Die Gesundheitsgesetze, die wir in der Bibel finden, stellen für diejenigen ein interessantes Dilemma dar, die glauben, dass man biblischen Lehren folgen soll. Die Bibel sagt eindeutig, dass bestimmte Nahrungsmittel nicht verzehrt werden sollen, und dass bestimmte Verhaltensweisen sündhaft und in Gottes Augen ein Gräuel sind. Dennoch haben Menschen seit Jahrhunderten behauptet, dass Jesus genau diese Regulationen aufgehoben hat, und dass sie eine Last, veraltet, bizarr und sogar barbarisch seien. 

Doch wie entstanden diese Gesetze? Wer war ihr Urheber und warum wurden sie erlassen? Hat Jesus sie tatsächlich abgeschafft oder sind sie heute noch in Kraft? Die Medizinwissenschaft, die Geschichtsforschung und aufrichtige Bibelgelehrte stimmen in ihrer Meinung überein – die Antwort steht jedoch im klaren Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen annehmen, die sich zum christlichen Glauben bekennen!

Ursprung der Gesundheitsgesetze

In der Regel werden die biblischen Gesundheitsgesetze als mosaisches Gesetz bezeichnet. Viele Gelehrte vermuten, dass Mose primitive Tabus aus früherer Zeit zusammengetragen hatte, um daraus einen Gesetzeskodex zu erstellen. Manche behaupten, dass die Begründungen für reine und unreine Speisen willkürlich, irrational und ohne jegliche Erklärung festgesetzt wurden. Manche anthropologische Spekulationen gehen davon aus, dass die unreinen Tiere unvollkommene Mitglieder ihrer Gattung seien – über so eine Idee würden sich Schweine sogar noch empören, wenn man ihnen das klar machen könnte! Es gibt auch Gelehrte, die behaupten, dass die biblischen Gesetze keine Gesundheitsaspekte beinhalten, sondern nur Rituale darstellten, durch die sich die Israeliten von ihren Nachbarn abgrenzten, und dass heute nur die Juden diese Gesetze einhalten müssen. Doch all diese Erklärungsversuche für die biblischen Gesundheitsgesetze sind nicht ausreichend, wie wir gleich sehen werden. 

In 3. Mose 11-20, wo diese Gesetze zuerst im Detail aufgeführt sind, lesen wir: "Der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach zu ihnen: Redet mit den Kindern Israel und sprecht: Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft ..." (3. Mose 11, 1-2). Dieselbe Einleitung finden wir bei weiteren Ausführungen von Gesundheitsvorschriften im 3. Buch Mose. Nach den Worten der Bibel war also nicht Mose der Autor der biblischen Gesundheitsgesetze, sondern Gott selbst! Gott erklärte den Israeliten, dass sie "keine der Krankheiten" erleben würden, die die anderen Nationen plagten, wenn sie seinen Geboten Folge leisten würden (2. Mose 15, 26). Gott gab seinem auserwählten Volk diese Gesetze, damit sie der Welt ein Vorbild sein konnten! Gott wollte, dass deren besserer Gesundheitszustand von den umliegenden Nationen bemerkt werden würde, die dann nachforschen würden, wie sie ebenfalls solche Ergebnisse erzielen könnten (vgl. 5. Mose 4, 1-8). Manche Theologen haben in naiver Weise angenommen, dass diese "Reglementierungen" den Israeliten als Strafe für ihren Ungehorsam auferlegt wurden. Doch diese Gesetze kamen von einem Gott der Liebe, der den Menschen einen besseren Weg für ihr Leben gezeigt hat. Die Priester sollten die Gesundheitsgesetze lehren, weil diese von so grundlegender Bedeutung waren! 

Es ist lehrreich, zu lesen, was Bibelkommentare über die Gesundheitsgesetze sagen. Halley's Bible Handbook [Halleys Bibelhandbuch] erklärt: "Das mosaische Gesetz ... [einschließlich] seiner Vorschriften über Gesundheit und Ernährung war weitaus reiner, rationaler, menschlicher und demokratischer und wies eine höher entwickelte Weisheit auf als alles, was es an sonstigen altertümlichen Gesetzen darüber in Babylon, Ägypten oder irgendwo anders gab" (24. Ausgabe, Seite 138). Eerdman's Handbook of the Bible besagt: "Heute können wir verstehen und schätzen, welche sinnvollen Prinzipien hinsichtlich Diät, Hygiene und Medizin diese Gesetze zum Ausdruck brachten" (Seite 176). Der Expositor's Bible Commentary bestätigt in seinem Kommentar zu 3. Mose 11, dass "die levitischen Gesetze über Reinheit keine vergleichbaren Parallelen in den umliegenden Kulturen hatten." Die Vorstellung, dass Mose primitive Tabus entliehen hatte, hat hier also keinen Bestand, weil "die umliegenden Kulturen nur wenige Gesetze dieser Art aufwiesen." 

Während manche Gelehrte versichern, dass die biblischen Gesetze nicht aus gesundheitlichen Gründen erlassen wurden, heißt es in demselben Kommentar: "Die geistlichen und hygienischen Gründe für diese Gesetze können immer noch nachvollzogen werden. Sie sind erstaunlich wertvoll im Bereich der öffentlichen Gesundheitsvorsorge... . Diese Gesetze schützten Israel vor schlechter Ernährung, gefährlichem Ungeziefer und ansteckenden Krankheiten... . Es waren Faustregeln, die Gott in seiner Weisheit einem Volk gab, das die Gründe für solche Vorschriften noch nicht wissen konnte" (ebenda). So ist also die Vorstellung Unsinn, dass diese biblischen Gesetze veraltet und altmodisch seien und nichts mit der Gesundheit zu tun hätten!

Speisevorschriften

Die bekanntesten biblischen Gesundheitsgesetze beschreiben reines und unreines Fleisch – Tiere, die zum Verzehr geeignet sind und solche, die es nicht sind. Doch die meisten Menschen (sogar Theologen!) haben wenig oder gar keine Kenntnis von den aus medizinischer Sicht vernünftigen Gründen hinter diesen Vorschriften! Die wissenschaftliche Weisheit, die hinter diesen biblischen Ernährungsgesetzen steckt, wird heute nur selten gelehrt. Stattdessen werden diese Gesetze allgemein als alttestamentliche Regeln angesehen, die heute nicht mehr anwendbar sind. Doch Eerdman's Handbook of the Bible kommentiert: "Diese Listen [von reinen und unreinen Tieren] beinhalten eineBedeutung, die oft ignoriert wird. Sie sind keineswegs auf Willkür begründet, sondern betonen eine Tatsache, die erst Ende des letzten Jahrhunderts entdeckt wurde ..., dass Tiere Krankheitserreger in sich tragen können, die für Menschen gefährlich sind" (Seite 176). Und tatsächlich findet man in Tieren, die die Bibel als unrein bezeichnet, auch heute noch durch Parasiten ausgelöste Erkrankungen, die heute noch immer für Menschen gefährlich sind! 

"Reine" Landtiere sind Wiederkäuer – Pflanzen fressende Tiere wie Rind, Schaf, Hirsch oder Elch – deren Verdauungsapparat so ausgelegt ist, dass er Gras, das für Menschen unverdaulich ist, in Fleisch umwandelt, das wir verdauen können. Die meisten unreinen Tiere sind Fleischfresser oder Aasfresser, die gefährliche Erreger auf Menschen übertragen können. Schweine fressen Wurzeln und Getreide lieber als Gras und sind somit aus ökologischer Sicht Futterrivalen des Menschen. Reine Fische haben Flossen und Schuppen. Unreine Wasserlebewesen wie Muscheln und Austern sind Filtertiere, die das Wasser von Abfällen reinigen und giftige Chemikalien sowie Krankheiten verursachende Bakterien und Viren in ihrem Gewebe konzentrieren. Eine Auster zu essen ist also damit vergleichbar, dass man einen Staubsaugerbeutel aufisst – doch heutige Gourmets lehnen es ab, darüber nachzudenken! Krabben und Krebse sind Aasfresser, die tote Tiere auf dem Grund von Gewässern fressen. Die meisten unreinen Vögel sind ebenfalls Raubvögel oder Aasfresser. In seiner Weisheit inspirierte Gott Gesetze, die die Menschen davor bewahren, gefährliche Krankheiten zu bekommen, die aber auch die "Reinigungsmannschaft" der Natur schützen, indem sie diese für Menschen als "nicht zum Verzehr geeignet" kennzeichnen. Dieselben biologischen Prinzipien gelten noch heute. Der kürzliche Ausbruch der Epidemie SARS machte dies deutlich. Er wurde bis zu einem Gebiet in Südchina zurückverfolgt, in dem eine Schleichkatzenart, der Larvenroller, (ein unreines Tier) als Delikatesse verspeist wird! 

Doch die Gesetze über reines und unreines Fleisch sind nicht die einzigen biblischen Anweisungen im Bezug auf die Ernährung. In 3. Mose 3, 17 lesen wir, "dass ihr weder Fett noch Blut esset" (vgl. 3. Mose 7, 23-27). Eine der bedeutendsten Entdeckungen des letzten Jahrhunderts war die Verbindung zwischen fettreicher Ernährung und einem vermehrten Auftreten von Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Darmkrebs, Brustkrebs und einer Reihe weiterer Krankheiten – einschließlich Fettsucht – wodurch weitere Komplikationen auftreten. Es ist eine Herausforderung, die größten Fettlieferanten in unserer Ernährung herauszufinden (sichtbares Fett an Fleischstücken, Speckschwarten wie beim Schinken, große Mengen dicker Soße, löffelweise Öl, usw.) und den Verzehr an Fetten zu reduzieren, die nicht nur sehr kalorienreich sind, sondern auch oft gesättigte Fettsäuren beinhalten. In den vergangenen Jahrzehnten ist uns auch auf schmerzliche Weise bewusst geworden, dass durch kontaminiertes Blut und Blutprodukte AIDS und Hepatitis übertragen werden können. Das einfache Prinzip, Fett und Blut zu meiden, erweist sich also als sehr wirksames Mittel der Vorbeugung – wenn man es einhält –, weil es noch heute funktioniert! 

Biblische Prinzipien sagen auch etwas im Hinblick auf pflanzliche Nahrung – Kohlenhydrate. Hesekiel erhielt eine Anweisung, ein vollwertiges Brot aus "Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Spelt [Grünkern oder Dinkel]" zu machen (Hesekiel 4, 9). Dieses Mehrkornbrot enthielt komplexe Kohlenhydrate als Energielieferanten, verschiedene Sorten von Ballaststoffen und eine Vielzahl von Aminosäuren als Proteinquelle zum Körperaufbau. Dies war kein raffiniertes Produkt wie einige Brote, die wir heute kaufen können, denen viele Nährstoffe entzogen wurden, und die vielleicht, wie in manchen Ländern üblich, nachträglich wieder mit Nährstoffen und Vitaminen "angereichert" wurden. 

Die Bibel rät uns, Süßigkeiten wie Honig oder andere Einfachzucker maßvoll zu verwenden (Sprüche 25, 16.27). Wir werden vor übermäßigem Essen gewarnt (Sprüche 28, 7). Moderne Bücher über gesunde Ernährung geben dieselben Ratschläge! Die biblischen Richtlinien zur Ernährung sind also keine veralteten, belastenden Regulationen – sie sind von Gott inspirierte Richtlinien, deren Bedeutung die menschliche Wissenschaft erst nach Tausenden von Jahren erkannt hat!

Die Bibel und Alkohol

Viele aufrichtig religiöse Menschen glauben, es sei böse und sündhaft, Alkohol zu trinken. Doch wenn wir uns die biblischen Gesundheitsvorschriften ansehen, so finden wir, dass Trunkenheit sündhaft ist – nicht der Gebrauch von Alkohol an sich. Warnungen vor Alkoholmissbrauch finden wir über die ganze Bibel verteilt (1. Mose 9, 20-21; Epheser 5, 18; 1. Petrus 4, 3). Doch wir sollten bedenken, dass Jesu erstes Wunder die Verwandlung von Wasser zu Wein bei einer Hochzeitsfeier war (Johannes 2, 1-11). Er hätte dies nicht getan, wenn das Trinken von Alkohol eine Sünde wäre! Doch Priestern war der Genuss von Alkohol während ihres Dienstes verboten (3. Mose 10, 9). Paulus berät Timotheus hinsichtlich des Wertes von Wein aus medizinischer Sicht bei einem gereizten Magen (1. Timotheus 5, 23). Die günstigen Auswirkungen eines maßvollen Alkoholkonsums waren eine der Überraschungen moderner medizinischer Studien. Menschen, die Alkohol in Maßen zu sich nehmen – ein Glas Wein pro Tag – haben weniger Herzinfarkte als Menschen, die Alkohol missbrauchen oder völlig abstinent leben! Ältere Menschen mit Verdauungsproblemen, deren Ursache ein Mangel an Magensäure ist, erleben eine Besserung, wenn sie ein kleines Glas Wein zu jeder Mahlzeit trinken. Biblische Anweisungen im Bezug auf Alkohol stimmen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen überein und sind noch heute wirksam. Wir können Alkohol gebrauchen, sollen aber genug Charakter entwickeln, ihn richtig zu gebrauchen.

Geburt von Kindern und Beschneidung

Auf den ersten Blick wirken die biblischen Anweisungen bei der Geburt von Kindern wie eine Benachteiligung und Verachtung von Frauen. Bei der Geburt eines Jungen sollte die Frau für 7 Tage als unrein gelten, worauf sich 33 Tage der Reinigung anschlossen; bei der Geburt eines Mädchens sollte die Frau für 14 Tage als unrein gelten und die Dauer der Reinigung betrug 66 Tage (3. Mose 12, 2-5). Doch diese Anweisungen passen sehr gut zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Geburt und Entwicklung von Kindern und die Verhütung von Krankheiten. Nachdem die Frau, die gerade geboren hatte, für unrein erklärt wurde, verlangten die biblischen Gesundheitsgesetze, dass jeder, der sie anrührte (insbesondere die Hebamme), sich danach waschen musste und den direkten Kontakt mit anderen Menschen vermeiden sollte – eine Praxis, die dazu diente, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, wie zum Beispiel das Kindbettfieber, dem im Laufe der Geschichte unzählige Menschenleben zum Opfer fielen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte der österreichische Arzt Ignaz Philipp Semmelweis, dass der Ausbruch des Kindbettfiebers verhindert werden konnte, wenn die Geburtshelfer sich nach einer Geburt wuschen – doch die biblischen Gesundheitsgesetze sprachen sich schon fast 3000 Jahre zuvor dafür aus! 

Aber es gibt noch weitere Vorzüge bei diesen Anweisungen. Während eine Mutter unrein war (7-14 Tage), war sie von der Pflicht des Kochens und anderen Pflichten im Haushalt freigestellt – was ihr Zeit gab, nach der Geburt wieder zu Kräften zu kommen. Während der Zeit der Reinigung (33-66 Tage) verblieb sie in einer teilweisen Isolation, wodurch Menschenmengen und somit der Kontakt mit Krankheitskeimen, die die junge Mutter oder ihr Kind gefährdet hätten, vermieden wurden. Sie sollte zu keinem Heiligtum reisen, um ein Opfer darzubringen, bis die Tage ihrer Reinigung zu Ende waren. Da Reisen in jener Zeit sehr anstrengend waren, hatte die stillende Mutter so genügend Zeit, eine Routine beim Stillen zu entwickeln und das Baby hatte Zeit, dadurch Antikörper zu bilden und stärker zu werden. Die längere Zeitspanne für Mädchen entsprang nicht einer chauvinistischen Einstellung der Männer. Selbst heute noch haben Mädchen oft ein geringeres Geburtsgewicht und eine höhere Sterblichkeitsrate. Die längere Zeit mit der Mutter zu Hause ermöglichte ihnen also einen besseren Start ins Leben. 

Die Bibel gab Anweisung, dass männliche Babys am achten Tag beschnitten werden sollten (1. Mose 17, 12-14; 3. Mose 12, 3). Moderne wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Vorgang der Blutgerinnung sich in einem Baby erst am achten Tag voll entwickelt hat. Es wäre also wegen der Gefahr des Verblutens nicht weise gewesen, eine Operation früher anzusetzen (siehe None of These Diseases [Keine dieser Krankheiten], McMillen, Seiten 20-21). 

Auch wenn manche wohlmeinende Menschen die Beschneidung von Männern als barbarisch bezeichnen, hat doch die Medizin herausgefunden, dass beschnittene Knaben ein geringeres Risiko haben, an Infektionen des Urinaltraktes zu erkranken, und dass beschnittene Männer weniger häufig an Peniskrebs erkranken, während die mit beschnittenen Männern verheirateten Frauen deutlich seltener an Gebärmutterkrebs erkranken! 

Der Brauch der Beschneidung von Frauen ist ein völlig anderes Thema. Er ist nicht biblisch und sollte nicht mit der biblischen Beschneidung von Männern verwechselt werden, bei der nur die Vorhaut entfernt wird. Bei der Beschneidung von Frauen werden auch Teile der weiblichen Genitalien entfernt, nicht nur Hautgewebe. Die weibliche Beschneidung ist lediglich eine Verstümmelung und hat absolut nichts mit der biblischen Beschneidung zu tun.

Sanitärgesetze und Quarantäne

Die biblischen Gesundheitsgesetze waren eindeutig ihrer Zeit voraus! Es gab einfach keine Möglichkeit, die Hintergründe für solche Gesetze zu begreifen, bis das Mikroskop erfunden und Bakterien entdeckt wurden und in den letzten Jahrhunderten Pathologen ihre Pionierarbeit begannen. Doch die alten biblischen Gesetze haben heute ihre wissenschaftliche Gültigkeit bewiesen! Menschen, die einen Toten oder ein totes Tier angefasst hatten – oder nur die Kleidung oder Ausscheidungen eines Kranken – mussten sich baden, ihre Kleider waschen und den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden. Kontaminierte Kleidung musste gewaschen oder verbrannt werden – wichtige Hygienevorschriften, die man noch heute einhält. Wohnräume, die Anzeichen eines Schimmelbefalls aufwiesen oder Kranke beherbergten, mussten gereinigt, renoviert oder abgerissen werden, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden (vgl. 3. Mose 13-15). Poröse Gefäße, die mit toten Tieren in Kontakt gekommen waren, mussten zerbrochen werden, da sich Bakterien in ihnen einnisten konnten. Menschen, die Anzeichen einer Krankheit aufwiesen, mussten isoliert werden – in Quarantäne gebracht werden – bis sie von einem Priester, der sie untersuchte, für rein erklärt wurden. Menschen sollten sich waschen, nachdem sie Geschlechtsverkehr hatten. Tätowierungen und Einritzungen der Haut waren verboten (3. Mose 19, 28). Mit ein Grund dafür war die Gefahr einer Infektion. Heutige Ärzte warnen, dass Tätowierungen und Piercings das Risiko einer Infektion mit Hepatitis B, Hepatitis C, Syphilis und HIV/AIDS beherbergen (International Journal of Infectious Disease [Internationale Zeitschrift für Infektionskrankheiten], 2001, 5(1), 27-34). 

In 5. Mose 23, 10-15 erfahren wir, dass die Fäkalien und Abfälle der Menschen vergraben werden sollten, fernab von den Wohnungen der Menschen. Wir nennen das heute Müllentsorgung. Die Vorzüge von Abwassersystemen und Müllentsorgung werden heute weithin verstanden aber nicht immer praktiziert – besonders nicht in von Armut betroffenen Gebieten. Die Geschichte ist voll von Epidemien wie Typhus, Cholera und Ruhr, die auf die Sorglosigkeit der Menschen im Umgang mit Abfällen zurückgeführt werden konnten. Menschliche Abfälle wurden auf die Straße gekippt, in Flüsse geleitet oder Tieren gefüttert, die dann wieder gegessen wurden. Das Vergraben von Abfällen unterbricht den Lebenszyklus vieler Parasiten, die Krankheiten verbreiten. Diese einfache Praxis ist effektiver und deutlich billiger, als die Behandlung von Krankheiten nach ihrem Ausbruch – und Gott ließ diese Prinzipien schon in die Bibel schreiben, als es noch Tausende von Jahren brauchte, damit die menschliche Wissenschaft ihre Vorzüge begreifen konnte!


Hat Jesus die biblischen Gesundheitsgesetze abgeschafft?

Hat Jesus die fundamentalen und wichtigen Gesetze der Bibel hinsichtlich der menschlichen Gesundheit verworfen? Diejenigen, die diese Meinung vertreten, zitieren gewöhnlich Markus 7 und Apostelgeschichte 10. Die Lutherbibel übersetzt das Ende von Markus 7, 18-19 so: "Damit erklärte er alle Speisen für rein." Andere Übersetzungen wie die Schlachter-Übersetzung geben diesen Vers anders wider. Wenn wir Markus 7 mit einem ähnlichen Bericht in Matthäus 15 vergleichen, erkennen wir, dass Jesus hier nicht einmal das Thema reiner oder unreiner Speisen angesprochen hatte. – Es ging hierbei darum, dass die Jünger etwas aßen, ohne zuvor ihre Hände einer zeremoniellen Waschung unterzogen zu haben! Apostelgeschichte 10 beschreibt, wie Petrus eine Vision hatte, in der er ein Tuch vom Himmel herabkommen sah, auf dem sich unreine Tiere befanden. Ihm wurde drei Mal gesagt, dass er sie schlachten und essen sollte. Petrus, der von Christus über drei Jahre lang unterwiesen worden war, verstand, dass dies falsch war und weigerte sich! Als Petrus noch über die Bedeutung dieser Vision nachdachte (Apostelgeschichte 10, 17), besuchten ihn einige Heiden. Als er von deren Auftrag erfuhr, begriff Petrus die Bedeutung der Vision: "Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen meiden oder unrein nennen soll" (Apostelgeschichte 10, 28). Die Schrift bestätigt also, dass Petrus durch diese Vision nicht zu dem Schluss kam, die Gesetze über reines und unreines Fleisch seien nun abgeschafft. Dies wird auch in einer Prophezeiung bestätigt, wo es heißt, dass Christus bei seiner Rückkehr diejenigen richten wird, die Götzen verehren und beharrlich unreine Tiere essen wollen (Jesaja 66, 15-17).


Moralgesetze

Viele der Moralgesetze in der Bibel haben definitiv auch gesundheitliche Aspekte. Ehebruch und Unzucht sind in der Schrift eindeutig verboten (2. Mose 20, 14; 3. Mose 18, 20; 1. Korinther 6, 9), weil sie nicht nur die Stabilität von Familie und Gesellschaft bedrohen, sondern auch die Gesundheit des Einzelnen. Eine der Tatsachen in der Medizingeschichte, die am leichtesten nachgewiesen werden kann, ist, dass sexuelle Freizügigkeit zur Ausbreitung von – oft gefährlichen und tödlichen – Krankheiten beiträgt. AIDS ist dabei nur das neueste und hartnäckigste Beispiel. Geschlechtlich übertragbare Krankheiten führen zu Leiden, Entstellung, Unfruchtbarkeit und Tod. Dies ist einer der Gründe, warum Paulus uns ermahnt, "fliehet die Unzucht." Er warnt uns: "Der Unzüchtige [...] sündigt an seinem eigenen Leib" (1. Korinther 6, 18). Ein Grund, warum Hurerei in der Bibel als Sünde bezeichnet wird, ist, dass durch sie Krankheiten verbreitet werden. Ernste Gesundheitsrisiken sind auch ein Aspekt, warum die Bibel Homosexualität (3. Mose 18, 22; 20, 13) und Sodomie [Geschlechtsverkehr mit Tieren] (3. Mose 18, 23-30) verbietet. Sexuell aktive, homosexuelle Männer haben eine wesentlich kürzere Lebenserwartung als der durchschnittliche Mann und ein deutlich erhöhtes Risiko, sich mit einer schweren Krankheit zu infizieren und daran zu sterben. Die Bibel warnt, dass Menschen, die unmoralische sexuelle Aktivitäten praktizieren, "von Sinnen" sind, weil sie die großen Risiken nicht beachten, die sie damit auf sich nehmen – im Bezug auf ihre Gesundheit und in anderen Aspekten (Sprüche 6, 32). Diese auf die Gesundheit bezogenen Moralgesetze – und die Folgen, die daraus entstehen, wenn man sie bricht – sind auch heute noch eindeutig gültig! 

Gott ist der Urheber der biblischen Gesundheitsgesetze. Die Bibel zeigt, dass Gott sich nicht ändert (Maleachi 3, 6). Dies bedeutet, dass sich auch seine grundsätzlichen Gesetze nicht ändern. Die Gesetze der Biologie haben sich nicht plötzlich verändert oder aufgehört, zu wirken, als Jesus am Kreuz starb! Dieselben Faktoren, die in den Tagen Moses Krankheiten verursachten oder verhinderten, sind auch heute noch wirksam. 

Die meisten alten Kulturen hatten ausführliche Listen über Medikamente und Verfahren zur Behandlung von Krankheiten. Die Gesundheitsgesetze, die Gott Mose gab, zielten nicht darauf ab, Krankheiten zu behandeln, sondern konzentrierten sich darauf, Krankheiten zu vermeiden und die Gesundheit zu fördern! Deshalb bezeichnete der Medizinhistoriker Ralph Major Mose als "den größten Hygienebeauftragten, den die Welt je gesehen hat," denn "Mose erkannte das wichtige Prinzip, dass die Verhütung von Erkrankungen gewöhnlich leichter und unvergleichlich weit reichender ist, als die Heilung von Krankheiten [...]. Seine Lehren [im 3. Buch Mose] könnten mit den Richtlinien heutiger Hygienestandards zusammengefasst werden – reine Nahrung, reines Wasser, reine Luft, reine Körper und reine Wohnräume" (A History of Medicine [Eine Geschichte der Medizin], Band 1, Seiten 62-64). Die biblischen Gesundheitsgesetze sind zeitlos! Sie waren in der Zeit Moses gültig und sind auch heute noch ebenso gültig und anwendbar. Die Bibel offenbart, dass Gottes Gesetz von Jerusalem aus verkündet werden wird, wenn Jesus Christus zurückkehrt, um sein Reich zu errichten (Jesaja 2, 2-4). Wenn die Menschen auf der ganzen Erde dann lernen werden, nach diesen einfachen aber wichtigen Gesetzen zu leben, wird sich ihre Gesundheit drastisch verbessern – und die Plage durch Krankheiten wird verschwinden (Jesaja 35, 5-7). Dies ist Teil des Evangeliums! Sie können eine wichtige Rolle bei dieser unbeschreiblichen Umgestaltung spielen (Jesaja 30, 20-21) – wenn Sie den Wert der Anwendung dieser biblischen Gesundheitsgesetze in Ihrem eigenen Leben erkennen!


BGG, April 2004
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Englischer Titel: Bible Health Laws: Are they still applicable today?
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart