des Reiches, d. h. am siebenten Tage, dem geheiligten, an welchem Gott von allen seinen Werken ruhte, die er gemacht hatte, welches der wahre Sabbat der Gerechten ist" (Gegen die Häresien, Buch 5, Kapitel 28 und 33).
Die millenniale Lehre hatte in ihren verschiedenen Formen im ersten und zweiten Jahrhundert viele weitere Unterstützer, und es gibt Aufzeichnungen reger Debatten über dieses Thema. Weitere Historiker des Altertums, die diese Lehre erwähnten, sind unter anderem Ketina, Lactantius, Victorinus, Hippolytus, Justin der Märtyrer und Methodius. Die Geschichte bestätigt, dass die Kirche des ersten Jahrhunderts sie glaubte, wie der Apostel Petrus sie lehrte.
Später jedoch verspotteten andere einflussreiche Theologen wie Origenes (ca. 185-254 n.Chr.) die millenniale Glaubenslehre der frühen Kirche, die er als Interpretation der Prophezeiungen "im jüdischen Sinne" ansah, bei der man sich "der Arbeit des Denkens verweigert und dafür eine oberflächliche Betrachtungsweise nach dem Buchstaben des Gesetzes annimmt". In seinem Werk "Amillennialismus" ["kein Millennium"] verwarf Origenes den Ansatz, Prophezeiungen wörtlich zu verstehen und sprach sich für die Vorstellung aus, dass Christi tausendjährige Herrschaft nur eine Allegorie sei. Origenes widersprach der Sichtweise des so genannten "Prämillennialismus" – dass Christus zu Beginn eines tausendjährigen Millenniums zurückkehrt. Dieser Prämillennialismus war jedoch der Glaube der Kirche im ersten Jahrhundert gewesen und ist noch heute die Lehre der Kirche Gottes.
Der vielleicht größte Gegner der Lehre einer 7000-jähigen Woche millennialer Tage war Augustinus von Hippo (354-430 n.Chr.), den die Römischen Katholiken als "heiligen Augustinus" kennen. Wie Richard Landes, Geschichtsprofessor und Direktor des Zentrums für Millenniale Studien an der Boston University kommentiert, war Augustinus der "stärkste anti-apokalyptische, anti-millenniale Denker in der lateinischen Kirche… Sein Beharren, dass der Millennialismus niemals einen Anteil am wahren Christentum gehabt habe, und dass verantwortungsvolle Leiter (Kleriker) niemals apokalyptische Glaubenslehren annehmen, und niemals zeitgenössische Ereignisse im Lichte des Buchs der Offenbarung ‚lesen' sollten, dominierte die kirchlichen Kreise. Er und die Theologen, Kopierer und Archivisten vieler Jahrhunderte, die seiner Führung folgten, arbeiteten sorgfältig daran, die Stimmen der [Prämillennialisten] in ihren Schriften zum Wohle der Kirche, der sozialen Ordnung und zur Errettung ihrer Seelen zu unterdrücken" (Heaven on Earth[Himmel auf Erden], Seite 85).
Der Historiker Gibbon schrieb: "Die Bestätigung eines solchen Millenniums wurde sorgfältig durch eine Reihe von Vätern seit Justin dem Märtyrer und Irenäus überliefert, die ihrerseits mit den direkten Jüngern der Apostel geredet hatten, bis hin zu Lactantius, der Vorgänger des Sohnes Konstantins war. Auch wenn dies nicht überall angenommen wurde, scheint es doch die herrschende Vorstellung orthodoxer Gläubiger [derjenigen, die den ursprünglichen Lehren der Apostel nachfolgen] gewesen zu sein… Doch als das Gebäude der Kirche beinahe vollendet war, wurde die zeitweise Unterstützung beiseitegelegt. Die Lehre der Herrschaft Christi auf Erden wurde zunächst als tiefgründige Allegorie angesehen, dann schrittweise als zweifelhafte und nutzlose Meinung abgetan und schließlich als absurde Erfindung von Ketzern und Fanatikern verworfen" (Gibbon, Seite 404).
Beachten Sie auch, was der Historiker Landes schrieb: "Das erste Mal, als die ‚große Erzählung' der westlichen Geschichte geschrieben wurde (im vierten und fünften Jahrhundert), entschieden sich religiöse Historiker, den Millennialismus nicht in die Geschichte mit einfließen zu lassen. Theologische [Zweifler] wie Eusebius (ca. 300), Orosius (416), Gregor von Tours (ca, 570), Isadore (ca. 600), Bede (ca. 700), Otto von Freising (ca. 1150) und Baronius (ca. 1600) schrieben die Geschichte der Kirche um und verbannten soweit wie möglich apokalyptische und millenniale Elemente daraus. Ein zweites Mal in der massiven Umdeutung moderner Historiografie zwischen Gibbon und Charles Homer Haskins entschieden sich dann säkulare Historiker, Religion insgesamt in den Hintergrund ihrer Geschichtsschreibung zu schieben und waren kaum daran interessiert, religiöse Phänomene hervorzuheben, wenn diese sogar schon von kirchlichen Historikern als lächerlich angesehen wurden" (Heaven on Earth [Himmel auf Erden], Seite 83).
Und so wurden der Plan Gottes und das wahre Evangelium vom Reich Gottes in der Form, wie noch von der Kirche im ersten Jahrhundert geglaubt, unterdrückt – wie diese auch heute noch unterdrückt werden. Selbst die Ermahnung des Apostels Petrus, "dies eine nicht zu übersehen", wurde übersehen!
Die Lehre der "7000 Jahre" fand sich im alten Judentum
Obwohl der Ursprung der Lehre in der Bibel liegt, nicht in jüdischer Tradition, kann man sie auch im alten Judentum ausgedrückt finden – das war ein Grund (wie bei Origenes der Fall), warum der größte Teil des bekennenden, "institutionalisierten Christentums" sie später verworfen hat. DasAugsburger Bekenntnis Luthers (1530) zum Beispiel bezeichnet Vorstellungen einer messianischen tausendjährigen Herrschaft auf Erden als "jüdische Meinung" (Artikel XVII). Die Anglikanischen Artikel (1553) bezeichnen den Glauben an ein Millennium gar als "jüdischen Altersschwachsinn".
Dennoch verblieb die Lehre in den jüdischen Schriften. In den Schriften des Sanhedrin wurde sie zu Jesu Zeiten besonders hervorgehoben. Auch der Talmud enthält die Kommentare von einigen weisen Männern, und präsentiert die Lehre mehrfach. Ein paar Beispiele:
"Es wurde im Einklang mit R. Kattina gelehrt: ‚Wie das siebte Jahr ein Erlassjahr aus sieben ist, so ist es auch mit der Welt: Eintausend Jahre von sieben sollen Brache sein, wie geschrieben steht: ‚Der HERR aber wird allein hoch sein an jenem Tage'; und es wird weiter gesagt: ‚Ein Psalmlied für den Sabbattag', bedeutend den Tag, der insgesamt Sabbat ist – und es ist auch gesagt: ‚Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist'.
Der Tanna debe Elijahu lehrt: ‚Die Welt soll bestehen sechstausend Jahre. In den ersten zweitausend war Trostlosigkeit; zweitausend Jahre blühte die Thora; und die nächsten zweitausend Jahre ist das messianische Zeitalter'" (Babylonischer Talmud: Traktat Sanhedrin, Folie 97a).
Die Lehre der "7000 Jahre" befindet sich in der Bibel
Gott verhieß, dass er "alle Dinge wiederherstellen" werde (Matthäus 17, 11; Elberfelder Bibel), und zwar in der Zeit vor der Rückkehr Christi. Eines, was er wiederhergestellt hat, ist die Lehre seines 7000-jährigen Plans für die Menschheit.
Der millenniale Tag wird in der Schrift deutlich bestätigt. In einem Gebet des Mose in den Psalmen lesen wir: "Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache" (Psalm 90, 4). Auch lesen wir, dass die Heiligen mit Christus für 1000 Jahre regieren werden – für einen millennialen Tag. "Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre" (Offenbarung 20, 6).
Dieses Prinzip eines millennialen Sabbats weist auf eine Periode von sechs millennialen Tagen – eine millenniale Woche menschlicher Missregierung – vor der millennialen Ruhe unter der Herrschaft Christi hin. Wie der ewige Gott sein Schöpfungswerk in sechs Tagen vollendete und am siebten Tage ruhte. Er legt in diesem gegenwärtigen Zeitalter den Grundstein für seine Plan, und dann wird die Welt Ruhe und Wiederherstellung im kommenden, millennialen Sabbat erfahren. In der gegenwärtigen, 6000-jährigen Zeitspanne – einer Zeit, die den Menschen zugebilligt wurde, um mit fehlgeschlagenen Versuchen der Selbstregierung zu experimentieren – müht sich eine verführte Welt unter der Gefangenschaft des Satans ab, ebenso wie Israel im Altertum sich in der Sklaverei in Ägypten abmühte. Diese waren damit ein Sinnbild für die Herrschaft Satans in diesem Zeitalter als "Fürst dieser Welt" (Johannes 14, 30). Wenn also Ägypten zum Sinnbild für die Sklaverei der Welt in diesem Zeitalter ist, so ist das gelobte Land Israels ein Sinnbild für das Reich Gottes und die künftige millenniale Ruhe.
In der Bibel gibt es eine Reihe bedeutsamer sechs-zu eins Paarungen und es ist interessant, wie oft Gott dieses Thema wiederholt. Zum Beispiel konnte ein Hebräer in die Sklaverei verkauft werden, jedoch nur für sechs Jahre. Danach war er wieder frei. "Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr aber soll er freigelassen werden ohne Lösegeld" (2. Mose 21, 2). Satan lässt derzeit die Welt in Sklaverei arbeiten, doch während des millennialen Sabbats wird der Sklaventreiber selbst für tausend Jahre gebunden werden – und die Welt wird Ruhe und Freiheit haben. Die Sklaverei der Welt – sowohl physisch, wie auch geistlich – kommt nicht von Gott, sondern von dem Satan. Gott hat sie nur zugelassen, um den geistlichen Zustand der Menschheit in diesem Zeitalter aufzuzeigen.
In Hebräer 4 beschreibt der Apostel Paulus, wie der wöchentliche Sabbat den millennialen Sabbat als Gottes tausendjährige Ruhe versinnbildlicht. Paulus gebraucht das gelobte Land Israels, um die künftige millenniale Ruhe darzustellen. Wegen des Ungehorsams und des Mangels an Glauben an Gott musste Israel für 40 Jahre in der Wüste umherwandern. In diesem Zeitalter müht sich die Menschheit in einer Welt ab, die seit 6000 Jahren von dem Gott dieser Welt (2. Korinther 4, 4) gefangen gehalten wird, bis es schließlich einen lange verheißenen millennialen Sabbat der Ruhe geben wird.
"So lasst uns nun mit Furcht darauf achten, dass keiner von euch etwa zurückbleibe, solange die Verheißung noch besteht, dass wir zu seiner Ruhe kommen" (Hebräer 4, 1). Der Apostel Paulus rät uns, sorgfältig unsere Berufung und Erwählung fest zu machen. Doch die Israeliten im Altertum glaubten Gott nicht und waren ihm ungehorsam. "Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband. Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben, wie er gesagt hat: »So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!«, obwohl die Werke von Grundlegung der Welt an geschaffen waren" (Verse 2-3; Elberfelder Bibel). Von denen, die über 20 Jahre alt waren, überlebten nur die gerechten Josua und Kaleb für 40 Jahre in der Wüste (4. Mose 14, 29), aber dies änderte nicht Gottes Plan für die Menschheit. Dieser war von Anbeginn der Schöpfung vorgegeben.
"Denn er hat irgendwo von dem siebten <Tag> so gesprochen: »Und Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken.« Und an dieser <Stelle> wiederum: »Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!« Weil es nun dabei bleibt, dass einige in sie eingehen und die, denen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht hineingegangen sind, bestimmt er wieder einen Tag, ein »Heute«, und sagt durch David nach so langer Zeit, wie vorhin gesagt worden ist: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!« Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben. Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen. Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle!" (Verse 4-11; Elberfelder Bibel).
Die Welt missachtet immer noch routinemäßig die heilige Zeit des wöchentlichen Sabbats und ist dadurch dem Gebot Gottes ungehorsam, das besagt: "Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heilig hältst!" (2. Mose 20, 8; Menge-Bibel). Und der Sabbat wird auch im Reich Gottes heilig gehalten werden. "Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der Herr" (Jesaja 66, 23). Gottes heiliges Volk hält seinen Sabbat heilig und denkt daran, was er verheißt.
Was das für uns heute bedeutet
In einem wichtigen Sinne ist die Bibel ein "7000-Jahre-Buch". Gott hat "vom Anfang der Welt" einen Plan eingesetzt (Offenbarung 13, 8; 1. Petrus 1, 20; Epheser 1, 4; Johannes 17, 24), und er wird ihn in einer millennialen Schöpfungswoche vollenden, ebenso wie er die Erde in der Schöpfungswoche erschuf (1. Mose 1, 2; 2. Mose 20, 11). Die Bibel offenbart eine übergeordnete Chronologie, die von allen Schreibern über alle Jahrhunderte beibehalten wurde. So ist sie ein Buch, das von vielen Autoren geschrieben wurde, doch sie alle schrieben aus einer Perspektive: der des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs. Sie beginnt in 1. Mose mit dem Anfang der 7000-jähigen Zeitspanne und endet in der Offenbarung nach dem Ende dieser Zeit.
Es ist möglich, die Chronologie von Adam bis zum Bau des ersten Tempels durch Salomo nachzuvollziehen (siehe Welt von Morgen – Bibelfernlehrgang, Lektion 2, Teil 2). Doch wegen der Ungenauigkeit in den Jahren des Thronwechsels bei den Königen Israels können wir keine vollkommen exakte Festlegung der genauen Jahre in der biblischen Chronologie seit dem ersten Tempel treffen. Mit anderen Worten hat Gott es so eingerichtet, dass wir nicht exakt auf das Jahr genau wissen können, wo wir uns im Zusammenhang der Endzeitereignisse befinden – wir können nur den übergeordneten Zeitrahmen kennen (2. Petrus 3, 8). Auch heißt es bei Petrus, "dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag" (2. Petrus 3, 8; Schlachterbibel). Das Wort "wie" ist dabei die Übersetzung des griechischen Wortes hos (Strong's Nr. 5613), das an anderen Stellen mit "etwa" übersetzt ist (Markus 5, 13; 8, 9; Apostelgeschichte 13, 18.20). Hos bedeutet "wie" im Sinne von "etwa wie" oder "als wären es". So können wir auch nicht schlussfolgern, dass die Länge dieses Zeitalters exakt 6000 Jahre sein werden – nur dass esetwa 6000 Jahre sind – sechs millenniale Tage.
Christus sagte uns, dass nur der Vater den Tag und die Stunde seiner Rückkehr kenne – nicht einmal die Engel im Himmel. "Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater" (Matthäus 24, 36). Satan, ein gefallener Engel, kann sicherlich 6000 Jahre auf den Tag genau bemessen, doch Gott sagte "etwa" im Bezug auf die millenniale Zählung. Selbst der Satan, der bekanntermaßen die Schrift lesen und zitieren kann (Matthäus 4, 5-6), kann lediglich wissen, "dass er wenig Zeit hat", während sich das Ende seiner sechs millennialen Tage nähert. Aber er kann zählen – und er kennt die Zeiten – daher entfesselt er seine Bosheit in der Welt mit "großem Zorn" (Offenbarung 12, 12).
Unzählige Ereignisse der Geschichte sind geschehen. Manche sind aufgezeichnet worden, andere nicht. Die Bibel jedoch, – das 7000-Jahre-Buch – enthält die Geschichte, die wir kennen müssen, um Gottes Plan und seine Anweisungen zu verstehen, die uns zeigen, wie man nach seiner Lebensweise lebt. Sie enthält auch die Prophezeiungen – im Voraus geschrieben Geschichte –, die wir wissen müssen, um Gottes Plan zu begreifen. Denjenigen, denen Gott den Sinn geöffnet hat, ermöglicht sein Wort, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Zusammenhang eines vollständigen Panoramas der Geschichte zu sehen. Der Kirche Gottes wurden Augen und Ohren gegeben, um dieses wunderbare Wort zu sehen und zu hören, und seinen beständigen Zweck zu erkennen. Welches andere Buch hat so einen außergewöhnlichen Inhalt?
Ein Verständnis der millennialen, 7000-jähigen Woche gibt uns eine Grundlage dafür, dass wir verstehen können, was die Schrift sagt.
Übersehen die meisten heute "dieses eine"?
Die Religionen der Welt haben die Lehre der "7000 Jahre" nicht nur übersehen – sie haben sie ausdrücklich verworfen! Doch uns wird gesagt, dass wir als Christen die Zeichen der Zeit erkennen können. "An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis: Wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: wenn ihr seht, dass dies geschieht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht… Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater" (Markus 13, 28-32). "Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint" (Matthäus 24, 44). Wüssten wir Tag und Stunde, könnten wir träge werden und wären nicht mehr aufmerksam und geistlich wachsam. Doch Christus sagt uns: "Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde" (Matthäus 25, 13).
Da wir nicht den genauen Zeitpunkt kennen, fragt gelegentlich jemand: "Nun, was ist, wenn dies nicht die Endzeit ist und es geht einfach immer so weiter?" Die Antwort ist, dass wenn Sie in der Kirche sind, den Geboten Gottes gehorchen und den Sabbat einhalten, nur um der großen Bedrängnis zu entrinnen, oder wenn der einzige Grund, weshalb Sie Gott gehorchen, der ist, dass Sie hoffen, die Erfüllung von Prophezeiungen zu erleben, dann sind Sie aus den falschen Gründen in der Kirche. Wie steht es mit all den Geschwistern, die in den vergangenen 2000 Jahren gelebt haben und im Glauben bis ans Ende treu geblieben sind? Welchen Grund hatten diese? Sie wollten von ihren Sünden reingewaschen werden und ihr ganzes Leben nach Gottes Lebensweise verbringen – unabhängig davon, wo sie sich im Ablauf der Prophezeiungen befanden – weil sie Gottes Gesetz liebten und seine Lebensweise als großen Segen schätzten. Sie glaubten, dass Gott sie zur Unsterblichkeit in seinem Reich am jüngsten Tag auferwecken werde, ob sie die Endzeit miterleben würden, oder nicht. So lebten sie ihr Leben in Glauben und Gehorsam – undtaten das Werk ihrer Zeit.
Die Bibel ist in einem wichtigen Sinne ein "7000-Jahre-Buch". Sie erzählt uns das Ende von Anfang an. Egal wo in dieser Zeitspanne von 7000 Jahren Sie leben – wenn Sie an Gott glauben, können auch Sie das Ende von Anfang an kennen. Uns wird geboten, zu wachen, und während wir das Ende nahen sehen, ermutigen wir einander und arbeiten zusammen, zuversichtlich in der Wahrheit und im Werk Gottes.
7000, Oktober 2012
© 2012 Living Church of God
Alle Rechte vorbehalten.
Englischer Titel: The „7000 Years" Doctrine
Diese Publikation darf nicht verkauft werden!
Sie wird von der Living Church of God kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart